Das digitale Notizbuch von Günter Schmatzberger

Servus!

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Auf dieser Website findest du…

📝 meinen Daily Blog in Form eines Lerntagebuches. Ich blogge hier täglich über das, was ich in meiner Arbeit als Gründungsberater und Hochschullehrer lerne. Und das ist nicht wenig.

📙 an die 400 Buch-, Vortrags- und Podcast-Notizen, die ich im Laufe der Jahre erstellt habe. Und es werden immer mehr!

🪴meinen Digitalen Garten mit meinen Podcasts, meinen Büchern, meinen Listen und meinen Newsletter. Ständig wächst was Neues nach.

⚠️ Tipp: Hol dir den Blog täglich in den e-Mail-Postfach:

Viel Freude und Inspiration auf meiner Website!

Günter

Trauerspiel

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Manchmal denke ich mir, der liebe Gott hat mich zum Admira-Fan werden lassen, damit ich regelmäßig üben kann, mit Enttäuschungen umzugehen.

Nehmen Sie Hilfe an!

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Das sagte einmal unser Nachbar zu uns.

Nicht als Frage formuliert wie „Kann ich Ihnen helfen?”

Sondern als Aufforderung: “Lassen Sie sich helfen!”

Meine geliebten Ideen

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Ich mag meine Ideen. Manchmal bin ich sogar in sie verliebt.

Es bereitet mir regelmäßig Schmerzen, wenn mir bewusst wird, dass ich nicht jede meiner geliebten Ideen umsetzen können werde. Dafür ist mein Leben schlicht zu kurz.

Mache meiner Ideen lasse ich los, aber die meisten halte ich fest. In der Hoffnung, dass sich irgendwann doch noch irgendwo ein Zeitfenster für sie auftun wird.

Die Hoffnung ist meist vergebens. Aber wie jedem Menschen fällt es mir schwer, das aufzugeben, was man liebt.

Jung im Herzen

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Für mein Alter interessiere ich mich ziemlich stark für junge Menschen.

Wäschewaschen

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Social Media “is like doing laundry”, sagt Andréa Jones. “You do it every day, and there’s always more laundry to do.”

Es gibt kein Ende. Es gibt kein Entkommen. Auch nicht, wenn du auf Urlaub bist.

Daher: Wenn du Social-Media-Marketing machst, dann hab besser Spaß am Wäschewaschen.

Das Hobby zum Beruf

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Eine Warnung von Seth Godin an alle Gründer:innen:

“Hobbies are great. Hobbies help make us more human.”
Aber:

„Don‘t sell your hobbies! Do your hobbies for you.“

Ich kann das aus meiner Erfahrung als Gründungsberater bestätigen: Hobbys verlieren schnell an Freude und Leichtigkeit, wenn man sie mit Umsatzdruck belädt.

Und damit ist keinem gedient – weder dir noch deinem Hobby.

Der vorsichtige Kaufmann

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Bei den österreichischen Bilanzierungsregeln gilt das “Prinzip des vorsichtigen Kaufmanns“.

Für mich ist es Ausdruck der österreichischen Seele, und gleichzeitig macht es etwas mit uns.

Wer Vorsicht zum unternehmerischen Prinzip erklärt, braucht sich nicht wundern, wenn wenig wirklich Innovatives herauskommt.

Aushalten lernen

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Mein Freund Camillo meinte unlängst in seinem daily journal:

“Aushalten ist eine Fähigkeit, die in unserer schnellen, lösungsorientierten Welt kaum noch Platz hat – vielleicht genau deshalb wieder neu gelernt werden muss. Besonders in einer Welt (und vielleicht einer Generation), die gelernt hat, alles sofort zu lösen, ist das eine stille, aber kraftvolle Praxis.”

Damit hat er natürlich recht. Ich möchte aber einen Gedanken ergänzen:

Unsichere Situationen oder generell die Unvorhersehbarkeit des Lebens auszuhalten, war in allen Generationen der Menschheit eine Riesenherausforderung – nicht nur in unserer.

Was unsere Situation aber besonders herausfordernd macht, ist, dass wir viele Strategien aufgegeben haben, welche den Menschen früherer Generationen geholfen haben, diese Unsicherheit zu managen – ich denke da besonders an die Großfamilie, die Dorfgemeinschaft oder die Kirche.

Das Problem dabei: Wir haben diese bewährten Strategien durch keine neuen tauglichen Strategien ersetzt.

Das Wirtschaftlichkeitsprinzip

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Das Wirtschaftlichkeitsprinzip ist ein grundlegender Gedanke in der Betriebswirtschaftslehre: Mit möglichst wenig Geld oder Mühe möglichst viel erreichen.

So werden Unternehmen erfolgreich.

Nach diesem Prinzip funktioniert auch unser gesamtes Wirtschaftssystem, die Marktwirtschaft. Und auch die “Philosophie” dahinter, der Kapitalismus, folgt diesem Prinzip

Im falschen Kontext verwendet, richtet das Wirtschaftlichkeitsprinzip aber großen Schaden an – z.B. in Politik, Bildung oder Kunst. Man muss extrem aufpassen, wenn man versucht, einen Staat, eine Schule oder ein Theater wie einen “Betrieb” nach wirtschaftlichen Kriterien zu führen. Meistens hat das zahlreiche unerwünschte Nebeneffekte.

Aber das wertet das Wirtschaftlichkeitsprinzip im richtigen Kontext nicht ab. Und wir Solopreneure sind in der Verantwortung, uns damit auseinandersetzen.

Denn Hobbys unterliegen nicht dem Wirtschaftsprinzip – ein Business hingegen schon.

Ohne Besucher

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Was ist eine Kunstsammlung wert, wenn man sie nicht herzeigen kann?

Wehleidigkeiten

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Es gibt einen Unterschied zwischen Bedürfnissen und Befindlichkeiten.

Deine Bedürfnisse, die nimm ernst. Achte gut auf dich.

Aber deine Befindlichkeiten (die oft nichts Anderes sind als Selbstmitleid), die verstellen dir nur den Weg zu deinen Kund:innen – und damit zu deinem Erfolg. 

Viel zu viele

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Viel zu viele Solopreneur:innen führen ihr Business, ohne dass sie auch nur die grundlegendsten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse haben.

Viel zu viele Solopreneur:innen führen ihr Business alleine aufgrund ihres Bauchgefühls, nicht abgesichert mit rationalen wirtschaftlichen Überlegungen.

Viel zu viele Solopreneur:innen führt dieser Umstand ins Verderben.

Der Selbstbetrug der Solopreneure

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Spannender (und beunruhigender) Gedanke von Felix Klopotek aus dem Buch “Zonen der Selbstoptimierung” zum Thema “der Selbstbetrug der Solopreneur:innen”:

Die Kreative, der alles auf die gute Kommunikation ankommt, redet sich nicht nur ihr austauschbares Rädchen-Dasein schön, sie weiß noch nicht einmal, an welcher Stelle in der Megamaschine Kapital sie sich dreht.

Diesem Gedanken folgend, müssen wir als Solopreneure akzeptieren, dass wir in Wirklichkeit nur ein sehr kleines Rädchen in einer ganz großen Maschine sind, die sich Kapitalismus nennt. Wir können uns zwar einbilden, dass wir uns durch unsere Selbständigkeit individuelle Freiheiten schaffen, aber diese Freiheiten sind klar umgrenzt.

Oder, anders formuliert: Diese Freiheiten werden dem individuellen Solopreneur zugestanden, damit er seine Rolle im Gesamtsystem optimal erfüllen kann. Und wenn er diese Rolle nicht (mehr) erfüllt, dann ist er auch die verdient geglaubten Freiheiten los.

Solche Gedanken hören wir Solopreneure nicht sehr gern. Sie beunruhigen. Sie legen uns nahe, dass wir vielleicht sehr naiv sind. Da hören wir lieber weg.

Und dennoch: Ich finde, dass es gut tut, sich mit dieser Sichtweise auseinanderzusetzen. Weil es den Blick auf das Ganze vervollständigt.

Flöhe und Läuse

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Es ist wichtig, die Ursachen eines Problems zu kennen — auf einer möglichst tiefen Ebene. Wenn wir auf der tiefsten Ebene (= bei uns selbst) ansetzen, dann handeln wir am richtigen Ort.

Kann schon sein, dass es zusätzlich noch Probleme im Außen gibt. Kann schon sein, dass es auch noch Probleme gibt, die gar nichts mit uns selbst zu tun haben.

„Man kann ja Flöhe und Läuse haben“, sagt Stefanie Stahl.

Erwachsene Kinder

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Wir sind alle nur erwachsene Kinder. 

Unsere Dramen spielen sich halt jetzt nicht mehr am Spielplatz oder im Schulhof ab, sondern im Büro. Am Arbeitsplatz. Im Business. Aber die Themen sind im Wesentlichen die gleichen geblieben.

Viel größer (im Sinne von reifer) sind wir nicht geworden.

Ertragsmechanik

E

Die Ertragsmechanik ist der Herzschlag deines Geschäftsmodells – der Rhythmus, der bestimmt, wann, wie viel und wodurch Geld in deine Kasse kommt. Es geht also um die Frage, wie du deinen Kund:innen den Wert, den du schaffst, in Rechnung stellst.

Die Ertragsmechanik ist entscheidend, weil sie bestimmt, ob dein Geschäftsmodell wirtschaftlich tragfähig ist.

Also: Ob du nur Applaus bekommst oder auch Gagen

Stolze Kunden

S

Eine Gründerin hat mir unlängst erzählt, was ihr besonders taugt an den Workshops, die sie veranstaltet:

Dass die Teilnehmer:innen am Ende stolz darauf sind, was sie geschafft haben.

Kund:innen, die stolz nach Hause gehen, sind wahrscheinlich die beste Werbung.

AI First

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Der CEO von Shopify, Tobi Lütke, fordert seine Mitarbeiter:innen zur KI-Nutzung auf und verlangt eine Rechtfertigung, warum KI bestimmte Aufgaben nicht übernehmen kann, bevor neue Stellen besetzt werden.

Überleg dir mal kurz, ob so eine konsequente AI-First-Strategie nicht auch für dein Solo-Business eine ziemlich gute Idee sein könnte?

[Danke Martin Schmidt für diesen Hinweis – und alles Gute zum Geburtstag!]

Niemals in Pension

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Ein Held meiner Kindheit war Peter Rapp.

Er war im besten Sinn des Wortes ein “Schmähführer” – sehr oft grenzwertig, aber nie langweilig. Und er hat meine Lieblingssendung moderiert: den Wurlitzer, jeden Nachmittag auf FS2.

Was ich nicht wusste: Peter Rapp und ich hatten was gemeinsam, nämlich unsere Einstellung zum Thema “in Pension gehen”. Er hat nämlich mal gesagt:

Pension ist etwas für Angestellte, Arbeiter und Beamte. 

Künstler gehen nicht in Pension.

RIP Peter Rapp

Durchschnittlich unsichtbar

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Spannender Gedanke aus “The Dip” von Seth Godin:

Average feels safe, but it’s not. It’s invisible.

Im Gegensatz zur Schule wird Durchschnittlichkeit am Markt nicht belohnt, sondern bestraft. Wer durchschnittlich am Markt agiert, bekommt nicht auch durchschnittlich viel vom Kuchen – er bekommt gar nichts.

Wenn du auf einen Markt gehst, um safe zu spielen, dann kann es sein, dass dich der Markt mit Haut und Haaren verschluckt.