Tag#Marketing

Je später der Abend

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… desto besser das Networking.

Bei Events, wo es sich echt für dich „lohnt“, Menschen wirklich kennenzulernen, da bleib bis zum Schluss.

Am Ende, wenn nur mehr wenige Leute da sind und die Stimmung gelöst ist, wird die größte Networking-Ernte eingefahren.

Daher: Wenn du dir schon die Arbeit des Networkings machst, dann bleib auch bis zum Schluss. Gib nicht auf halber Strecke w.o. und vergib dir damit nicht den größten Lohn.

Unterhalten vs. instruieren

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Authentisch. Unperfekt. Mit Schmäh. Es könnte jederzeit was Überraschendes passieren. -> So funktionieren Videos, die unterhalten sollen.

Straight. Ein bisschen steril. Berechenbar. Ohne Ecken und Kanten. -> So funktionieren Videos, die instruieren sollen.

Ja, die wirklich tollen Lernvideos instruieren und unterhalten. Aber für den Anfang reicht es wahrscheinlich, zu entscheiden, was dir wichtiger ist und dich dann an die jeweiligen Spielregeln zu halten.

Mehr Produkte!

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Es ist mir in der Hochschullehre aufgefallen, aber es gilt auch für ganz viele Solopreneure:

Wir versuchen, ein Marketing-Problem mit mehr Produkten, Content oder Angeboten zu lösen.

Wenn das Problem in deinem Marketing liegt, wird ein neues Produkt dieses Problem nicht lösen.

Wetten?

Social Media auslagern?

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Das Killer-Argument laut Philipp Maderthaner, warum du dein Social-Media-Marketing nicht an eine Agentur auslagern solltest:

Die Qualität und die Quantität an Content, die du für ein Social-Media-Marketing mit Wumms benötigst, wirst du dir bei einer Agentur schlicht nicht leisten können!

Selbst mit einem Budget von 5.000 Euro im Monat (was für ein EPU eh schon ein Wahnsinn wäre!) kommt man bei einer Agentur nicht weit. Das bringt dir bei einer kleinen Agentur 5-10 Stunden der Woche. Das reicht nicht, um tatsächlich einen Impact zu erzielen.

Daher gilt die Faustregel: Wenn du dich auf das Social-Media-Spiel einlässt, dann nimm dir viel Zeit und mach es selber.

Spendensammlung

S

Wenn jemand an meine Wohnungstür klopft, den ich nicht kenne und der mich um Geld bittet…

… dann gebe ich dieser Person kein Geld. Niemals. Egal, was der „gute Zweck“ wäre. Aus Prinzip nicht.

Ich denke, da bin ich wie viele. Und trotzdem scheint diese Taktik zu funktionieren, sonst würde sie nicht gemacht werden.

Und daraus darf ich wieder lernen: Nur, weil ich so denke, denkt nicht jeder Mensch da draußen so. Es reicht, wenn genügend Menschen da draußen die Wohnungstür aufmachen und einen Geldschein einwerfen – und sei es nur, dass sie ihre Ruhe oder ihr schlechtes Gewissen beruhigt haben.

Egal: Wenn’s funktioniert, dann funktioniert es. Es muss keinen Schönheitspreis gewinnen.

Die Website

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Die Website ist für viele Gründer*innen deswegen so ein Monster-Projekt, weil sie gnadenlos alle Schwachstellen der Gründungsidee aufdeckt.

Der Versuch, Website-Texte zu schreiben, bringt alle Fragen ans Tageslicht, die bisher nicht beantwortet sind. Der Versuch, seine Angebote auf der Website zu präsentieren, bringt alle noch nicht getroffenen Entscheidungen ans Tageslicht. Und die fehlende Klarheit, welche die Besucher einer Website spüren, entspricht der fehlenden Klarheit desjenigen, der die Website online gestellt hat.

Deswegen rate ich allen Gründer*innen, ihre Website erst dann anzugehen, wenn sie mit ihrem Gründungsprojekt schon sehr weit sind.

Weil selbst dann ist die Website-Erstellung noch herausfordernd genug.

Marketing-Mittwoch

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Cooler Tipp von Corinna Hintenberger:

Sie macht mit einer Kollegin jeden Mittwoch einen „Marketing-Mittwoch“. Sie trifft sich mit ihr online, und sie arbeiten, jede für sich, zwei Stunden lang an ihren Marketing-Themen: Social-Media-Posts, Blogartikel usw.

Corinna Hintenberger hat nämlich festgestellt, was alle Solopreneure irgendwann merken: Marketing- und Sichtbarkeits-Zeit gehört eingeplant. Das geht nicht nebenbei!

Was einen Termin hat, wird erledigt.

Alles andere… eher nicht.

Content Marketing ist nicht alles

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Wenn man sich die Online-Business-Bubble so anschaut, dann entsteht leicht der Eindruck, dass Content Marketing der einzig richtige Weg ist, um zu Kunden zu kommen. Social Media, Blog, Website, Podcast, YouTube etc. scheinen alternativlos.

Dabei gibt es noch viele andere Formen von Marketing, die genauso gut und genauso möglich sind. Schau dir mal die großen Unternehmen an: Die machen auch nicht nur Content Marketing, sondern setzen auch auf andere Pferde. Viele Unternehmen machen gar kein Content Marketing, und es funktioniert für sie bestens!

Eine Form von Marketing, die für uns Solopreneure besonders effektiv ist, die wir aber meistens nur erbärmlich beherrschen: Empfehlungsmarketing. Unvergleichbar effektiv, selten gut gemacht.

Wenn du also wieder mal vor der Frage stehst: Was soll ich bloß wieder posten?, dann wäre es unter Umständen besser, dich hinzusetzen und dir in 20 Minuten zu überlegen: Wie kann ich meine bestehenden Kunden und Kontakte aktiv um Empfehlungen fragen? Wie könnte eine planvolle Strategie aussehen? Was wäre möglich, wenn ich das richtig, richtig gut mache?

Gründe fürs Nicht-Tun

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Unlängst habe ich meine Studierenden gefragt, was sie glauben, warum manche Menschen etwas nicht tun, obwohl es eigentlich gut für sie wäre.

Hier die Antworten:

  • Vergesslichkeit, keine Routine
  • Faulheit
  • Kein Interesse
  • Verstehen den Sinn dahinter nicht
  • Sie wissen nicht, was sie tun sollen
  • Man möchte nichts Persönliches preisgeben
  • Es ist unangenehm
  • Zu zeitaufwendig
  • Zu viel Mühe
  • Schlechtes Selbstmanagement
  • Sie sind eingeschüchtert
  • Sie wollen nicht nachdenken
  • Angst
  • Sie wissen nicht, was sie sagen sollen
  • Es zahlt sich nicht aus
  • Schlechtes Gewissen
  • Gefällt ihnen nicht
  • Empfinden es nicht als gut, sondern als eine Qual

Schon spannend, diese Antworten.

Das ist übrigens auch eine wunderbare Checklist, wenn wir nach Gründen suchen, warum unsere Kund*innen nicht (oder nur zögerlich) bei uns kaufen.

Herzliche Einladung

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Wenn ich meine Kolleg*innen zu einer kleinen Betriebsfeier einladen will, dann macht es einen riesigen Unterschied, ob ich sage „Wer mag, kann gern dabei sein!“ oder ob ich sage „Ich lade euch herzlich ein, dabei zu sein!“

Gemeint ist vielleicht das Gleiche, aber gehört wird es ganz anders.

Gepitcht, aber nicht verstanden

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Und noch ein drittes Learning vom Forum „Erfolgreiche Unternehmensgründung“ an der FH St. Pölten:

Wer sich nicht verständlich machen kann, bekommt kein Geld.

Das gilt für den Startup-Founder, bei dem ich auch nach zehn Minuten Präsentation nicht verstanden habe, was sein Startup eigentlich macht (und ich habe mich wirklich bemüht, es zu verstehen!). Er wird sich schwer tun, Investoren für seine Geschäftsidee zu finden – auch wenn sie noch so genial ist.

Und das gilt genauso für uns Solopreneure: Wir haben zwar keine Business Angels, aber unser Investoren sind unsere Kunden. Und deshalb gilt für uns das gleiche: Wenn unsere Kunden nicht verstehen, was wir tun und womit wir ihnen helfen können, werden sie uns kein Geld geben.

Auch, wenn sie uns eigentlich brauchen würden wie einen Bissen Brot.

Die wirkliche Customer Journey

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Die Customer Journey ist nicht so geradlinig, wie sie der prototypische sales funnel darstellt.

Manchmal schon, aber meistens ist die „Findungsphase“ ziemlich chaotisch. 

Wie meistens halt im echten Leben.

Unsicherheit

U

Das Gefühl, das die Entwicklung deines neuen Podcasts oder den Launch deines Newsletters begleitet. Das Gefühl, wenn du dir wieder mal überlegst, ob dein neues Angebot wirklich eine gute Idee ist. Das Gefühl, wenn du lieber in den Untiefen des Internet abtauchst, statt den Text für die neue Website zu erstellen.

Dieses Gefühl, das du da erlebst und das dir Schmerzen bereitet, ist wahrscheinlich einfach Unsicherheit.

Un-Sicherheit. Weil das Ergebnis nicht sicher ist, nicht sicher sein kann. Niemand kann die Zukunft voraussagen.

Es kann daher nicht darum gehen, die Unsicherheit wegzukriegen. Das Ziel muss sein: Handlungsfähig bleiben trotz Unsicherheit.

Oder, anders formuliert: Unsicherheit spüren, aushalten – und trotzdem weitermachen.

Wir müssen reden!

W

Im deutschsprachigen Raum haben wir oft folgenden Zugang: Ich als Experte (Hochschullehrer, Wissenschaftler etc.) schreibe komplizierte Bücher, Artikel Vorträge etc., und es ist die Aufgabe meiner Leser/Hörer/Studierenden, sich in meine Bücher/Artikel/Vorträge „einzuarbeiten“ und sich meine Konzepte zu „erschließen“.

Im englischsprachigen Raum gibt es folgenden Zugang: Es ist meine Aufgabe als Experten, dass ich mich so verständlich mache, dass meine Leser/Hörer/Studierenden mich möglichst gut verstehen. Ich muss mein Bestes geben, dass möglichst viele Menschen mir „folgen“ können.

Zwei ganz verschiedene Zugänge. Der eine fördert den Diskurs, der andere eher nicht.

Dabei hätten wir Expert*innen und und unsere Schüler*innen sehr viel zu besprechen!

Exponentiell mehr Arbeit

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Einer der größten Unterschiede zwischen „nebenbei selbständig“ (neben einer Anstellung) und „voll selbständig“ ist, dass in der vollen Selbständigkeit sehr viel mehr Marketing notwendig ist.

Ist ja logisch. Man braucht in der vollen Selbständigkeit mehr Umsatz und damit mehr Kunden, als wenn man daneben noch einen Angestelltenjob hat.

Das Verflixte daran: Der Marketing-Aufwand steigt in der vollen Selbständigkeit nicht proportional, er steigt exponentiell.

Kunden zu verstehen lohnt sich

K

Je besser du die Bedürfnisse deiner Zielkunden verstanden hast, desto erfolgreicher werden deine Angebote sein. Oder, anders gesagt: Desto mehr Umsatz wirst du machen.

Das bedeutet: Es zahlt sich aus, ernsthaft und immer wieder darüber nachzudenken, was deine Zielkunden wirklich bewegt und welches Nutzenversprechen sie wirklich vom Ofen hervorholt.

Echt hart

E

Du hast dein Bestes gegeben. Du hast dich um den neuen Kunden wirklich bemüht. Er war interessiert und du warst so knapp dran. Und trotzdem hast du eine Absage bekommen.

Du hast dein Bestes gegeben. Aber es war anscheinend nicht gut genug.

Das tut echt weh.

Leih-Schi

L

Die Lehrerin meines Sohnes (7) organisiert einen Schi-Tag für die 2. Klasse.

Sie hat sich auch darum gekümmert, dass jene Schüler*innen, die Leih-Schi und -Schuhe brauchen, welche ausborgen können. Super Sache, eigentlich.

Aber dann war sie etwas ungeschickt. Im Info-Blatt an die Eltern hat sie nämlich folgendes geschrieben:

Die Kosten für den Schitag betragen € 60,– inklusive Verleihmaterial. Eigenes Schimaterial (Schi, Schischuhe, Stöcke, Helm) kann gerne mitgenommen werden, die Kosten werden dadurch NICHT verringert.“

Das hat bei einigen Eltern zu Empörung geführt, weil sie für Leih-Schi zahlen, die sie gar nicht brauchen.

Ich denke, eine etwas andere Formulierung hätte diesen Wirbel vermieden:

Die Kosten für den Schitag betragen € 60,–. Darin enthalten sind Busfahrt, Tagesschipass, Schilehrer und Mittagessen. Wir konnten auch erreichen, dass jene Kinder, die kein eigenes Schimaterial haben, sich GRATIS Schi, Schischuhe, Stöcke und Helm ausleihen können.

Mal ganz abgesehen davon, dass es mich immer wieder erstaunt, worüber sich Eltern schulpflichtiger Kinder alles aufregen können.

Za wos brauch i des?

Z

Das ist die ultimative Frage, die unsere Kunden (für sich und sehr schnell!) beantworten können müssen.

Wenn sie das nicht können, dann:

  • ist unser Angebot nicht nützlich ODER
  • haben wir unser Angebot schlecht erklärt ODER
  • beides.

Unangenehme Fragen

U

Würdest du deine eigenen Produkte kaufen?

Könntest du deinen Freunden guten Gewissens deine eigenen Angebote empfehlen?

Würde es dir taugen, dir selbst auf LinkedIn zu folgen?

[Danke Julian Heck für diese Gedanken.]