Unlängst im Zug beobachtet:
Ein Papa fährt mit seinem kleinen Sohn im Railjet nach Wien, 1. Klasse. Der Kleine ist noch ein bisschen wackelig auf den Beinen. Als der Zug im Bahnhof einfährt und stehen bleibt, passiert das Unvermeidliche: Den Kleinen haut es um, er fällt auf seinen Popsch.
Der Papa sagt, nach einer Schrecksekunde: „Ah, nix passiert. Erste Klass‘ fallt ma net so hart.“
Rein logisch gesehen stimmt das natürlich nicht. Man fällt auch in der zweiten Klasse nicht härter. Aber gefühlsmäßig macht es schon Sinn: In der ersten Klasse fühlt man sich ganz generell vielleicht eine Spur besser – einfach deswegen, weil es die erste Klasse ist.
Oder, wie es Marcel Reich-Ranicki ausgedrückt hat:
Geld allein macht nicht glücklich, aber wenn man unglücklich ist, ist es besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.
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