Entrepreneurship Summit Berlin 2022 đŸ™‹â€â™‚ïž

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Gerald HĂŒther: Wer nichts unternimmt, verliert seine Lebendigkeit

Meine Notizen

Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da? Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.

Es wird im Leben niemals den Zustand geben, wo im Kopf alles zusammenpasst. Es geht im Leben darum zu lernen, es immer wieder passend zu machen.

“Wenn die Wissenschaft gefragt wird, worauf es im Leben ankommt — egal, welche Disziplin man nimmt — da gibt’s am Ende keine richtige Antwort.” Weil: Worauf es im Leben ankommt, das lĂ€sst sich nicht messen.

“Es könnte sein, dass es garnicht darum geht, wie lange man lebt und wie viel man schafft. Es könnte sein, dass es eher darum geht, wie lange man lebendig bleibt.”

Es gibt zwei ganz wichtige BedĂŒrfnisse im Leben eines Menschen:

  1. BedĂŒrfnis nach Verbundenheit
  2. BedĂŒrfnis nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten

“Das BedĂŒrfnis nach Verbundenheit bringen wir aus dem Mutterleib mit.” Und es verlĂ€sst uns unser ganzes Leben lang nicht. “Da draußen hofft jeder das ganze Leben lang, dass er Menschen findet, mit denen er auch wieder verbunden bleiben kann.” Wo er “endlich mal sein darf, wie er ist.”

Das BedĂŒfnis nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten: “Jeder Mensch ist ein Unternehmer — am Anfang.”

Wir geben unseren Kindern statt einer empathischen Reaktion eine kognitive ErklĂ€rung. Wenn wir das lange genug einĂŒben, dann geht uns irgendwann “die Empathie am Arsch vorbei”.

  • Wir können in unserer heutigen Welt alles kognitiv erklĂ€ren, aber fĂŒhlen nichts mehr.
  • “Kein Wunder, dass wir sie ruinieren. Sie ist uns gar nicht mehr nah, wir sind gar nicht mehr mit dieser Welt verbunden, wir sind gar nicht mehr mit unserer Lebendigkeit verbunden, wir befassen uns nur noch mit dem, was man messen kann […]. Was ist denn das fĂŒr eine verrĂŒckte Welt geworden? Das verschlĂ€gt einem manchmal die Sprache.”
  • “Wir haben die eigentlich zusammengehörige Welt, in der wir Teil sind und in der alles Lebendige miteinander verbunden ist, […] in lauter StĂŒcke zerlegt.”

UrsprĂŒnglich waren wir alle Gestalter unseres eigenen Lebens. Dann mussten wir lernen, es zu unterdrĂŒcken, weil wir die Erwachsenen damit genervt haben. Und wir haben gelernt, unseren Gestaltungsdrang zu unterdrĂŒcken.Jetzt wĂŒnschen wir ihn uns wieder zurĂŒck, aber wir mĂŒssen erst lernen, wieder Gestalter unseres Lebens zu sein.

  • Der Zeitpunkt, wo wir lernen, unseren Gestaltungsdrang zu unterdrĂŒcken, ist nicht in der Schule. Drei Viertel der Befragten sagen, sie haben es im Elternhaus gelernt. Sie kommen schon ohne Gestaltungslust und Entdeckerfreude in der Schule an.
  • “Die Schule fĂŒhrt nur fort, was die meisten Eltern zuhause angefangen haben.”
  • “Jetzt wĂ€chst Gott sei Dank eine andere Generation von Eltern heran. Ich bin da sehr optimistisch. Wenn die Kinder in die Schule entlassen, die nicht so vorgeprĂ€gt sind, dann sprengen diese Kinder die Schule. SoverĂ€ndert man Schule!”

Ich lerne daraus: Das BedĂŒrfnis nach Gestaltungsmöglichkeiten erfĂŒllen sich EPU leidlich selbst, aber das BedĂŒrfnis nach Verbundenheit ist gerade bei ihnen besonders stark. Vgl. Einsamkeit / Entrepreneurial Loneliness

Und: Empathie und Verbundenheit werde so sehr gebraucht in der heutigen Welt. Nicht noch mehr Kopf und kognitive ErklĂ€rungen. Vgl. Spiritual Divide, vgl. David Goodhart: Kopf, Hand, Herz


GĂŒnes Seyfarth: Groß denken und klein handeln — Mut zu großen Zielen

Meine Notizen

Wenn man Bock hat, etwas zu tun, dann kann man es auch einfach machen!

Warum sollten wir große Ziele haben? Weil wir genau dafĂŒr auf die Welt gekommen sind: Um Großartiges zu schaffen.

“Wovor habt ihr denn Angst?” — “Was sagt mir die Angst? Schau genau hin! Du brauchst Informationen!” — Aber: “Die Angst ist nicht dafĂŒr da, dass ich etwas nicht tue.”

“Okay, GĂŒnes, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Privatinsolvenz â€” in Deutschland. Okay, damit kann ich leben! Wenn das das Schlimmste ist, was mir in Deutschland passieren kann, damit kann ich leben. Und dazwischen habe ich noch ungefĂ€hr 10.000 Stufen.”

“Ich bin nicht auf der Welt, um auf den Tod zu warten.” — “Ich bin ja nicht hier zum Sterben, sondern zum Leben.”


Sven Ripsas: Wege zur Kultur des Unternehmerischen

Meine Notizen

Die “MĂŒhen der Ebene” in der Entrepereneurship Education ist die Arbeit in den Schulen.

Entrepreneurship ist eine SchlĂŒsselkompetenz, von der EU definiert seit langem.

Vorbild Österreich: Es gibt eine Entrepreneurship Education Landkarte. Eine jahrelange politische Arbeit von Johannes Lindner (”World Entrepreneurship Edcuator 2021”).

“Entrepreneurship Education fördert intrinsische Lernmotivation, das wissen wir.” Deshalb ist EE eine Chance fĂŒr SchĂŒler*innen, die sich sonst schwer tun in der Schule.

“Entrepeneurship Education” ist ein sperriges Thema. Die Schweizer Kollegen sprechen deshalb nur mehr von “UDH — Unternehmerisches Denken und Handeln”.

Entrepreneurship ist im Bildungswesen immer noch nicht angekommen. EE wird im Bildungsalltag oft assoziiert mit “wir machen jetzt die kleinen kapitalistischen Monster”.

Aber: Entrepreneur und Kapitalist sind zwei völlig verschiedene Funktionen, auch in der Ökonomie. Im Entrepreneurship geht es um KreativitĂ€t und Problemlösung. Das soll gefördert werden.

“Klares Ziel”: Jeder Lehrer und jede Lehrerin hat im Rahmen ihrer Ausbildung mindestens ein Entrepreneurship-Modul gemacht; jeder SchĂŒlerin egal in welcher Schulform soll mindestens ein Entrepreneurship-Projekt gemacht haben — besser mehr.

Mit unterschiedlichen Zielgruppen muss ĂŒber Entrepreneurship unterschiedlich gesprochen werden und auch unterschiedliche Aspekte betont werden, um sie fĂŒr EE zu gewinnen.

Nicht jeder versteht unter EE das Gleiche, aber trotzdem “mĂŒssen wir unsere KrĂ€fte bĂŒndeln”. Nicht streiten, keine Kleinstaaterei. Als Lehrer, als Eltern. “Wir gestalten Zukunft.”


Maren Urner: Alles beginnt im Kopf: Warum wir alle Unternehmerinnen sind

Vortrag
Dialog zur Keynote

Meine Notizen

SĂ€mtliche Probleme (auch in der Wirtschaft) basieren auf Kommunikationsproblemen.

Bessere Fragen stellen: WofĂŒr? statt Wogegen?

  • Nach vorne schauen kreiert ganz andere Gedanken als nach hinten schauen.
  • vgl. GĂŒnter Faltin: Den RĂŒckenwind nĂŒtzen!
  • ⇒ Die Vorstellungskraft macht erfolgreiche Unternehmer aus.

Eine menschliche Superpower: “Wir können ĂŒber unser Denken nachdenken.”

Wirtschaft: Wir mĂŒssen unsneue Geschichten erzĂ€hlen. Wir brauchen kein Social Entrepreneurship, sondern wir mĂŒssen Wirtschaft (wieder) dazu nutzen, dass wir unser Zusammenleben angenehmer gestalten. Wir mĂŒssen wieder verstehen, was Wirtschaft eigentlich ist.

  • Auch: Warum brauchen wir “Fair Trade”-Zertifikate? Sollte nicht fairer Handel der default mode sein, und nicht fair gehandelte Waren mĂŒssten gekennzeichnet sein nach dem Motto: “Wollen Sie das trotzdem kaufen?”
  • Wir mĂŒssen uns ganz naiv fragen: Was ist eigentlich wirtschaften?

Was bedeutet eigentlich Gewinn? Gewinn sollte sein, “wenn möglichst viele Menschen möglichst lange etwas davon haben”. Das KerngeschĂ€ft mĂŒsste darin bestehen, dass es uns allen besser geht.

Unternehmertum = Was ist mir wichtig? + Was kann ich?

  • Gott sei Dank gibt es da meist eine Ăœberlappung. Da ist dann mein Aktionsfeld.
  • Eventuell braucht man die Hilfe von einer anderen Person, um dieses Venn-Diagramm zu zeichnen.

Die Angst vor der GrĂŒndung


  • “Gedankliche Angst” = Ich gehe den bisherigen (fĂŒr sicher gehaltenen) Weg nicht weiter. Ich wechsle in die Welt der SelbstĂ€ndigkeit, von der ich keine Ahnung habe.
  • ⇒ Vermeintlicher Sicherheitsverlust
  • Es brĂ€uchte mehr Absicherung und (finanzielle) UnterstĂŒtzung in der Anfangsphase.
  • “Die Strukturen” “stimulieren” unternehmerisches Handeln derzeit eher nicht.
  • Wir mĂŒssen die Angst so im Griff haben, dass sie uns nicht abhĂ€lt vom Handeln.

“Niemand sollte alleine grĂŒnden. Das wird sehr sicher nicht gut laufen.”

  • “Es ist einfach clever”, zu zweit zu sein, weil man immer Sachen teilen, besprechen, austauschen kannn.

Eine der Kern-Herausforderungen beim GrĂŒnden: Ich bin gestresst wegen der vielen Aufgaben und der neuartigen Herausforderungen. Aber ich brauche die Ruhe, denn nur dann kommen die guten Ideen!

Man kann nur dann lösungsorientiert denken, wenn man das Problem ernst nimmt. Lösungsorientiertes Denken inkludiert ProblemverstĂ€ndnis. Aber: Ich muss das Problem (nur) auf den Ebenen verstanden haben, die fĂŒr die Lösung des Problems wichtig sind. Nicht jedes Problem muss tief ergrĂŒndet werden.

“Niemand will ein schlechter Mensch sein.”

“Es scheitert nicht am System, sondern es scheitert an Menschen.”


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