Derek Sivers schreibt über einen Gedanken von Marshall Goldsmith, den ich hier auf die Gründungsberatung umlege:
Wenn ein Gründer zum Gründungsberater kommt und begeistert von seiner Gründungsidee erzählt, dann ist die Versuchung groß, dass der Berater sagt: „Das ist eine wunderbare Idee – und dazu fällt mir noch ein: Sie könnten noch das und das machen, und dann müssten Sie nur noch…“ und so weiter. Der Berater gibt also, aus bester Absicht, seine eigene Meinung, seine Verbesserungsvorschläge und seine Ideen dazu – meist ungefragt.
Warum dieser Impuls zwar gut gemeint, aber nicht ungefährlich ist: In dem Moment, wo der Berater die Idee des Gründers „verbessert“, ist es nicht mehr nur die Idee des Gründers. Durch den Input des Beraters ist sie auch ein bisschen zur Idee des Beraters geworden – zu einer gemeinsamen Idee. Zu einem Shared Project.
Was nun passieren kann (kann, nicht muss!): Die ownership des Projekts durch den Gründer wird geschwächt. Durch die Ratschläge des Beraters verliert der Gründer einen Teil seiner Motivation, weil es nicht mehr uneingeschränkt seine Idee ist. Durch die Impulse des Beraters wird die Gründungsidee vielleicht objektiv verbessert, aber die emotionale Bindung des Gründers an seine Idee wird geschwächt.
Davor sollten wir Gründungsberater natürlich auf der Hut sein. Gar nicht so selten ist es wahrscheinlich besser, die objektiv guten Hinweise zurückzuhalten und dem Gründer seine Idee voll und ganz selbst zu überlassen – bis wir um Hilfe gefragt werden.
Ansonsten gilt der Rat von Ernesto Sirolli: If people don’t want to be helped, leave them alone!
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