Der Berater, dein Feind

Das Verhältnis zwischen BeraterIn und KlientIn ist nicht einfach. Es sollte ein Verhältnis auf Augenhöhe sein, und doch basiert es auf einem Kompetenzunterschied: Der/Die BeraterIn weiß etwas, das seine KundInnen nicht wissen. Deswegen suchen sie ihn/sie ja auf.

Dieser Kompetenzunterschied führt aber fast zwangsläufig zu einem Hierarchieunterschied: Der/Die BeraterIn ist mächtig, der/die KundIn in gewissem Maße unterlegen und ausgeliefert.

Das Spannungsfeld, das aus diesem Machtgefälle resultiert, kann mitunter eskalieren, sodass sich eine Kundin in die Ecke gedrängt fühlt und im schlimmsten Fall ihre Beraterin als ihre Feindin wahrnimmt. Dass kann die Schuld der Beraterin sein, aber auch „nur“ eine Projektion der Klientin.

Das Resultat bleibt das gleiche: Wenn das passiert, ist die Basis für eine weitere Zusammenarbeit untergraben. Für Beraterin und Kundin bleibt nur noch, sich in Würde zu trennen. Wenn das gelingt, ist das Optimum dessen gelungen, was in dieser Beziehung gelingen konnte.