📌 Worum geht’s hier?

Dieser Blog ist mein persönliches Lerntagebuch.

Ich nehme mir hier jeden Tag etwas Zeit nachzudenken und festzuhalten, was ich heute gelernt habe bei meiner Arbeit als Gründungsberater, Wirtschaftspädagoge, Fachhochschul-Lektor und Lifestyle Entrepreneur.

Außerdem findest du über 250 Buch-, Vortrags- und Podcast-Notizen in meiner Bibliothek.

Viel Freude und Inspiration beim Stöbern!

Günter

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Unerfüllbarer Traum

Der Wunschtraum der allermeisten Gründer*innen:

Maximale Freiheit bei maximaler Sicherheit.

Das geht natürlich nicht. Für niemanden.

Aber den Traum lässt sich niemand gerne nehmen.

Müde (2)

Du bist müde. Die Hälfte deiner Emotionen kannst du ignorieren, weil es nicht deine Emotionen sind. Es ist dein Geist, der dir Emotionen vorgaukelt – weil er eben müde ist.

Hör einfach nicht hin. Was morgen, wenn du ausgeschlafen ist, davon noch da ist, das kannst du dir genauer ansehen.

Traue deinen Gefühlen nicht, wenn du müde bist. 

Eine Frage der Reihenfolge

Mein Sohn fragt mich unlängst, ob ich beim nächsten Mal beim Eis Greissler in Krumbach mit ihm mit dem Milchshaker fahre.

Ich sage: Das muss ich mir vor Ort anschauen. Und dann überlege ich es mir, ob ich damit fahre.

Er sagt: Nein, Papa! Zuerst fahren, dann überlegen!

Guter Einstieg

Eine nützliche Grundannahme vor schwierigen Gesprächen:

Wahrscheinlich haben wir in Wirklichkeit eh alle das gleiche Ziel.

Golf oder Ferrari

Unlängst hat mir ein Kunde anhand eines sehr anschaulichen Beispiels erklärt, wie große Unternehmen in der Praxis oft Investitionsentscheidungen treffen:

Es wird vorbildlich eine Investitionsrechnung durchgeführt. Es werden die verschiedenen Varianten durchgespielt. Es werden Kennzahlen berechnet und ausgewertet. Und in der Auswertung kommt man dann drauf, dass man sich keine der Varianten leisten kann.

Und schließlich wird entschieden nach dem Motto: „Ich kann mir den Golf nicht leisten und den Ferrari auch nicht — also nehme ich gleich den Ferrari!“

Teure Fehler

Es kommt öfter vor, dass wir eine Situation falsch einschätzen.

Eine Variante davon (und die ist gar nicht so selten): Wir überschätzen unsere Fähigkeiten. Wir glauben, dass wir kompetenter sind, als wir glauben. Wir glauben, dass das ja nicht so schwer sein kann und wir das sicher auch selbst hinbekommen. Wir glauben, dass wir den Experten nicht brauchen. Ist ja nur unnötig teuer.

Voll Energie stürzen wir uns dann ins Projekt. Und dann passiert es, dass wir irgendwann (eher spät, oft einen Tick zu spät) drauf kommen: Moment mal, so leicht ist das ja doch nicht. Das ist viel anstrengender, als es aussieht.

Und dann holen wir uns doch noch den Profi. Weil wir das Projekt in den Graben gefahren haben. Und der Profi hat jetzt mehr Arbeit mit unserer „Vorarbeit“, als wenn er es gleich selbst gemacht hätte. Und für uns wird die geplante Kostenersparnis zu einem teuren Fehler.

„Learnings sind super, aber die Kostenseite nervt“, meinte unlängst ein Kollege von mir dazu.

Eine super Zusammenfassung. Wenn wir halt auch wirklich was lernen würden aus unseren teuren Fehlern…

Reife

Unlängst habe ich mit einer Gründerin über die Reife gesprochen, die man nach ein paar Jahren in der Selbständigkeit bekommt.

Es ist eine unternehmerische Reife, weil man lernt, wie man mit den Herausforderungen umgeht. Mit unterschiedlichen Auslastungsgraden. Mit unregelmäßigem Cash-Flow. Mit anstrengenden Kunden. Mit ersten Mitarbeiterinnen, die nicht das bringen, was man erhofft hatte.

Mit dieser unternehmerischen Reife geht im besten Fall auch eine persönliche emotionale Reifung einher.

Wer als Unternehmer*in wächst, wächst auch als Mensch.

Sauhaufen

„Es ist halt ein Sauhaufen“, meine unlängst ein Gründer zu mir auf die Frage, wie’s ihm denn so geht mit der Vorbereitung seines Launches.

Ich denke, auf viel mehr können wir in einem Lifestyle Business auch nicht hoffen. Die totale Ordnung, die vollkommene Klarheit, alles wohlig aufgeräumt und an seinem Platz… das wird nie eintreten.

Wir haben jeden Tag viel zu viele Ideen. Wir haben viel zu viele Gedanken, die wir nicht zu Ende denken und im besten Fall irgendwann wieder aufnehmen. Oder auch nicht. Ein Schritt vor und zwei zurück.

Und doch kommen wir voran. Nicht so schnell und nicht so geradlinig, wie wir gerne hätten. Aber auf unsere ganz eigene Art machen wir Fortschritt.

Darauf können wir uns verlassen, und darin dürfen wir Mut und Zuversicht finden.

Gegen die Wurstigkeit!

Es macht schon einen Riesenunterschied, wenn dir als Unternehmer*in deine Kund*innen nicht wurst sind.

Wenn du dich ein bisschen für sie interessierst, wenn du ihnen mit echtem Interesse begegnest, wenn du ein bisschen freundlich zu ihnen bist… dann bist du eh schon der Kaiser!

Das scheinbar Selbstverständliche ist alles andere als selbstverständlich.

Schade, aber auch eine Riesenchance für Unternehmer*innen mit einem guten Herz.

Nicht schnell genug

Den allermeisten Gründer*innen geht es viel zu langsam – mit dem geschäftlichen Erfolg, mit dem Umsatzwachstum, mit den Followern und so weiter.

Aber: Geschäftserfolg ist keine Bestellung bei Lieferando. Das dürfen wir nicht vergessen.

Verschiedene Müllsammlungen

Wenn ich den Müll aus unserer Wohnung raus bringe, dann sammle ich die Säcke und Kübel im Vorraum. In unserer Wohnung.

Wenn unsere Nachbarn den Müll aus ihrer Wohnung rausbringen, dann sammeln sie die Säcke im Stiegenhaus. Außerhalb ihrer Wohnung.

Ich stelle den Müll herinnen zusammen, weil ich mir denke, dass mein Müll meine Nachbarn nichts angeht.

Meine Nachbarn stellen ihren Müll draußen zusammen, weil sie sich denken (glaube ich): Hauptsache, der Müll ist mal draußen aus unserer Wohnung.

Im Prinzip ist es ja egal, ob man es so macht oder so. Gibt ja kein Richtig oder Falsch.

Aber man sieht: Selbst solche scheinbar banalen Dinge des täglichen Lebens sind Werte-getrieben.

Unsere Werte schlagen überall durch.

Wie die Hunde

Es kann sein, dass uns Menschen Abschiede leichter fallen würden, wenn wir uns verabschiedeten wie Hunde.

Weil: Hunde verabschieden sich nicht. Sie freuen sich, wenn jemand kommt, aber sie sagen nicht tschüss. Sie gehen einfach weiter.

[Danke Oliver Kimmel für diesen Hinweis.]

Verstehenshypothesen

Unlängst habe ich einen spannenden Begriff aus der Psychotherapie kennengelernt: Verstehenshypothesen.

Wenn eine Psychotherapeutin ihren Klient*innen zuhört, dann tut sie das möglichst unvoreingenommen, vorurteilsfrei und wertungsfrei.

Und dennoch kann sie sich nicht dagegen wehren, sich insgeheim einen Reim auf das zu machen, was ihre Klient*innen ihr da so alles erzählen. Dass sie sich insgeheim denkt: Ah, jetzt verstehe ich langsam, was da eigentlich läuft.

Mit der Zeit bilden sich also bei der Psychotherapeutin so genannte Verstehenshypothesen heraus. Diese kann die Therapeutin gegenüber ihren Klient*innen offen aussprechen oder nicht, aber auf jeden Fall helfen sie ihr dabei, Licht ins Dunkel zu bringen.

Besonders mag ich an diesem Konzept den Namen: Es sind und bleiben Verstehens-Hypothesen. Therapeut*innen maßen sich nie an zu glauben, dass sie die alleingültige Wahrheit kennen.

Daran können wir Unternehmensberater*innen gerne mal ein Beispiel nehmen.

Wintersemester 2023

Heute beginnt mein Wintersemester 2023/24 mit der ersten Einheit der LV „Einführung in Betriebswirtschaft & Accounting“ an der Fachhochschule St. Pölten.

Ich freue mich auf dieses Semester. Auf die vielen neuen Studierenden, die mit großer Motivation in ihr Studium starten und die ich im Laufe dieses Studienjahres ein bisschen besser kennenlernen darf.

Ich freue mich auf alles, was ich als Lehrender von meinen Studierenden lernen werde.

Und ich freue mich darauf zu wissen und zu erleben, dass ich sinnvolle Arbeit leiste.

Eric Clapton steigt aus

Als Eric Clapton bei den Yardbirds ausstieg, dachte er, ohne ihn würde es die Band zerreißen. Schließlich war er einer der besten Gitarristen der damaligen Zeit.

Die Yardbirds hat es aber nicht zerrissen. Im Gegenteil: Sie haben Jeff Beck engagiert und waren mit ihm erfolgreicher als mit Clapton.

Egal, wie gut du bist: Bilde dir nie ein, dass eine Organisation nicht ohne dich auskommt. Kurzfristig mag der Schmerz zwar groß sein, aber die Organisation wird es überleben.

Und mitunter geht es ihr ohne dich sogar besser.

Subventionen

Wenn du regelmäßig zu niedrige Preise verlangst, dann ist das, wie wenn du mit deinem eigenen Geld die Unternehmen deiner Kund*innen subventionierst.

Bist du dir sicher, dass du das willst?

[Danke Maggie Patterson für diesen Blickwinkel.]

Nicht nachlassen

Am Ende eines Projekt, am Ende eines Auftrags, am Ende einer Beziehung… Wenn man weiß, dass es keine Verlängerung geben wird, dass das Ende endgültig ist und dass sich die Zukunft anderswo abspielt…

Dann ist es herausfordernd, den Schlendrian nicht einreißen zu lassen und alles noch professionell zu Ende zu bringen.

Profis lassen nicht nach, auch wenn sie bereits mit einem Fuß aus der Tür sind.

Hochpreis-Strategie

Hochpreis-Strategie? Von mir aus. 

Aber vergiss nicht: Kein Kunde der Welt möchte sich veräppelt fühlen!

Eine Hochpreis-Strategie braucht viel, viel Nachdenken, einen extrem hohen Wert und ein sehr, sehr gutes Konzept.

Wunschträume

Meine Tochter (5) hat mir heute von ihrem aktuell größtem Wunschtraum erzählt: Ein Haus mit Garten zu kaufen, um dann einen Hund zu haben.

Das rationale erwachsene Papa-Ich hat daraufhin gemeint, dass die Sache aus meiner Sicht wahrscheinlich so bald nichts werden wird.

Daraufhin hat mir meine Tochter etwas ganz Wichtiges gesagt, das ich nie vergessen sollte:

„Du kannst es nicht wissen, Papa!“

Marketing verlernen

Wenn Gründer*innen mit dem Marketing für ihre Angebote starten wollen, ist häufig der erste Schritt, dass sie zuerst mal alles vergessen, was sie über Marketing zu wissen glauben.

Weil das, was sie bisher als Marketing kennengelernt haben, ist meistens wenig hilfreich für die eigene Inszenierung und Vermittlung ihrer eigenen Angebote.

Dafür haben Gründer*innen die einzigartige Chance, mit unvoreingenommenem Blick auf der grünen Wiese den einfachsten Marketingplan der Welt zu entwickeln.

Keine Schuld

Eine der letzten Fragen, die sich die meisten Menschen stellen, wenn etwas schief gegangen ist:

“Was hätte ich anders machen können?”

Unrund

Das ist wohl eine passende Beschreibung für das Meiste im Leben.

Das ganze Leben ist unrund.

It’s not a bug, it’s a feature.

Langstrecke

Ein Lifestyle Business ist ein Marathon, kein Sprint.

Deshalb ist ein wirklich resilientes Lifestyle Business konsequent auf die Langstrecke ausgerichtet.

Denn wir haben nur dieses eine Leben.

Hanteln heben

Unlängst habe ich meinem Sohn (7) Folgendes über das Hanteltraining erklärt:

Es geht nicht darum, eine sehr schwere Hantel einmal zu heben.

Es geht darum, eine relativ leichte Hantel mehrmals hintereinander zu heben – und das über Wochen und Monate.

Stärke kommt nicht von einer einmaligen großen Anstrengung, sondern davon, die „Mühen der Ebene“ zu bewältigen.

Entrepreneurship Education

Entrepreneurship Education bedeutet im Grunde nichts anderes als zu lernen, eigene Ideen zu haben und diese auch umsetzen zu können.

So verstanden ist Entrepreneurship ein Prozess, eine Methode und eine Haltung.

[Danke Johannes Lindner für diesen Gedanken.]

Unternehmerischer Mut

Unternehmerischer Mut ist nicht das Ergebnis eines großen strategischen Wurfes.

Mut ist die Summe von vielen kleinen mutigen Entscheidungen, jeden Tag. 

Druck genug

Bei meiner Arbeit im Unternehmensgründungsprogramm des AMS Wien habe ich in den letzten vier Jahren eines ganz deutlich gemerkt:

Es reicht der Druck, den sich die Gründer*innen selbst machen.

Da brauche ich als Berater nicht noch zusätzlichen Druck aufbauen.