Mogelpackungen

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Shrinkflation nennt sich der Trend, dass die Füllmenge von Packungen abnimmt, aber der Preis gleich bleibt.

Ein Beispiel: Das Packerl Haribo Goldbeeren kostet noch gleich viel wie vor einem Jahr, allerdings waren früher 200g Gummibäri drinnen und jetzt sind es nur noch 175g. Die Abnahme der Füllmenge entspricht eigentlich einer Preissteigerung um 12,5%.

Konsument*innen und deren Schützer sind darüber empört, und das kann ich nachvollziehen.

Und doch frage ich mich: Wenn im Packerl Chips früher 300g drinnen waren und jetzt sind es nur noch 200g… Ist das wirklich ein Nachteil? Meine (zugegebenermaßen subjektive) Erfahrung ist, dass ich immer ein ganzes Packerl Chips aufesse – egal, wie viel drinnen ist. Aber nicht zwei Packerl. Wenn ich jetzt nur noch 200g von diesem wohlschmeckenden, aber ungesunden Zeug esse statt früher 300g, dann müsste ich den Chips-Herstellern eigentlich sehr dankbar sein. Weil sie für mich etwas bewerkstelligen, was ich selber nicht hinkriege: Weniger Chips zu essen.

Shrinkflation könnte, so gesehen, also auch ein Tool sein, das wir zu unserem Vorteil einsetzen können – gerade weil wir weniger für unser Geld bekommen als zuvor.

Es mag zwar eigenartig klingen, aber nicht immer ist es schlecht für uns, wenn uns etwas gegen unseren Willen weggenommen wird.


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