Das digitale Notizbuch von Günter Schmatzberger

Servus!

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Auf dieser Website findest du…

📝 meinen Daily Blog in Form eines Lerntagebuches. Ich blogge hier täglich über das, was ich in meiner Arbeit als Gründungsberater und Hochschullehrer lerne. Und das ist nicht wenig.

📙 über 350 Buch-, Vortrags- und Podcast-Notizen, die ich im Laufe der Jahre erstellt habe. Und es werden immer mehr!

🪴meinen Digitalen Garten mit meinen Podcasts, meinen Büchern, meinen Listen und meinen Newsletter. Ständig wächst was Neues nach.

⚠️ Tipp: Hol dir den Blog täglich in den e-Mail-Postfach:

Viel Freude und Inspiration auf meiner Website!

Günter

Home-Office für Introvertierte

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Introvertierte Menschen – wie ich – brauchen Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, um ihre Batterien aufzuladen.

Es wird umso „ruhiger“ in meinem Kopf, je mehr unbelegten Raum ich in meinem Büro habe. Je freier mein Schreibtisch ist, desto freier mein Kopf. 

Unordnung ist „laut“. Unerledigtes ist „laut“. Sachen, die nicht an ihrem Platz sind, sind „laut“. Papiere, die ich nicht mehr brauche, sind „laut“. Dinge, die kaputt sind, sind „laut“. Improvisationen und Provisorien sind „laut“. Ungeliebtes ist „laut“. 

Reduktion erzeugt Ruhe. Und danach sehne ich mich in der Adventszeit besonders.

Spitze Positionierung

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Macht es Sinn, sich sehr spitz zu positionieren?

Vielleicht.

Aber dafür muss Folgendes gegeben sein: Du musst in deiner spitzen Nische auch ein spitzen Experte sein!

Die Swinger-Club-Beraterin

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Unlängst, beim einem Kabarett-Abend von Paula Lambert, war eine Frau im Publikum, die sich als „Swinger-Club-Beraterin“ zu erkennen gegeben hat.

Das hat mich als Gründungsberater neugierig gemacht. Weil: Das ist mal eine ungewöhnliche Geschäftsidee!

Ihre job description ist, dass sie Paare, die mit dem Gedanken spielen, mal einen Swinger-Club auszuprobieren, zu ihrem ersten Besuch im Club begleitet und ihnen damit Sicherheit und Orientierung. „Als Backup“, wie sie das nennt.

Sie sagt, sie wäre die einzige in ganz Österreich. Kann ich mir vorstellen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es grundsätzlich einen Markt gibt dafür – wenngleich ihre Nische schon sehr nischig ist.

Was an diesem Abend aber für mich das Spannendste war: Die Swinger-Club-Beraterin wurde von Paula Lambert gefragt, was ihre Dienstleistung eigentlich kostet. Und sie konnte es nicht auf Anhieb sagen. Sie hat gemeint Es kommt darauf an… und Es hängt davon ab… – und das ist sehr schade.

Jede beliebige, jede ungefähre Zahl, sicher genannt, wäre besser gewesen als beim Preis herumzudrucksen.

Ich hoffe, das hat sie aus diesem Abend gelernt.

PS: Nein, ich weiß den Namen der Swinger-Club-Beraterin leider nicht und kann auch nicht auf ihr Angebot verlinken, obwohl ich das sehr gerne würde. Wenn du, liebe Swinger-Club-Beraterin diesen Artikel jemals lesen solltest: Bitte sag mir bescheid!

Humor ist ein guter Berater

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Auf die Frage, warum und wie er Comedian geworden ist, sagte Hape Kerkeling unlängst im Ö3 Frühstück bei mir:

Ich glaube, jeder Komiker versucht irgendeine Art von Mangel oder Defizit zu vertuschen, es auszugleichen — und da ist aber Humor ein ganz dankbarer Kumpan, auf den man sich meistens auch in den schlimmsten Situationen verlassen kann. 
Man ist gut beraten, wenn man sich dem Humor zuwendet.

Im Zweifel, entscheide dich für Humor. Das nehme ich mir als Berater und Lehrer mit.

Ein gut ausgewaschenes Gefühl

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Unlängst, beim Frisör, habe ich die Haare gewaschen bekommen.

Am Ende, nach dem Rauswaschen des Shampoos, fragte mich die freundliche junge Frau: „Haben Sie ein gut ausgewaschenes Gefühl?“

Ich war mit dieser Frage völlig überfordert. Nicht nur, dass ich diese Frage zum allerersten Mal in meinem Leben gestellt bekommen habe. Ich konnte die Frage deswegen nicht beantworten, weil ich keine Ahnung habe, wie ich mit meinen Haaren spüren soll, ob meine Haare gut ausgewaschen sind. Meine Ausgewaschenheits-Rezeptoren in meinen Haaren sind anscheinend unterentwickelt.

Also habe ich in meiner Verlegenheit geantwortet: „Ja“. Aber eigentlich hätte ich sagen sollen: „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich weiß es nicht, ich spüre es nicht, und es ist mir eigentlich auch ziemlich wurscht. Wird schon passen.“

Ein schöner Reminder dafür, dass manchmal auch unsere Kund:innen „ja“ sagen nicht aus Begeisterung, sondern aus Verlegenheit – weil sie keine Ahnung haben, wovon wir da eigentlich schwafeln.

Mein Frisör

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Ich habe seit rund einem Jahr einen neuen Frisör.

Mein neuer Frisör ist ur lieb. Er ist sehr engagiert und bemüht und sympathisch und alles.

Mein neuer Frisör hat nur ein Problem: Er schneidet mir meine Haare nicht so, dass ich restlos zufrieden wäre. Ich habe das auch schon mit ihm besprochen, aber wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Entweder kann ich es nicht so ausdrücken, dass er versteht, was ich meine. Oder er versteht mich einfach nicht, egal was ich sage, weil er meine Haare und meinen Kopf einfach anders sieht als ich und er eine andere Vorstellung davon hat, was „gut“ für mich ist.

Vorläufig bleibe ich bei meinem neuen Frisör, weil ich keine naheliegende Alternative habe und ich auch keine Lust habe, eine zu suchen.

Aber das kann sich ändern. Denn: Lieb allein, das reicht nicht im Business.

Horak spielt Ostbahn

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Heute Abend spielt Karl Horak ein Tribute-Konzert für den legendären Kurt Ostbahn.

Es gäbe unzählige Ostbahn-Klassiker, die Karl Horak spielen könnte. Er wird sicher einige Fan-Lieblinge spielen, aber notwendigerweise wird er auch einige weglassen müssen. Die Zeit ist begrenzt.

Auf die Frage, welche Lieder er für diesen Abend auswählt, soll Karl Horak gesagt haben: „Die, die ich auch singen kann.“

Kein schlechter Ansatz, finde ich. Für einen Konzertabend und für’s Leben generell.

Seifenkistenrennen

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Das Vorläufige, der Zwischenstand, die Übergangslösung…

Das ist im Business nicht die Ausnahme, sondern das ist der Standard. Ein Business ist per definitionem „unfertig“. Anders formuliert: Ein Business ist im Grunde nichts Anderes als eine Aneinanderreihung von Vorläufigkeiten.

Es ist wie bei einem Seifenkistenrennen. Jedes Business da draußen, ob groß oder klein, ist wie eine selbstgebastelte Seifenkiste. Wir alle sind in unseren zusammengeflickten Seifenkisten unterwegs. Da wackelt es bedenklich, da gibt es immer wieder Löcher, da fehlt auch mal das vierte Rad. Wir improvisieren ständig in der Hoffnung, dass uns die Kiste nicht komplett auseinanderfliegt.

Nochmals: Alle Businesses sind solche Seifenkisten – nicht nur dein eigenes. Bei den anderen Businesses sieht man es vielleicht nicht immer gleich, weil deren Seifenkisten dick mit Farbe angestrichen ist.

Und: Manche Unternehmer:in da draußen tut so, als wäre ihre Seifenkiste ein Ferrari.

Wer’s glaubt.

Segen und Fluch von Excel

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Microsoft Excel ist ein Tool, das sehr, sehr häufig verwendet wird – in kleinen wie in großen Unternehmen.

Eh klar: Es ist leicht zugänglich, es ist relativ einfach zu bedienen, man kennt’s. Kurz: Es ist naheliegend.

Die Schwierigkeiten mit Excel treten dann auf, wenn das Unternehmen wächst. Oder wenn die Anforderungen an das Unternehmen wachsen. Denn dann wachsen Excel (bzw. das Anwenderwissen der Mitarbeiter über Excel) oft nicht mit.

Dann läuft das Unternehmen mit Kinderschuhen herum, die eigentlich längst zu klein sind.

[Danke Camillo Patzl für diesen Gedanken!]

Zum kleinen Projekt einladen

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Es ist ziemlich schwer, Eltern für den Elternverein der Schule zu gewinnen. Das gilt auch für Eltern, die eigentlich sehr engagiert sind und denen die Schule ihrer Kinder eigentlich sehr wichtig ist.

Es ist viel leichter, Eltern für einzelne Projekte des Elternvereins zu gewinnen. Wenn der Elternverein fragt, wer einen Tisch beim Flohmarkt übernehmen möchte oder wer Kuchen bringen könnte oder wer einen Adventkranz besorgen würde… da wird sich relativ leicht wer finden.

Junge Eltern, die viel um die Ohren haben, scheuen sich vor einem langfristigen Commitment. Sie haben Angst, etwas zu versprechen, das sie dann nicht einhalten können und das ihnen über den Kopf wächst – zur Enttäuschung aller.

Aber hier und da mal mithelfen, eine Kleinigkeit beitragen, das geht.

Was kannst du für dein Lifestyle Business daraus lernen? Lade die Leute nicht dazu ein, gleich von Anfang an ein großes Commitment abzugeben. Lade sie dazu ein, mal bei einem kleinen Projekt mitzumachen. Und wenn’s leiwand ist, dann werden sie eh von selber wiederkommen und mehr/öfter mitmachen wollen.

Der Weg zum Glück

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Es ist eigentlich ganz einfach:

Du brauchst nur du selbst zu sein.

Du darfst dir einfach nur nicht selbst im Weg stehen.

Technische Nackerpatzerl

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Unlängst habe ich bei einem Webinar der WKO teilgenommen zum Thema „KI für EPU“.

Am Ende des Webinars wurden einige Fragen aus dem Chat beantwortet, Bei einigen der Fragen, die da gestellt wurden, habe ich mir (ich muss es leider zugeben) gedacht: Marantana, da sind aber schon ein paar technische Nackerpatzl dabei!

Und dennoch: Diese vermeintlichen „Nackerpatzerl“ sind einen Riesenschritt weiter als die Masse der EPU, die sich nicht mal genug für KI interessieren, um sich für so ein Webinar anzumelden.

Was gutes Marketing sagt

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Gutes Marketing sagt nicht: Schau her, wie gut ich bin! 

Gutes Marketing sagt: Ich weiß, dass ich gut bin. Aber es geht hier nicht um mich. Ich lade dich ein, mich kennenzulernen und zu entdecken, wie ich DIR helfen kann. 

Thanksgiving 2024

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Heute wird in den USA Thanksgiving gefeiert.

Auch für mich jedes Jahr ein schöner Anlass, an diesem Tag besonders dankbar zu sein.

Heuer bin ich besonders dankbar für die Menschen in meinem Leben, die mich intellektuell herausfordern. Mit denen ich tiefgründige Gespräche führen kann, in denen ich mehr über mich und die Welt lerne. Die Menschen, die meinen Horizont erweitern und die Menschen, die meinen Fokus schärfen. Und die Menschen, die mit mir gemeinsam an meinen Herzensprojekten arbeiten.

Und: Ich bin dankbar für die Fülle der Möglichkeiten, selbst so ein Mensch für andere Menschen zu sein.

Was klappt und was nicht

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Was bei Solopreneur:innen häufig klappt: Genug Einkommen zu generieren, um im Business und privat über die Runden zu kommen.

Was bei Solopreneur:innen häufig nicht klappt: Genug Einkommen zu generieren, um in ihr Business investieren zu können – in Weiterbildung, in Beratung, in operative Unterstützung.

Wie man richtige Entscheidungen trifft

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Entscheidungen zu treffen, ist eigentlich gar nicht so schwer. Man muss bloß das Richtige wählen.

Das subjektiv Richtige, denn etwas anderes gibt es eh nicht.

Authentisch sein!

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Klar, es ist für dich als Lifestyle Entrepreneure total wichtig, dass du authentisch bist und auch mal Kante zeigst. Deine Kund:innen möchten mit einem echten Menschen zusammenarbeiten, nicht mit einer aalglatten Kunst-Person.

Aber: Du darfst in deine authentische Business-Person reinwachsen. Das geht nicht von heute auf morgen. 

Mit einem Schlag alles weg

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Eine Freundin hat mir unlängst erzählt, dass eine ihrer langjährigsten Kundinnen von einem Tag auf den anderen verstorben ist.

Das hat meine Freundin persönlich sehr getroffen, weil sie diese Kundin sehr gemocht und für ihre Intelligenz und Weisheit geschätzt hat.

Aber darüber hinaus hat meiner Freundin noch etwas zu denken gegeben: Die Kundin war ein Ein-Personen-Unternehmen. Sie hatte ein Business, das maßgeschneidert war für sie – einzigartig weit und breit, ein echtes Lifestyle Business.

Und dafür gibt es jetzt (natürlich) keine:n Nachfolger:in. Ein Business, das so sehr auf eine Person und deren Lebensmodell ausgerichtet ist, lässt sich nicht einfach jemand anderem übergeben. Ein Maßanzug passt eben nur der Person, für die er geschneidert wurde.

Also wird dieses wunderbare Lifestyle Business einfach verschwinden. Mit dem Tod der Unternehmerin sterben auch das ganze Wissen, die Kontakte, die ganze Zeit und Energie, die in dieses Business investiert wurden.

Da kann man sich natürlich denken: Wie schade! Was für eine Verschwendung!

Aber man kann es auch so sehen: Ist es nicht ein faszinierendes Leben, das so großzügig und verschwenderisch sein kann, dass es über viele Jahre wunderschöne Dinge aufbaut, nur um sie von einen Tag auf den anderen sterben zu lassen?

Hoffnungsmarketing funktioniert nicht!

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Hoffnungsmarketing für dein Business, für deinen Newsletter, für deinen Podcast – oder was auch immer – funktioniert nicht!

Zu glauben, dass irgendwann schon die richtigen Leute kommen werden… das ist naiv! Da geben wir unsere Verantwortung als Gestalter unserer personal projects ab. Da machen wir es uns (zu) leicht. 

Ja, wenn du lang genug dran bleibst, dann kommen vielleicht schon ein paar Richtige – aber du lässt auch sehr, sehr viele am Weg liegen. 

Und: Ja, Durchhaltevermögen ist durch nichts zu ersetzen. Du überholst viele andere, indem du einfach konsequent weiter machst und wartest, bis andere von selber aufgeben. 

Aber das allein ist zu wenig. Das ist notwendig, aber nicht hinreichend!

Du schöpfst bei weitem nicht dein volles Potential aus, wenn du nur abwartest, was passiert. Damit wirst du deinem Potenzial nicht gerecht. Du tust nicht alles, was du kannst. 

Das Prinzip Hoffnung ist keine Strategie. Nicht im Business, und nicht im Leben.