AutorGünter Schmatzberger

Angst vor dem Podcast

A

Der Podcast, den du dir nicht anhörst, weil er sich zu „schwer“ anfühlt.

Der Podcast, den du dir nicht anhörst, weil du darin was Unbequemes hören könntest.

Der Podcast, den du dir nicht anhörst, weil du darin hören könntest, dass du was falsch machst und was ändern solltest.

Der Podcast, den du dir nicht anhörst, weil du darin was Wichtiges lernen könntest.

Der Podcast, den du dir nicht anhörst, weil er dein Leben verändern würde.

Faustregel: Je mehr Angst dir ein Podcast macht, desto dringender solltest du ihn dir anhören.

Das Ziel ist Erlösung

D

Spannender Gedanke von Tobias Haberl:

Ein gläubiger Mensch hat ein grundsätzlich anderes Lebensziel als ein nicht-gläubiger: Er möchte nicht befriedigt werden, er möchte erlöst werden.

Ein gläubiger Mensch bittet also z.B. nicht: Bitte lieber Gott, schenke mir Reichtum!, sondern: Bitte lieber Gott, erlöse mich von meinem Streben, reich werden zu müssen!

Einladung ins Atelier

E

Unlängst, beim Grätzlfest in den Lebenswelten St. Gabriel.

Wir sind mit unseren Kindern dort und etwas unschlüssig, ob wir den angebotenen Kinder-Schnupper-Malkurs wirklich wahrnehmen sollen.

Da kommt die Atelier-Besitzerin schwungvoll raus und fragt uns: „Habt ihr Lust, ein bisschen zu malen? Dann kommt rein!“

Von dieser Einladung bestärkt, folgen wir der Künstlerin, bekommen eine kurze Führung durch ihr Atelier und setzen uns schließlich zum Maltisch.

Dort entsteht ein sehr süßer Pinguin, den es nie gegeben hätte, wenn wir nicht so ausdrücklich und so freundlich eingeladen worden wären.

Ich lerne daraus: Auch, wenn du denkst, es ist offensichtlich, wozu du in deinem Business „einlädst“ und dass du „geöffnet“ hast – es lohnt sich total, diese Einladung immer wieder persönlich und laut und deutlich und freundlich auszusprechen.

Immer und immer und immer wieder.

Der Kühlschrank der Evolution

D

Bei Stefanie Stahl habe ich ein wunderschönes Beispiel für eine Verwechslung von Ursache und Wirkung gehört:

Entgegen dem, was man häufig hört, bewirken Dating-Apps mit ihrer Riesenauswahl an potenziellen Partner:innen nicht, dass die Menschen durch ihre Benutzung bindungsunfähiger werden. Es gibt schließlich genügend Menschen, die über Dating-Apps ihre Partner:innen fürs Leben gefunden haben.

In Wirklichkeit ist es so: Wer Probleme mit seiner Bindungsfähigkeit hat (und die kommen oft schon aus der Kindheit), der tut sich natürlich auch auf Dating-Apps schwer, sich zu committen. 

Eine neue Technologie wie Dating-Apps kann nicht in ein paar Jahren eine jahrtausendelange evolutionäre Prägung überschreiben. Der homo sapiens sucht seit Jahrtausenden nach dauerhaften und exklusiven Beziehungen – und das tun wir „moderne“ Menschen im 21. Jahrhundert default-mäßig immer noch, auch auf Dating-Apps. Natürlich nicht immer, natürlich nicht jede:r, aber der Punkt bleibt bestehen:

Die Evolution wirkt viel stärker, als wir oft denken und wahrhaben wollen.

Stefanie Stahl bringt das sehr anschaulich auf den Punkt: „Die Evolution hat ja bis heute nicht kapiert, dass wir Kühlschränke haben und nicht mehr jede Kalorie in Fett umgewandelt werden muss.“

Spass bei der Arbeit

S

Unlängst habe ich gesagt, dass dich niemand dafür bezahlt, dass du Spaß hast in deinem Business – sondern nur dafür, dass du hilfreiche und nützliche Dinge tust.

Wenn du jedoch anderen Menschen wirklich hilfst und bei der Arbeit auch noch Spaß hast – dann bist du der Lifestyle-Business-Kaiser.

Bilder der Zukunft

B

Mit welchem Weltbild siehst du auf die Wirtschaftswelt?

Mit welchem Zukunftsbild siehst du auf dein Lifestyle Business in drei Jahren?

Mit welchem Menschenbild siehst du auf deine Kund:innen?

Die Zukunft ist nicht fix. Die Zukunft schaffst du dir selbst auf Basis der Bilder, die du dir über deine Zukunft malst.

[Danke Ali Mahlodji für diesen Gedanken.]

Von Herzen

V

Zum Stichwort „menschliches Unternehmertum“ ein Gedanke von Michael Hyatt:

You can tell when somebody is leading from the heart,
when they’re engaged with their family from the heart,
and when they’re engaged with their friends from the heart.
You can tell the difference.

It makes every difference, and you can tell.

Wenn du das, was du tust, von Herzen kommt, dann wird es unmittelbar wirksam. Wenn das, was du sagst, von Herzen kommt, dann wirst du niemals missverstanden werden.

Wenn es von Herzen kommt, dann ist es wahrhaftig.

Zum Nationalfeiertag

Z

Heute, am österreichischen Nationalfeiertag, bin ich einfach mal dankbar dafür, dass ich in einem der reichsten Länder der Welt leben darf. In einem Land, in dem Frieden herrscht und dessen Bürger:innen in Freiheit leben und arbeiten dürfen. Ein Land mit einem hervorragenden Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsystem. Ein Land mit atemberaubenden Landschaften und mit vielen gutherzigen Menschen.

Ja, es ist nicht alles in Ordnung. Ja, es gibt viel zu tun. Ja, wir dürfen das alles nicht für selbstverständlich nehmen, sonst verlieren wir es.

Und dennoch: Heute, an diesem einen Tag im Jahr, bin ich einfach nur uneingeschränkt dankbar.

Coole Kunden anziehen

C

Ein provokanter Gedanke von Sarah Tschernigow zur Frage „Wie erreiche ich die richtigen Leute auf Instagram?“:

Du musst mit deinen Wunschkunden kommunizieren. Das ist no-na. Das sagt und weiß jeder, der sich ein bisschen mit Marketing beschäftigt. Aber in der Praxis machen es die wenigsten. Weil die meisten von uns people pleaser sind.

Wer traut sich, wirklich zielgerichtet zu kommunizieren? Wer traut sich wirklich, mal Kante zu zeigen? Wer traut sich, sich innerhalb der Branche abzugrenzen? Wer traut sich, auch mal anzuecken?

Sie rät: „Frag dich bei jedem Post, den du machst: Ist das wirklich für diese Person, oder ist das jetzt wieder so ein Allerwelts-Content? Verwässert du deine Botschaft?“

Wenn du das konsequent schaffst, dann ziehst du auch die richtigen Menschen an.

Sarahs Fazit: „Je klarer ich bei mir bin, desto coolere Kunden habe ich.“

Geld einwerfen

G

Frank Probst gibt zu bedenken, dass „bezahlte Online-Werbung wahrscheinlich der etwas einfachere Weg am Anfang wäre, erste Kunden zu generieren“.

Aber das haben viele Gründer:innen nicht auf dem Schirm. Das Mindset ist eher, sich monatelang damit zu beschäftigen, wie man z.B. auf Instagram mit Content organische Reichweite bekommt.

Und am Ende steht man da mit 100 Followern, die aber nichts kaufen.

Es ist unglaublich viel Investment notwendig, um sich ein bisschen Reichweite aufzubauen. 

Dagegen scheint Online-Werbung für viele Gründer weit weg: Weil sie es für unglaublich teuer und kompliziert halten. Aber: Meta, Google, TikTok etc. haben Interesse daran, dass sie mit dir Umsatz machen. Sie werden es dir daher so leicht wie möglich machen, dass du bei ihnen Geld ausgibst. Sie werden die Hürden so niedrig wie möglich halten. 

Also: Ja, bau deine Social Media Reichweite langfristig auf. Das ist wie ein Marathon. 

Aber wahrscheinlich ist es eine gute Idee, die erste Reichweite einzukaufen, die man sich über Social Media nur schwer selbst erarbeiten kann.

Demut lernen

D

Manchmal ärgern wir uns und sind frustriert, weil die Dinge beim Business-Aufbau so lange dauern.

Die Newsletter-Liste wächst langsam. Die Entwicklung eines neuen Produkts ist aufwendig. Die Anmeldungen für unsere Angebote tröpfeln nur langsam rein. Wir haben das Gefühl, jedem einzelnen Kunden nachlaufen zu müssen.

Wir wissen zwar, dass das so sein könnte, aber… Irgendwie hatten wir gehofft, dass es ausgerechnet bei uns schneller gehen könnte. Weil wir ja nicht so sind wie die anderen. Weil wir ja was Besonderes sind.

Aber wir sind überhaupt nichts Besonderes. Wir sind auch keine Wunderwuzzis. Wir haben nicht den magic touch, der uns die mühsame Aufbauarbeit ersparen würde.

Es mag zwar im Moment frustrierend sein, aber insgesamt tut es uns gut, daran immer wieder mal erinnert zu werden.

Kosten-Spiele

K

Ich habe schon öfter darüber geschrieben, dass es am Anfang der Selbständigkeit eine gute Idee sein kann, besonders genau auf die Kosten zu schauen. (Und damit meine ich weniger die Business-Kosten, sondern eher die privaten Lifestyle-Kosten.)

Wer auf seine Kosten schaut, der hat weniger Umsatz-Druck, und das ist besonders in der Startphase eines Lifestyle Business eine große Erleichterung.

Derek Sivers hat das unlängst in einem Blog-Post sehr gut auf den Punkt gebracht:

Making money depends on other people, so it’s harder.
It’s not entirely under your control. It’s an outer game.

Reducing what you need is easier. It’s entirely under your control. 
It’s an inner game.

Am Anfang ist es sehr schlau, ein innen game zu spielen. Zum outer game wird dein Business eh von selbst – mit der Zeit, wenn du es Ernst meinst.

Ständig im Wettkampf

S

Es gibt Menschen, die machen aus allem einen Wettkampf.

Diese ständig kompetitive Art kann den Umgang mit ihnen mühsam machen. Aber am mühsamsten ist es, wenn sie ihre Kämpfe mithilfe Anderer austragen möchten.

Besonders schlimm wird’s, wenn die Kinder ins Spiel geworfen werden. Da wird jeder Elternabend im Hort und jedes Elternforum in der Volksschule zur Kampfarena. Der Papa oder die Mama muss durch das Kind, das gar nicht da ist und das hier instrumentalisiert wird, als „Sieger:in“ hervorgehen.

So zu leben, stelle ich mir sehr anstrengend vor. Egal, ob in der Familie, in der Schule oder im Business.

Denn: Wenn dir die ganze Welt gegen dich gerichtet scheint, wofür lohnt es sich dann eigentlich noch zu kämpfen?

Weiche Augen

W

Sehr schöner Hinweis von Katrin Hinrichs:

„Weniger streiten. Die Augen auf „weich“ stellen. Das würde in jeder Beziehung helfen.“

Das gilt für den Umgang mit den Menschen um uns herum genauso wie für den Umgang mit uns selber.

Katalog der Rechte des Redners

K

Im Buch Frei reden spricht Natalie Rogers davon, dass ein sicheres Auftreten auf der Bühne auch viel mit Selbstakzeptanz zu tun hat. Und mit dieser Selbstakzeptanz wird es nicht klappen, solange wir uns bei unseren öffentlichen Auftritten nicht folgende Rechte zugestehen:

  1. Ich habe das Recht, mich selbst auszudrücken.
  2. Ich habe das Recht auf meinen eigenen Standpunkt.
  3. Ich habe das Recht, von anderen zu erwarten, dass sie mir zuhören.
  4. Ich habe das Recht, andere zu informieren oder über etwas zu unterrichten.
  5. Ich habe das Recht, etwas zu versuchen.
  6. Ich habe das Recht, mich zu entwickeln.
  7. Ich habe das Recht, dazuzulernen.
  8. Ich habe das Recht, Fehler zu machen.
  9. Ich habe das Recht, es zu versuchen und es falsch zu machen.
  10. Ich habe das Recht, es erneut zu versuchen.
  11. Ich habe das Recht, mich anfangs unwohl zu fühlen und Angst zu haben.
  12. Ich habe das Recht, nicht „alles“ zu wissen.
  13. Ich habe das Recht, mich vor eine Gruppe von Leuten zu stellen.
  14. Ich habe das Recht, ein Führer zu sein.
  15. Ich habe das Recht auf meine Redezeit.
  16. Andere haben das Recht auf ihren eigenen Standpunkt.
  17. Andere haben das Recht, nicht mit mir einer Meinung zu sein.

Ich finde, das ist ein ausgesprochen brauchbarer Katalog. Nicht nur, wenn man Vorträge hält, sondern in jeder Situation, in der man lehren, überzeugen und/oder verkaufen möchte.

Die Zukunft behaupten

D

Die Zukunft ist ein sehr dankbares (Kongress-)Thema.

Weil: Die Zukunft wird uns immer beschäftigen. Sie ist immer aktuell.

Und: Weil man als Speaker über die Zukunft alles ungestraft sagen und behaupten kann.

EInzigartige Positionierung

E

Einer der spannendsten Aspekte für mich in der Gründungsberatung ist es, gemeinsam mit meinen Gründer:innen ihren Platz am Markt zu finden.

Meine Erfahrung dabei ist, dass die einzigartige Positionierung am Markt eine Kombination der ganz individuellen Fähigkeiten, Wissen, Beziehungen, Erfahrungen, Netzwerke, Ressourcen… der jeweiligen Gründer:innen ist.

Wenn wir in diesen Prozess starten, dann ist alles, was wir für eine klare Positionierung brauchen, schon da. Wir müssen nichts hinzufügen, im Gegenteil:

Das Geheimnis ist, alles wegzulassen, was uns von der Einzigartigkeit der Gründerpersönlichkeit ablenkt. Es geht quasi darum, die Essenz eines Menschen freizulegen.

Aus der Einzigartigkeit eines Menschen ergibt sich dann quasi automatisch eine einzigartige Positionierung.

Zehn Jahre, oida!

Z

Bülent Ceylan hat unlängst in „Frühstück bei mir“ davon erzählt, dass er zehn Jahre an seinem Durchbruch als Comedian gearbeitet hat.

Zehn Jahre!!! Nicht zehn Wochen, nicht zehn Monate… zehn JAHRE! Wer hätte dafür heute noch so lange die Geduld?

Zehn Jahre sind eine seeeehr lange Zeit. Sie können sich wie eine Ewigkeit anfühlen – besonders in den dunklen Momenten, wo man nicht weiß, ob der Durchbruch überhaupt irgendwann kommen wird und ob die ganze Mühe nicht vollkommen für die Fisch ist.

Aber diese lange Durststrecke hatte für Bülent Ceylan auch einen Vorteil: Als der Durchbruch dann endlich da war, hatte er einen riesigen Fundus an Material, aus dem er schöpfen konnte. Er hatte sich schließlich zehn Jahre auf seinen Erfolg vorbereitet.

Keine Anstrengung ist umsonst, solange du nicht das Vertrauen verlierst.