Das digitale Notizbuch von Günter Schmatzberger

Servus!

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Auf dieser Website findest du…

📝 meinen Daily Blog in Form eines Lerntagebuches. Ich blogge hier täglich über das, was ich in meiner Arbeit als Gründungsberater und Hochschullehrer lerne. Und das ist nicht wenig.

📙 an die 400 Buch-, Vortrags- und Podcast-Notizen, die ich im Laufe der Jahre erstellt habe. Und es werden immer mehr!

🪴meinen Digitalen Garten mit meinen Podcasts, meinen Büchern, meinen Listen und meinen Newsletter. Ständig wächst was Neues nach.

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Viel Freude und Inspiration auf meiner Website!

Günter

Das Ziel vor Augen

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Admira Wacker strauchelt im Kampf um die Meisterschaft gerade etwas.

Trainer Thomas Silberberger sagt dazu: „Die Mannschaft hat Angst etwas zu verlieren, was sie noch gar nicht hat.”

So geht es auch vielen Solopreneuren, die mit ihrem Business gerade in einer schwierigen Phase sind: Wenn die Angst das Ruder übernimmt, geht die Leichtigkeit verloren.

Im Kopf baut sich ein Druck auf, der – von außen gesehen – vielleicht gar nicht nötig wäre. Aber aus Angst, das zu verlieren, was bisher den Erfolg gebracht hat, werden die Aktionen immer verkrampfter.

Das Trainerteam der Admira wird versuchen, den Spielern Druck zu nehmen und sie auf ihre Stärken zu besinnen. Es wird versuchen, „die Köpfe frei zu machen“ von Sorgen über Dinge, die noch gar nicht passiert sind.

Bei guten Fußballtrainern geht es genau wie bei guten Coaches und Berater:innen oft einfach darum, dafür zu sorgen, dass sich talentierte Menschen ein bisschen weniger selbst im Weg stehen.

Im Herz getroffen

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Eine Studentin, die mir nach der Lehrveranstaltung schreibt:

Ich glaube ich hatte in meiner gesamten Schullaufbahn keine Lehrkraft die so tollen Unterricht gemacht wie sie und mit so viel Herz Inhalte vermittelt hat. Ich hab so viel gelernt und mitgenommen und wollte mich dafür bedanken!

Eine andere Studentin, die mir vor der Lehrveranstaltung voller Stolz und überglücklich ein Foto ihres neugeborenen Neffen zeigt. Und nach der Lehrveranstaltung gleich noch eines.

Es sind genau diese Momente, diese zutiefst menschlichen Momente, an denen ich merke:

Ja, genau dafür mache ich es. Genau deswegen gibt es für mich nichts Schöneres, als Lehrer zu sein.

Der Schaden der Lüge

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Die Lüge ist schlimmer als nichts. Nichts ist null, aber die Lüge ist negativ.

Etwas, das du durch Lüge in die Welt bringst, wirst du teuer bezahlen. Es wird dir auch noch dein letztes Hemd nehmen. Zähneklappern und so.

Wenn etwas nur durch Lüge geschehen kann, dann mach es lieber gar nicht. Nichts ist immer noch besser als die Lüge.

Wachstum und Schrumpfung

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Gabriel Felbermayr sagt: Wachstum setzt Schrumpfung voraus. Damit ein Sektor wachsen kann (z.B. Rüstungsindustrie), muss ein anderer schrumpfen (z.B. Automobilindustrie) und dort Ressourcen (Mitarbeiter, Kapital etc.) freigeben.

Es ist ganz normal, dass Firmen pleite gehen. Daraus können neue bzw. andere Firmen wachsen.

Für den einzelnen Mitarbeiter, der jetzt ohne Job ist, mag das zwar tragisch sein, aber ohne, dass etwas Altes stirbt, kann nichts Neues entstehen.

In der Natur genauso wie im Business.

Der Traum trägt nicht

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„Ich folge meinem Traum, aber der trägt mich finanziell nicht.“

Das ist eine der großen, verbindenden Herausforderungen von ganz, ganz, ganz vielen Lifestyle Entrepreneur:innen.

Die narrischen fünf Minuten

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Fünf Minuten, wo du einfach nur Blödsinn reden und machen kannst. Fünf Minuten, in denen der Clown in dir seinen Auftritt hat. Fünf Minuten, wo Humor die Antwort auf alles ist.

Gönn dir deine narrischen fünf Minuten.

Jeden Tag.

Das Denken ist in die Irre gegangen

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Spannender Gedanke aus dem Buch Der Dialog von David Bohm:

Unser Denken tut etwas und sagt dann, dass es gar nichts getan hat. Es behauptet, dass die Dinge unabhängig von ihm geschehen sind es sich dabei um „Probleme“ handelt.

Wir müssen diese Denkweise ablegen und aufhören, uns unsere Probleme durch unser Denken zu erschaffen. Ein Problem ist unlösbar, solange wir es ständig durch unser Denken reproduzieren.

Unser Denken schafft auf diese Weise ständig Probleme und versucht dann, sie zu lösen.

Diese ganze Teufelskreis rührt von der Vorstellung her, dass es überhaupt irgendwo ein Problem gibt, das es notwendig macht zu denken.

Aber damit macht es alles nur noch schlimmer. Weil unser Denken nicht merkt, dass es selbst die Probleme schafft; und je mehr es denkt, desto mehr Probleme schafft es.

Dicht verwoben

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Spannender Gedanke von Greg McKeown:

In dem, was wir zu wissen glauben, sind wahre und falsche Anteile dicht ineinander verwoben. 

Es wäre toll, wenn wir die richtigen von den falschen Annahmen unterscheiden und heraustrennen könnten. Aber das ist schwer.

Im besten Fall gibt es Menschen, die uns helfen, die verschiedenen verwobenen Fäden auseinanderzuklauben, damit wir uns dann jeden einzelnen Faden ansehen, mit frischen Augen beurteilen und neu zusammensetzen können.

Es geht sich nicht aus

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Es fällt dir links und rechts was runter.

Vorne und hinten auch.

Willkommen in der täglichen Tristesse eines endlichen menschlichen Lebens. 

Zahlen, bitte!

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Wieder ein schönes Beispiel aus der Reihe „Glaub keiner Statistik…“:

In brand eins vom April 2025 ist zu lesen: „300.000 Gründungsinteressierte meldete die DIHK noch im Jahr 2013. Elf Jahre später sind es 40 Prozent weniger: Nur 180.000 Menschen kamen 2024 zu Gründungsgesprächen in die IHKs.“ Daraus wird gefolgert, dass das Klima für Gründungen in Deutschland immer schlechter wird.

Was diese Zahlen aber in Wirklichkeit sagen, ist Folgendes: Immer weniger Menschen kommen zu Gründungsgesprächen bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Das heißt aber noch lange nicht, dass es weniger Gründungsinteressierte in Deutschland gibt.

Ja, der DIHK laufen die Gründer:innen davon. Das ist vielleicht wirklich dramatisch – für die DIHK. Aber es ist gut möglich, dass sich die deutschen Gründungsinteressierten einfach an anderer Stelle ihre Infos und Tipps holen.

Nur, weil du sie nicht siehst, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt.

Unglücklich im Job

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Unlängst habe ich mich mit jemandem unterhalten, der sehr unglücklich in seinem Job ist.

Der Grund: Das Unternehmen, in dem er arbeitet, serviciert die Kund:innen nicht optimal. Er hat das Gefühl, dass die Kunden oft Leistungen bekommen, die sie eigentlich gar nicht brauchen oder dass sie Leistungen verkauft bekommen, die sie aber nie abrufen.

Er findet, dass das viel besser ginge. Er findet, dass es sich auszahlen würde, die Kund:innen besser zu beraten und passendere Angebote für sie zu entwickeln. Das würde zu zufriedeneren Kund:innen führen und im Endeffekt auch zu mehr Umsatz.

Aber in seinem derzeitigen Job scheinen diese Veränderungen nicht möglich zu sein. Er leidet darunter, dass er wüsste, wie es besser ginge, sich aber in seinem Unternehmen niemand dafür zu interessieren scheint.

Was für eine wunderbare Motivation, sich selbständig zu machen und zu zeigen: Leute, ich kann es besser!

Das Leben der Stars

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Nach dem Gespräch mit Dejan Lovren weiß ich: 

Auch ein Champions-League-Sieger und Vize-Weltmeister ist ein ganz normaler Mensch. Er macht sich die gleichen Sorgen. Ihn quälen dieselben Dämonen. Ja, er hat große Erfolge, aber dafür sind auch die Rückschläge umso härter.

Auch so jemand hat es nicht „geschafft“ und ist auf ewig glücklich. Auch so jemand ist ständig auf der Suche nach sich selbst.

Bist du schon erwachsen?

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Erwachsen zu sein bedeutet:

  1. Verantwortung zu übernehmen für das, was du sagst und tust – bzw. nicht sagst und nicht tust.
  2. Die Geschichten, die du dir über dich selbst erzählst, zu überprüfen.
  3. Bewusste Entscheidungen treffen.
  4. Auf deinen Körper aufzupassen: Gut zu essen, genügend zu schlafen, zum Arzt zu gehen, wenn es notwendig ist – oder einfach so, zur Kontrolle.
  5. Zu akzeptieren, dass du nicht jedem gefallen kannst. Und das auszuhalten.
  6. Zu akzeptieren, dass nicht alles nach deinem Willen geht.
  7. Zu verstehen, dass es nicht so ist, dass das Leben ungerecht zu dir wäre, nur weil nicht alles so klappt, wie du es dir vorgestellt hast.
  8. Dankbar zu sein für die Fülle, die dir das Leben jeden Tag anbietet.
  9. Nachsichtig und liebevoll mit dir selber umzugehen.

Mit Leidenschaft am Werk

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Die Welt ist voll von Apathie.

Jemand, der aus Leidenschaft handelt, weil er seinen Purpose kennt, der ragt heraus. Dem hört man gerne zu, dem folgt man gerne nach.

Dinge, die du aus Leidenschaft tust, unterscheiden dich von anderen. Die machen dich einzigartig und unterscheidbar, weil jeder Mensch für andere Dinge Leidenschaft empfindet.

Wenn man Menschen mit der gleichen Leidenschaft trifft, entsteht dadurch eine starke Verbindung. Diese Menschen teilen das gleiche Why, auch wenn das How und What vielleicht unterschiedlich sind.

Standby-Hilfe

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Ein Teilnehmer des Unternehmensgründungsprogramms (UGP) in Niederösterreich hat sich unlängst lobend über das Programm geäußert: „Man hat mich in Ruhe mein Unternehmen aufbauen lassen. Und wenn ich Rat gebraucht habe, konnte ich mich jederzeit melden.“

Schön, wenn das UGP für diesen Teilnehmer so gut gepasst hat. Aber ich finde, dass Gründungsberatung mehr sein könnte (und sollte!) als passiv im Standby-Modus darauf zu warten, dass ein Gründer seine Probleme von selber erkennt.

Denn: Das größte Problem in der Lehre (und damit auch in der Gründungsberatung) ist, dass diejenigen, welche Unterstützung am dringendsten bräuchten, gar nicht wissen, dass sie ein Problem haben.

Anders formuliert: Wir wissen gar nicht, was wir alles nicht wissen. Deswegen bräuchten Gründer:innen wohlmeinende, großzügige Mentor:innen, die an den passenden Stellen aktiv auf sie zugehen und ihnen liebevoll ihre blinden Flecken aufzeigen.

Das Ende von Skype

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Microsoft sagt, dass es Skype im Mai 2025 abschalten wird.

Ich gebe zu, dass ich Skype in den letzten Jahren nur mehr sehr selten genutzt habe. Eigentlich nur für einen einzigen Freund in Deutschland, ein Dutzend Mal im Jahr.

Aber es gab mal eine Zeit, da war Skype ganz, ganz wichtig für mich. Ich war ein heavy user, der täglich geskypt hat. In dieser Zeit hat Skype Gespräche möglich gemacht, die es ohne Skype nie gegeben hätte.

Skype war ein Geschenk des Himmels, und das werde ich nie vergessen.

Danke für alles, Skype!

Hektisches Zähneputzen

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Wenn du eine elektrische Zahnbürste hast, dann hat es keinen Sinn, wenn du mit der Zahnbürste wie wild in deinem Mund herumfuchtelst. Es reicht, wenn du ganz ruhig, aber konsequent, die Zahnbürste an jeden einzelnen Zahn hinhältst. Ein paar Sekunden lang, und dann ist der nächste Zahn dran. Bis alle Zähne durch sind.

Dein Lifestyle Business ist auch nicht viel anders als Zähneputzen.

Nichts wird besser, wenn du wie wild herumruderst.

Fehlalarm

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Unlängst habe ich ein Ticket mit Sitzplatzreservierung bei den ÖBB gebucht. In der Nacht vor der Abfahrt bekomme ich ein e-Mail, dass es bei meinem Zug „wegen eingeschränkter Fahrzeugverfügbarkeit“ zu einem „verminderten Sitzplatzangebot“ kommt. „Reisende mit einer Sitzplatzreservierung wenden sich bitte an das Zugteam.“

Als ich das Mail lese, denke ich mir: Na super, das kann ja was werden. Ich war, wie man so schön sagt, ein bisschen haaß..

Am ganzen Weg zum Bahnhof, die ganze Zeit am Bahnsteig habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was das jetzt wohl bedeuten würde: Würde ich trotzdem irgendwo einen Platz bekommen? Würde ich stehen müssen? Gibt’s dann wenigstens eine Entschädigung?

Und was war? Nichts. Überhaupt nichts war. Alles war wie immer. Mein Sitzplatz war reserviert, er war frei, keine Rückfrage beim Zugteam nötig. Viel Aufregung um absolut gar nichts.

An diesem Fehlalarm haben die ÖBB schuld. Aber um die vielen Fehlalarme, die ich Tag für Tag selber auslöse, weil ich mich vor Dingen fürchte, die gar nie passieren… um die muss ich mich selber kümmern.

Uneingeschränkt.

Der strengste Chef

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Ich merke immer wieder: Mein Denken ist sehr Defizit-orientiert. Zumindest gegenüber mir selbst, bei anderen Menschen bin ich viel großzügiger.

Das hat ein paar Vorteile (z.B. treibt es mich an, besser zu werden), aber auch viele Nachteile. Einer davon: Ich kann mich über kaum was freuen, weil ich immer im Auge habe, was noch fehlt.

Die Frage ist: Will der Mitarbeiter in mir so einen Chef haben? Will ich für so jemanden arbeiten? Wer würde für so jemanden arbeiten wollen?

Kann sein, dass der Chef in mir mal zur Personalentwicklung müsste.