Ben Furman: Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben (1999) 📙

B

Meine Notizen und Gedanken

Resilienz bedeutet in etwa „Zähigkeit“ oder auch „nicht unterzukriegen“. (S. 16)

Leiden gehört zum Wachsen. (S. 16)

„Erlernte Hilflosigkeit“ ⇒ andere Gedanken, andere Zukunft

Logotherapie: Unser Wohlbefinden wird eher von unserer Vorstellung über die Zukunft bestimmt, als von der Erinnerung an das Vergangene.

Brief schreiben, der gar nicht verschickt werden soll, ist ein hilfreicher therapeutischer Ansatz (S. 28)

  • Variante: Brief dann auch noch selbst beantworten → innerer Briefwechsel

Gott gibt mir immer das richtige Buch in die Hand, das ich gerade brauche. (S. 30)

Ich bin ein wertvoller Mensch. Wie viele Beweise brauche ich noch?

„Heute ist mein Leben von Liebe und Arbeit erfüllt“ (S. 39)

  • Sind das nicht auch meine zwei wichtigsten Eckpfeiler im Leben?

„Ich bin nicht seine Heilerin, sondern seine Tochter.“ (S. 40)

„Ich verstehe, dass [meine Mutter] nur das tun konnte, wozu sie fähig war. Wer von uns kann mehr als das, was man versteht und wozu man fähig ist?“ (S. 44)

„Unsere Vergangenheit ist eine Geschichte, die wir uns in verschiedenen Weisen erzählen können.“ (S. 50)

  • Nicht auf die negativen Aspekte einer Erinnerung fokussieren, sondern was und wie man alles erreicht hat – trotzdem!
  • Negative Ereignisse können auch positive Auswirkungen auf mein restliches Leben haben.
  • Scham, Schuld und Ärger sind Indikatoren für „schlechte“ Erlebnisse“ → Spiegelgesetz
  • ⇒ worauf richtet sich meine Aufmerksamkeit? Auf das Problem oder dessen Bewältigung – und den Stolz, es geschafft zu haben?
  • Wir haben erstaunlich viel Einfluss darauf, wie wir unsere Vergangenheit verstehen und was diese Ereignisse für uns bedeuten. (vgl. S. 101)
  • „Die Vergangenheit ist nicht nur ein Buch, in dem Vorkommnisse chronologisch aufgezählt werden. Sie haben eine lebendige Geschichte, die ihre Form dementsprechend ändert, wie sie erzählt wird, welche Bedeutung den Geschehnissen beigemessen wird, wie sie erklärt werden und je nachdem, was man vermutet, welche Folgen sie haben werden.“ (S. 101)

Unsere Bewältigungsstrategien waren aus damaliger Sicht klug und sinnvoll.

  • Auf Grund seiner natürlichen selbstkritischen Haltung ist es für den Menschen nicht einfach, das Sinnvolle in den eigenen Reaktionen und Bewältigungsstrategien zu erkennen.“ (S. 47)
  • Sind Selbstbeschuldigungen gerechtfertigt? Wie hätte man es denn besser wissen sollen?

Das begabte Kind

  • „Eltern von begabten Kindern erzählen oft, unter Druck der Umgebung zu geraten.“ (S. 58)
  • Sie (und ihre Umgebung) haben Angst, dass die begabten Kinder wichtige Kindheitserlebnisse vermissen und später darunter leiden werden, wenn sie sich stundenlang nur mit einer Sache beschäftigen.
  • Sie haben Angst, dass ihre Kinder sich später mal unsozial verhalten könnten. Aber diese Angst ist unbegründet.
  • „Begabte Kinder sind meistens in ihrem Leben erfolgreich und verhalten sich in ihrer Schulumgebung wie auch später im Leben überdurchschnittlich sozial.“ (S. 58)

Positives Denken bedeutet, Dinge in einer nützlichen Weise zu sehen. Die Voraussetzung dafür ist, dass man imstande ist, die Sache aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, um eine vorteilhafte Sichtweise zu finden.“ (S. 71)

„Wenn wir uns immer nur damit beschäftigen, welche Fehler wir [Eltern] wohl machen, verlieren wir oft die Fähigkeit, dem Kind zu helfen, Lösungen für sein Problem zu finden.“ (S. 81)

„Zuerst möchte ich den Begriff Selbstwertgefühl infrage stellen.“

  • Oft wird geglaubt, dass Schwierigkeiten von einem niedrigen Selbstwertgefühl kommt.
  • Aber es kann auch umgekehrt sein: Probleme sorgen für niedriges Selbstwertgefühl.
  • „Wenn ein Mensch Probleme hat, kann er sich möglicherweise schlecht wertschätzen. Wenn die Probleme bewältigt sind, ist es einfacher, sich selbst zu achten.“ (S. 83)
  • Viele Menschen bilden sich ein, weniger Selbstvertrauen zu haben, als das tatsächlich der Fall ist. Wenn man anfängt, Gründe für ein schwaches Selbstwertgefühl zu suchen, findet man sie leicht, aber genauso mühelos findet man Merkmale für ein starkes Selbstwertgefühl. Der Begriff „Selbstwertgefühl“ ist irreführend, denn jeder Mensch achtet sich und achtet sich nicht.“ (S. 83)

Kinder wollen Eltern helfen. Sie sind dankbar für Gelegenheiten, wo sie ihre Eltern um ihre Hilfe bitten. (S. 88)

Kinder nicht zum Reden über ihre Probleme drängen. (S. 89-90)

  • Nur Möglichkeiten bieten, über ihre Sorgen und Probleme zu reden durch:
    • Gemeinsame Aktivitäten
    • Erzählen von eigenen Erfahrungen
    • Bücher und Geschichten mit ähnlichen Problemen
  • Kinder sprechen gerne über ihre Probleme und Sorgen mit ihren Eltern, aber sie wollen den Zeitpunkt selbst wählen.
  • Kinder haben noch andere Möglichkeiten, mit ihren Problemen umzugehen – v.a. das Spielen.
  • „Und wenn das Kind uns heute nicht erzählt, was es bedrückt, erzählt es uns das vielleicht morgen. Und wenn es auch morgen nichts sagt, wird es vermutlich über kurz oder lang einen Menschen finden, mit dem es reden möchte.“ (S. 90)

Überwinden, Vergeben und Vergessen brauchen Zeit, ist ein Prozess.

„Die Frage, wie unsere Kindheit uns beeinflusst, mag komplizierter sein, als wir gewohnt sind zu denken.“ (S. 100)

  • Es ist nie schwarz oder weiß, sondern es gibt auch viele Graustufen. Und es hängt davon ab, von wo aus man die Sache betrachtet. Mit dem Perspektivenwechsel kann aus Schwarz Weiß werden – und umgekehrt.

Zusammenfassende Gedanken und Prinzipien (S. 102)

  • Schätze es, wie du Schwierigkeiten in deinem Leben überwunden hast.
  • Sieh Probleme, die dir begegnet sind, als Prüfsteine, die dich als Mensch weitergebracht haben.
  • Merke dir die Ressourcen, die in dir und um dich sind; es gibt mehr davon, als du ahnst.
  • Schätze deine Entwicklung und deine Erfolge und richte deine Aufmerksamkeit auf Zeichen, die dafür sprechen, dass du auf dem richtigen Weg bist.
  • Sei dir bewusst, was du vom Leben erwartest und dir von der Zukunft wünscht. Wünsche haben die Neigung, wahr zu werden, aber kein Wind ist günstig für ein Schiff, das kein Ziel hat.
  • Glaube daran, dass du eine gute Zukunft verdient hast. Wenn die Vergangenheit schwer war, umso eher hast du sie verdient.
  • Sei barmherzig mit dir selbst und denke daran, du bist nicht allein: Es lohnt sich, die Senfkörner zu suchen, auch wenn man sie nicht findet.

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