Ein Buch, das Mut macht, nicht im stillen KÀmmerlein vor sich hin zu arbeiten, sondern seine Arbeit mit anderen zu teilen. Aus der Denkschule Seth Godins und der Gabenökonomie.
Meine Notizen
Die Grundidee von WOL
- âSelbst meine Frau verstand nicht so recht, worum es dabei eigentlich ging. Ich versuchte zu erklĂ€ren, dass die Sichtbarmachung der Arbeit ein Mittel war und nicht das Ziel. NatĂŒrlich bringt es nicht so wahnsinnig viel, die Dinge einfach im Internet oder unternehmenseigenen Intranet abzuladen. Doch wenn man seine Arbeit wohlĂŒberlegt zur VerfĂŒgung stellt, so könnte das anderen Leuten helfen, die gerade Ăhnliches ausprobieren.Womöglich verhilft es einem auch zu Feedback und einer Verbesserung der Arbeit, und vielleicht fĂŒhrt es sogar zu neuen Ideen und Verbindungen.â (S. 32)
Was haben Sie zu bieten?
- âDie Frage âWas haben Sie zu bieten?â scheint selbst die fĂ€higsten und groĂzĂŒgigsten Menschen in Verlegenheit zu bringen.â (S. 59)
Ich mag keine Sozialen Medien
- âWenn Sie das so empfinden, sollten Sie wissen, dass Sie nicht unbedingt Social Tools nĂŒtzen mĂŒssen, um Work Out Loud zu praktizieren. Sie können auch persönlich oder per E-Mail BeitrĂ€ge leisten.â (S. 67)
- âDie Betonung liegt nur deshalb auf sozialen Tools, wie diese â anders als persönliche oder E-Mail-Interaktionen â es Ihnen ermöglichen, mehr Menschen zu erreichen, inklusive solcher, die Sie nicht kennen. Obendrein kann alles, was Sie teilen, kĂŒnftig noch von anderen entdeckt werden. Wenn Sie unnachgiebig daran festhalten, dass Social Tools nichts fĂŒr Sie sind, so geht das in Ordnung. Sie können ja vorerst das nutzen, was Ihnen vertraut ist.â (S. 67)
Bei WOL geht es nicht um Sie
- âBeim WOL aber steht die GroĂzĂŒgigkeit im Vordergrund, nicht die Selbstdarstellung. Bei der sichtbaren Arbeit geht es nicht um Sie, sondern um die Formatierung dessen, was Sie als Beitrag leisten und was anderen hilfreich sein könnte.â (S. 68)
Etwas von sich selbst als Gabe anbieten
- âStatt Beifall oder irgendwelche anderen Reaktionen zu erwarten, will man einfach nur etwas von sich selbst als Gabe anbieten.Ich habe dies versucht.Ich habe das gemacht.Ich habe dies gelernt.Mir hat das SpaĂ gemacht.Ich hoffe, es gefĂ€llt Euch oder Ihr könnt es gebrauchen.â (S. 77)
- âWenn Menschen ihre Arbeit sichtbar machen, zeigen manche ihre Endprodukte und viele andere berichten von ihren laufenden Arbeiten. So habe ich das und das gemacht. Ich habe das und das gemacht und zwar deshalb. Ich habe das und das gelernt, und das hilft euch vielleicht auch.â (S. 78)
The Lizard Brain
- âBetrachten Sie die Ăbungen in den folgenden Kapiteln als kleine Schritte, als Möglichkeit zum Lernen und Entdecken. Und wenn Sie Ihr Echsenhirn all die GrĂŒnde aufzĂ€hlen hören, warum Sie es nicht schaffen, beruhigen Sie es, indem Sie ihm sagen, dass Sie nur experimentieren.â (S. 91)
- âUnd wenn Sie merken, dass WOL womöglich Ihr Leben verĂ€ndern kann, kann die Echse Sie nicht mehr aufhalten.â (S. 91)
Anerkennung, die ich nie gegeben habe
- Scott Berkun: âAlso dachte ich darĂŒber nach, wie oft ich Dinge gesehen oder gelesen habe, die mir wichtig waren, und wie selten ich meine Anerkennung dazu geĂ€uĂert hatte, BĂŒcher, die ich geliebt (oder zig-mal gelesen) habe, unterhaltsame VortrĂ€ge, gute RatschlĂ€ge, fĂŒr die ich den Menschen nie gedankt habe. Ebenso wenig habe ich mir die MĂŒhe gemacht, mich bei anderen fĂŒr ihre Arbeit einzusetzen. Dutzende Menschen, die ehrliche Dinge gesagt und mich damit zum Positiven verĂ€ndert haben, oder die hinter mir standen, wenn andere das nicht taten, haben nie erfahren, welchen Wert ihre Worte fĂŒr mich gehabt haben. Mir wurde klar, dass es unendlich viele Taten gegeben hat, die bei mir etwas bewirkt und die ich in keiner Weise gewĂŒrdigt habe, und das machte mich fertig. Ich war nicht wie der Mann, der mir dankte, als ich die Firma verlieĂ. Er tat etwas, weil es ihm wichtig war. Er kam direkt auf mich zu, sah mir in die Augen und dankte mir â etwas, so dĂ€mmerte es mir, wozu ich nicht fĂ€hig war.â (S. 109)
Es ist⊠unangenehm
- âWenn Sie solch ein Unbehagen empfinden, nehmen Sie das zum Anlass, Ihre Absichten zu prĂŒfen. Ist es Ihnen unangenehm, weil Sie nicht ganz aufrichtig sind oder weil Sie es einfach nicht gewohnt sind, Lob auszusprechen? […] Wenn es sich falsch oder unglaubwĂŒrdig anfĂŒhlt, tun Sie es nicht.â (S. 111)
- Ich habe jemandem gedankt und keine Reaktion erhalten: âWahre Gaben sind nicht an Bedingungen geknĂŒpft. Abgesehen davon haben Sie keine Ahnung, warum jemand nicht reagiert hat.â (S. 111)
- â[…] die gröĂte Herausforderung […] darin besteht, diese Austausche immer und immer wieder zu ĂŒben und damit die sozialen Bindungen zu stĂ€rken und zu verbessern. Und das fĂ€llt den meisten von uns nicht leicht. Wir vergessen zu sagen, was wir fĂŒhlen, wir meiden das Risiko des Unbehagens oder gehen davon aus, dass der andere es schon weiĂ.â (S. 122)
Das KernstĂŒck der WOL-Praxis
- âDie Basis der menschlichen Beziehungen ist ein Austausch von Signalen. Obwohl Sie erst am Anfang von Working Out Loud stehen, wird die Gewohnheit, Aufmerksamkeit und WertschĂ€tzung zu vermitteln, die Art zu verĂ€ndern, wie Sie sich Menschen gegenĂŒber verhalten und wie die sich Ihnen gegenĂŒber verhalten. Wenn Sie das aus diesem Buch mitnehmen, ist schon viel erreicht. Und doch gibt es noch viele andere BeitrĂ€ge, die Sie leisten, und Signale, die Sie senden können.â (S. 122) **
Ăbung: WertschĂ€tzung schenken
- âWenn Sie heute jemanden sehen, an dem Sie normalerweise vorbeigehen wĂŒrden, bringen Sie ihr Aufmerksamkeit oder WertschĂ€tzung entgegen, indem Sie sie grĂŒĂen oder ihr fĂŒr die Arbeit danken. Vielleicht der Person, die die Gartenarbeit macht oder einen anderen Dienst verrichtet, die wir allzu oft fĂŒr selbstverstĂ€ndlich halten. Und achten Sie, wĂ€hrend Sie Ihren Beitrag leisten, besonders auf Ihr GefĂŒhl dabei und auch auf den Ausdruck im Gesicht der anderen Person, und stellen Sie sich vor, wie sie sich wohl fĂŒhlen mag.â (S. 124)
Ăbung: 50 Fakten
- â[…] denken Sie an all die Erfahrungen aus Ihrem Leben, die jemand anderem nĂŒtzen könnten, wenn sie angemessen prĂ€sentiert werden.â (S. 143)
- Vgl. Cialdini: Gemeinsamkeiten verbinden
- Ist auch schön in meinem BWL-Buch, so Àhnlich wie im 4 Hour Chef, nach dem Motto: BWL und ich.
- âSchon das Teilen der banalsten Gemeinsamkeit verbindet Menschen miteinander wie eine BrĂŒcke, auf die man mit weiteren BeitrĂ€gen aufbauen kann.â (S. 144)
- âUnd was das Vermischen von Privatem mit Beruflichem angeht â das liegt ganz bei Ihnen. […] Bei der Ăbung geht es lediglich darum, dass Sie begreifen, dass Sie so viel zu geben haben, was zu einem Fundament fĂŒr eine bedeutsame Verbindung mit jemandem werden könnte.â (S. 144)
Wen interessiert denn, was ich zu sagen habe?
- âWer wĂŒrde von Ihren Erfahrungen profitieren? Jeder, der so ist wie Sie! […] Wenn Sie von Ihren Erfahrungen berichten, zeigen Sie ihnen nicht nur, dass sie nicht allein dastehen, sondern versorgen sie auch mit Informationen, die es fĂŒr sie womöglich einfacher machen.â (S. 167) **
Nicht nach Applaus fischen, sondern sich stetig verbessern
- âWenn man fragt âWie war das?â oder âWie war ich?â, bringt man damit die andere Person in Zugzwang. Sie weiĂ dann nicht so recht, was sie sagen soll, möchte einen auch nicht verletzen und gibt oft eine allgemeine, positive Antwort. Keith [Ferrazzi] schlug vor, dass man lieber erklĂ€ren sollte, man versuche sich zu verbessern, und dann fragen: âWas ist ein Aspekt, den ich besser machen könnte?â So wird eine lĂ€stige Pflicht zu einer Einladung, denn man erteilt ausdrĂŒcklich die Erlaubnis, konkrete kritische Anmerkungen zu Ă€uĂern. Weil Sie die Frage anders formuliert haben, ist das Feedback jetzt ein Beitrag und keine Kritik.â (S. 185)
- âDie Frage fĂŒhrt fast immer zu interessanten GesprĂ€chen. Die Leute scheinen die Frage nach ihrer Meinung dankbar anzunehmen und haben meist auch VerbesserungsvorschlĂ€ge fĂŒr mich.â (S. 185)
- âIch höre jedem Feedback aufmerksam zu. Machmal bin ich mit den VorschlĂ€gen nicht einverstanden oder sehe das anders, aber fast immer erfahre ich, wie ich etwas verbessern kann. Zudem gibt einem jeder Austausch die Gelegenheit zur Ăbung, wie man seine Verletzlichkeit zeigt und konstruktive Kritik entgegennimmt.â (S. 185)
Ich schreibe ein Buch – mit Fortschrittsprotokoll!
- âNach jenem schwierigen GesprĂ€ch mit meiner Frau ĂŒber die Fortschritte mit meinem Buch nahm ich noch am selben Vormittag eine Ănderung vor, die mir half, es zu veröffentlichen: Ich legte ein Protokoll an.â (S. 200)
- âEin Fortschrittsprotokoll ist in zweierlei Hinsicht gut: zum einen hilft es Ihnen, objektive Daten ĂŒber Ihre TĂ€tigkeit zu sammeln, und zum anderen bringt es Ihnen diese Daten zu Bewusstsein. Keine TĂ€tigkeiten, keine Fortschritte.â (S. 200)
- Keine TÀtigkeiten, keine Fortschritte, keine EintrÀge im Protokoll.
- So ein Protokoll könnte auch âöffentlichâ auf einer Website zu finden sein. Mit Notion lieĂe sich das auch machen â und veröffentlichen.
Ist meine Arbeit eine Solo-AktivitÀt?
- âWenn Sie Ihre Arbeit streng als Solo-AktivitĂ€t betrachten, wenn Sie der AlleintĂ€nzer sind, kann das unangenehm und einsam sein. Doch wenn Sie nach anderen Ausschau halten und ihnen die Chance zur Mitwirkung geben, können Sie Ihre Arbeit und Ihre Wahrnehmung von Grund auf Ă€ndern.â (S. 225)
So wie du bist, bist du perfekt. UndâŠ
- Shunryu Suzuki: âSo wie du bist, bist du perfekt. Und es gibt Raum fĂŒr Verbesserung.â (S. 238)
Meine Hypothesen zu WOL
Hypothese: WOL ist eine Methode, um den Human Life Value (Garrett Gunderson) zu steigern.
- Durch wertvollen Content
- Durch Connections
Hypothese: WOL/LOL Circles kann es auf zwei Ebenen geben:
- Ebene: GrĂŒnder*innen, die in Gemeinschaft Themen erarbeiten; ich bin Facilitator.
- Ebene: GrĂŒndungsberater*innen, die in Gemeinschaft GrĂŒndungsberatung neu denken; ich bin aktiver Teilnehmer. Oder sogar Anstifter.
Hypothese: WOL und LinkedIn und Microcontent passen SUPER zusammen!
- Ich teile ĂŒber LinkedIn nĂŒtzliche Snippets aus meinemArchiv.
- Simple as that!?
- Ja, aber ist das schon der Weisheit letzter Schluss? Ist das wirklich Content, der hilfreich und wertvoll ist? Geht das nicht besser?
Hypothese: WOL ist eine ganz konkrete Ausformung der Gabenökonomie.
Hypothese: Mein Lerntagebuch und meine Buch-Notizen sind irgendwie WOL.
- Nicht zuletzt deswegen, weil sie von Seth Godin inspiriert sind. âDo the workâ, sagt er. âThe Practiceâ ist sehr eng verwandt mit WOL, to say the least.
- Ich mache WOL also eh schon. Die Chance, meine Arbeit bewusster an WOL auszurichten, besteht darin, die WirkmĂ€chtigkeit und damit die NĂŒtzlichkeit fĂŒr andere (= den Wert) zu vergröĂern.
Hypothese: Auch mit meinen Studierenden kann ich WOL machen. Meine Studierenden können WOL machen.
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