AutorGünter Schmatzberger

Vorauskasse

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Wenn es dir nur irgendwie möglich ist, dann verlange Vorauskasse für deine Leistungen. Und zwar konsequent. Mach keine Ausnahmen!

Du ersparst dir ganz viel Kopfweh im Nachhinein, wenn die Bezahlung schon erledigt ist. Es gibt nicht viel was Mühsameres in einem Lifestyle Business, als nicht bezahlten Rechnungen nachzuwassern.

Ja, es kann schon sein, dass vereinzelt jemand damit nicht einverstanden ist und du diesen Auftrag deshalb nicht bekommst. Aber ich verrate dir ein Geheimnis: Das sind genau die Typen, denen du hättest nachwassern müssen, wenn du den Auftrag bekommen hättest. Und solche Kunden willst du gar nicht haben. Denn: Nicht jeder Kunde ist auch ein guter Kunde.

Vorauskasse for the win!

Langweiliges LinkedIn

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Ich finde, LinkedIn ist eine sehr langweilige Plattform.

Ich habe mir vorgenommen, das zu ändern und es ab jetzt mit meinem eigenen LinkedIn-Auftritt besser zu machen. Nach dem Motto: Alles, nur nicht langweilig.

Denn: Es braucht eigentlich gar nicht sooo viel, um ein bisschen weniger langweilig zu sein als der Durchschnitt. Ein bisschen Schmäh würde reichen.

Und Schmäh I can.

Watch me!

Designsünden

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Manchmal sehe ich ein Buch-Cover oder ein Website-Design oder ein Foto und denke mir: Sag, sieht denn der nicht, dass das ur schiach ist?

Es stimmt schon: Geschmäcker sind verschieden. Und dennoch glaube ich, dass es bestimmte universelle Design-Regeln gibt, die weitgehend unstrittig sind. Wer dagegen verstößt, produziert schiache Sachen.

Das Tragische dabei: Wahrscheinlich sieht es derjenige wirklich nicht. Die meisten von uns sind ja keine Profi-Designer. Und so haben wir unsere blinden Flecken, die uns beim besten Willen nicht auffallen.

Was aber auch sein kann: Derjenige sieht sehr wohl, dass es schiach ist, hat aber nicht die Fähigkeiten oder das Know-How, um es schöner zu machen. Er muss mit der Designsünde leben, weil er es nicht besser zusammenbringt.

Das ist sogar noch tragischer. Weil so jemandem könnte von einem echten Experten rasch und unkompliziert geholfen werden.

Bellezza

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Das italienische Wort für Schönheit.

Salvatore, ein Jugend-Coach aus Italien, sagt, er legt Wert darauf, dass in seiner Arbeit mit den Jugendlichen bellezza wirkt. Dass etwas Schönes herauskommt. Schönheit des Resultats, aber auch Schönheit im Arbeiten selbst, im Prozess. 

Bellezza kann es in jedem Bereich des Lebens geben.

Was, wenn wir bellezza öfter mal zum Ideal unserer Arbeit machen würden?

Phantomschmerzen

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Die Angst vor dem Schmerz ist eigentlich schlimmer als der Schmerz selbst.

Weil er das Leiden verlängert – und zwar unnötig. Es würde ja reichen, wenn wir uns um den Schmerz kümmern, wenn er da ist. Und es ist überhaupt nicht produktiv, gespannt darauf zu warten, wann den jetzt endlich der Schmerz einsetzen wird. Jetzt? Jetzt? Jetzt?

Noch dazu wäre es ja möglich, dass der Schmerz, wenn er denn einsetzt, gar nicht so schlimm ist wie in unserer Vorstellung.

Dann haben wir uns umsonst gefürchtet. Und wozu soll das bitte gut sein?

Wie man reich wird

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Es fällt in die Kategorie boring advice, aber es darf trotzdem gesagt werden:

Reichtum bedeutet nicht (nur) hohes Einkommen. Reich wirst du, wenn du weniger ausgibst, als du verdienst. 

Es gibt genügend Menschen, die wirklich gut verdienen, aber nicht reich werden. Weil mit dem Einkommen auch der Lebensstandard und die Ausgaben steigen.

Reich wird man, je höher die persönliche Sparquote ist.

Und reich wird man langsam.

Aufprall in Sicht

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Es ist eines der bittersten Erlebnisse als Berater (und als Vater), wenn man mitbekommt, wie jemand mit vollem Karacho gegen die Wand unterwegs ist. Und wenn es in der aktuellen Situation nichts gibt, was diesen Aufprall verhindern könnte, weil Uneinsichtigkeit oder Unverständnis die Sicht vernebeln.

Es bleibt als Berater (und Vater) nur ein Mantra, das im besten Fall ein bisschen Trost spendet: Du wirst es noch lernen. Aber das ist heute nicht meine Aufgabe.

Zeitrechnung für Gründer

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Eine Gründung geht relativ schnell.

Aber das Sich-Selbständig-Machen… Das ist eine Lebensaufgabe!

Geburtstagsgeschenk

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Heute ist mein Geburtstag.

Wenn du meinen Daily Blog regelmäßig oder auch nur ab und zu liest, dann möchte ich mich zuerst mal bei dir bedanken. Es ist schön zu wissen, dass es dich gibt.

Und zweitens hätte ich eine Frage bzw. Bitte: Hast du dir schon überlegt, ob du vielleicht meinen Blog abonnieren möchtest?

Dafür hast du dafür zwei Möglichkeiten:

  1. Du kannst den Blog mit allen gängigen RSS-/News-Readern abonnieren. Ich verwende Feedly. Hier der RSS-Feed: http://www.schmatzberger.com/feed/
  2. Oder hol dir den Blog als tägliches eMail bequem in dein Postfach:

In jedem Fall: Sei bedankt!

Ich hebe mein Teeglas auf dich.

Vermarktwirtschaftlichung der Bildung

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Heute vor 3 Jahren, am 8. April 2021, ist einer meiner großen Vorbilder als Lehrer und Denker gestorben: Erich Ribolits.

Ein großes Anliegen war ihm stets, dass Bildung (und insbesondere das gesellschaftlich organisierte Lernen an Schulen, Hochschulen und in der Erwachsenenbildung) der Emanzipation der Menschen dienen soll. Bildung in seinem Verständnis war immer die Idee, dass Menschen befähigt werden sollen, ihr Leben in Würde zu leben.

Was er immer kritisiert hat: Dass die Bildungsinstitutionen als reine Zulieferer für „die Wirtschaft“ gesehen werden. Und, dass in der Folge der Bildungssektor selbst immer mehr zu einem profitorientierten Wirtschaftszweig wird.

Welche negativen und teilweise grotesken Auswirkungen die von Ribolits kritisierte „Vermarktwirtschafltichung der Bildung“ hat, habe ich als Lehrer in verschiedensten Formen immer wieder beobachten müssen.

Auch, wenn ich nur ein kleines Rädchen im Bildungswesen bin, bestärkt mich Erich Ribolits bis heute, in meinem Unterricht die Würde des Menschen an die erste Stelle zu stellen.

Obwohl (oder gerade weil) ich BWL unterrichte, weiß ich: Es geht letztenendes immer um die Menschen. Alles Andere führt uns in die Irre.

Bruce Judson: Go It Alone (2004) 📙

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Die Idee von „Go It Alone“ ist einfach: Du kannst ganz alleine ein profitables Geschäft aufbauen, ohne Mitarbeiter, Kredite oder Venture-Capital-Finanzierung. Und: Dein neues Geschäft muss nicht „klein“ sein. Mit etwas klugem Nachdenken und vorausschauender Planung gibt es kein Limit für deinen geschäftlichen Erfolg.

(mehr …)

Notwendig, aber nicht hinreichend

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Es ist keine gute Idee, sich von Menschen beraten zu lassen, die nur ihre persönliche Erfahrung haben, aus der sie schöpfen können. Nur die persönliche Erfahrung.

Persönliche Erfahrung ist wichtig. Persönliche Erfahrung ist eine ganz besondere Form von Expertise. Sie ist wertvoll, weil sie auf eine einzigartige Weise „wahr“ ist.

In der Mathematik würde man sagen: Persönliche Erfahrung ist notwendig, aber nicht hinreichend.

Echte Experten haben mehr als die bloße persönliche Erfahrung. Sie haben andere Quellen, kennen andere Kontexte, verstehen andere Konzepte, und so wird die Beratung breiter und vielschichtiger.

Und damit letztenendes auch hilfreicher.

Gebrauchtwagenpreise

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Autoscout24 berichtet, dass in Österreich die Preise für Gebrauchtwagen seit 2020 um bis zu 48% gestiegen sind. Das Angebot habe sich verringert, die Nachfrage sei gestiegen. Ergo der Preisanstieg.

Die Frage ist, was das bedeutet. Nämlich sowohl für Käufer als auch für Verkäufer von Gebrauchtwagen. Denn im Grunde lässt sich fragen, ob diese Nachricht überhaupt einen Informationswert hat.

Denn einerseits ist es zwar möglicherweise interessant, die Großwetterlage des Preisgefüges am Markt zu kennen. Andererseits ist der Kauf bzw. Verkauf eines Gebrauchtwagens immer ein Deal zwischen den zwei ganz individuellen Vertragspartnern. Und diese Deals folgen nur sehr selten den errechneten Durchschnittspreisen auf den Euro genau.

Und außerdem darf man nicht vergessen, dass der Markt auf solche Nachrichten selbst auch wieder reagiert. Möglicherweise denken sich jetzt mehr Gebrauchtwagenbesitzer, dass es ein guter Zeitpunkt wäre, das alte Auto zu verkaufen, weil man ja jetzt eh einen guten Preis bekommt. Mehr Angebot würde dann auch wieder sinkende Preise bedeuten.

Oder es könnte auch passieren, dass sich Menschen, die sich eigentlich einen Gebrauchtwagen kaufen wollten, angesichts der hohen Preise denken: Alter, wenn die Gebrauchtwagen so teuer sind, dann kann ich mir gleich einen Neuwagen kaufen. Hab ich mehr davon. Und das würde dann zu weniger Nachfrage am Gebrauchtwagenmarkt führen – und zu niedrigeren Preisen.

Was ich damit sagen will: Diese Nachricht gibt die Preisentwicklung der Vergangenheit (hoffentlich korrekt) wieder. Aber daraus Voraussagen für die Zukunft abzuleiten, ist (höflich ausgedrückt) gewagt.

Das funktioniert an der Börse nicht, und das funktioniert auch am Markt für Gebrauchtwagen nicht.

Lebensfrohe Manager*innen

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Unlängst hat mir ein Student folgende spannende Frage gestellt:

Wenn man als Manager arbeitet und dabei immer versucht, Risiken zu erkennen bzw. zu vermeiden und immer auf den Worst Case vorbereitet zu sein – kann man dann überhaupt noch optimistisch auf’s Leben blicken?

Meine Antwort: Ja. Das ist so ähnlich wie vor einer Prüfung. Je besser man sich vorbereitet hat, desto entspannter wird man vor der Prüfung sein. Und desto optimistischer wird man der Prüfung entgegensehen.

Ur geärgert

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Unlängst habe ich mich ur geärgert über jemanden.

Sie hat mich gefragt, wie es mir geht und was ich beruflich gerade so tue. Ich habe zu erzählen begonnen, aber ziemlich bald gemerkt, dass sie sich eigentlich nicht dafür interessiert. Schlimmer noch: Sie hat sich darüber lustig gemacht – oder mich zumindest nicht ernst genommen.

Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich dieses Gespräch ruhig, höflich, aber bestimmt beendet habe.

Erst viel später ist mir klar geworden, dass ich dabei so höflich war, dass sie gar nicht mitgekriegt hat, dass ich ur angefressen war in diesem Moment.

Jetzt frage ich mich: Hätte ich ihr deutlicher sagen sollen, dass sie sich daneben benommen hat?

Ich weiß es immer noch nicht.

Leseförderung in der Praxis

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Eine kuriose Variante von NIMBY berichtet brand eins in seiner Ausgabe März 2024:

88 Prozent der Menschen in Deutschland finden, dass Kinder in der Schule mehr zum Lesen animiert werden sollen.

Gleichzeitig beträgt der Anteil der Menschen in Deutschland, die selbst seltener als einmal pro Woche ein Buch lesen, 51 Prozent.

Und das liegt nicht daran, dass die Menschen in Deutschland zu wenig Zeit zum Lesen hätten. Denn durchschnittlich verbringt jede*r Deutsche 10 Stunden pro Woche auf Social Media.

Und ein 300-Seiten-Buch hätte man in ca. 9 Stunden gelesen.

Preis-Bevormundung

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Relativ oft erlebe ich es, dass besonders Gründer*innen, die sehr emphatisch und beziehungsorientiert sind, ziemlich strugglen bei der Preisfindung.

Ein Gedanke, der sie besonders beschäftigt: Was, wenn ich zu teuer bin und damit die Kunden, die meine Hilfe am meisten brauchen würden, sich meine Angebote dann nicht mehr leisten können?

Grundsätzlich ist es ja löblich, sich solche Gedanken zu machen und zu hinterfragen, wie sich die Preisstrategie auf die Zielgruppe auswirkt. So weit, so gut.

Das Problem beginnt hier: In dem Moment, wo wir annehmen, dass sich ein bestimmter Kunde unser Angebot nicht leisten kann, dann nehmen wir diesem Kunden seine Selbstbestimmung. Wir sind es, die diesem Kunden unterstellen: Ui, das wirst du dir wahrscheinlich nicht leisten können!

Wer sind wir denn, dass wir besser wissen als unsere Kunden, was sie sich leisten wollen und was nicht?

Biete dein Angebot zum regulären Preis an und überlass deinem Kunden die Entscheidung, ob ihnen dieses Angebot den Preis wert ist oder nicht.

Aber lass die Entscheidungsmacht dort, wo sie hingehört.

Wunder gescheh’n – nicht

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Du kannst davon ausgehen, dass kein Wunder geschehen wird. Wunder passieren ausgesprochen selten – sonst wären es ja keine Wunder.

Stell dich lieber ein auf einen Marsch durch die Wüste. Es wird anstrengend. Tagelang wirst du einen Schritt vor den anderen setzen, und du wirst keinen Fortschritt erkennen. Es wird Tage geben, da möchtest du lieber umkehren – oder überhaupt aufgeben.

Auch auf dem Marsch durch die Wüste werden keine Wunder passieren.

Aber von Zeit zu Zeit wirst du in eine Oase kommen. Und dafür lohnt sich der Weg.