📌 Worum geht’s hier?

Dieser Blog ist mein persönliches Lerntagebuch.

Ich nehme mir hier jeden Tag etwas Zeit nachzudenken und festzuhalten, was ich heute gelernt habe bei meiner Arbeit als Gründungsberater, Wirtschaftspädagoge, Fachhochschul-Lektor und Lifestyle Entrepreneur.

Außerdem findest du über 250 Buch-, Vortrags- und Podcast-Notizen in meiner Bibliothek.

Viel Freude und Inspiration beim Stöbern!

Günter

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Hoffnung

Die Hoffnung ist das Schlimmste.

Zumindest manchmal. Nämlich dann, wenn die Hoffnung immer und immer wieder enttäuscht wird. Es ist schwer, darüber nicht zu verzweifeln.

Mitunter wäre es besser, gar keine Hoffnung mehr zu haben. Dann könnte man das Thema abhaken und sich neu orientieren.

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und manchmal gehen wir mit ihr und an ihr zugrunde.

Höhen und Tiefen

Es ist im Solo-Business genau gleich wie im übrigen Leben: Es gibt Höhen und Tiefen.

Aber eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Es gibt Hochs und Tiefs für alle Menschen.

Das Leben ist nicht ungerecht zu uns. Zumindest nicht ungerechter als zu allen anderen Menschen auch.

Der einzige Unterschied: Wenn andere Menschen leiden, sehen wir das halt meistens nicht. Und so bilden wir uns ein, dass nur wir leiden. Oder dass wir besonders oft leiden. Oder dass wir besonders tiefe Tiefs haben. Und die Anderen nicht.

Nichts könnte weiter weg sein von der Wahrheit.

[Danke Julia Mack-Amantidis für diesen Gedanken.]

Doch noch drei Schnaps-Metaphern

Ein Zwanziger nützt dir nichts, wenn du ihn nicht ansagen kannst.

Ein Vierziger nützt dir nichts, wenn ihn dir der Gegner zerreißt.

Manchmal gewinnst du, und du weißt: Das war jetzt das reinste Glück.

Presseaussendung

Eine spannende Fragen habe ich letztens mit meinem Freund und Profi-Texter Martin Schmidt besprochen:

Für wen schreibt man eigentlich eine Presseaussendung?

Ist es wirklich (nur) für die Journalisten im Presse-Verteiler, die Futter für ihre Artikel bekommen sollen?

Oder ist es nicht auch zu einem guten Teil für die internen Stakeholder? Für die Chefs, die Abteilungsleiter und die Projektmanager, denen es weniger um akkurate Information als um Status und Selbstdarstellung geht?

Meistens ist es beides. Das macht die Arbeit nicht gerade leichter.

Überfordert von der Fülle

Einige (viele?) Menschen können mit der Fülle der Möglichkeiten nicht umgehen, die das 21. Jahrhundert bereithält. Sie können mit dem Überangebot an Angeboten und an materiellen Ressourcen nicht umgehen.

Sie haben nie gelernt, nein zu sagen. Sie wissen nicht, wann es genug ist. Sie machen sich keine Gedanken darüber, was es für negative Konsequenzen hat, wenn sie Ressourcen verschwenden.

Und daher treffen sie für sich schlechtere Entscheidungen, als wenn sie weniger Möglichkeiten gehabt hätten.

Experimente

Jedes Experiment bietet die Chance auf eine Verbesserung.

Keine Garantie, aber die Möglichkeit.

Ohne Experimente gibt es sicher keine Verbesserung.

4. Geburtstag

Heute feiert mein Blog seinen vierten Geburtstag.

Seit 13. März 2020 habe ich jeden Tag einen Blog-Artikel veröffentlicht und keinen einzigen Tag versäumt.

Dieser Blog, das kann ich nach vier Jahren voller Überzeugung sagen, war und ist eine der besten Ideen, die ich jemals hatte.

Nicht, weil ich damit ein Riesenpublikum erreiche. Sondern weil ich diesen Blog in Wirklichkeit für eine einzige Person schreibe: meinen größten Kritiker, meinen größten Widersacher, mein einziger regelmäßiger Leser:

Günter Schmatzberger

Quantensprünge

Ein Quantensprung ist eine substanzielle Veränderung.

Einen Quantensprung erkennt man daran, dass danach nichts mehr so ist wie davor. Die Qualität der Sache hat sich verändert, und zwar entscheidend.

In der Gründungsberatung kann ich manchmal bei solchen Quantensprüngen behilflich sein, und es ist jedesmal ein beglückendes Erlebnis. Es entsteht plötzlich eine Klarheit, die vorher nicht da war. Mit einem Mal sind Lösungen möglich, die vorher nicht realisierbar gewesen wären. Auf einmal ist alles viel, viel einfacher.

Schade nur, dass die allermeiste Gründungsberatung da draußen nicht ausgerichtet ist darauf, Quantensprünge für Gründer*innen zu ermöglichen. Es gibt weder die Zeit noch den Rahmen dafür.

Ich trete an, um das zu ändern. In meiner Gründungsberatung sollen Quantensprünge nicht die Ausnahme, sondern der Anspruch sein.

Substanziell anders

Menschen registrieren, wenn jemand etwas substanziell anders macht als sie es gewohnt sind.

Nicht ein bisschen anders. Nicht die kosmetischen Unterschiede. Wir Menschen tun uns schwer, kleine Veränderungen zu erkennen.

Aber die substanziellen Veränderungen, die fallen uns auf. Wir können sie nicht nicht sehen. So ignorant können wir gar nicht sein.

Frag-würdige Produkte

Gar nicht so selten haben wir Lifestyle Entrepreneure Produkte und Angebote auf unseren Websites, wo die Kund*innen fragen: Hä? Was ist denn das?

Und dann tun wir gut daran, dass wir uns Zeit nehmen und erklären. Dass wir den Nutzen herausstreichen. Damit wir erklären, was unsere Kund*innen davon haben.

Aber: Diese Aufklärungsarbeit generiert noch keinen Mehrwert.

Besser wäre, wenn diese Aufklärungsarbeit gar nicht notwendig wäre.

Besser informiert

Wer besser informiert ist, kann nicht nur besser mitreden.

Wer besser informiert ist, hat auch mehr Selbstsicherheit, Fragen (und Nachfragen) zu stellen.

Und: Wer besser informiert ist, traut sich auch eher, nach besseren Alternativen, Preisen und Konditionen zu fragen.

[Danke Bettina Fuhrmann für diesen Gedanken.]

Brunch-Aktion

Mein Lieblings-Fußballverein Admira Wacker hat sich unlängst etwas einfallen lassen für seine Fans:

Wer zum Match am Sonntagvormittag kommt und einen Spritzer kauft, bekommt ein Brezel gratis dazu.

Abgesehen davon, dass mit knapp zehn Grad plus nicht gerade ein Spritzer-Wetter war: Schon klar… Da hat man einen neuen Sponsor, einen Winzer-Verbund, und man will dessen Produkte promoten.

Und dennoch sage ich: Nein, das war keine gute Idee. Das Timing passt nicht. Die Botschaft fühlt sich falsch an. Die Zielgruppe ist ziemlich eingeschränkt.

Da wäre mehr gegangen, wenn man wirklich eine leiwande Brunch-Aktion hätte machen wollen.

Professional noticing

Profis unterscheiden sich von Anfängern in ihrer höheren Fähigkeit, in ihrem Fachgebiet Dinge wahrzunehmen: Probleme, Widersprüche, Auffälligkeiten, Abweichungen, Wichtiges, Unwichtiges, Ablenkungen, Ungesagtes und so weiter. Professional noticing wird diese Fähigkeit genannt.

Das bedeutet: Allein die Fähigkeiten, die ich durch meine Erfahrungen als Gründungsberater über die Jahre ausgebildet habe, macht eine Gründungsberatung wertvoll. Weil ich nach 2.500 Beratungsstunden viel Übung in professional noticing habe. Ich sehe einfach mehr als ihre Gründer*innen, und das macht meine Gründungsberatung wertvoll.

Aber: Professional noticing kann man nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln, auch ich nicht. Es gibt vier Voraussetzungen für professional noticing:

  1. Fachwissen
  2. Aufmerksamkeit, Wachsamkeit
  3. Übung
  4. Willingness to see

Gerade der vierte Punkt scheint mir entscheidend. Professional noticing funktioniert nur, wenn ich konsequent meine Augen aufmache.

Keine Fragen

Die Gründerin sagt: Ich habe keine Fragen.

Was sie wirklich meint: Ich habe keine Fragen an dich. Die Fragen, die ich derzeit beschäftigen, möchte ich mit dir nicht besprechen.

Sie sagt es nur nicht so, weil sie nett zu dir sein will.

Organisierte Dummheit

Immer, wenn du dich fragst: Wie kann es sein, dass eigentlich sehr gescheite Leute in Organisationen vollkommen hirnrissige Dinge tun?, ist das die wahrscheinlichste Antwort:

Aus Egoismus und/oder Narzissmus.

Eine zweite Chance

Wenn du von einem Kunden eine Absage bekommst: Bleib professionell. Bleib freundlich. Und sag dazu: Wenn Sie es sich doch noch mal überlegen sollten – Sie wissen, wo Sie mich erreichen können.

Machmal kommt der Zweitplatzierte später noch zum Zug. Man weiß nie, was passiert.

Deshalb: Halte die Tür immer offen.

Noch drei Schnaps-Metaphern

Es nützt dir nichts, wenn du vier Asse auf der Hand hast und du sie nicht ausspielen kannst.

Manchmal musst du einen Zwanziger zerreißen, auch wenn’s weh tut.

Ob deine Karten gut oder schlecht sind, hängt zu einem guten Teil auch von deinem Gegenüber ab.

Drei Schnaps-Metaphern

Wenn man alle Atout auf der Hand hat, ist es schwer, zu verlieren.

Es hilft ungemein, wenn man gleich am Anfang einen Vierziger hat.

Aber: Zur Not kannst du immer auf den letzten Stich spielen.

Je später der Abend

… desto besser das Networking.

Bei Events, wo es sich echt für dich „lohnt“, Menschen wirklich kennenzulernen, da bleib bis zum Schluss.

Am Ende, wenn nur mehr wenige Leute da sind und die Stimmung gelöst ist, wird die größte Networking-Ernte eingefahren.

Daher: Wenn du dir schon die Arbeit des Networkings machst, dann bleib auch bis zum Schluss. Gib nicht auf halber Strecke w.o. und vergib dir damit nicht den größten Lohn.

Unterhalten vs. instruieren

Authentisch. Unperfekt. Mit Schmäh. Es könnte jederzeit was Überraschendes passieren. -> So funktionieren Videos, die unterhalten sollen.

Straight. Ein bisschen steril. Berechenbar. Ohne Ecken und Kanten. -> So funktionieren Videos, die instruieren sollen.

Ja, die wirklich tollen Lernvideos instruieren und unterhalten. Aber für den Anfang reicht es wahrscheinlich, zu entscheiden, was dir wichtiger ist und dich dann an die jeweiligen Spielregeln zu halten.

Erklärvideos

Unlängst habe ich ein Raster kennengelernt, anhand dessen man die Qualität von Erklärvideos bewerten kann.

Die Wissenschaftler dahinter haben sich sehr viel Arbeit gemacht und 20 verschiedene Qualitätskriterien identifiziert. Diese Kriterien haben sie in vier Bereiche gegliedert, und sie geben auch Hinweise, die man bei der Erstellung von Erklärvideos beachten kann. Sehr hilfreich, könnte man meinen.

Was bei mir als jemand, der ab und zu quick-and-dirty-Erklärvideos macht, aber tatsächlich angekommen ist: Wow! Zwanzig Sachen, die ich falsch machen kann.

Mehr Produkte!

Es ist mir in der Hochschullehre aufgefallen, aber es gilt auch für ganz viele Solopreneure:

Wir versuchen, ein Marketing-Problem mit mehr Produkten, Content oder Angeboten zu lösen.

Wenn das Problem in deinem Marketing liegt, wird ein neues Produkt dieses Problem nicht lösen.

Wetten?

Echt nicht leicht

Es ist so unglaublich schwierig (geworden), die Aufmerksamkeit und die Zeit von Menschen zu bekommen.

Wenn du auch mal wieder darunter leidest, dann vergiss nicht: Das gilt selbst für die allerbesten Events und die wertvollsten Angebote. Es gilt in allen Branchen und für alle Unternehmen.

Es ist für niemanden leicht.

Unverbindlichkeit

Die Leute melden sich an, aber sie kommen einfach nicht.

Das ist ein Rieseproblem, weil unnötig Ressourcen vorgehalten werden und damit auch viel Energie verschwendet wird.

Kostenbeiträge, Pönalen, Strafen etc. helfen, aber vielen ist sogar das (verlorene) Geld wurscht.

Idealisten

In jeder Profession gibt es Menschen, die (viel) mehr tun als notwendig. Weil sie wollen. Weil sie können. Aus Idealismus.

Aber viele sind es nicht.

Fall erledigt

Ich habe den Vortrag gehört. Ist der Fall damit erledigt?

Ich habe den Vortrag gehört und sogar Fotos gemacht und die Powerpoint abgespeichert. Ist jetzt der Fall erledigt?

Ich habe den Vortrag gehört und mir sogar Notizen gemacht und die Notizen in Notion abgespeichert. Ist der Fall jetzt endlich erledigt?

Keine Ahnung. Wann dein Lernen beginnt und wann es endet, entscheidest du.

Grundsätzlich: Als Zuhörer ist dein Part um nichts weniger aktiv als der des Vortragenden.

Und als Faustregel gilt: Je weniger du dich angestrengt hast, desto weniger wirst du wahrscheinlich gelernt haben.

Und noch ein Tool

Bevor du dir mal wieder ein neues Software-Tool überlegst, das dir ein Podcaster empfohlen hat oder das dir in einem LinkedIn-Beitrag angepriesen wurde…

Überleg dir eindringlich und ersthaft, ob du das, was du mit dem neuen Tool machen willst, nicht auch mit einem deiner vielen Tools erledigen kannst, die du schon hast.

Denn: Wenn du ein neues Tool kaufst, dann kaufst du nur das Potenzial, dieses Tool zu nutzen. Ein neues Tool heißt noch lange nicht, dass du es kompetent nutzen kannst und dass du damit wirklich den Mehrwert erzielen kannst, den es dir in diesem Moment verspricht.

Abgesehen davon: Deine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung wird es dir danken.

Die zweite Strophe

Wer kennt die zweite Strophe der Bundeshymne? Wer kennt die zweite Strophe von Stille Nacht, heilige Nacht? Wer kennt die zweite Strophe von Ein Männlein steht im Walde?

Die erste Strophe kennen die meisten, das ist keine große Kunst. Der wirkliche Kenner, der Profi kennt auch die zweite Strophe.

So ist es auch in der Gründungsberatung: Die erste Strophe kennt bald wer. Die Guten erkennst du daran, dass sie auch die zweite Strophe in- und auswendig können.

Und die wirklich, wirklich Guten können auch die dritte.

Zum Haareraufen

Es gibt Menschen, die wollen nicht effizienter arbeiten. Es gibt Menschen, die wollen ihre miese Situation nicht verbessern. Es gibt Menschen, die fühlen sich in ihrem Unglück scheinbar wohl.

Diese Menschen sagen zwar (immer und immer wieder), dass sie etwas ändern möchten. Und sie nehmen auch immer wieder Anlauf und posaunen Absichtserklärungen raus. Aber wenn es dann ernst wird, dann ziehen sie ihren Schwanz ein.

Das ist natürlich ihr gutes Recht. Aber für jeden Berater sind solche Kunden zum Haareraufen. Weil man als Berater etwas weiterbringen und verändern möchte, aber der Kunde steht auf der Bremse.

Wenn der Berater motivierter ist als der Kunde – das kann nicht gut gehen.

Social Media auslagern?

Das Killer-Argument laut Philipp Maderthaner, warum du dein Social-Media-Marketing nicht an eine Agentur auslagern solltest:

Die Qualität und die Quantität an Content, die du für ein Social-Media-Marketing mit Wumms benötigst, wirst du dir bei einer Agentur schlicht nicht leisten können!

Selbst mit einem Budget von 5.000 Euro im Monat (was für ein EPU eh schon ein Wahnsinn wäre!) kommt man bei einer Agentur nicht weit. Das bringt dir bei einer kleinen Agentur 5-10 Stunden der Woche. Das reicht nicht, um tatsächlich einen Impact zu erzielen.

Daher gilt die Faustregel: Wenn du dich auf das Social-Media-Spiel einlässt, dann nimm dir viel Zeit und mach es selber.