Claudia Stöckl: Frühstück bei mir (2011) 📙

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Meine Notizen — Was bei mir besonders resoniert hat

Hugo Portisch: Was wird bleiben?

„Irgendwann wird all das, was wir gesagt, geschrieben, gesendet haben, wirken. Wie ein Stein, den man ins Wasser wirft. Und er zieht konzentrische Kreise.“ (S. 15)

Udo Jürgens über die Treue

„Ein Mensch ist kein Schwein, weil er untreu ist. Untreue hat mit den Chancen, die man im Leben hat, zu tun. Es ist leicht, treu zu sein, wenn man keine Chancen hat. Es ist sehr schwer, treu zu sein, wenn die Versuchungen groß sind.“ (S. 41)

  • Vgl. JBP: Es ist leicht, gut zu sein, wenn man naiv ist.

Ursula Karven über den Schmerz

„[…] im Jetzt gibt es keinen Schmerz. Es gibt nur Schmerz in der Vergangenheit oder es gibt Ängste in der Zukunft. Ich habe gelernt, mein Schicksal nicht zu hinterfragen. Ich habe gelernt, es anzunehmen, und das ist eine echt harte Nummer.“ (S. 108)

Paulus Manker über Mittelmäßigkeit

„Nie mittelmäßig sein, denn Mittelmaß impliziert dann Genügsamkeit. Man muss einen Beruf ergreifen und den Oscar wollen.“ (S. 124)

Dirk Stermann über sein Erfolgsgeheimnis

„Akzeptanz durch Penetranz, indem man einfach immer weitermacht.“ (S. 132)

Barbara Becker über Selbstwert

„Wenn einem etwas nicht gefällt, muss man es tatsächlich ändern, oder man muss versuchen, an sich zu arbeiten — auch wenn es wehtut.“ (S. 136)

Aus der Antrittsrede von Nelson Mandela: Wir alle sind bestimmt zu leuchten (S. 143f)

Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht,
dass wir ungenügend sind.
Unsere tiefgreifendste Angst ist,
über das Messbare hinaus kraftvoll zu sein.

Es ist unser Licht,
nicht unsere Dunkelheit, die uns Angst macht.

Wir fragen uns, wer bin ich,
mich brillant, großartig,
talentiert, fantastisch zu nennen?

Aber wer bist du,
dich nicht so zu nennen?

Dich selbst klein zu halten,
dient nicht der Welt.
Es ist nichts Erleuchtetes daran,
sich so klein zu machen,
dass andere um dich herum
sich nicht unsicher fühlen.

Wir sind alle dazu bestimmt, zu leuchten,
wie es die Kinder tun.
Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes,
der ihn uns ist, zu manifestieren.

Er ist nicht nur in einigen von uns,
er ist in jedem Einzelnen.

Und wenn wir unser Licht erscheinen lassen,
geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis,
dasselbe zu tun.

Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unsere Gegenwart
automatisch andere.

(vgl. „Man zündet nicht eine Lampe an und stellt sie unter einen Eimer, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,15f.)

David Steindl-Rast über das Genug

„Denn wir alle spüren deutlich, wann es genug ist. Man spürt das. Und wir haben alle genug und können etwas weitergeben.“ (S. 175)

David Steindl-Rast über Sinn

„Die Augenblicke, in denen ich wirklich Sinn finde, in denen ich wirklich ruhen kann, sind zum Beispiel Augenblicke, in denen eine Zuhörerschaft wirklich ganz still wird und man sieht, die horchen zu und die kriegen etwas davon. Diese Augenblicke der wirklichen Begegnung auf einer sehr tiefen Ebene. Das gibt mir das Gefühl, jetzt bin ich dort. Das ist jetzt richtig. Jetzt bin ich am richtigen Ort.“ (S. 177)

Hannes Androsch: Prominent sein bedeutet…

„Sich am Applaus zu orientieren und nicht an der Leistung.“ (S. 194)

Markus Rogan über das Geben

„Ich sehe eigentlich Charity ganz anders. Ich finde, man tut es ja auch für sich, man bekommt ja eigentlich für sich selbst das Gefühl, dass man was Gutes tut. Ich gestehe mir ein, ich mache es auch irgendwie mir zuliebe. Damit ich das Gefühl habe, ich verändere etwas, ich mache etwas Positives. Ich kann was Positives dazu beitragen, damit es irgendjemandem besser geht.“ (S. 200)

Jean Ziegler über das rechte Maß

„Ich wäre schon längst unter dem Boden, wenn nicht Frauen mich hin und wieder geschüttelt hätten und gesagt hätten: ,Was tust du eigentlich?‘ Da gibt es doch noch ein Leben vor dem Tod. Jetzt lebe einmal und deine Bücher, das kommt dann später. Ohne Liebe ist das Leben pfutsch, null, leer. Ubi caritas ibi deus est. Augustin. Dort wo Liebe ist, da ist Gott. Da ist das Leben.“ (S. 204)

Thomas Geierspichler über Gottesnähe

„Es auch Situationen im Leben, man weiß gar nicht, aber man fühlt sich irgendwie nicht rund und nicht im Einklang. Genau da sagt man: „Gott, bitte, sage mir, was das ist oder hilf mir daraus oder zeige mir, wie es jetzt weitergeht“, oder so. Dann kommt hundert Prozent zum richtigen Zeitpunkt irgendwie eine Antwort oder dein nächster Schritt halt zumindest.“ (S. 212)

P. Georg Sporschill: Was will Gott von uns?

„Ich glaube, Gott will von uns, dass jeder seinen Weg findet. Dass wir spüren, dass er uns liebt und wir diese Liebe beantworten, so wie eben meine Antwort ist. Das ist sehr individuell. Ich glaube, dass Gott uns liebt und aus der Liebe heraus auch Aufträge für uns hat und sogar Lebenswege sich für uns ausgedacht hat.“ (S. 216)

  • Als Angebot, nicht als Bestimmung.

Bert Hellinger: Das Nehmen der Mutter

Und was passiert mit einem Menschen, wenn er seine Mutter ablehnt?

„Ganz grob gesagt, er lehnt das Leben ab. Er lehnt sein Leben ab. Das Nehmen der Mutter ist ja ein Nehmen des Lebens, wie es ist. Das ist ein Wachstumsprozess. Wenn uns das gelingt, steht dem Glück nichts mehr im Wege.“

Was bedeutet für Sie Nehmen der Mutter? Was heißt das?

„Dass ich alles nehmen kann, was von ihr kommt. Wenn ich jetzt genau überlege, was meine Mutter von Anfang meines Lebens für mich alles getan hat. Das ist doch unglaublich. Wenn ich krank war, dass sie da war. Dauernd war etwas auf dem Tisch, wenn ich Hunger hatte. Immer. Das dann zu nehmen und ihr in die Augen zu schauen und zu sagen: „Liebe Mama, so viel und ich nehme es.“ Und dann, ganz wichtig, sage ich: „Ich gebe es weiter.“ In dem Augenblick fühle ich mich frei, alles zu nehmen, weil ich es nicht für mich behalte. Wer seine Mutter auf diese Weise in sein Herz genommen hat, der wird von anderen geliebt. Die merken das sofort. Der hat viele Freunde. In einer Paarbeziehung, wenn die Partner ihre Mütter genommen haben, werden sie ein glückliches Paar. Wenn einer seine Mutter ablehnt, erwartet er vom Partner, dass der ersetzt, was die Mutter nicht in seinem Bild geliefert hatte. Damit ist die Paarbeziehung bereits gefährdet. Alle großen Beziehungen beginnen mit diesen grundlegenden Nehmen, was von der Mutter kommt. Innerlich diese Verbindung mit ihr aufzunehmen. Sich freuen, dass sie da ist und dass sie so ist, wie sie ist. Da bin ich im Einklang mit einer großen Bewegung der Liebe, das macht glücklich.“ (S. 226f)

Georg Danzer über das Leiwand-Sein

„Ich habe einen Freund gehabt, der hat zu mir gesagt: „Weißt, Georg, wenn es einem gut geht, ist es keine Kunst, dass man leiwand ist. Leiwand muss man sein, wenn es einem schlecht geht.“ Das war ein sehr wesentlicher Satz.“ (S. 237)

Markus Rogan: Meine letzten Worte sollen sein…

„Ich finde es lustig, wenn man da etwas Lustiges sagt. Also zum Beispiel ,A bisserl weiter links‘ im Grab. Wenn man geht, dann soll man mit einem Lachen gehen.“ (S. 241)

Menschen, die „Frühstück bei mir“ hören, sind keine Zuhörer, sondern Hinhörer.

Ideen zum Weiterlesen:

  • Thomas Klein (Almdudler): Thomas Klein (Almdudler): Gib nicht auf // Zwischen Schein und Sein
  • Georg Sporschill/Carlo M. Martini: Jerusalemer Nachtgespräche
  • Bert Hellinger

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