🎙 Erklär mir Kunst, Klaus Albrecht Schröder

Erklär mir die Welt #117, 25. Juni 2020

Der Podcast

Zu den Show Notes

Meine Notizen

Wissen ist entscheidend fĂĽr die Kunstvermittlung. Ich muss wissen, warum…

Kunst wirkt unzugänglich, elitär. Das liegt auch an den „Tempeln“, die der Kunst errichtet wurden (siehe KHM, aber auch Staatsoper, Burgtheater etc.).

Kunst muss demokratisiert werden, wie die BWL auch.

Zeitgenössische Kunst hat eine hohe „Kommentarbedürftigkeit“: Ich stehe vor einem Kunstwerk und verstehe es nicht. Ich brauche jemanden, der es mir „erklärt“. Ich verstehe es v.a. deswegen nicht, weil mir der Kontext komplett fehlt. Ich kann es überhaupt nicht „einordnen“.

Diese KommentarbedĂĽrftigkeit schreckt viele ab.

In früheren Jahrhunderten war die Kunst nicht sooo kommentar- und erklärungsbedürftig. Aber sie war immer „eine Angelegenheit von Eliten“.

Schröder meint, man wird mit einem gewissen Sinn fĂĽr Kunst geboren â€” oder auch nicht. Wenn man diese Kunstsinnigkeit hat, dann wird man seinen ganz eigenen Zugang zur Kunst finden, irgendwann, irgendwie. Wenn man diesen Sinn fĂĽr Kunst nicht hat, ist Hopfen und Malz verloren. Die Kunst wird einem immer verschlossen bleiben.

  • Er meint also, Kunstsinnigkeit lässt sich nicht erlernen. Man hat sie, oder man hat sie nicht.

Kunst ist vor allem für Gebildete. „Die Idee, dass Kunst für alle ist, ist eine Illusion.“ Wer hat, dem wird gegeben (Matthäus-Prinzip). 7% der Menschen gehen ins Museum.

“Kunst hat immer einen gesellschaftlichen Kontext, in dem sie nicht nur entstanden ist, sondern auch in dem sie wahrgenommen wird.“

  • Hintergrund: Kann man z.B. die Songs von Michael Jackson noch mögen, wenn man weiĂź, dass Michael Jackson fragwĂĽrdige Sachen gemacht hat?
  • Gilt auch fĂĽr die BWL: Konzepte aus dem Industrialismus sind im 21. Jahrhundert möglicherweise unpassend geworden; man betrachtet sie heute „mit einem gewissen Unwohlsein“.

Der Impuls, sich fĂĽr Kunst zu interessieren, muss aus einem selbst heraus kommen. Man kann niemanden dazu zwingen. Ein Kunstvermittler kann sich nur bemĂĽhen — und fĂĽr Respekt sorgen, wenn jemand behauptet, ein bestimmter KĂĽnstler „kann nix“ und „ist ein Trottel“.

Ein Trick, um mit Kindern in ein Museum zu gehen: „Wenn es jetzt brennen wĂĽrde und du dĂĽrftest nur ein einziges Bild mitnehmen — welches Bild wĂĽrdest du nehmen?“

  • Der äuĂźere Zwang erzeugt Interesse.

[Kunst und BWL haben VIEL gemeinsam. Wie Kunstvermittlung und Wirtschaftspädagogik. ]