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Anti-Verführung

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Ist das Gegenteil von Verführung.

Anti-Verführung ist, wie wenn ein Kind an der Supermarktkassa eine Süßigkeit haben will. Das Kind fängt an, danach zu fragen, dann zu bitten, dann zu betteln, dann zu quengeln, dann zu toben. Das Kind eskaliert so lange, bis die Eltern nachgeben und es bekommt, was es möchte. Und dabei lernt das Kind: Man muss nur genügend laut sein und Druck machen, dann bekommt man auch, was man will.

Auf Anti-Verführung basiert auch viel Marketing: Laut, druckvoll, needy.

Dabei führt der Weg ins Kundenherz über die Verführung. Verführung ist die Kunst, jemanden für sein Anliegen zu gewinnen. Aber weil wir nicht wissen, wie man richtig verführt (weder in unseren Beziehungen, noch im Business), greifen wir oft auf den Holzhammer zurück.

Verführung ist weich, sanft, betörend. Verführung ist pull statt push. Verführung ist überzeugen statt überreden (oder gar erpressen).

Anti-Verführung ist Manipulation,

Verführung ist… verführerisch!

[Danke Katrin Hinrichs für diesen Gedanken!]

Das Schicksal der Wissensarbeiter

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Wenn du Wissensarbeiter:in bist – das heißt, wenn du dein Geld damit verdienst, dein Wissen für andere Menschen in den Dienst zu stellen, es nutzbar und nützlich zu machen – dann wird es notwendig sein, dass du dich mit einem Problem abzufinden lernst:

Du wirst NIE das Gefühl haben, mit deiner Arbeit fertig zu sein.

Dieses Gefühl ist keine individuelle Schwäche von dir, sondern es ist dem System Wissensarbeit immanent. Es geht allen Wissensarbeiter:innen so, nicht nur dir.

Ja, du könntest noch mehr machen. Und ja, du wirst auch an deinem Lebensende noch nicht „fertig“ sein, egal wie sehr du dich reingehängt hast. Gewöhn dich dran, und möglichst schnell.

Oder werde Handwerker.

Der Bösewicht

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Unlängst habe ich am Wohnzimmertisch gearbeitet und nebenbei die Avengers-Zeichentrickserie mitbekommen, die sich mein Sohn (8) angeschaut hat.

Es ging (natürlich) um den Kampf der Guten gegen die Bösen – aber mit einem Twist. Als der Bösewicht nämlich besiegt war, sagte er einen bemerkenswerten Satz: “Wir scheitern niemals! Wir passen uns nur der Situation an.”

Muss wohl ein Lifestyle Entrepreneur gewesen sein, der Schurke.

Hart oder falsch?

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Eine der schwierigsten Fragen überhaupt: Habe ich nur den üblichen Gegenwind, oder bin ich am falschen Weg?

Mit anderen Worten: Soll ich dran bleiben, oder soll ich vom toten Pferd absteigen? Habe ich mich in etwas verrannt, von dem ich glaube, es ist das Paradies, aber in Wahrheit ist es nicht mein Ding? Ist es einfach nur hart, oder ist es falsch?

Diese Frage beantworten zu helfen, gehört zu den ganz großen Nummern in der Gründungs- und Unternehmensberatung.

[Danke Georg Wawschinek und Philipp Maderthaner für diesen Gedanken.]

Ein echt guter Grund

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Als Solopreneur brauchst du eine echt starke Vision. Einen großartigen Unternehmertraum. Einen kraftvollen Purpose. (Wie auch immer man es nennen mag.)

Warum? Weil du es sonst nicht aushältst!

Wer sonst setzt sich freiwillig dem Druck aus, der mit den unsicheren Einkommensströmen einer Selbständigkeit einher gehen kann?

Wer sonst setzt sich freiwillig einer (Social-Media-)Öffentlichkeit aus, in der man auch ungeniert sehr unschöne Sachen zu hören bekommt?

Wer sonst setzt sich freiwillig der nie endenden Herausforderung aus, sich selbst und seine Angebote immer wieder kritisch anzuschauen und zu hinterfragen: Was könnte ich noch besser machen?

Dein Warum muss echt stark sein, wenn sich (mal wieder) die Sinnfrage stellt.

Tante Jolesch, MBA

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Die Tante Jolesch hat gesagt: “Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist”.

Ich sage: Gott soll unser Business hüten vor allem, was eh okay ist.

Fundamental gute Basics

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Wenn du mit deinem Lifestyle Business Erfolg haben willst, dann musst du die fundamentalen Grundlagen in deinem Geschäft einfach exzellent machen.

Wenn du ein erfolgreicher Berater sein willst, dann lerne das Berater-Handwerk wirklich, wirklich gut – und dann berate, berate, berate!

Wenn du eine erfolgreiche Autorin sein willst, dann lerne das Handwerk des Schreibens wirklich, wirklich gut – und dann schreib, schreib, schreib!

Wenn du ein erfolgreicher Podcaster sein willst, dann lerne das Handwerk des Podcastens wirklich, wirklich gut – und dann podcaste, podcaste, podcaste!

Zuerst gut lernen und dann viel üben. So ist jede:r Meister:in entstanden.

Gründungsberatung ist nie gratis

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Eine Herausforderung im Pricing von Gründungsberatungen in Österreich:

Historisch war die Gründungsberatung eine Aufgabe von (halb-)staatlichen Organisationen oder öffentlich finanzierten Verbänden: WKO, AMS, RIZ, Wirtschaftsagentur etc.

Der Staat gibt diesen Institutionen Geld (Steuergeld), damit sie etwas Gutes für die Bürgerinnen und Bürger tun.

In diesem Kontext ist die Gründungsberatung “gratis” — für die Gründer*innen. Natürlich ist sie de facto nicht gratis, aber die Kosten dafür tragen (im Hintergrund) die Steuerzahler.

Wenn jetzt jemand hergeht und Gründungsberatung in “eigener (privater) Praxis” anbietet (wie ich), dann werden diese Kosten auf einmal transparent.

Und das Paradoxe dabei: Die Kosten der privaten Gründungsberatung sind viel geringer als die Kosten der öffentlichen Gründungsberatung — weil kleine Beratungsagenturen wie ich keinen riesigen Overhead mitzutragen haben.

Aber den Gründer (den Endkunden) haut es von den Socken. Was, sooo viel kostet das? Das ist ja ein Wahnsinn! Weil in seinem Kopf verankert ist: Gründungsberatung ist gratis.

Ja, für ihn ist öffentlich geförderte Gründungsberatung kostenlos. Aber gratis ist sie nie. Die Kosten tragen nur andere (für ihn).

Empathie mit sich selbst

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Die Fähigkeit, emphatisch mit anderen zu sein, hängt ganz eng zusammen damit, wie viel Empathie man mit sich selbst hat. Je besser ich mich selbst verstehe, desto besser kann ich auch andere verstehen.

Empathie und Liebe sind eng verwandt. Und mit der Liebe ist es genauso: Ich muss mich zuerst selbst lieben, bevor ich andere Menschen lieben kann.

Die Voraussetzung für eine (erfolgreiche!) empathische Gründungsberatung ist daher, dass ich auf mich selbst achtgebe. Das ist kein Luxus, kein „wenn ich dann mal Zeit habe“, sondern das ist die Grundlage deines Berufs!

Bei der Empathie „spricht Seele zu Seele“. Deswegen muss auch meine Seele gesund sein.

[Danke Albert Kitzler für diesen tollen Gedanken.]

Immer Teil der Lösung

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„Die Wirtschaft ist immer Teil der Lösung“, sagte unlängst WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker beim Neujahrsempfang der WKNÖ. Deshalb solle die nächste Bundesregierung den Fokus auf die Wirtschaft legen.

Klar, dass er sowas sagt. Das ist schließlich seine Aufgabe als Chef einer Interessensvertretung.

Dass das nicht stimmt, ist aber genauso klar. „Die Wirtschaft“ (was immer er damit genau meint) ist oft genug auch Teil des Problems. Oder alleiniger Verursacher eines Problems. Jedenfalls ist „die Wirtschaft“ genauso wenig eine Insel der Seligen wie alle anderen Teile unserer Gesellschaft.

Ich finde, es stünde der WKO und ihren Vertreter:innen gut zu Gesicht, bei der Wahrheit zu bleiben und für diese Wahrheit Verantwortung zu übernehmen.

Denn eines ist sicher: Die Wahrheit ist immer Teil der Lösung.

Marketing-Skills, vorausgesetzt

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Vielleicht eines der Hauptprobleme in der (institutionellen) Gründungsberatung: Wir Gründungsberater gehen von Marketing-Know-How und -Fähigkeiten der Gründer:innen aus, die sie einfach nicht haben.

Wir beraten sie, entwickeln tolle Geschäftsmodelle und Produkte — aber die Gründer:innen bekommen es am Ende nicht verkauft.

Das ganze Thema „Marketing & Sales“ ist nach wie vor ein blinder Fleck in der Gründungsberatung.

Auf der Suche nach…

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Ganz viele Gründer:innen sagen, die wichtigste Motivation für ihre Selbständigkeit ist mehr Freiheit und Selbstbestimmung.

Aber: Vielleicht ist mehr Freiheit nur ein irreführender Ersatz für das, was sie eigentliche suchen: 

Mehr Sinn im Leben.

Der göttliche Funke

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Unlängst habe ich einen Gründungsberater-Kollegen davon sprechen hören, dass eine Geschäftsidee einen „göttlichen Funken“ haben kann. Also sowas wie einen ganz besonderen Impuls, der einer Idee Leben einhaucht und der diese Idee einzigartig macht.

Das ist ein sehr spannender Gedanke. Es mag vielleicht schwer sein zu beschreiben, was dieser „göttliche Funke“ genau ist, und es ist unmöglich, diesen göttlichen Funken herstellen oder erzwingen zu wollen.

Aber dass es sowas wie einen göttlichen Funken gibt, scheint mir unbestritten. Die besten Gründungsideen, die ich als Gründungsberater begleitet habe, hatten dieses ganz spezielle Etwas. Nicht, weil sie besonders ausgefallen oder spektakulär gewesen wären, sondern weil man merken konnte:

Hier ist jemand mit sehr viel Liebe und Hingabe am Werk. Hier hat jemand Herz und Hände am rechten Fleck.

Wenn keiner kauft

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Klar bist du dein Geld wert!

Aber wenn du ein high ticket offer hast und zwar Interessenten, aber keine Kunden, dann hast du vielleicht trotzdem ein Pricing-Problem.

Gründungsberatung, professionell

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Gründungsberatung ist keine Profession wie Arzt oder Rechtsanwalt oder Lebens- und Sozialberater.

Weil: Es gibt keine einheitliche Ausbildung, um Gründungsberater:in zu werden. Es gibt keine einheitlichen Qualitätsstandards. Es gibt ganz unterschiedliche Wege, wie Gründungsberater:innen zu ihrem Job gekommen sind.

Ja, es gibt nicht mal eine einheitliche Berufsbezeichnung. Viele Gründungsberater:innen nennen sich gar nicht so.

Und trotzdem: Auch wenn Gründungsberatung keine streng definierte Profession ist, bleiben wir Gründungsberater:innen unseren Kund:innen gegenüber verpflichtet, professionell zu arbeiten.

What’s Love Got to Do With It?

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Was ich vom Film Tina: What’s Love Got to Do With It? gelernt habe:

Talent: Du brauchst Talent. Du musst wirklich gut sein und Freude haben bei dem, was du tust. Sonst hältst du nicht lange durch, besonders nicht unter widrigen Umständen.

Harte Arbeit: Du musst hart arbeiten für deinen Erfolg. Es gibt keine Abkürzungen, du musst tun, was notwendig ist. Eyes on the prize. Du musst nicht nur gute, sondern sehr gute Arbeit liefern und den Leuten geben, was sie wollen.

Helfer: Du brauchst Helfer in allen Lebensbereichen, die dir den Weg ebnen. Die dir die Augen öffnen (Freundin Darlene), die dich antreiben (Ike), die dich unterstützen (Mutter) und die dir Möglichkeiten eröffnen, zu denen du allein nicht gekommen wärst (Phil Spector). Du brauchst Leute, die ihr Talent an deines anknüpfen.

Gutes Herz: Verliere nicht deine Menschlichkeit. Wenn sich Menschen von Mensch zu Mensch begegnen, dann fügt sich die Welt zusammen (z.B. beim Hotel-Direktor, der ihr ein Zimmer gibt).

Wie man die Generation Y beeindruckt

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Sollte die Generation Y zufällig deine Zielgruppe sein (also die Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurde), dann gebe ich dir hier einige Schlaglichter, die du beachten könntest:

Ständige Weiterentwicklung: Sie sehnen sich nach sofortigem Feedback und sind hoch motiviert und ehrgeizig. Sie suchen nach Gelegenheiten für kontinuierliches Lernen.

Flexibilität: Generation Y schätzt ein hohes Maß an Freiheit und Autonomie.

Prestige: Die Generation Y möchte, dass ihre Freunde und Gleichaltrigen respektieren, was sie tun.

Herausforderung: Zu langsame Arbeit langweilt sie.

Stolz: Diese Generation möchte wissen, dass ihre Arbeit von Bedeutung ist. Die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen und gleichzeitig die eigene Karriere voranzubringen, ist für sie von großem Interesse.

Unsere Visionen

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Du brauchst eine Vision für dein Solo-Business, und zwar eine große.

Du brauchst eine gerechte Sache, einen Unternehmer-Traum, die dich verlässlich an deinem Business arbeiten lassen und die dafür sorgen, dass du wie ein Stehaufmännlein immer wieder aufstehst. Sonst stehst du die Reise nicht durch.

Aber deine Kund:innen?

Deine Kund:innen wollen Lösungen, keine Visionen.

Pinky & The Brain

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Pinky steht für Chaos, Brain für Ordnung, Plan und Struktur – jeweils in ihren Extremformen.

An den Extremen sind die Ergebnisse dieselben: Keiner der beiden bringt etwas Sinnvolles zuwege. Deswegen ist die Serie auch so lustig.

Der eine ist genial, der andere geisteskrank, heißt es im Titelson – aber wer ist wer?

Der verlorene Handschuh

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Unlängst ist mir ein Missgeschick passiert:

Ich war dabei, einen alten Teppich im großen Haus-Müllcontainer zu entsorgen, als ich bemerkte, dass ich mit dem Teppich unabsichtlich auch einen meiner Handschuhe in den Container geworfen habe. Da der Container fast leer war, landete mein Handschuh an einer für mich unerreichbaren Stelle.

Was tun? Eine Möglichkeit wäre gewesen, irgendwie zu versuchen, in den Müllcontainer zu klettern, ihn zu kippen oder sonst wie an den Handschuh zu kommen.

Eine andere Möglichkeit wäre, mich furchtbar zu ärgern über meine Dummheit und den Verlust eines Kleidungsstücks, das ich jetzt, im Winter, dringend brauche.

Die dritte Möglichkeit wäre, dieses Missgeschick als Chance zu sehen. Denn: Ich war mit diesen Handschuhen nie wirklich glücklich. Sie haben meine Finger nie richtig warm gehalten, und wirklich gefallen haben sie mir auch nicht. Aber es war mir bisher nicht die Mühe wert, mir bessere Handschuhe zu besorgen.

Nun, durch mein Missgeschick, werde ich quasi „gezwungen“, mich (endlich) um leiwandere Handschuhe umzuschauen.

Ein Geschenk des Himmels!