The BS-Free Service Business Podcast, August – September 2023
Meine Notizen
Maggie Patterson hat ein „Staying Solo“-Framework entwickelt.
- Salary: Set a personal salary goal. Das dient als Basis z.B. für das Pricing. Denn: „Too many solo businesses are underpaid.“
- Capacity: „You need space — and a lot of it.“ Z.B. Time away from business.
- Strategy: Breaking the income ceiling; optimizing the business.
- Support: Jeder Solopreneur braucht UnterstĂĽtzung: Berater, Freunde, Familie, Kollegen, Coaches, Community etc.
- Systems: Simple systems „that cut the busywork“.
- Seasons: Planning practically. Das Business dem Leben anpassen.
Siehe auch: bsfreebusiness.com/staying-solo
⇒ Sie ist damit vollkommen aligned mit dem, was ich Lifestyle Entrepreneurship nenne.
1. Salary
MP hat ihrem service business eine Kostenquote von 30%. Die übrigen 70% sind „salary and taxes“.
- Aber: Das Fixkosten-Monster ist auch in service businesses sehr aktiv!
- Achtung: „You need to spend money to make money“ stimmt nicht als generelles Business-Mantra.
Warum bezahlen Solopreneure sich selbst nicht anständig?
- Zu wenige Kunden. Dann braucht es einen proactive marketing plan, um zu Kunden zu kommen. Nicht mehrMarketing, sondern besseres (vgl. Pareto-Prinzip)
- Zu niedrige Preise. Viele Kunden, aber es bleibt nichts übrig. Keine Angst vor Preiserhöhungen! „There will always be clients who will pay that rate.“
(vgl. Umsatz = Menge x Preis. Mehr gibt es nicht.)
Salary Goal: Wie viel ist genug?
- Es geht nicht um ein six-figure-business um jeden Preis!
- Das hat nichts mit playing small zu tun.
„You did not start your business to not get paid.“
- Wenn man zu billig ist, subventioniert man eigentlich das Business seiner Kunden. (Das ist eine coole Perspektive!)
- Wenn man eine Anstellung hätte und seinen Gehalt nicht regelmäßig und pünktlich bekäme, würde man kündigen, oder?
MP hat einen salary calculator, womit man sich sein salary goal ausreichen kann.
Maggies Tipps:
- Sich regelmäßig ein Gehalt auszahlen, z.B. jeden 15. und 30. des Monats. Und nicht nur dann, wenn am Ende des Monats Geld übrig geblieben ist.
- Geschäftskonto und Privatkonto trennen.
- Das Eigenkapital, das man bei der Gründung einbringt (meist aus Erspartem), sollte man betrachten wie einen Kredit, den man sich selbst gegeben hat — und den man auch zurückzahlt!
- Außer dem Startkapital sollte man sonst nichts aus privatem Geld finanzieren. „The business needs to pay for the business“. vgl. Bootstrapping
- Vergleiche dich nicht mit anderen.
- Sie ist sich nicht sicher, ob Profit First ein sinnvoller Zugang fĂĽr Solopreneure ist.
Mehr: https://bsfreebusiness.com/getting-paid/
2. Capacity
Service business heißt nicht, dass man ständig für seine Kunden erreichbar ist. Solopreneure brauchen Freiraum!
Entrepreneurship wird oft mit hustling gleichgesetzt.
Spannend: Menschen mit mental health challenges zieht es oft in die Selbständigkeit, weil sie die Freiheiten suchen.
Was aber für alle Solopreneure stimmt: „Mental health challenges are a risk inherent in entrepreneurship.“
- Mental health challenges sind part of the game!
- ⇒ Wir müssen uns um unsere mental health kümmern, indem wir Freiräume schaffen.
Space bedeutet:
- Freiräume im Kalender. Aber das ist erst der Anfang.
- Kapazitäten: Die meisten Solopreneure haben kein Problem mit Zeitmanagement, sondern mit Kapazitäts-Management.
Kapazität „to step away from the business“:
- An jedem einzelnen Tag: „Get yourself a hobby. Resist the urge to work just because you can.“ Halte dich an deine Arbeitszeit.
- Wöchentlich: Freie Tage am Wochenende oder unter der Woche.
- Monatlich: Mehr als ein Wochenende! Urlaub machen, zusätzlich zu den Wochenenden.
Freeing up your calendar:
- Nicht nur client work machen! Um das eigene Business kümmern, und das nicht nur zu Zeiten, die nach einem vollen Kunden-Tag übrig bleiben. Deine beste Leistung sollen nicht ständig nur deine Kunden bekommen, sondern auch die Weiterentwicklung deines Business!
- Thinking time! → time-blocking
Capacity ist nicht nur Zeit, sondern auch Energie oder Konzentration oder emotionale Kapazitäten etc.
- Das gilt besonders fĂĽr Menschen, die von vornherein schon mental challenges haben.
- ⇒ Wann kann ich gut kreativ arbeiten? Wann kann ich nachdenken? Wann ist die beste Zeit für Admin-Tätigkeiten?
- ⇒ Jeder ist anders. Man muss seine eigene Lösungen finden.
- Introvertierte brauchen ihre restorative niches!
- vgl. Mental Load Theory
Mehr: https://bsfreebusiness.com/staying-solo-by-creating-space/
3. Seasonal Planning
Planung im Business wirkt oft kompliziert und überfordernd. Aber das hat einen Grund: „Planning is an extremely lucrative sub-set of the industry.“
- vgl. Entrepreneurship Industrial Complex
„Planning is a necessary business activity, but it’s not a magical fix.“
Eine gute Planung für Solopreneure sollte immer geschäftliche und private Planung verbinden — und nicht trennen!
Und: FĂĽr Solopreneure sind viele Planungsvorlagen bzw. -tools einfach ĂĽberdimensioniert.
Maggie macht quarterly planning. Es passt gut zu ihr. Deswegen macht sie es.
- Sie nennt das auch seasonal planning. Wobei seasons nicht den Quartalen des Jahres entsprechen, sondern ungefähr den Jahreszeiten.
- Meine Version davon: Der Rhythmus eines Schuljahres
Planung kann aber auch Zeitverschwendung sein: procrasti-planning. Using planning to hide.
Mehr: bsfreebusiness.com/rethinking-planning
4. Support
“Solo does not mean alone”. Das zu glauben, ist einer der größten Fehler, den Solopreneure machen.
Zwei Formen von Support “are pushed to us” in der Online-Business-Welt (vom Entrepreneurship Industrial Complex):
- Du brauchst einen Coach.
- Du musst dir ein Team aufbauen.
“Support comes in so many shapes and forms”. Zuerst muss man mal wissen, welche Art von Unterstützung man eigentlich braucht. Ein Mangel an Klarheit in dieser Frage ist der Grund für schlechten Investments in Coaches, Berater, VAs etc.
Drei Kategorien von UnterstĂĽtzung:
- Professionelle UnterstĂĽtzung: Professionelle Berater wie Steuerberater, Coaches, Done-For-You-Services wie Webdesigner.
- Weiterbildung: Kurse, Zertifizierungen, free resources: Super, wenn man etwas selbst machen will. Aber Solopreneure können nicht alles selbst machen, deshalb: “There are things I wanna learn, and there are things I’m gonna pay for.”
- Community: Mastermind, Social Media Communities, business friends
- Persönliche Unterstützung: Familie, Freunde Therapeut, Kirche, Babysitter etc.
⇒ Man muss wissen, welche Art von Hilfe aus welcher Kategorie man braucht.
⇒ Die Art von Unterstützung ändert sich natürlich auch in verschiedenen Lebensphasen — von dir, und von deinem Business. Z.B. als Eltern eines kleinen Kindes braucht man vielleicht mehr die persönliche Unterstützung der Oma als eine Weiterbildung zur Mentaltrainerin.
Das Problem mit Coaching als default-Lösung: “We still need to do the work.” Manchmal brauchen wir aber jemanden, der uns Arbeit abnimmt (Done For You) bzw. Entscheidungen für uns trifft (Berater).
Edupreneure haben “a thirst for knowledge” und sind dafür besonders anfällig für die Falle, dass sie sich Wissen aneignen wollen, wo sie eigentlich jemanden mit der Erledigung beauftragen sollten.
- Es geht nicht so sehr um die Kosten des Kurses. Da gibt es viel gratis.
- Es geht v.a. um die Opportunitätskosten der investierten Zeit. Noch dazu mit unsicherem outcome.
“There is this pervasive myth that absolutely needs to die that if you don’t pay for something, you don’t value it.” Das ist eine Lüge, die uns von Menschen erzählt wird, die uns überteuerte High-Ticket-Angebote verkaufen wollen.
Strategy
Maggie Patterson hält die Zeit-Gegen-Geld-Falle und das income ceiling für einen Mythos.
Vor allem deswegen, weil die Alternative (z.B. 1:n) auch nicht leichter zu erreichen ist. Man braucht schon eine ziemlich groĂźe Liste, damit das funktioniert.
Income ceiling:
- Income ceilings entstehen ev. auch durch persönliche Ziele.
- Und natĂĽrlich durch die Branche und die Zielgruppe und das Wertangebot, die man sich ausgesucht hat.
- Die selling strategy ist der größte Hebel, das income ceiling zu durchbrechen.
Systems
Solopreneure brauchen keine “big-ass systems”. Das Ziel von Systemen ist, die cognitive load of daily decision makingzu reduzieren.
- Beispiel: Komplizierte e-Mail-Marketing- und CRM-Systeme, die fĂĽr einen Solopreneur viel zu umfangreich und kompliziert sind.
Die Gefahr ist “procrastination by systems”.
- Man kann Systeme auch verwenden, um sich zu verstecken (”to hide”). Das hat dann nichts mehr mit Produktivität zu tun.
Simple and sustainable. Darum geht’s für Solopreneure. “There is no scenario where you should be spending days of your lives creating systems.”
In drei Bereichen sind Systeme besonders entscheidend:
- Marketing: Referrals, social media content, lead tracking, website
- Sales: packages, pricing, proposals, consult calls, closing
- Services: payments and invoices, project management, onboarding/offboarding, communication with clients (”canned emails”), calender, call management
“Successfully staying solo comes down to embracing the simplicity of this business model [i.e. service business] and focussing on making it sustainable.”