AutorGünter Schmatzberger

Ertragsmechanik

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Die Ertragsmechanik ist der Herzschlag deines Geschäftsmodells – der Rhythmus, der bestimmt, wann, wie viel und wodurch Geld in deine Kasse kommt. Es geht also um die Frage, wie du deinen Kund:innen den Wert, den du schaffst, in Rechnung stellst.

Die Ertragsmechanik ist entscheidend, weil sie bestimmt, ob dein Geschäftsmodell wirtschaftlich tragfähig ist.

Also: Ob du nur Applaus bekommst oder auch Gagen

Stolze Kunden

S

Eine Gründerin hat mir unlängst erzählt, was ihr besonders taugt an den Workshops, die sie veranstaltet:

Dass die Teilnehmer:innen am Ende stolz darauf sind, was sie geschafft haben.

Kund:innen, die stolz nach Hause gehen, sind wahrscheinlich die beste Werbung.

AI First

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Der CEO von Shopify, Tobi Lütke, fordert seine Mitarbeiter:innen zur KI-Nutzung auf und verlangt eine Rechtfertigung, warum KI bestimmte Aufgaben nicht übernehmen kann, bevor neue Stellen besetzt werden.

Überleg dir mal kurz, ob so eine konsequente AI-First-Strategie nicht auch für dein Solo-Business eine ziemlich gute Idee sein könnte?

[Danke Martin Schmidt für diesen Hinweis – und alles Gute zum Geburtstag!]

Niemals in Pension

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Ein Held meiner Kindheit war Peter Rapp.

Er war im besten Sinn des Wortes ein “Schmähführer” – sehr oft grenzwertig, aber nie langweilig. Und er hat meine Lieblingssendung moderiert: den Wurlitzer, jeden Nachmittag auf FS2.

Was ich nicht wusste: Peter Rapp und ich hatten was gemeinsam, nämlich unsere Einstellung zum Thema “in Pension gehen”. Er hat nämlich mal gesagt:

Pension ist etwas für Angestellte, Arbeiter und Beamte. 

Künstler gehen nicht in Pension.

RIP Peter Rapp

Durchschnittlich unsichtbar

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Spannender Gedanke aus “The Dip” von Seth Godin:

Average feels safe, but it’s not. It’s invisible.

Im Gegensatz zur Schule wird Durchschnittlichkeit am Markt nicht belohnt, sondern bestraft. Wer durchschnittlich am Markt agiert, bekommt nicht auch durchschnittlich viel vom Kuchen – er bekommt gar nichts.

Wenn du auf einen Markt gehst, um safe zu spielen, dann kann es sein, dass dich der Markt mit Haut und Haaren verschluckt.

Seth Godin: The Dip (2007) 📙

S

Seth Godin fordert uns auf, die besten der Welt zu werden — oder es bleiben zu lassen. Regt zum Nachdenken an, aber die Frage “Dranbleiben oder aufhören?” ist in der Praxis alles andere als eindeutig zu beantworten. 

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Mein Impact

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Nicht immer werde ich die Folgen meines Impacts als Berater und Lehrer sehen können.

Von den meisten Momenten, in denen ich Menschen berührt habe, werde ich nie erfahren.

Aber das ist voll okay.  

Der Wochenplan

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Unlängst habe ich mit meiner Frau darüber geredet, dass die Volksschule unserer Kinder viel besser ist als die Volksschule zu unserer Zeit.

Es wird viel mehr unternommen, es gibt viel mehr Abwechslung, und die Lehrerinnen bemühen sich wirklich sehr, eine förderliche Lernatmosphäre für alle Kinder zu schaffen.

Um einen Aspekt beneide ich meinen Sohn in der dritten Klasse besonders: Er arbeitet mit Wochenplänen. Die Kinder wissen, was ihre Aufgaben für die jeweilige Woche sind, und sie können sich selbst einteilen, wann sie an welchen Aufgaben arbeiten.

Ich glaube, mir als Volksschüler hätten diese Freiheit und Selbstbestimmung ur getaugt. Und es wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen, schon viel früher zu erkennen, dass die Selbständigkeit eine sehr geeignete berufliche Option für mich sein könnte.

Ordnung und Chaos

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In einem Lifestyle Business wechseln einander Phasen der Ordnung (Klarheit) und Phasen des Chaos ab.

Das ist ganz normal. Das geht jedem so. Denn so entwickeln sich Systeme (wie dein Lifestyle Business) weiter.

Wenn du das Gefühl hast, dass in deinem Business endlich alles auf Schiene ist, dann liegt in dieser Klarheit bereits die Saat für neue Probleme (= das nächste Chaos) begraben.

Aber das ist nichts, was du verhindern könntest Dein Lifestyle Business entwickelt sich zyklisch weiter:

Chaos → Ordnung → Chaos → Ordnung …

Der ewige Kreis.

Ein gutes Gefühl geben

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Ich will als Berater meinem Gegenüber nicht das Gefühl geben, dass ich ihm zuhöre.

Nein, ich will ihm wirklich zuhören! Ich will nicht ein Gefühl erzeugen, sondern echtes Interesse haben am Gegenüber und an der gemeinsamen Suche nach einer Lösung.

Dann entsteht das gute Gefühl im Gegenüber quasi von selbst.

Seth Godins Vermächtnis

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Aus einem Gespräch von Seth Godin mit Brian Koppelman:

BK: Do you still find it scary ever, yourself, to do the work?

SG: Yeah, only on days when I am working hard. On days when I’m being lazy it’s not scary at all.

BK: But when it’s lazy you’re annoyed with yourself…

SG: Yeah, because I’m not really doing the work!

BK: And how do you kick yourself into gear?

SG: Because I remind myself that I’m living on borrowed time – and I don’t want to waste it.

BK: And you think about legacy?

SG: No. I think about what the people I teach will teach other people. But I don’t want to be known for what they teach other people. I want THEM to be known for what they teach other people.

Verurteilt zum Suboptimalen

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Ein spannender Gedanke aus Götz Werners Autobiografie “Womit ich nie gerechnet habe”:

“Der Mensch ist verurteilt zum Suboptimalen. Aber wir können uns beharrlich bemühen, die Dinge besser zu machen.”

Die Imperfektion des menschlichen Lebens ist also Schicksal und Chance zugleich: Sie zwingt uns zur Demut genauso, wie sie uns Auftrag sein sollte.

Das Ziel vor Augen

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Admira Wacker strauchelt im Kampf um die Meisterschaft gerade etwas.

Trainer Thomas Silberberger sagt dazu: “Die Mannschaft hat Angst etwas zu verlieren, was sie noch gar nicht hat.”

So geht es auch vielen Solopreneuren, die mit ihrem Business gerade in einer schwierigen Phase sind: Wenn die Angst das Ruder übernimmt, geht die Leichtigkeit verloren.

Im Kopf baut sich ein Druck auf, der – von außen gesehen – vielleicht gar nicht nötig wäre. Aber aus Angst, das zu verlieren, was bisher den Erfolg gebracht hat, werden die Aktionen immer verkrampfter.

Das Trainerteam der Admira wird versuchen, den Spielern Druck zu nehmen und sie auf ihre Stärken zu besinnen. Es wird versuchen, “die Köpfe frei zu machen” von Sorgen über Dinge, die noch gar nicht passiert sind.

Bei guten Fußballtrainern geht es genau wie bei guten Coaches und Berater:innen oft einfach darum, dafür zu sorgen, dass sich talentierte Menschen ein bisschen weniger selbst im Weg stehen.

Im Herz getroffen

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Eine Studentin, die mir nach der Lehrveranstaltung schreibt:

Ich glaube ich hatte in meiner gesamten Schullaufbahn keine Lehrkraft die so tollen Unterricht gemacht wie sie und mit so viel Herz Inhalte vermittelt hat. Ich hab so viel gelernt und mitgenommen und wollte mich dafür bedanken!

Eine andere Studentin, die mir vor der Lehrveranstaltung voller Stolz und überglücklich ein Foto ihres neugeborenen Neffen zeigt. Und nach der Lehrveranstaltung gleich noch eines.

Es sind genau diese Momente, diese zutiefst menschlichen Momente, an denen ich merke:

Ja, genau dafür mache ich es. Genau deswegen gibt es für mich nichts Schöneres, als Lehrer zu sein.

Der Schaden der Lüge

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Die Lüge ist schlimmer als nichts. Nichts ist null, aber die Lüge ist negativ.

Etwas, das du durch Lüge in die Welt bringst, wirst du teuer bezahlen. Es wird dir auch noch dein letztes Hemd nehmen. Zähneklappern und so.

Wenn etwas nur durch Lüge geschehen kann, dann mach es lieber gar nicht. Nichts ist immer noch besser als die Lüge.

Wachstum und Schrumpfung

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Gabriel Felbermayr sagt: Wachstum setzt Schrumpfung voraus. Damit ein Sektor wachsen kann (z.B. Rüstungsindustrie), muss ein anderer schrumpfen (z.B. Automobilindustrie) und dort Ressourcen (Mitarbeiter, Kapital etc.) freigeben.

Es ist ganz normal, dass Firmen pleite gehen. Daraus können neue bzw. andere Firmen wachsen.

Für den einzelnen Mitarbeiter, der jetzt ohne Job ist, mag das zwar tragisch sein, aber ohne, dass etwas Altes stirbt, kann nichts Neues entstehen.

In der Natur genauso wie im Business.

Der Traum trägt nicht

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“Ich folge meinem Traum, aber der trägt mich finanziell nicht.”

Das ist eine der großen, verbindenden Herausforderungen von ganz, ganz, ganz vielen Lifestyle Entrepreneur:innen.

Die narrischen fünf Minuten

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Fünf Minuten, wo du einfach nur Blödsinn reden und machen kannst. Fünf Minuten, in denen der Clown in dir seinen Auftritt hat. Fünf Minuten, wo Humor die Antwort auf alles ist.

Gönn dir deine narrischen fünf Minuten.

Jeden Tag.

Das Denken ist in die Irre gegangen

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Spannender Gedanke aus dem Buch Der Dialog von David Bohm:

Unser Denken tut etwas und sagt dann, dass es gar nichts getan hat. Es behauptet, dass die Dinge unabhängig von ihm geschehen sind es sich dabei um „Probleme“ handelt.

Wir müssen diese Denkweise ablegen und aufhören, uns unsere Probleme durch unser Denken zu erschaffen. Ein Problem ist unlösbar, solange wir es ständig durch unser Denken reproduzieren.

Unser Denken schafft auf diese Weise ständig Probleme und versucht dann, sie zu lösen.

Diese ganze Teufelskreis rührt von der Vorstellung her, dass es überhaupt irgendwo ein Problem gibt, das es notwendig macht zu denken.

Aber damit macht es alles nur noch schlimmer. Weil unser Denken nicht merkt, dass es selbst die Probleme schafft; und je mehr es denkt, desto mehr Probleme schafft es.