Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
Das ist keine Kleinigkeit.
Alle Jahre wieder.
Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
Das ist keine Kleinigkeit.
Alle Jahre wieder.
Ein Radfahrer stürzt und bleibt bewusstlos liegen.
Eine Frau beugt sich über den Verletzten, um ihm zu helfen. Aus der Menschenmenge kommt ein Mann gelaufen, tippt die Dame auf die Schulter und sagt: „Lassen Sie mich das machen, ich kenne mich aus, ich habe letzte Woche einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht.“
Die Frau tritt zur Seite, schaut dem Mann eine Weile zu und sagt dann: „Gut, wenn Sie an die Stelle kommen, wo Sie den Arzt rufen sollen: Ich bin schon da.“
Eltern kennen’s:
Mitten in der Nacht kommt das Kind ans Elternbett, weil es nicht einschlafen kann, weil es schlecht geträumt hat oder was auch immer.
Es wird daraufhin von einem verschlafenen Elternteil brummend „eingeladen“, sich zwischen Mama und Papa zu legen – in der Hoffnung, dass alle drei schnell und gut wieder einschlafen. Eine Hoffnung, die sich nur selten erfüllt, eh klar.
Aus meiner Erfahrung als Papa, dem das erst unlängst wieder passiert ist, gibt es zwei Strategien, mit dem (hustenden, sich herumwälzenden und/oder um sich tretenden) Kind neben sich umzugehen:
Was denkst du, welche Strategie ich bevorzugen würde – und welche tatsächlich funktioniert?
Unlängst ist Hermes Phettberg gestorben.
Das war Anlass für folgenden WhatsApp-Chat zwischen meinem Bruder und mir:
Bruder: Der war ja auch ein Unikat.
Ich: Ja, das war er. Ein echtes Original, unverwechselbar und sich selbst treu trotz aller Häme, die er zuhauf einstecken musste. Kann am Ende des Lebens auch nicht jeder von sich sagen.
Bruder: Völlig richtig. Kann mich noch an ein Profil-Interview vor einigen Jahren mit ihm erinnern. Sehr geistreich und selbstreflektiert. Mit der Selbstreflexion hat es ja auch nicht jeder so.
Ich: Stimmt. Ich glaube, das hängt sogar direkt zusammen: Ein echtes Original kann nur jemand werden, der sehr selbstreflektiv ist. Ohne Selbstreflexion entstehen nur Luftpumpen ohne Substanz.
Bruder: 👍
RIP Hermes Phettberg
Ich arbeite in meinem Lifestyle Business so, wie ich laufe: Immer im gleichen Tempo.
Wenn ich meine Laufrunde mache, dann laufe ich immer gleich schnell – nämlich so schnell ich gerade kann. Damit bin ich immer im gleichen Belastungslevel unterwegs: Fast am Anschlag, aber nie richtig verausgabend.
In meiner Laufrunde sind keine Variationen – und das ist nicht gut. Ich könnte ja auch mal bewusst langsamer laufen – und dafür länger. Oder ich lege zwischendurch mal ein paar gezielte Sprints ein, wo ich richtig schnell laufe und mich wirklich verausgabe. Und dann wieder langsamer weiter.
Durch Variation entstünde ein Trainingseffekt, weil ich in verschiedenen Belastungslevels trainieren und mich verbessern würde. Wenn ich immer im gleichen Tempo laufe, dann trainiere ich eigentlich nur meine Unflexibilität.
Und genauso ist es auch in meinem Business: Ich arbeite jeden Tag mit der gleichen Power. Auch an Tagen, an denen ich es eigentlich ruhiger angehen lassen könnte und an denen ich Kräfte schonen könnte für stressigere Tage. Ich das tue ich nicht – und wundere mich dann, warum mir um diese Zeit des Jahres regelmäßig die Luft ausgeht.
Es ist echt schwer, bewusst weniger zu tun.
Weißt du was?
Diese Geschichte, dass KI wie ChatGPT so viel Energie und Wasser verbrauchen und total klimaschädlich sind… Das ist schon wieder so ein Narrativ, mit dem uns Solopreneuren ein schlechtes Gewissen gemacht wird.
Durch diesen Narrativ traut sich der kleine Solopreneur dann ChatGPT nicht (so oft) benutzen, weil er mit den moralischen Fragen kämpft. Wer will schon das Klima schädigen mit seiner Arbeit?
Und derweil schei*en sich die großen Konzerne überhaupt nichts und verwenden KI, wo immer möglich und wo immer es ihren Zielen dient. Ohne den geringsten Funken von schlechtem Gewissen.
Ich will überhaupt nicht leugnen, dass der hohe Energie- und Wasserverbrauch der KI-Rechenzentren ein großes Problem ist. Aber (und das ist ein großes ABER): Die großen Konzerne sind die Hauptverantwortlichen für die klimaschädlichen Effekte von KI, nicht wir kleinen Solo-Businesses!
Die Diskussion über die Klimaschädlichkeit von KI dient im Wirklichkeit nur diesen großen Konzernen, die dafür sorgen, dass die kleinen Solopreneure ihre moralischen Ansprüche gegen sich selbst richten und sich damit selbst daran hindern, die Wettbewerbsvorteile auszunützen, welche die KI ihnen ermöglichen würde. Durch diesen Narrativ werden die Kleinen klein gehalten.
Ja, verwende Generative KI verantwortungsvoll und nicht “unnötig”. Aber lass dir auch nicht die Verantwortung für ein Problem in die Schuhe schieben, das ganz Andere lösen sollten!
[Vgl. Seth Godins erhellende Erklärung, wie die Idee des carbon footprints entstanden ist – und wem dieses Konzept eigentlich nützt.]Es gab bis vor kurzem einen sehr leiwanden Podcast für Gründer:innen: I hate my job – mit Frank und Murphy.
Ja, gab. Leider. Dabei war das ein inhaltlich wirklich guter Podcast. Und auch Frank und Murphy waren sympathische Podcast-Hosts. Aber es gibt seit Mitte Oktober 2024 keine neuen Folgen mehr.
Besonders spannend fand ich den Podcast deswegen, weil er sozusagen ein Bruder-Podcast unseres eigenen Podcasts „Leiwand gründen“ war, den ich gemeinsam mit Camillo Patzl hoste. Und, wie immer unter Geschwistern, habe ich jede Folge mit einer gewissen (gesunden!) Geschwister-Rivalität gehört, nach dem Motto: Was machen Frank und Murphy diesmal Leiwandes, und was können wir uns abschauen?
Die beiden Podcasts sind aber recht ungleiche Geschwister:
I Hate My Job | Leiwand gründen |
---|---|
Gestartet im Februar 2024 mit langen Folgen bis zu 60 Minuten. | Gestartet im Jänner 2024. Von Anfang an kurze Folgen von 15 Minuten. |
Ab Mai wurden die langen Folgen “geteilt” – vermutlich, damit der wöchentliche Rhythmus aufrecht erhalten werden konnte. | Von Anfang an wöchentlich, und das regelmäßig, auch in den Ferien. |
Seit Mitte Oktober ist Funkstille. Sang- und klanglos, nach 20 Folgen. | Wir sind im Dezember 2024 immer noch “on air” mit über 50 Folgen – und haben auch die ersten Folgen für 2025 schon im Kasten. |
Es würde mich sehr freuen, wenn „I hate my job“ 2025 sein Comeback feiern würde. Und gleichzeitig bin ich stolz auf Camillo und mich, dass wir 2025 in unser zweites Podcast-Jahr gehen werden – so stark und committed wie nie.
Vieles von dem, was wir wahrnehmen (oder wahrzunehmen glauben), ist in Wirklichkeit eine Projektion unserer Gedanken auf die Welt um uns.
Wir glauben zu wissen, wie jemand reagiert, weil wir in dieser Situation so reagieren würden. Wir sind fest davon überzeugt, dass die anderen genau das denken und tun würden, was wir tun würden.
Damit tun wir uns aber keinen Gefallen.
Wir vergeben uns damit die Chance, an der Realität zu lernen und gescheiter zu werden.
Unlängst, in einer Augen-Ambulanz in einem Wiener Gesundheitszentrum. Ein Gespräch zwischen einer Patientin mit Augenschmerzen und der Dame bei der Anmeldung:
Dame: „Sie müssen das aber gleich hier vor Ort zahlen…“
Patientin: „Ja, was soll ich machen, es geht um mein Auge!“
In einer Augen-Ambulanz gibt es keine Preisverhandlungen. In einer Augen-Ambulanz braucht man kein Verkaufsgespräch führen. In einer Augen-Ambulanz braucht man keinen Marketing-Funnel.
Kannst du dir vorstellen, dein Lifestyle Business ein bisschen mehr wie eine Augen-Ambulanz aufzusetzen?
Als Lese-Papa kriege ich einiges zu hören.
Unlängst haben wir einen Text über die erst 14-jährige Skaterin und Olympiasiegerin Coco Yoshizawa gelesen.
In dem Text hieß es: „Bei den Weltmeisterschaften 2023 wurde sie Fünfte.“ Eine Schülerin hat aber gelesen: „Bei den Weltmeisterschaften 2023 wurde sie entführt.“
Ja, die spannendsten Geschichten finden in unseren Köpfen statt!
In der Evaluierung zu meiner Lehrveranstaltung „Buchhaltung“ an der FH des BFI Wien habe ich eine eigentlich sehr nette Rückmeldung erhalten.
Auf die Frage „Was hat mir besonders gut gefallen?“, hat ein:e Student:in geantwortet (Schreibweise wie im Original):
„Ihre sehr zuvorkommende Art. Selbst wenn man etwas falsches sagt geben Sie einem nicht das gefühl blöd zu sein.“
Das freut mich natürlich, weil genau das ein explizites Unterrichtsprinzip von mir ist. Ich will sichere Lernräume schaffen, wo es in Ordnung ist, dass wir uns gegenseitig beim Lernen und beim Fehlermachen zuhören.
Was mir allerdings zu denken gibt: Wie muss es um die Lernbiografien meiner Studierenden bestellt sein, wenn meine Lehrveranstaltung in dieser Hinsicht eine positive Ausnahme zu sein scheint?
Eine bittere Erkenntnis zum Jahresende:
Um das zu ernten, was ich mir für 2024 vorgestellt habe, hätte ich mit dem Marketing, das ich 2024 mache, schon 2021 anfangen müssen.
Introvertierte Menschen – wie ich – brauchen Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, um ihre Batterien aufzuladen.
Es wird umso „ruhiger“ in meinem Kopf, je mehr unbelegten Raum ich in meinem Büro habe. Je freier mein Schreibtisch ist, desto freier mein Kopf.
Unordnung ist „laut“. Unerledigtes ist „laut“. Sachen, die nicht an ihrem Platz sind, sind „laut“. Papiere, die ich nicht mehr brauche, sind „laut“. Dinge, die kaputt sind, sind „laut“. Improvisationen und Provisorien sind „laut“. Ungeliebtes ist „laut“.
Reduktion erzeugt Ruhe. Und danach sehne ich mich in der Adventszeit besonders.
Macht es Sinn, sich sehr spitz zu positionieren?
Vielleicht.
Aber dafür muss Folgendes gegeben sein: Du musst in deiner spitzen Nische auch ein spitzen Experte sein!
Unlängst, beim einem Kabarett-Abend von Paula Lambert, war eine Frau im Publikum, die sich als „Swinger-Club-Beraterin“ zu erkennen gegeben hat.
Das hat mich als Gründungsberater neugierig gemacht. Weil: Das ist mal eine ungewöhnliche Geschäftsidee!
Ihre job description ist, dass sie Paare, die mit dem Gedanken spielen, mal einen Swinger-Club auszuprobieren, zu ihrem ersten Besuch im Club begleitet und ihnen damit Sicherheit und Orientierung. „Als Backup“, wie sie das nennt.
Sie sagt, sie wäre die einzige in ganz Österreich. Kann ich mir vorstellen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es grundsätzlich einen Markt gibt dafür – wenngleich ihre Nische schon sehr nischig ist.
Was an diesem Abend aber für mich das Spannendste war: Die Swinger-Club-Beraterin wurde von Paula Lambert gefragt, was ihre Dienstleistung eigentlich kostet. Und sie konnte es nicht auf Anhieb sagen. Sie hat gemeint Es kommt darauf an… und Es hängt davon ab… – und das ist sehr schade.
Jede beliebige, jede ungefähre Zahl, sicher genannt, wäre besser gewesen als beim Preis herumzudrucksen.
Ich hoffe, das hat sie aus diesem Abend gelernt.
PS: Nein, ich weiß den Namen der Swinger-Club-Beraterin leider nicht und kann auch nicht auf ihr Angebot verlinken, obwohl ich das sehr gerne würde. Wenn du, liebe Swinger-Club-Beraterin diesen Artikel jemals lesen solltest: Bitte sag mir bescheid!
Auf die Frage, warum und wie er Comedian geworden ist, sagte Hape Kerkeling unlängst im Ö3 Frühstück bei mir:
Ich glaube, jeder Komiker versucht irgendeine Art von Mangel oder Defizit zu vertuschen, es auszugleichen — und da ist aber Humor ein ganz dankbarer Kumpan, auf den man sich meistens auch in den schlimmsten Situationen verlassen kann.
Man ist gut beraten, wenn man sich dem Humor zuwendet.
Im Zweifel, entscheide dich für Humor. Das nehme ich mir als Berater und Lehrer mit.
Unlängst, beim Frisör, habe ich die Haare gewaschen bekommen.
Am Ende, nach dem Rauswaschen des Shampoos, fragte mich die freundliche junge Frau: „Haben Sie ein gut ausgewaschenes Gefühl?“
Ich war mit dieser Frage völlig überfordert. Nicht nur, dass ich diese Frage zum allerersten Mal in meinem Leben gestellt bekommen habe. Ich konnte die Frage deswegen nicht beantworten, weil ich keine Ahnung habe, wie ich mit meinen Haaren spüren soll, ob meine Haare gut ausgewaschen sind. Meine Ausgewaschenheits-Rezeptoren in meinen Haaren sind anscheinend unterentwickelt.
Also habe ich in meiner Verlegenheit geantwortet: „Ja“. Aber eigentlich hätte ich sagen sollen: „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich weiß es nicht, ich spüre es nicht, und es ist mir eigentlich auch ziemlich wurscht. Wird schon passen.“
Ein schöner Reminder dafür, dass manchmal auch unsere Kund:innen „ja“ sagen nicht aus Begeisterung, sondern aus Verlegenheit – weil sie keine Ahnung haben, wovon wir da eigentlich schwafeln.
Ich habe seit rund einem Jahr einen neuen Frisör.
Mein neuer Frisör ist ur lieb. Er ist sehr engagiert und bemüht und sympathisch und alles.
Mein neuer Frisör hat nur ein Problem: Er schneidet mir meine Haare nicht so, dass ich restlos zufrieden wäre. Ich habe das auch schon mit ihm besprochen, aber wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Entweder kann ich es nicht so ausdrücken, dass er versteht, was ich meine. Oder er versteht mich einfach nicht, egal was ich sage, weil er meine Haare und meinen Kopf einfach anders sieht als ich und er eine andere Vorstellung davon hat, was „gut“ für mich ist.
Vorläufig bleibe ich bei meinem neuen Frisör, weil ich keine naheliegende Alternative habe und ich auch keine Lust habe, eine zu suchen.
Aber das kann sich ändern. Denn: Lieb allein, das reicht nicht im Business.
Heute Abend spielt Karl Horak ein Tribute-Konzert für den legendären Kurt Ostbahn.
Es gäbe unzählige Ostbahn-Klassiker, die Karl Horak spielen könnte. Er wird sicher einige Fan-Lieblinge spielen, aber notwendigerweise wird er auch einige weglassen müssen. Die Zeit ist begrenzt.
Auf die Frage, welche Lieder er für diesen Abend auswählt, soll Karl Horak gesagt haben: „Die, die ich auch singen kann.“
Kein schlechter Ansatz, finde ich. Für einen Konzertabend und für’s Leben generell.