Gerald HĂŒther: Wer nichts unternimmt, verliert seine Lebendigkeit
Meine Notizen
Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da? Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.
Es wird im Leben niemals den Zustand geben, wo im Kopf alles zusammenpasst. Es geht im Leben darum zu lernen, es immer wieder passend zu machen.
âWenn die Wissenschaft gefragt wird, worauf es im Leben ankommt â egal, welche Disziplin man nimmt â da gibtâs am Ende keine richtige Antwort.â Weil: Worauf es im Leben ankommt, das lĂ€sst sich nicht messen.
âEs könnte sein, dass es garnicht darum geht, wie lange man lebt und wie viel man schafft. Es könnte sein, dass es eher darum geht, wie lange man lebendig bleibt.â
Es gibt zwei ganz wichtige BedĂŒrfnisse im Leben eines Menschen:
- BedĂŒrfnis nach Verbundenheit
- BedĂŒrfnis nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten
âDas BedĂŒrfnis nach Verbundenheit bringen wir aus dem Mutterleib mit.â Und es verlĂ€sst uns unser ganzes Leben lang nicht. âDa drauĂen hofft jeder das ganze Leben lang, dass er Menschen findet, mit denen er auch wieder verbunden bleiben kann.â Wo er âendlich mal sein darf, wie er ist.â
Das BedĂŒfnis nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten: âJeder Mensch ist ein Unternehmer â am Anfang.â
Wir geben unseren Kindern statt einer empathischen Reaktion eine kognitive ErklĂ€rung. Wenn wir das lange genug einĂŒben, dann geht uns irgendwann âdie Empathie am Arsch vorbeiâ.
- Wir können in unserer heutigen Welt alles kognitiv erklĂ€ren, aber fĂŒhlen nichts mehr.
- âKein Wunder, dass wir sie ruinieren. Sie ist uns gar nicht mehr nah, wir sind gar nicht mehr mit dieser Welt verbunden, wir sind gar nicht mehr mit unserer Lebendigkeit verbunden, wir befassen uns nur noch mit dem, was man messen kann […]. Was ist denn das fĂŒr eine verrĂŒckte Welt geworden? Das verschlĂ€gt einem manchmal die Sprache.â
- âWir haben die eigentlich zusammengehörige Welt, in der wir Teil sind und in der alles Lebendige miteinander verbunden ist, […] in lauter StĂŒcke zerlegt.â
UrsprĂŒnglich waren wir alle Gestalter unseres eigenen Lebens. Dann mussten wir lernen, es zu unterdrĂŒcken, weil wir die Erwachsenen damit genervt haben. Und wir haben gelernt, unseren Gestaltungsdrang zu unterdrĂŒcken.Jetzt wĂŒnschen wir ihn uns wieder zurĂŒck, aber wir mĂŒssen erst lernen, wieder Gestalter unseres Lebens zu sein.
- Der Zeitpunkt, wo wir lernen, unseren Gestaltungsdrang zu unterdrĂŒcken, ist nicht in der Schule. Drei Viertel der Befragten sagen, sie haben es im Elternhaus gelernt. Sie kommen schon ohne Gestaltungslust und Entdeckerfreude in der Schule an.
- âDie Schule fĂŒhrt nur fort, was die meisten Eltern zuhause angefangen haben.â
- âJetzt wĂ€chst Gott sei Dank eine andere Generation von Eltern heran. Ich bin da sehr optimistisch. Wenn die Kinder in die Schule entlassen, die nicht so vorgeprĂ€gt sind, dann sprengen diese Kinder die Schule. SoverĂ€ndert man Schule!â
Ich lerne daraus: Das BedĂŒrfnis nach Gestaltungsmöglichkeiten erfĂŒllen sich EPU leidlich selbst, aber das BedĂŒrfnis nach Verbundenheit ist gerade bei ihnen besonders stark. Vgl. Einsamkeit / Entrepreneurial Loneliness
Und: Empathie und Verbundenheit werde so sehr gebraucht in der heutigen Welt. Nicht noch mehr Kopf und kognitive ErklÀrungen. Vgl. Spiritual Divide, vgl. David Goodhart: Kopf, Hand, Herz
GĂŒnes Seyfarth: GroĂ denken und klein handeln â Mut zu groĂen Zielen
Meine Notizen
Wenn man Bock hat, etwas zu tun, dann kann man es auch einfach machen!
Warum sollten wir groĂe Ziele haben? Weil wir genau dafĂŒr auf die Welt gekommen sind: Um GroĂartiges zu schaffen.
âWovor habt ihr denn Angst?â â âWas sagt mir die Angst? Schau genau hin! Du brauchst Informationen!â â Aber: âDie Angst ist nicht dafĂŒr da, dass ich etwas nicht tue.â
âOkay, GĂŒnes, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Privatinsolvenz â in Deutschland. Okay, damit kann ich leben! Wenn das das Schlimmste ist, was mir in Deutschland passieren kann, damit kann ich leben. Und dazwischen habe ich noch ungefĂ€hr 10.000 Stufen.â
âIch bin nicht auf der Welt, um auf den Tod zu warten.â â âIch bin ja nicht hier zum Sterben, sondern zum Leben.â
Sven Ripsas: Wege zur Kultur des Unternehmerischen
Meine Notizen
Die âMĂŒhen der Ebeneâ in der Entrepereneurship Education ist die Arbeit in den Schulen.
Entrepreneurship ist eine SchlĂŒsselkompetenz, von der EU definiert seit langem.
Vorbild Ăsterreich: Es gibt eine Entrepreneurship Education Landkarte. Eine jahrelange politische Arbeit von Johannes Lindner (âWorld Entrepreneurship Edcuator 2021â).
âEntrepreneurship Education fördert intrinsische Lernmotivation, das wissen wir.â Deshalb ist EE eine Chance fĂŒr SchĂŒler*innen, die sich sonst schwer tun in der Schule.
âEntrepeneurship Educationâ ist ein sperriges Thema. Die Schweizer Kollegen sprechen deshalb nur mehr von âUDH â Unternehmerisches Denken und Handelnâ.
Entrepreneurship ist im Bildungswesen immer noch nicht angekommen. EE wird im Bildungsalltag oft assoziiert mit âwir machen jetzt die kleinen kapitalistischen Monsterâ.
Aber: Entrepreneur und Kapitalist sind zwei völlig verschiedene Funktionen, auch in der Ăkonomie. Im Entrepreneurship geht es um KreativitĂ€t und Problemlösung. Das soll gefördert werden.
âKlares Zielâ: Jeder Lehrer und jede Lehrerin hat im Rahmen ihrer Ausbildung mindestens ein Entrepreneurship-Modul gemacht; jeder SchĂŒlerin egal in welcher Schulform soll mindestens ein Entrepreneurship-Projekt gemacht haben â besser mehr.
Mit unterschiedlichen Zielgruppen muss ĂŒber Entrepreneurship unterschiedlich gesprochen werden und auch unterschiedliche Aspekte betont werden, um sie fĂŒr EE zu gewinnen.
Nicht jeder versteht unter EE das Gleiche, aber trotzdem âmĂŒssen wir unsere KrĂ€fte bĂŒndelnâ. Nicht streiten, keine Kleinstaaterei. Als Lehrer, als Eltern. âWir gestalten Zukunft.â
Maren Urner: Alles beginnt im Kopf: Warum wir alle Unternehmerinnen sind
Meine Notizen
SĂ€mtliche Probleme (auch in der Wirtschaft) basieren auf Kommunikationsproblemen.
- Das sagt so Àhnlich auch Alfred Adler; vgl. Du musst nicht von allen gemocht werden.
Bessere Fragen stellen: WofĂŒr? statt Wogegen?
- Nach vorne schauen kreiert ganz andere Gedanken als nach hinten schauen.
- vgl. GĂŒnter Faltin: Den RĂŒckenwind nĂŒtzen!
- â Die Vorstellungskraft macht erfolgreiche Unternehmer aus.
Eine menschliche Superpower: âWir können ĂŒber unser Denken nachdenken.â
- vgl. Dan Sullivan: Thinking About Thinking
Wirtschaft: Wir mĂŒssen unsneue Geschichten erzĂ€hlen. Wir brauchen kein Social Entrepreneurship, sondern wir mĂŒssen Wirtschaft (wieder) dazu nutzen, dass wir unser Zusammenleben angenehmer gestalten. Wir mĂŒssen wieder verstehen, was Wirtschaft eigentlich ist.
- Auch: Warum brauchen wir âFair Tradeâ-Zertifikate? Sollte nicht fairer Handel der default mode sein, und nicht fair gehandelte Waren mĂŒssten gekennzeichnet sein nach dem Motto: âWollen Sie das trotzdem kaufen?â
- Wir mĂŒssen uns ganz naiv fragen: Was ist eigentlich wirtschaften?
Was bedeutet eigentlich Gewinn? Gewinn sollte sein, âwenn möglichst viele Menschen möglichst lange etwas davon habenâ. Das KerngeschĂ€ft mĂŒsste darin bestehen, dass es uns allen besser geht.
Unternehmertum = Was ist mir wichtig? + Was kann ich?
- Gott sei Dank gibt es da meist eine Ăberlappung. Da ist dann mein Aktionsfeld.
- Eventuell braucht man die Hilfe von einer anderen Person, um dieses Venn-Diagramm zu zeichnen.
Die Angst vor der GrĂŒndungâŠ
- âGedankliche Angstâ = Ich gehe den bisherigen (fĂŒr sicher gehaltenen) Weg nicht weiter. Ich wechsle in die Welt der SelbstĂ€ndigkeit, von der ich keine Ahnung habe.
- â Vermeintlicher Sicherheitsverlust
- Es brĂ€uchte mehr Absicherung und (finanzielle) UnterstĂŒtzung in der Anfangsphase.
- âDie Strukturenâ âstimulierenâ unternehmerisches Handeln derzeit eher nicht.
- Wir mĂŒssen die Angst so im Griff haben, dass sie uns nicht abhĂ€lt vom Handeln.
âNiemand sollte alleine grĂŒnden. Das wird sehr sicher nicht gut laufen.â
- âEs ist einfach cleverâ, zu zweit zu sein, weil man immer Sachen teilen, besprechen, austauschen kannn.
Eine der Kern-Herausforderungen beim GrĂŒnden: Ich bin gestresst wegen der vielen Aufgaben und der neuartigen Herausforderungen. Aber ich brauche die Ruhe, denn nur dann kommen die guten Ideen!
Man kann nur dann lösungsorientiert denken, wenn man das Problem ernst nimmt. Lösungsorientiertes Denken inkludiert ProblemverstĂ€ndnis. Aber: Ich muss das Problem (nur) auf den Ebenen verstanden haben, die fĂŒr die Lösung des Problems wichtig sind. Nicht jedes Problem muss tief ergrĂŒndet werden.
âNiemand will ein schlechter Mensch sein.â
âEs scheitert nicht am System, sondern es scheitert an Menschen.â
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