Was gibt es zum Buch allgemein zu sagen?
- Naja, es ist sehr amerikanisch: Joshua Becker ist ein Pastor, und Minimalismus ist aus seiner Sicht „what Jesus would do”.
- Dadurch ergibt sich eine enge Verknüpfung von Minimalismus und christlicher Religion.
- Das hat zur Folge, dass von einem eh schon dünnen Büchlein ein guter Teil durchaus verzichtbar ist. Wirklich relevant sind vier oder fünf Kapitel von elf.
- Das Relevante ist durchaus lesenswert und gibt eine schnelle und anschauliche Einführung — wenn man den Rest ausblenden kann. Oder man findet den Jesus-Bezug eh inspirierend, dann ist da unter Umständen auch noch was dabei.
Meine Notizen
„From the moment we are born, we are told to pursue more.” (S. 1)
- „We’ve all been fed the same lies countless times since the day we were born.” (S. 91)
In Lk 3,11 sagt Johannes der Täufer: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso.” (S. 24)
- Nicht: Gib alles weg, werde arm. Aber: Gib das Überflüssige weg — und zwar dem, der zu wenig hat.
- Gib den Clutter, die Cruft weg, die dich ablenken und die dich fett und träge machen.
Minimalismus hat viel mit dem Wert „Freiheit” zu tun. (S. 32)
„Owning fewer possessions helps keep messes to a minimum.” (S. 33)
- Auch „messes” im Gehirn!
- Es ist einfach leichter, alles einzusortieren, weil man auch weniger Container braucht.
Investments of eternal worth (S. 35)
- „But if I spend my money on investments of eternal worth (such as relationships, justice, or others), it becomes far more valuable than cookies, cars, or fancy houses. It begins to take on eternal value and its worth will far outlive me.„
- In Dinge investieren, die das Zeug dazu haben, dass sie mich überleben.
- z.B. in Weiterbildung, die mir dabei hilft, besser in dem zu werden, womit ich meinen Nächsten helfen will — und womit ich ein Stück Himmel auf Erden kreiere.
- z.B. in meine Herzensprojekte, die mir ermöglichen, das auf der Welt zu verwirklichen, was mir am Herzen liegt.
- Die Frage, ob eine Investition potenziell „eternal value” hat, ist viel zielführender als die Frage nach einem 10x ROI.
- Jedenfalls ist das ein spannendes Konzept, auch (oder gerade weil) wenn es für das Herz ganz klar verständlich ist, aber das Hirn sich mit so „schwammigen” Messlatten natürlich schwer tut.
- „The heart finds joy in lasting value.” (S. 51)
- „Significance will always outlast you. Even when you are no longer present, your significance will still be yours.” (S. 103)
Our style of minimalism is specific to us. (S. 31)
- It requires us to ask questions, to identify what is most valuable.
- Minimalismus ist immer ein Personal Project.
- vgl. Minimalismus beginnt bei mir, nicht bei der Familie.
- Minimalismus für mich selbst zu definieren und in meinem eigenen Einflussbereich umzusetzen… damit habe ich schon mal genug zu tun!
Bei Minimalismus geht es darum, jene Dinge loszuwerden „that are preventing us from fulfilling our greatest purposes”. (S. 38)
- Sozusagen alles, was uns davon ablenkt, unser Best Future Self zu werden.
- Denn unser Best Future Self werden wir nur, wenn wir unsere Werte und Bedürfnisse klar im Blick haben. Alles andere kann weg!
Minimalismus bezieht sich auch auf „spiritual clutter”. (S. 39)
- z.B. Glaubenssätze
„Minimalism is not a decision to live with nothing. It’s a decision to live only with the essential.” (S. 40)
- … und das ist personal!
„The intentional promotion of the things I most value and the removal of everything that distracts me from it, is a message that appeals to the heart and resonates with the soul […]” (S. 48)
S. 49: „Possessions burden us, often far more than we realize.” (S. 49)
„The heart knows its resources are limited.” — “Therefore, we must make intentional decisions about where they are allocated.“ (S. 49)
- So gesehen, ist Minimalismus ein (betriebs-)wirtschaftliches Konzept, nämlich ein Verteilungsschlüssel oder eine Verteilungsstrategie unserer begrenzten persönlichen Ressourcen.
- „Our heart has been arguing for less all along.” (S. 51)
„The less clutter, the less visual stress we have in our environments.” (S. 57)
- vgl. The Quiet Office
- Zur Ruhe kommen durch weniger Dinge, die unsere Aufmerksamkeit anziehen.
- S. 96: „Look at each item specifically and ask yourself: Do I really need this here? If the answer is no, relocate it, recycle it or discard it.„
„Somebody who decides to intentionally live with less has less need to hold a certain level of income. As a result, they can choose whatever career path they most desire.” (S. 62)
- Wieder: Minimalismus = Freiheit
- Je weniger ich auf Geld angewiesen bin, desto mehr Optionen habe ich, desto weniger fremdbestimmt bin ich.
„We spend so much mental energy thinking about what we don’t own, we fail to appreciate the things that we doown.“ (S. 63)
Matthäus 6,21: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.” (S. 65)
- „We tie our hearts to certain things by the sheer amount of investment we put into them.“
- Das ist auch der Gedanke des Sunk Cost Effects.
„Instead, we ought to invest our money, time, and lives in things that are truly important. Invest in knowing God, your family, your friends or the causes you believe in. And as you do, you’ll notice that your heart naturally begins to be drawn to them more and more.” (S. 65f)
- Das sind unsere Personal Projects, Core Projects.
- vgl. Passion entsteht nicht plötzlich, sondern wächst mit dem Investment mit einer Sache.
Minimalismus „requires trust, intentionality, discipline, and frequent readjustments.” (S. 77)
„There is a quiet invitation that can only be heard by those who have the ears to hear it. There is an invitation to live with less.” (S. 86)
Jedes Trum, das ich besitze, hat auch „hidden costs”: Lagerung, daran denken, reparieren, darauf aufpassen, pflegen, abstauben, entsorgen, vererben … (S. 92)
S. 99: „Be wise to culture’s influence.” (S. 99)
- Consumerism makes our economies grow.
- Therefore, it is encouraged at every turn.
„Our lives are short. […] So make the most of it. Possessions steal our time and energy.” (S. 102)
„Possessions may briefly impress, but they never inspire.“ (S. 103)
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