Hilflos (Freewriting XX)

H

Ich bin gerade in Salzburg, um ein Seminar zu halten. Und daheim ist ein Riesenbahö, weil jemand aus der Familie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Und ich sitze da in meinem Hotelzimmer, vollkommen hilflos. Ich kann gar nichts beitragen um der Familie daheim zu helfen.

Ja, ich kann zuhören. Ich kann ermutigen. Aber ich kann nichts Aktives tun. Dabei ist es gerade die Aktivität, die mich (und die meisten anderen Menschen) beruhigen würde. Irgendetwas tun, das fühlt sich viel, viel besser an als herumzusitzen mit gebundenen Händen.

Dabei ist es gar nicht so entscheidend, ob meine Hilfe tatsächlich hilfreich wäre. Ob meine sogenannte Hilfe überhaupt irgendjemandem helfen würde. Hauptsache, ich bin mit meinen Gedanken nicht allein und habe irgendetwas, wo die überschüssige Energie kanalisiert wird und aus mir raus kann.

Es gibt aber gar nichts zu tun als zu warten. The waiting is the hardest part, sagt Tom Petty. Und recht hat er.

Ich würde so viel lieber was tun. Irgendwas. Wahrscheinlich auch, damit ich mir später nicht vorwerfen kann, nichts getan zu haben.

Ziemlich egoistisch, im Grunde. Aber sind wir das nicht alle?


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