Meine Notizen
Augustinus: Metaphysik der inneren Erfahrung
- Die Reise ins Innere (zur Seele) ist gleichzeitig der Weg zu Gott.
- “Augustins Seelenerkenntnis ist Gotteserkenntnis und seine Gotteserkenntnis ist Seelenerkenntnis. Im Grunde der Seele sieht der Mensch Gott, sieht er die Seele in Beziehung zu dem ganz Anderen. Über das Innerste also, so Augustin, führt der Weg zu ihm. Verständlich daher, dass Wilhelm Windelband diese Art der Gotteserkenntnis “Metaphysik der inneren Erfahrung” nannte.” (S. 17)
- vgl. Richard Rohr
Sinnmangel durch metaphysische Ortlosigkeit
- “Der Mensch kann sich zwar für das Göttliche öffnen, nicht aber darüber verfügen. Gerade diese Möglichkeit aber, sich für das Göttliche öffnen zu können, entspricht im Besonderen dem Grundbedürfnis vieler Menschen unserer Zeit, deren Hauptproblematik meiner Überzeugung nach in ihrer “metaphysischen Ortlosigkeit” besteht, deren Folge der viel beklagte Sinnmangel ist.” (S. 22)
- vgl. Spiritual Divide
Im tief gelegenen Ballsaal unseres Lebens
- “Das Staunen während und auch nach den Wertimaginationen gehört zu den schönsten Erlebnissen in menem Beruf — das Staunen darüber, was alles sich im tief gelegenen Ballsaal unseres Lebens abspielt.” (S. 31)
Der innere Verbündete
- “Der innere Verbündete ist eine Zentralgestalt der inneren Welt. Er ist auch deren stärkste Gestalt, stärker als der innere Gegenspieler, der die Lebensvereinigung symbolisiert. Nicht oft zeigt sich der Verbündete von selbst, meistens müssen wir ihn suchen. In der Regel zeigt er sich als helle Gestalt mit weißem Gewand. Seine Augen sind warm und wohlwollend. Er wirkt freundlich, frei, kraftvoll, sebstbewusst, verständnisvoll, Vertrauen erweckend, großherzig, gütig, versöhnlich, liebevoll. Er weckt Hoffnungen, ermutigt, zeigt neue Wege, vermittelt tiefe Geborgenheit. Er klagt nicht an, sondern versteht, gibt dem Imaginanden das Gefühl, sein zu dürfen, wie er ist. Und das wiederum lässt ein tiefes Sinngefühl aus. Deshalb wirkt er in vielen Wertimaginationen wie jene ferne Gestalt aus Nazaret, von der sich, recht verstanden, Ähnliches sagen ließe.” (S. 35)
- So verstehe ich auch meine Rolle/Aufgabe als Gründungs-Mentor.
Das, wonach wir uns am meisten sehnen
- “Das, wonach wir uns am meisten sehnen, wird zwar unterschiedlich benannt, doch laufen alle Antworten auf diese Frage erfahrungsgemäß auf Eines hinaus: geliebt zu sein, sein zu dürfen, wie man ist.” (S. 73)
Einen Lebenstraum muss jeder Mensch gelebt haben!
- “Viele Träume vom Leben lassen sich nicht leben. Da fehlt das Geld oder die Gelegenheit oder die Gesundheit, die Jugend oder der große Mut. Da ist eine soziale Bindung oder Mangel an Begabung. Viele Träume können nicht wahr werden, weil konkrete Wirklichkeiten sie nicht zulassen. Aber: Einen Traum muss jeder Mensch irgendwann einmal gelebt haben! Denn wer keinen seiner Träume verwirklicht, wird arm sterben. Warum? Weil er nie die pure Lust, nie das Ungewöhnliche, nie da ganz Große kennengelernt hat. Das ganz Große? Das ist nicht immer das, was sich nur Wohlhabende erlauben können. Das ist auch nicht immer das, was auffällig ist. Das ist vielmehr das, was ein Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten “einfach toll” findet.” (S. 87)
Wer den Tod nicht versteht, versteht das Leben nicht
- “Wer an das Leben denkt und nicht auch an den Tod, wer an den Tod denkt und nicht auch an das Leben, kennt beide nicht und kommt mit beiden nicht zurecht.” (S. 103)
Die Welt, in der wir leben, ist unsere Welt
- “Die Welt, in der wir leben, ist unsere Welt. Die Zeit in der wir leben, ist unsere Zeit. Das Leben, das wir in dieser Welt und in dieser Zeit leben, ist unser Leben. Diese unsere Welt in dieser unserer Zeit ist beides: unsere Gefährdung und unsere Möglichkeit, zugleich unsere Aufgabe. Diese Aufgabe können wir annehmen, wir können sie ablehnen. Doch wenn wir sie ablehnen, verlieren wir alles, was wir haben.” (S. 112)
Das Dunkle und das Helle im Leben
- “Das Dunkle im Leben drängt sich von selbst auf — das Helle muss man suchen. Die Wut zum Beispiel kommt über mich — um Versöhnung muss ich mich bemühen. Die Zwänge, gleich welcher Art, nehmen mich gefangen — nach der Freiheit muss ich mich ausstrecken. Unglück stellt sich von selbst ein — nach Gründen für Glück muss ich suchen. Die dunklen Kräfte kommen ungerufen — für die “guten Mächte” muss ich mich öffnen.” (S. 129)
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