Communities

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Was mir aktuell auffällt: Der neueste Trend im Online-Marketing sind Communities. Nach dem Motto: Ich habe genug von Social Media, ich mache mir jetzt meine eigene Plattform, wo ich meine Audience versammle und wo wir uns über alles Mögliche austauschen können.

Im Prinzip ist die Idee ja nicht neu. Wer in den frühen 2000er-Jahren im World Wide Web aktiv war, kennt auch ein Forum. Online-Foren waren immer schon ein Treffpunkt für Gleichgesinnte, und einige davon funktionieren heute noch genauso gut wie damals – z.B. zwei von meinen Lieblingen: Austrian Soccer Board und Greasy Lake.

Es gibt also nichts Neues unter der Sonne. Aber wie immer bei solchen Hypes gibt es Coaches und Berater, die sich auf das Thema draufstehen und versuchen, damit Geld zu verdienen – z.B. hier oder hier.

Das ist per se überhaupt nichts Schlechtes. Das passt schon so. Denn schließlich können Communities ja für den einen oder die andere Solopreneur:in wirklich eine super Idee sein.

Problematisch wird es aus meiner Sicht bei den Verkaufsargumenten dieser Coaches. Nämlich dann, wenn mit der FOMO („fear of missing out„) von Menschen „gespielt“ wird. Nach dem Motto: Communities sind der neueste Trend im Marketing. Spring schnell auf den Zug auf, bevor es alle machen. Die ersten werden überproportional von diesem Trend profitieren. Oder willst du schon wieder einen Megatrend versäumen wie damals Instagram oder TikTok?

FOMO ist mächtig, und mit FOMO-Argumenten wird man immer verkaufen können. Aber wenn das Marketing nur aus FOMO besteht – oder überhaupt das ganze Geschäftsmodell auf FOMO basiert –, dann werden die Grenzen dessen überschritten, was ich unter menschlichem Unternehmertum verstehe.


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