Meine Notizen
âWir werden zu dem, was wir lehren.â (Ăkonom Robert Frank)
- Gilt aus seiner Sicht besonders fĂŒr Lehrende in der Wirtschaftswissenschaften: Wer immer den homo oeconomicus unterrichtet, der glaubt irgendwann wirklich, dass es ihn gibt.
Der Mensch wird vom Bösen verfĂŒhrt.
- Hannah Arendt: Der Mensch wird vom Bösen verfĂŒhrt, das im Gewande des Guten daherkommt. (S. 201)
- Das Böse ist stÀrker, aber das Gute ist hÀufiger.
Wir haben einander.
- âWir sind in der GroĂstadt, in der ĂŒberfĂŒllten U-Bahn und auf vollen PlĂ€tzen nicht allein. Wir haben einander.â (S. 221)
Nominelles Motivationsvorurteil (Chip Heath)
- Wir selbst halten uns fĂŒr bestens intrinsisch motiviert, aber wir vermuten von anderen, dass sie sich nicht selbst motivieren können.
- âWir gehen stĂ€ndig davon aus, dass es die anderen nur wegen des Geldes tun. Zum Beispiel fand Heath in einer Befragung von Jurastudenten heraus, dass 64 Prozent das Fach studierten, weil es schon immer ihr Traum gewesen war oder weil sie es einfach interessant fanden. Aber nur zwölf Prozent glaubten, dass das auch fĂŒr andere Studenten gelte. Die anderen? Sie machen es doch nur wegen des Geldes!â (S. 294)
- Das ist auch das Problem mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen: Ich könnte ganz sicher damit umgehen und was Sinnvolles damit machen, aber die anderen, die wĂŒrden sich natĂŒrlich nur auf die faule Haut legen.
Zitate von Jos de Blok:
- âDie Kluft zwischen der FĂŒhrungsspitze und normalen Arbeitnehmern – in der Pflege, in der Bildung und sonst wo – ist enorm. […] Die Chefs pflegen vor allem untereinander Kontakt. Sie haben bei Schulungen und Kongressen alles so geregelt, dass sie sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können und bestĂ€tigen, alles richtig zu machen.â (S. 300)
- âEs gibt eine Vorstellung ĂŒber FachkrĂ€fte, nĂ€mlich, dass sie nicht strategisch denken können. Dass sie keine Vision haben. Aber FachkrĂ€fte stecken voller Ideen. Sie denken an tausend Dinge, nur hört man ihnen nicht zu. Denn Manager glauben, dass sie, wenn sie sich irgendwas aus den Fingern gesaugt haben, sie die FachkrĂ€fte unbedingt daran teilhaben lassen mĂŒssen.â (S. 300f)
- âMeine Erfahrung ist, dass viele Manager entsetzlich wenige Ideen entwickeln. Sie haben ihren Job bekommen, weil sie ins System passen. Und weil sie folgsam sind. Aber nicht, weil sie groĂe VisionĂ€re sind.â (S. 301)
- â[..] in Wirklichkeit [lĂ€uft] die normale Arbeit ohne jedes Management, und sogar besser.â (S. 301)
- âEs ist einfacher, etwas schwieriger zu machen, aber es ist schwierig, etwas einfacher zu machen.â (S. 303)
- Leitungsebenen mögen es lieber schwierig: âDenn das macht den Job interessanter. Und dann kannst du auch sagen: Siehst du wohl, ich bin unverzichtbar, um diese ganze KomplexitĂ€t zu beherrschen.â (S. 303)
- âDie Welt profitiert oft mehr von KontinuitĂ€t als von kontinuierlichen VerĂ€nderungen.â (S. 304)
- âWeil man einander nicht vertraut, werden immer mehr Vorbehalte eingebaut. Allerlei Kontrollen, die in viel BĂŒrokratie mĂŒnden. Es ist wirklich absurd zu sehen.â (S. 304f)
- âJe simpler die Finanzierung, desto mehr Aufmerksamkeit wird dem Inhalt gewidmet. Je komplizierter die Finanzierung desto mehr wird nach Möglichkeiten gesucht, das System zu missbrauchen. Dann wachsen die Finanzabteilungen, und die haben dann das Sagen ĂŒber die Inhalte.â (S. 305)
Das, was wir âwissensbasierte Wirtschaftâ nennen
- âKönnte es sein, dass das ein groĂer Teil dessen, was wir die âwissensbasierte Wirtschaftâ nennen, auf diese Weise funktioniert? Dass gut ausgebildete Manager und Berater simple Dinge so komplex wie möglich gestalten, um sich unentbehrlich zu machen beim Managen eben dieser KomplexitĂ€t?â (S. 303)
Kinderleichte Philosophie
- âWenn man Mitarbeiter behandelt, als wĂ€ren sie verantwortungsbewusst und zuverlĂ€ssig, dann sind sie es auch.â (S. 306)
Motivation trotz Zielvorgaben
- âNatĂŒrlich gibt es inzwischen unzĂ€hlige Lehrer und Banker, Akademiker und Manager, die alle durch und durch motiviert sind, anderen zu helfen. Aber diese Motivation haben sie eher trotz statt wegen des Wirrwarrs an Zielvorgaben, Regeln und Richtlinien.â (S. 307)
Eine neue Bewegung
- âDie eigentliche Frage besteht darin: Wie schaffen wir eine Gesellschaft, in der sich Menschen selbst motivieren? Diese Frage ist weder links noch rechts, noch ist sie kapitalistisch noch kommunistisch. Wir sprechen von einer neuen Bewegung. Ăber einen neuen Realismus. Denn nichts ist mĂ€chtiger als Menschen, die etwas tun, weil sie es tun wollen.â (S. 307)
Gutes tun
- âEs ist leicht, Gutes zu tun, wenn man selbst auch gut behandelt wird. Leicht, aber nicht genug. Oder, wie Jesus sagte: âWenn ihr nĂ€mlich nur liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafĂŒr erwarten? [âŠ]â Die Frage ist, ob wir noch einen Schritt weiter gehen können. Was wĂ€re, wenn wir nicht nur das Gute in unseren Kindern, unseren Kollegen und unseren MitbĂŒrgern, sondern auch in unseren Feinden vermuten wĂŒrden?â (S. 355)
Auch der andere, der bist du
- âEs ist nur allzu leicht zu vergessen, dass mir der andere, nur hundert Meter von mir entfernt, aufs Haar gleicht.â (S. 399)
Freundlichkeit ist ansteckend
- âJede gute Tat ist ein Stein in einem Teich, der Wellenringe auslöst, die sich meterweit um den Stein herum ausbreiten. âWir sehen meist nichtâ, erzĂ€hlt einer der Forscher, âwie unsere GroĂzĂŒgigkeit, vermittelt ĂŒber ein soziales Netzwerk, das Leben Dutzender oder vielleicht sogar Hunderter anderer Menschen beeinflusst.â Freundlichkeit ist ansteckend wie die Pest.“ (S. 432)
- â[Jonathan] Haidt entdeckte, dass Menschen hĂ€ufig ĂŒberrascht und gerĂŒhrt sind, wenn sie simple Gesten, die von Gutherzigkeit zeugen, beobachten.â (S. 432)
Seien Sie realistisch!
- âSeien Sie also realistisch. Outen Sie sich. Folgen Sie Ihrer Natur und schenken Sie Vertrauen. SchĂ€men Sie sich nicht fĂŒr Ihre GroĂzĂŒgigkeit und tun Sie das Gute bei hellem Tageslicht.â (S. 433)
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