📝 meinen Daily Blog in Form eines Lerntagebuches. Ich blogge hier täglich über das, was ich in meiner Arbeit als Gründungsberater und Hochschullehrer lerne. Und das ist nicht wenig.
Unlängst habe ich den Film Better Man gesehen, in dem es um die Story von Robbie Williams geht.
Dabei habe ich Folgendes gelernt:
Ich habe keine Ahnung, was es heißt, für seinen Erfolg zu kämpfen. Ich habe keine Ahnung, was es heißt, unter Selbstzweifeln zu leiden. Ich habe keine Ahnung, was es heißt, depressiv zu sein.
Ich habe keine Ahnung, wie sehr man sich sein Leben komplett kaputtmachen kann. Ich habe keine Ahnung, wie tief man fallen kann. Ich habe keine Ahnung, wie viel man im Leben reparieren und wieder gut machen kann.
Ich habe keine Ahnung, was es heißt, berühmt zu sein. Ich habe keine Ahnung, was sehr viel Geld mit mir wirklich machen würde. Ich habe keine Ahnung, was es heißt, in Knebworth vor 125.000 Menschen aufzutreten.
Ich habe keine Ahnung, wie vielMut man braucht, so einen Film von sich machen zu lassen. Ich habe keine Ahnung, was es heißt, Robbie Williams zu sein.
Ich weiß nur, dass ich durch diesen Film den Menschen Robert Peter Williams ein bisschen besser kennen- und verstehen gelernt habe.
Shrinkflation hat keinen guten Ruf, aber denk mal Shrinkflation für dein eigenes Business!
Bei welchen Produkten könntest du die Menge reduzieren, damit du mit dem Preis runter gehen kannst?
Michelle Mazur spricht von “right-sizing the price”: Das Angebot so verändern, damit man auch in einem herausfordernden Marktumfeld weiterhin (oder zunehmend) reüssieren kann.
Unlängst hat eine liebe Freundin von uns einen Thermomix bekommen. Das ist ein Wunderding, das einem die Arbeit in der Küche erheblich erleichtert.
Nun hat sie uns erzählt, dass der Thermomix zwar super ist, aber: Kochen mit dem Thermomix fühlt sich, sagt sie, nicht wie „richtiges“ Kochen an. Sondern eher wie Schummeln.
Vielen von uns Lifestyle Entrepreneuren geht’s bei der Verwendung von KI ähnlich: Wenn wir KI verwenden, z.B. zum Erstellen von Texten, dann fühlen sich diese Texte irgendwie „geschummelt“ an.
Dabei stehen in jeder Profiküche mindestens drei Thermomixe. Dabei haben die echten Business-Profis seit jeher Copywriter engagiert, um möglichst attraktiv auszudrücken, was sie für ihre Kunden tun können.
Statt dass wir uns freuen, dass wir jetzt Top-Copywriter-Leistung für einen Apfel und ein Ei bekommen, stehen wir uns selbst im Weg mit dem Glaubenssatz, dass nur wertvoll ist, was auch anstrengend ist.
Hör auf damit, bitte.
Zum Wohle deines Lifestyle Business, und zum Wohle deiner Kund:innen.
Ich habe eine Buch-Challenge für 2025 ausgerufen. Einziger Teilnehmer bisher: ich. Aber ich lade dich sehr herzlich ein, mitzumachen!
Die Regeln sind einfach:
Such dir ein Thema, in dem du (noch) besser werden willst. In dem du richtig gut werden willst. In dem du es vielleicht sogar zur Meisterschaft bringen möchtest. (In meinem Fall: Gründungsberatung für Lifestyle Entrepreneure).
Such dir 12 Bücher, die dich auf diesem Weg voran bringen werden. (Bevorzugterweise Bücher, die eh schon lange in deinem Bücherregal verstauben und die du eh schon immer lesen wolltest.)
Lies jedes Monat eines dieser zwölf Bücher.
Lass es mit dem Lesen aber nicht getan sein. Studiere das Buch! Mach dir Notizen! Lies dir die Notizen wiederholt durch! Erzähle anderen Menschen von dem Buch und was du daraus gelernt hast (z.B. auf deinen Social-Media-Kanälen)! Sprich mit deinen Businesspartner:innen und Kund:innen darüber! #learningoutloud #workinginpublic
Und: Reserviere dir Zeit, um die Dinge, die du aufgrund der Lektüre des Buches in deinem Business und/oder deinem Leben verändern möchtest, auch tatsächlich gleich umzusetzen.
Ganz schön eine Challenge, die ich da ausgerufen habe, was? Aber stell dir vor, du ziehst das durch. Stell dir vor, 2026 um diese Zeit hast du diese 12 Bücher tatsächlich gelesen, studiert, implementiert.
Ein Quantensprung für dich, dein Lifestyle Business und deine Kund:innen!
Zur Inspiration: Die 12 Bücher, die ich mir für 2025 vorgenommen habe:
Aaron Hurst: The Purpose Economy
Felix Hoch: Schwellen der Transformation
Monika Birkner: Erfolgreich als SOLO Unternehmer
Bernhard Kuntz: Die Katze im Sack verkaufen
Geoff Burch: Go it Alone!
Ken Mogi: Ikigai
Andre Gorz: Wissen, Wert und Kapital
Reinhard Fuhr, Martina Gremmler-Fuchs: Dialogische Beratung
Roman Kmenta: Grow
“Humanistic Coaching” in: James Wallis, John Lambert: Becoming a Sports Coach
Klaus Anderseck: Gründungsforschung und Gründungslehre
Seth Godin: Tribes (oder) This Is Strategy (oder) Grace
Wenn ich einen Tag lang Bundeskanzler wäre, dann würde ich:
Einführung einer Gründungskarenz, analog zur Bildungskarenz. Ein Jahr, wo man seine Selbständigkeit aufprobieren kann: ohne Finanzamt, ohne SV, ohne Gewerbeanmeldung. Wo man sich z.B. mit Gründungsberatung weiterbilden kann. Nach dem Jahr kann man entscheiden, ob man in die Selbständigkeit wechseln will oder lieber in der Anstellung bleibt. Erst dann muss man sich mit dem österreichischen Behördendschungel auseinandersetzen.
Einführung eines Gründungskontos, analog zur Idee des Bildungskontos von NEOS. Kann als Startkapital für eine Gründung abgerufen werden.
Abschaffung der nachträglichen Umqualifizierung in der Sozialversicherung. Rechtssicherheit für EPU und ihre Auftraggeber.
Überfällige EPU-freundliche Reformen in der Sozialversicherung:
Abschaffung der Lückenschluss-Problematik. Umstieg in die Vollversicherung erst ab Überschreiten der Gewinngrenze ohne rückwirkende Konsequenzen (analog zur neuen Regelung in der Kleinunternehmer-Regelung der USt).
Vollkommene Gleichstellung von Neuen Selbständigen und Gewerbetreibenden in der SV.
Ende der Doppelversicherung bei SVS und ÖGK, wenn man Selbständigkeit mit Anstellung kombiniert.
Reform der WKO zu einer EPU-Lobby-Organisation, die dieser Aufgabe tatsächlich fähig und würdig ist.
[PS: Ich weiß, dass ein österreichischer Bundeskanzler keine Gesetze machen kann, sondern nur das Parlament. Aber sein Wort hätte trotzdem Gewicht.]
The Rise of the Purpose Economy. Menschen suchen nach Sinn in ihrem Leben. Diese Suche war immer schon da – doch im Zeitalter der Metamoderne wird sie dringlicher, intensiver und unausweichlich.Die Sinnsuche der Menschen setzt sich in ihren Gründungsideen fort. Opportunistische Gründungen nehmen noch weiter ab. Menschen gründen werteorientiert und nachhaltig — oder gar nicht.
Dadurch: Noch stärkere Individualisierung — der Geschäftsideen und folglich auch der Gründungsberatung. Das bedeutet daas endgültige Ende von Blaupausen und „bewährten Erfolgsrezepten“ in der Gründungsberatung. Und: Das schleichende Ende von reinen Online-Selbstlernkursen und Massen-Gruppenprogrammen setzt sich ungehindert fort.
Das Ende des Businessplans (als Beurteilungs-Artefakt einer Geschäftsidee). ChatGPT hat ihn umgebracht.
KI wird die Gründungsberatungrevolutionieren. KI kann, richtig verwendet, einen Quantensprung in der Beratungsqualität bringen. Dieses Potenzial wird aber bisher noch nicht annähernd ausgeschöpft. 2025 werden die ersten Gründungsberater:innen zeigen, wie die Zukunft der Gründungsberatung aussehen könnte.
Daraus folgt: Gründungsberater:innen müssen Expert:innen in Sachen KI-Anwendungen werden. Einerseits, um neue KI-basierte Geschäftsmodelle ihrer Gründer:innen zu verstehen, und andererseits, um ihren Kund:innen zu helfen, die enormen Produktivitätspotenziale, welche KI für Solo-Business bietet, tatsächlich ausschöpfen zu können.
Gleichzeitig: Kund:innen werden immer kritischer. Sie lassen sich nicht mehr so leicht was einreden. Oder, anders formuliert: Gründungsberater:innen müssen sich das Vertrauen ihrer Kund:innen noch stärker als bisher erarbeiten.
Die Bereitschaft zur Gründung nimmt (kurzfristig) ab. Durch die medienvermittelte Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung werden wir kurzfristige sinkende Neugründerzahlen sehen. Gründungszeitpunkte werden sorgfältig überlegt oder verschoben, Gründungsinvestitionen werden sehr vorsichtig getätigt.
The Rise of the Midlife Founders. Das Durchschnittsalter von Neugründer:innen wird weiter steigen. Die Gründung des eigenen Unternehmens wird zunehmend als Challenge für die zweite Lebenshälfte verstanden (vgl. Richard Rohr: second childhood).
The Rise of the “Solo-BWL”. Wir Gründungsberater:innen müssen unseren Gründer:innen künftig viel mehr praktisches BWL-Wissen mit auf den Weg geben. Und unsere Gründer:innen müssen sich mehr um “die Zahlen” kümmern, um ihrem Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
The Rise of Sales. Die Fähigkeit, seine Angebote zu vermarkten und zu verkaufen, war immer schon spielentscheidend, wird aber in einem dicht gefüllten Online-Markt immer anspruchsvoller und komplexer. Das Thema „Marketing und Verkauf“ darf deshalb nicht länger ein blinder Fleck in vielen (institutionellen) Gründungsberatungen bleiben.
Jetzt sind die Koalitionsverhandlungen also ergebnislos zu Ende gegangen.
Beate Meinl-Reisingers Statement dazu war ziemlich lang. Es waren viele politische Botschaften dabei, Erklärungen und Narrative für ihre NEOS-Anhänger und wahrscheinlich auch ein paar persönliche Rechtfertigungen.
Aber es war auch ein Satz dabei, der mich berührt hat:
“Ich glaube, wir müssen uns mehr zumuten, und ich glaube, wir müssen uns mehr zutrauen. Denn Mut und Vertrauen ist letztlich das, was uns alle wieder nach vorne bringt.”
Ich finde nämlich, das ist ein kraftvoller Gedanke zum Start des Geschäftsjahres 2025.
Unlängst fand in Graz ein Hallenfußballturnier mit acht „Legenden“-Mannschaften statt. Weil auch Admira Wacker dabei war und weil Weihnachtsferien waren und weil ich grad nichts Besseres zu tun hatte, hab ich mir ein paar Spiele angeschaut.
Nach dem Spiel der Admira gegen den GAK wurde GAK-Spieler Herbert „Mucki“ Wieger interviewt. Er meinte: „Man darf ned vergessen, es geht hier um die Goldene Ananas, um’s Dabeisein, um die Freude.“
Ein wenig später wurde der Austrianer (und 63-fachige Teamspieler) Toni Pfeffer auf diese Aussage angesprochen. Seine Reaktion: „Drum hat der Mucki Wieger nie in der Nationalmannschaft gespielt! Jetzt ned bös sein, natürlich geht es um die Goldene Ananas, aber jeder will gewinnen. Somit geht es dann nimmer um die Goldene Ananas!“
Ich glaube, Toni Pfeffer hat recht. An der Frage der Goldenen Ananas trennen sich die sehr guten von den außergewöhnlichen Playern – nicht nur im Fußball.
Ich habe 2024 insgesamt 1.269 Podcasts gehört. Hier meine 10 Lieblings-Folgen des Jahres 2024 (in der Reihenfolge, in der ich sie gehört habe):
1 – Chris Williamson spricht fast drei Stunden mit Sam Harris über Gott und die Welt. Faszinierend. Ein Privileg, so einem Gespräch zuhören zu dürfen.
2 – Philipp Maderthaner erklärt, warum Auseinandersetzung ≠ Umsetzung. Und spricht damit unplugged eine der größten Herausforderungen von vielen Lifestyle Entrepreneuren an.
3 – Justin Welsh spricht über Herausforderungen, Erfolgsstrategien und Missverständnissen rund um Solo-Businesses. Er ist ein Guter!
4 – In diesem Interview wird klar, warum Claudia Stöckl die Queen des Interviews ist. Inspirierende Einblicke in ihre Arbeit und was sie aus ihren vielen Gesprächen gelernt hat.
5 – Ernesto Sirolli, einer meiner großen Heroes, spricht über Unternehmertum und Enterprise Facilitation. Eine Fundgrube für alle Gründundungsberater:innen. (Meine Notizen zum Podcast)
6 – Ralf Muhr ist Technischer Direktor meines Lieblings-Fußballvereins Admira Wacker – und ein overall leiwander Typ. Die Art und Weise, wie er offen und gleichzeitig wertschätzend kommuniziert, ist echt inspirierend.
7 – Sabrina Friedrich spricht mit Anna Turner über achtsames Marketing. Sehr schlau, sehr inspirierend, sehr sympathisch.
8 – Noch einmal Chris Williamson, diesmal mit GregMcKeown. Sie sprechen über das influencer age und wie man darin Orientierung finden kann. Sehr inspirierend.
9 – Noch einmal Philipp Maderthaner. Diesmal erklärt er, wie man als Berater besser gehört und verstanden wird. Dieser Podcast hat mir viele Hausübungen aufgegeben.
10 – Bonus: Die erste Folge des Podcasts „Leiwand gründen„, den ich 2024 gemeinsam mit Camillo Patzl gelauncht habe. It’s been a fun ride, und 2025 geht’s mit vielen neuen Fragen weiter.
Ich habe auf diesem Blog 366 Daily Blogs (tatsächlich jeden Tag!), 33 Buchnotizen, 13 Podcast-Notizen und 7 Vortrags-Notizen veröffentlicht.
Ich habe insgesamt 2.809 Stundengeschlafen. Das sind 117 Tage, und damit fast zwei Tage mehr als 2023.
Ich war 2023 auf vier Konzerten, so wenig wie seit der Corona-Zeit nicht mehr. Mein Highlight: AC/DC in Wien.
Ich habe 43 Bücher gelesen, um neun weniger als 2023. So richtig herausgestochen, sodass ich es ein „Lieblingsbuch“ nenne könnte, ist keines davon.
Ich bin 57 mal gelaufen (2023: 68). Das war so wenig wie überhaupt noch nie. Aber immerhin.
Ich hatte mit meiner Frau 50 Business Breakfasts, 28 Filmabende und 11 Dates.
Ich war auf keiner Hochzeit, keiner Taufe und keinem Begräbnis.
Ich habe 739 Liter schwarzen und grünen Tee getrunken, also im Schnitt zwei Liter pro Tag. Der durchschnittliche Österreicher trinkt 33 Liter Tee pro Jahr (allerdings vorwiegend Früchtetee).
Ich habe 1.269 Podcasts gehört, also durchschnittlich 3-4 pro Tag.
Ich habe auch heuer wieder mehr Geld für meinAuto ausgegeben als für Weiterbildung. Sehr viel mehr Geld, aber jetzt ist Schluss (mit diesem Auto). Wir brauchen 2025 nämlich ein neues.
Ich habe 2024 an die Wirtschaftskammer Niederösterreich 122 Euro an Grundumlage bezahlt.
Dafür habe ich als Gegenwert im Laufe des Jahres 2024 bekommen:
EPU-Convention in Baden – gratis; geschätzter Wert eines Tickets: 100 Euro
WKO Bildungsscheck – 1x jährlich: 100 Euro
UBIT NÖ Klimaticket-Förderung: 450 Euro
Gratis-Meetingräume bei der WK Wien – geschätzter Gegenwert: 57 Stunden x 20 Euro = 1.440 Euro
UBIT NÖ Co-Working-Space-Förderung: 162,50
8 einstündige WKO Webinare – gratis; geschätzter Wert: 400 Euro
Gesamtsumme: ca. 2.660 Euro
Ich bin nicht immer ein Fan davon, was die WKO an politischer Arbeit für Ein-Personen-Unternehmen leistet.
Aber eines muss ich in aller Klarheit und Dankbarkeit auch sagen: Ich werde als Mitglied von der WKO nicht abgezockt. Im Gegenteil: Ich bekomme von der WKO ein Vielfaches dessen zurück, was ich an Grundumlage zu zahlen hatte.
Unlängst habe ich mit einem Freund über das Ehrenamt gesprochen. Er leitet in seiner Heimatgemeinde das örtliche Museum und hat erzählt, welche Herausforderungen so kleine Museen im daily business haben.
Kurz gesagt: Die allermeisten Probleme hängen mit den handelnden Personen zusammen. Oder, wie er es auf den Punkt gebracht hat: Die meisten Museumsleiter nehmen sich selbst zu wichtig. Sie gehen zu verkrampft an ihr Ehrenamt heran. Ihnen fehlt die Leichtigkeit, auch mal zu sagen: Na dann halt nicht!
Ich halte Leichtigkeit für den zentralen Erfolgsfaktor im Leben, im (Lifestyle) Business und jetzt auch im Ehrenamt.
Wenn’s leicht geht, bist du am richtigen Weg. Wenn’s nicht leicht geht, dann bist du wahrscheinlich zu sehr mit dir selbst beschäftigt statt mit den Menschen, für die du es eigentlich machst.
Luisa Neubauer sagt: Wenn du die Welt verändern willst, dann schließ dich lieber einer bestehenden lokalen Initiative an, bevor du etwas Neues startest.
Es ist viel schwieriger allein, und weniger lustig ist es auch.