Tag#Marketing

Einladung ins Atelier

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Unlängst, beim Grätzlfest in den Lebenswelten St. Gabriel.

Wir sind mit unseren Kindern dort und etwas unschlüssig, ob wir den angebotenen Kinder-Schnupper-Malkurs wirklich wahrnehmen sollen.

Da kommt die Atelier-Besitzerin schwungvoll raus und fragt uns: „Habt ihr Lust, ein bisschen zu malen? Dann kommt rein!“

Von dieser Einladung bestärkt, folgen wir der Künstlerin, bekommen eine kurze Führung durch ihr Atelier und setzen uns schließlich zum Maltisch.

Dort entsteht ein sehr süßer Pinguin, den es nie gegeben hätte, wenn wir nicht so ausdrücklich und so freundlich eingeladen worden wären.

Ich lerne daraus: Auch, wenn du denkst, es ist offensichtlich, wozu du in deinem Business „einlädst“ und dass du „geöffnet“ hast – es lohnt sich total, diese Einladung immer wieder persönlich und laut und deutlich und freundlich auszusprechen.

Immer und immer und immer wieder.

Coole Kunden anziehen

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Ein provokanter Gedanke von Sarah Tschernigow zur Frage „Wie erreiche ich die richtigen Leute auf Instagram?“:

Du musst mit deinen Wunschkunden kommunizieren. Das ist no-na. Das sagt und weiß jeder, der sich ein bisschen mit Marketing beschäftigt. Aber in der Praxis machen es die wenigsten. Weil die meisten von uns people pleaser sind.

Wer traut sich, wirklich zielgerichtet zu kommunizieren? Wer traut sich wirklich, mal Kante zu zeigen? Wer traut sich, sich innerhalb der Branche abzugrenzen? Wer traut sich, auch mal anzuecken?

Sie rät: „Frag dich bei jedem Post, den du machst: Ist das wirklich für diese Person, oder ist das jetzt wieder so ein Allerwelts-Content? Verwässert du deine Botschaft?“

Wenn du das konsequent schaffst, dann ziehst du auch die richtigen Menschen an.

Sarahs Fazit: „Je klarer ich bei mir bin, desto coolere Kunden habe ich.“

Geld einwerfen

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Frank Probst gibt zu bedenken, dass „bezahlte Online-Werbung wahrscheinlich der etwas einfachere Weg am Anfang wäre, erste Kunden zu generieren“.

Aber das haben viele Gründer:innen nicht auf dem Schirm. Das Mindset ist eher, sich monatelang damit zu beschäftigen, wie man z.B. auf Instagram mit Content organische Reichweite bekommt.

Und am Ende steht man da mit 100 Followern, die aber nichts kaufen.

Es ist unglaublich viel Investment notwendig, um sich ein bisschen Reichweite aufzubauen. 

Dagegen scheint Online-Werbung für viele Gründer weit weg: Weil sie es für unglaublich teuer und kompliziert halten. Aber: Meta, Google, TikTok etc. haben Interesse daran, dass sie mit dir Umsatz machen. Sie werden es dir daher so leicht wie möglich machen, dass du bei ihnen Geld ausgibst. Sie werden die Hürden so niedrig wie möglich halten. 

Also: Ja, bau deine Social Media Reichweite langfristig auf. Das ist wie ein Marathon. 

Aber wahrscheinlich ist es eine gute Idee, die erste Reichweite einzukaufen, die man sich über Social Media nur schwer selbst erarbeiten kann.

Katalog der Rechte des Redners

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Im Buch Frei reden spricht Natalie Rogers davon, dass ein sicheres Auftreten auf der Bühne auch viel mit Selbstakzeptanz zu tun hat. Und mit dieser Selbstakzeptanz wird es nicht klappen, solange wir uns bei unseren öffentlichen Auftritten nicht folgende Rechte zugestehen:

  1. Ich habe das Recht, mich selbst auszudrücken.
  2. Ich habe das Recht auf meinen eigenen Standpunkt.
  3. Ich habe das Recht, von anderen zu erwarten, dass sie mir zuhören.
  4. Ich habe das Recht, andere zu informieren oder über etwas zu unterrichten.
  5. Ich habe das Recht, etwas zu versuchen.
  6. Ich habe das Recht, mich zu entwickeln.
  7. Ich habe das Recht, dazuzulernen.
  8. Ich habe das Recht, Fehler zu machen.
  9. Ich habe das Recht, es zu versuchen und es falsch zu machen.
  10. Ich habe das Recht, es erneut zu versuchen.
  11. Ich habe das Recht, mich anfangs unwohl zu fühlen und Angst zu haben.
  12. Ich habe das Recht, nicht „alles“ zu wissen.
  13. Ich habe das Recht, mich vor eine Gruppe von Leuten zu stellen.
  14. Ich habe das Recht, ein Führer zu sein.
  15. Ich habe das Recht auf meine Redezeit.
  16. Andere haben das Recht auf ihren eigenen Standpunkt.
  17. Andere haben das Recht, nicht mit mir einer Meinung zu sein.

Ich finde, das ist ein ausgesprochen brauchbarer Katalog. Nicht nur, wenn man Vorträge hält, sondern in jeder Situation, in der man lehren, überzeugen und/oder verkaufen möchte.

EInzigartige Positionierung

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Einer der spannendsten Aspekte für mich in der Gründungsberatung ist es, gemeinsam mit meinen Gründer:innen ihren Platz am Markt zu finden.

Meine Erfahrung dabei ist, dass die einzigartige Positionierung am Markt eine Kombination der ganz individuellen Fähigkeiten, Wissen, Beziehungen, Erfahrungen, Netzwerke, Ressourcen… der jeweiligen Gründer:innen ist.

Wenn wir in diesen Prozess starten, dann ist alles, was wir für eine klare Positionierung brauchen, schon da. Wir müssen nichts hinzufügen, im Gegenteil:

Das Geheimnis ist, alles wegzulassen, was uns von der Einzigartigkeit der Gründerpersönlichkeit ablenkt. Es geht quasi darum, die Essenz eines Menschen freizulegen.

Aus der Einzigartigkeit eines Menschen ergibt sich dann quasi automatisch eine einzigartige Positionierung.

Qualität ist mehr

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Qualität bezieht sich nicht nur auf das, was wir liefern. Qualität ist vielschichtiger.

Es geht auch um Humor, Spaß, Freude, Abwechslung, Interaktion, Verpackung, usw. Also um Dinge vor oder nach der „Lieferung des Eigentlichen“.

Das ganze Drumherum also. Da entsteht Qualität.

[Danke Camillo Patzl für diesen Gedanken.]

Alles funktioniert

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Unlängst wieder hat mich eine Gründerin in einem Erstgespräch gefragt, welcher Marketing-Kanal der beste für sie wäre.

Meine Antwort auf diese Frage ist immer die gleiche: Alles funktioniert! Jeder Marketing-Kanal wird einen Effekt haben. Du kannst dich nicht falsch entscheiden. Du musst nur einen auswählen (der gut zu dir passt und der dir im besten Fall auch ein bisserl Spaß macht) – und dann dran bleiben.

Ich glaube, meine Gründer:innen denken sich dann manchmal: Das ist zu schön, um wahr zu sein. Das kann ich nicht recht glauben.

Aber lass es mich anhand einer Grafik erklären, die ich bei Lauftrainer Wilhelm Lilge kennengelernt habe:

Die Grafik zeigt Folgendes: Wenn man ein Anfänger beim Lauftraining ist, dann ist der Bereich, der „trainingswirksam“ ist, sehr breit. Mit anderen Worten: Egal, auf welche Art du dich am Anfang bewegst, es wird ein Fortschritt sein. Weil praktisch jede Form von Bewegung besser ist als keine Bewegung.

Erst, wenn du mit deinem Lauftraining weiter fortgeschritten bist, wenn sich dein Körper an die Bewegung gewöhnt hat, wird es notwendig, dass du die Trainingsreize gezielter setzt. Dann wird es notwendig, dass du ganz strategisch und mit Plan vorgehst, damit du dich nicht unter- und nicht überforderst.

Und genauso ist es auch beim Marketing: Am Anfang ist jedes Marketing besser als kein Marketing. Du kannst bei deinem Marketing gar nicht so viel falsch machen, dass es nicht irgendeinen Effekt hätte.

Erst später, mit mehr Erfahrung und mehr Wissen über dich, dein Business und deine Kund:innen, macht es Sinn, Schritt für Schritt planvoller und strategischer zu werden.

Aber am Anfang gilt beim Laufen und beim Marketing gleichermaßen: Fang einfach mal irgendwo an – und hör nicht gleich beim ersten Gegenwind wieder auf!

Gründungs-Esoterik

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Yves Bellinghausen schreibt in brand eins (September 2024) einen lesenswerten Artikel über den wissenschaftlichen Unsinn, Persönlichkeitstests wie den Myer-Briggs-Typenindikator im Recruiting und im Personalmanagement einzusetzen.

In diesem Zusammenhang spricht er auch von „Management-Esoterik“:

“Esoterische Methoden liefern einfache Antworten auf komplexe Fragen und sind deshalb attraktiv für Menschen.”

Das kommt mir als Gründungsberater bekannt vor. Es gibt nämlich auch eine Gründungs-Esoterik. Dabei versuchen (nicht selten wohlmeinende) Business Coaches, angehenden Selbständigen „esoterische“ Antworten auf handfeste wirtschaftliche Fragestellungen zu liefern.

Und weil wir schon dabei sind: Nein, „die richtige Positionierung“ wird nicht alle deine Gründungs-Probleme lösen.

Antworten für die Toren

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Wieder mal geärgert über einen depperten Kommentar auf Social Media?

Hier ein paar passende Antworten aus dem Buch Jesus Sirach, geschrieben vor ca. 2.200 Jahren:

🤦 Hört der Verständige ein weises Wort, lobt er es und fügt andere hinzu. Hört es der Leichtfertige, lacht er darüber, er wirft es weit hinter sich.

🤦‍♀️ Wie ein Gefängnis ist dem Toren die Weisheit, Erkenntnis ist dem Unverständigen wie eine Fessel.

🤦‍♂️ Der Tor lacht mit lauter Stimme, der Kluge aber lächelt kaum leise.

🤦‍♀️ Die Toren haben ihr Herz auf der Zunge, die Weisen haben ihre Zunge im Herzen.

🤦 Wer einen Toren belehrt, leimt Scherben zusammen.

🤦‍♀️ Sand, Salz und Eisenblöcke sind leichter zu tragen als ein unvernünftiger Mensch.

Einfach copy + pasten. Sind wahrscheinlich nochmal 2.200 Jahre lang gültig.

Das #1-Problem

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Das #1-Problem der Selbständigen: Wie komme ich zu neuen Kunden/Aufträgen?

Ohne Umsatz ist alles andere egal. Ohne Einnahmen brauchst du dir über überhaupt nichts anderes Gedanken machen als über die Frage: Wie komme ich zu Umsatz? Wie komme ich zu Kunden?

Dieses Problem ist so wichtig, dass es ein System als Lösung verdient.

Klare Positionierung

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Es gibt einen Unterschied zwischen einer klaren Positionierung und einer guten Positionierung.

Anders gesagt: Nicht jede klare Positionierung ist auch eine gute Positionierung. 

(Andererseits: Klar ist eine Voraussetzung für gut.)

brand eins hat Geburtstag

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Das Wirtschaftsmagazin brand eins feiert heuer sein 25-jähriges Bestehen.

Ich mag brand eins. Ich bin Abonnent, und man könnte sagen: Ich bin ein Fan.

Ich wurde, wie alle Leser:innen, von brand eins (mehrmals) eingeladen, ein paar Geburtstags-Worte an den Verlag und die Redaktion zu senden. Es wäre ja auch nicht viel verlangt gewesen: Ein paar nette Worte an die tollen Leute, die das einzige Magazin machen, das ich abonniert habe und regelmäßig und gerne lese.

Ich hab’s nicht getan. Ich habe mir keine Zeit dafür genommen. brand eins ist mir wichtig, aber scheinbar doch nicht wichtig genug, um mich in Aktion zu bringen.

So, wie es mir mit brand eins geht, geht es mir oft. Und so, wie es mir mit brand eins geht, geht es vielen Menschen.

Gute Projekte und Initiativen werden dadurch mit Schweigen, Desinteresse und Apathie bestraft. Es kommt scheinbar nichts zurück, nicht mal bei besonderen Anlässen.

Und so geht es uns auch, wenn wir versuchen, für unser Lifestyle Business Aufmerksamkeit und engagement zu bekommen. Es ist verdammt schwer heutzutage, irgendein Feedback zu bekommen auf unsere Podcasts, Social-Media-Beiträge, Videos, Newsletter etc.

Aber lass uns nicht vergessen: Ich bin und bleibe Abonnent und Fan von brand eins. Das Magazin ist mir nicht wurscht. Ich habe nicht reagiert, aber das bedeutet nicht, dass es mir nicht wichtig ist.

Was du tust, kümmert viel mehr Menschen, als es scheint.

Die Wege des Algorithmus

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Ich poste seit ein paar Tagen meine Daily Blogs auch auf TikTok.

Dabei passieren erstaunliche Dinge. Manche meiner Videos haben hunderte Aufrufe, manche null. Und ich habe keine Ahnung, wieso. Ich habe keine Ahnung, was da im Hintergrund abläuft. Ich weiß nur, dass es sehr wenig mit mir zu tun hat.

Deswegen werde ich nicht euphorisch, wenn ein Video durch die Decke geht, weil das nächste Video schon wieder ein kompletter Reinfall sein kann.

Der Algorithmus hat’s gegeben, der Algorithmus hat’s genommen.

Fast ein religiöses Motiv.

Social Media Überforderung

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Eine der größten Herausforderungen, die die älteren Generationen (also 40+) mit Social-Media-Plattformen wie TikTok haben:

Wir sind in geschlossenen, stabilen Systemen aufgewachsen und haben uns daran gewöhnt, dass alles verlässlich und berechenbar abgeht.

Wir können mit der Dynamik von Instagram, TikTok etc. einfach nicht umgehen. Wir kommen mit dem Chaos nicht zurecht, und wir sind frustriert, dass wir so wenig Einfluss und Kontrolle darauf haben, was dort passiert und wie wir dort „performen“.

Wir sind überfordert mit der Fülle der Möglichkeiten und wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen.

Dabei wäre der richtige Zugang: Diese Fülle ist eine Riesenchance! Genieß die Freiheit, dass ALLES möglich ist! Such dir deinen ganz persönlichen Zugang, drück ganz konsequent aus, wer du bist und wofür du stehst – und dann schmeiß dich auf das Surfboard und reite die Welle!

[Danke Martin Schmidt für diesen erhellenden Gedanken.]

Mach dich unbeliebt

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Steh für was – und mach dich unbeliebt bei denen, die eine andere Sicht haben.

Und zur Not auch bei denen, die gar keine Sicht haben.

Ein Geschäftskonzept

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Eine Sammlung von einzelnen Punkten ergibt noch kein Geschäftskonzept.

Ein Geschäftskonzept, das tatsächlich eine Strategie darlegt, ist von vorne bis hinten durchdacht. Es hat einen Anfang, eine Mitte und einen Schluss. Es hat einen Spannungsbogen, und es ist nicht an einem Nachmittag hingefetzt.

Aber auch das allerbeste Geschäftskonzept hat mit einer Sammlung von einzelnen Punkten begonnen.

Social Media wie Elvis

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Elvis Presley war am Anfang seiner Karriere sehr unsicher und hatte Lampenfieber vor seinen Auftritten. Später war er eine Rampensau.

„But all his stage presence developed from him noticing the things the audiences reacted to and doing more of them“, sagt Andrew Hickey

Was in den 1950er-Jahren für Elvis funktioniert hat, kann auch heute noch eine tadellose Social-Media-Strategie für uns Lifestyle Entrepreneure sein.

Nicht nein sagen

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So wie dir, so geht es vielen: Sie können nicht „nein“ sagen.

Vielleicht solltest du diesen Umstand öfter mal einfach ausnutzen.

Nicht der Typ dafür

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Vielleicht stimmt es gar nicht, dass du nicht „der Typ“ bist fürs Verkaufen. Oder für TikTok. Oder für die Buchhaltung. Oder für „die Zahlen“.

Vielleicht hast du es bisher einfach nur nicht ordentlich gelernt.