Christina Berndt: Resilienz (2013) 📙

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Hier ist StÀrke gefragt

  • Friedrich Lösel: â€žSeine PrioritĂ€ten zu kennen, nach ihnen zu leben und sich nicht von anderen verrĂŒckt machen zu lassen, sollte die Devise sein.“ (S. 21)
  • „Was ganz normale Menschen heute von sich verlangen, ist oft nicht zu schaffen. Sie wollen den kritischen Blicken von Nachbarn und Kollegen standhalten und zugleich die Anforderungen ihres Arbeitsgebers, ihrer Partner, Kinder und womöglich auch noch ihrer alten Eltern erfĂŒllen. Und das nicht irgendwie, sondern so perfekt wie im Hollywoodfilm. Der Leistungsdruck hat zugenommen – und viele [
] merken davon nicht einmal etwas, bevor der Körper den Dienst verweigert und so in letzter Sekunde die Notbremse zieht.“ (S. 22)
  • Gegen Stress hilft: gesundes Essen, Sport, Entspannungstraining und neues Zeitmanagement. (S. 27)
  • „Den grĂ¶ĂŸten Stress bedeuten nĂ€mlich nicht die selbstauferlegten Termine, sondern das GefĂŒhl, nur noch der Getriebene zu sein. So leidet der am meisten, der am wenigsten zu sagen hat.“ (S. 31)
  • Man muss die Bereitschaft haben, eine Krise gut zu ĂŒberstehen → GlĂŒcklich sein zu wollen (irgendwann) ist auch (!) eine bewusste Entscheidung. (vgl. Herbert Grönemeyer) (S. 42)
  • Beziehungen helfen sehr. So baut sich ein Netzwerk von UnterstĂŒtzern auf, die in schwierigen Situationen helfen können.

Was zeichnet die WiderstÀndigen im Alltag aus?

  • „Der SchlĂŒssel zur StĂ€rke ist Bindung.“ -> ein Kind braucht zumindest eine enge Bezugsperson. (S. 67)
    • „Beziehungen machen stark — und StĂ€rke schafft Beziehungen.“ (S. 69)
  • „Resiliente Menschen sehen sich nicht als Opfer, sondern nehmen ihr Leben selbst in die Hand.“ (S. 72)
  • „Wer stark ist, kennt sich oft selbst besonders gut.“ (S. 74)
  • Bob der Baumeister: Yes we can! → Kinder lernen Selbstwirksamkeit. Sie können auf die Welt Einfluss nehmen und ein Problem lösen.
    • vgl. Ivan Diego: Selbstwirksamkeitserwartung = Grundvoraussetzung fĂŒr arbeitssuchende Jugendliche. Kann ich durch mein eigenes Tun etwas verĂ€ndern?
  • Ich HABE, ich BIN, ich KANN (S. 81)
    • Ich HABE Menschen, die mich gern haben und mir helfen.
    • Ich BIN eine liebenswerte Person und respektvoll mir und anderen gegenĂŒber.
    • Ich KANN Wege finden, Probleme zu lösen und mich selbst zu steuern.
  • Resilienz bedeutet nicht, dass man dauernd gut drauf ist. Auch starke Seelen sind verletzlich. Aber: Resiliente Menschen zerbrechen nicht an SchicksalsschlĂ€gen. Sie stehen wieder auf. Sie sehen Krisen als Anlass zur Entwicklung: Verwundbar, aber unbesiegbar. (S. 85 f)
  • „Resilienz ist keine einmal erworbene und dauerhaft anhaltende Eigenschaft.“ (S. 109)
  • „Scheitern ist normal!“ — auch wenn wir es oft nicht gerne hören. (S. 115)

Die harten Fakten zu den starken Menschen: Woher kommt die Widerstandskraft?

  • Ein Kind wĂ€hlt und formt sich seine Umwelt nach den eigenen BedĂŒrfnissen. (S. 139f)
    • Dagegen: Sabina Pauen: „Wir mĂŒssen fĂŒr unsere Kinder eine stimulierende Umgebung schaffen.“ (S. 176)

Wie man Kinder stark macht

  • Die vor allem in Deutschland verbreiteten Vorbehalte gegenĂŒber einer frĂŒhen Außerhausbetreuung beruhen auf Ideologie und nicht auf Fakten. Kinder, deren MĂŒtter schon bald nach der Geburt wieder arbeiten gehen, entwickeln nicht hĂ€ufiger Verhaltensprobleme, Ängste oder psychosomatisches Bauchweh und sind nicht weniger fröhlich als Kinder von Vollzeit-Hausfrauen. Im Gegenteil: Die Kleinen sammeln gerade in Krippen und KindergĂ€rten wichtige Erfahrungen, die sie zu starken Persönlichkeiten werden lassen. (S. 158)
  • „Eltern von heute sind vor allem besorgt.“ (S. 159)
  • Friedrich Lösel. „Man darf dem Kind nicht alles abnehmen. Schwierigkeiten gehören zum Leben dazu. Das muss man sich immer wieder klar machen. Man kann Schwierigkeiten auch einfach mal akzeptieren und trotzdem glĂŒcklich sein.“ (S. 160)
  • Ein Kind muss EnttĂ€uschungen und Niederlagen erfahren dĂŒrfen. Überall da, wo ein Kind nicht unbedingt Hilfe braucht, sollte man es gewĂ€hren lassen. ⇒ So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
  • Friedrich Lösel: „Es gibt ĂŒberhaupt keinen Zusammenhang zwischen Verhaltensproblemen und mĂŒtterlicher BerufstĂ€tigkeit.“ → Es ist kein Problem, Kinder frĂŒh in den Kindergarten zu geben und dass die Mutter bald wieder arbeiten geht. (S. 173)
  • „Es kommt nicht darauf an, dass Eltern und Kinder möglichst viel Zeit beisammen sind, sondern wie sie das Miteinander gestalten.“ (S. 174)
  • Übermutterung ist nichts Gutes. Nach dem ersten Lebensjahr sind erweiterte Sozialkontakte der Entwicklung förderlich. (S. 177)
  • Vor allem fĂŒr Erstgeborene sind Krippen vorteilhaft, um soziale FĂ€higkeiten zu trainieren. Allerdings reagiert nicht jedes Kind gleich auf eine Krippe. (S. 178)
  • Alexander Grob: „Kinder sind unglaublich fehlertolerant.“ → Eltern mĂŒssen nicht perfekt sein, mĂŒssen nicht alles richtig machen. Eltern, entspannt euch! (S. 179)

Lehren fĂŒr den Alltag

  • Temperament und Charaktereigenschaften sind in gewissem Maße von Geburt an festgelegt, aber sie sind auch im Erwachsenenalter noch verĂ€nderbar. (S. 185)
  • Seligman: „Build what’s strong“ statt „fix what’s wrong.“ (S. 199)
  • Willibald Reich: „CharakterstĂ€rken trainieren macht glĂŒcklich.“ (S. 201)
  • Sich auf seine Neugier, Dankbarkeit, Optimismus, Humor und Enthusiasmus zu konzentrieren hat den grĂ¶ĂŸten Effekt. (S. 201)
  • „Werden Sie spirituell!“ → Resiliente Menschen sind hĂ€ufig sprituell (≠ religiös) (S. 203)
  • Jens Asendorpf: â€žDuckt euch nicht weg!“ (S. 206)
  • Krisen machen resilient. In großen Krisen werden KrĂ€fte mobilisiert, denen man sich vorher gar nicht bewusst war. Gilt auch fĂŒr Paare. Gesammelte Krisen ergeben „bunten Strauß an BewĂ€ltigungsstrategien.“ (S. 209)
  • Man kann Resilienz also erwerben. Das Dumme ist nur: Man kann sie auch jederzeit wieder verlieren.“ (S. 211) → Man kann nicht in jeder Situation stark sein.
  • „Muße muss sein!“ (S. 226)
    • „Ohne einen gewissen Abstand, ohne ein Innehalten erlangen wir keinen neuen Blick auf alte Herausforderungen.“ (S. 226)
    • „Raum fĂŒr KreativitĂ€t ergibt sich nur durch Nichtstun.“ (S. 226)
  • Soziologe Robert Merton: Serendipity → Prinzip, dass „Der Zufall begĂŒnstigt einen wachen Geist.“ (S. 228)

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