Tag#Marketing

Das beste Marketing

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Das beste Marketing überhaupt ist, konsequent und wahrnehmbar nützlich für andere zu sein.

Mehr braucht es nicht.

Aber das ist eh anspruchsvoll genug.

Digitalisierung

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Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass sich viele Lifestyle Entrepreneure daran gemacht haben, ihre Angebote zu „digitalisieren“: Trainer*innen haben Online-Kurse und Webinare entwickelt, Berater*innen bieten nun Online-Beratung an etc.

Roman Kmenta hat dazu einen spannenden Gedanken: Das Problem in der Corona-Krise ist nicht die Digitalisierung von Angeboten, die bisher face-to-face stattgefunden haben. Das Problem ist die Verschiebung in den Prioritäten der Kund*innen.

Es nützt nichts, Produkte zu digitalisieren, die momentan einfach keine Priorität bei den Kund*innen haben. Wenn’s eng wird, beschränken sie sich auf das Notwendige.

Die Herausforderung ist also in erster Linie, zum Notwendigen zu gehören – und erst in zweiter Linie die Digitalisierung.

Vernünftige Größe

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Nicht zu kleinteilig anbieten. Der Akquise-Aufwand ist für eine Einzelsitzung oft genauso groß wie für einen Zehnerblock.

Vernünftige Pakete schnüren. Gut überlegen, wofür es sich auch auszahlt, Akquise zu machen.

Ein Netzwerk aufbauen. Nicht alles allein machen versuchen. Unabhängig und flexibel bleiben und sich gleichzeitig in gepflegte Abhängigkeiten begeben.

Überraschungspaket

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Heute brachte mir der Postler ein Überraschungspaket von meinem lieben Kollegen Joachim – vollgefüllt mit meinen Lieblingstees, Dragee Keksi, dunkler Schokolade und anderen süßen Freuden.

Das Paket kam völlig unerwartet als Dankeschön für einen Gefallen. Ich war ganz aus dem Häuschen und habe allen voller Freude davon erzählt.

Ein Dankeschön, wo ich es nicht erwartet habe. Eine Kleinigkeit, die keine Kleinigkeit ist. Sowas bleibt in Erinnerung. Sehr lange.

Wir spenden einen Baum!

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Manche „Social Enterprises“ spenden einen Baum, wenn man was bei ihnen kauft.

Ich halte davon nichts. Ich finde, Kundengeld zum Bäumepflanzen zu verwenden ist eine einfache, ziemlich unkreative und letztlich faule Auslegung dessen, was Social Enterprises ausmacht.

Wenn ich einen Baum gepflanzt haben wollte, dann habe ich zahlreiche Möglichkeiten, das zu tun. Ich brauche kein Unternehmen, das mich in dieser Hinsicht bevormundet.

Im Gegenteil: Ich erwarte von einem Unternehmen – und besonders von einem, das sich „sozial“ auf die Fahnen heftet –, dass es sich sehr ernsthaft überleget, wie es 100% meines Geldes so einsetzt, dass es immer besser wird, immer bessere Produkte anbietet und durch seine unternehmerische Tätigkeit die Welt mehr und mehr verändert– und nicht durch irgendeinen Baum, der irgendwo gepflanzt wird.

Persönlich, aber nicht privat

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Kerstin Müller sagt, ihr Facebook-Profil ist „persönlich, aber nicht privat“.

Ich finde, das ist eine sehr nützliche Unterscheidung. Natürlich wollen wir im Business persönlich sein. Unsere Kund*innen dürfen ruhig spüren, dass sie es mit einem „echten“ Menschen zu tun haben.

Aber privat? Muss nicht sein, finde ich.

Wir gewinnen nichts, wenn wir unser Innerstes nach außen kehren. Aber wir gewinnen alles, wenn wir in unserer Professionalität auch herzlich sind.

WIe soll ich Marketing machen?

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Ich werde von meinen Gründer*innen oft gefragt: Wie soll ich Marketing machen? Wie komme ich zu neuen Kunden?

Ich sage dann immer: Im Grunde ist es ganz einfach:

  1. Finden Sie heraus, was Sie gut können: Warum arbeiten andere Menschen gerne mit Ihnen?
  2. Wenn Sie darauf eine Antwort haben, dann machen Sie einfach mehr von dem, was offenbar jetzt schon gut funktioniert.
  3. Versuchen Sie, nicht nur mehr davon zu machen, sondern auch regelmäßiger und bewusster. Seien Sie nicht so inkonsequent wie die meisten Solopreneure, sondern drehen Sie Ihre Erfolgsfaktoren systematisch auf elf.

So entsteht der einfachste, aber gleichzeitig auch wirksamste Marketingplan der Welt.

Aus Leidenschaft wird Kundschaft

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Philipp Maderthaner hat eine für uns Lifestyle Entrepreneure spannende Formel entwickelt:

„Leidenschaft schafft Anziehungskraft
Anziehungskraft schafft Anhängerschaft,
und aus Anhängerschaft wird Kundschaft.”

Er sagt, dass Menschen auf Basis von Überzeugungen impulsiv entscheiden, ob sie sich zu unserem „Business“, zu unserem Anliegen zugehörig fühlen oder nicht. Und diese Zugehörigkeit führt dann dazu, dass sie aktiv etwas tun wollen – oder bei uns kaufen wollen.

Wenn unsere Kund*innen das glauben, was wir glauben, warum sollten sie dann nicht auch bei uns kaufen?

Die meisten gehen

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In der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel spielt Angela Amodio jeden Sonntag zur Messe an der Orgel. Sie ist eine wunderbare Organistin, und ihr während der Messe zuzuhören ist schon eine Freude. Aber nach jeder Messe spielt sie zusätzlich noch ein paar Minuten länger, jeden Sonntag ein anderes wunderbares instrumentales Orgelstück – einfach, weil sie kann.

Die meisten Kirchgänger haben zu diesem Zeitpunkt die Kirche schon verlassen. Für sie ist Angela Amodios Musik nicht mehr als Begleitmusik beim Verlassen der Kirche. Sie haben keine Zeit, kein Interesse oder keine Lust, länger als nötig in der Kirche zu bleiben.

Aber ein paar bleiben sitzen. Ihnen sieht man die Freude ins Gesicht geschrieben, wenn sie der Orgelmusik zuhören können. Sie bleiben bis zur letzten Sekunde, und sie klatschen am Ende dankbar Beifall.

Die meisten sind zu diesem Zeitpunkt längst gegangen, aber wichtig sind allein die, die geblieben sind.

Kleiner Brauner

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Gestern waren wir zu Mittag essen in einem Gasthaus, das wir eigentlich sehr mögen. Als ich mir später am Nachmittag die Rechnung genauer angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass darin ein Kleiner Brauner (= Kaffee) inkludiert war, den wir nicht bestellt und auch nicht konsumiert hatten.

Das ist etwas, das mich wahnsinnig stört. Nicht wegen der 2,30 Euro, sondern weil hier mit dem Vertrauen der Kund*innen gespielt wird.

Natürlich kann es sich um einen Irrtum handeln. Passiert auch dem aufmerksamsten Kellner mal. Aber was, wenn es kein Irrtum ist? Was, wenn hier jemand versucht hat, mich über’s Ohr zu hauen?

Am Ende ist es egal, ob das Absicht war oder nicht. Der Zweifel nagt, ich traue diesem Lokal nicht mehr, und damit ist mehr Schaden angerichtet, als 2,30 Euro jemals einbringen könnten.