Immer wieder einladen

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Was machst du, wenn du deinen Arbeitskollegen schon dreimal eingeladen hast, dich mal daheim zu besuchen oder zu einem Abendessen vorbeizukommen – und dein Arbeitskollege ist dieser Einladung bei keinem Mal gefolgt. Immer ist irgendwas dazwischen gekommen, nie hat es gepasst.

Wirst du ihn noch ein viertes Mal einladen? Oder sagst du dir: Jetzt habe ich ihn eh schon dreimal eingeladen, jetzt ist er dran. Er soll sich selber melden, wenn’s ihm irgendwann mal passt. Oder sonst soll er es halt bleiben lassen.

Früher oder später geben wir das Einladen auf. Wir wollen ihm ja nicht auf die Nerven gehen. Und wir sind uns zu schade dafür, immer wieder eine Abfuhr zu bekommen.

Genau hier liegt einer der schwierigsten Herausforderungen, wenn wir uns selbständig machen.

In der Selbständigkeit sind wir nämlich aufgefordert, unsere potenziellen Kund*innen immer und immer und immer wieder einzuladen, mit uns zusammenzuarbeiten. Nicht dreimal, nicht dreißigmal, sondern dreihundertmal.

Wir müssen lernen, die Ablehnungen und dem Nicht-Folgen unserer Einladungen nicht persönlich zu nehmen, sondern darauf zu vertrauen, dass es irgendwann schon passen wird.

Und bis es soweit ist, sprechen wir unsere Einladungen aus. Immer und immer und immer wieder.


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