Definitiv der fundierteste der New-Age-Klassiker.
Die Wirtschaftsethik des Mittelalters wird wieder modern – besonders unter Lifestyle Entrepreneuren:
- „[…] mittelalterliche Werte und Verhaltensweisen: Glaube and die Heiligkeit der Natur; moralische Verurteilung des Geldverleihens gegen Zinsen; die Forderung nach „gerechten“ Preisen; die Überzeugung, dass man dem Streben nach persönlichem Gewinn und dem Horten von Gütern entgegentreten sollte; die Anschauung, Arbeit diene dem Gemeinwohl und dem Wohlergehen der Seele, Handel sei nur gerechtfertigt, um das Auskommen der Gemeinschaft zu sichern, und Belohnung für sein Tun erhalte der Mensch im nächsten Leben. Bis zum 16. Jahrhundert wurden rein wirtschaftliche Erscheinungen nicht vom übrigen Leben abgetrennt.“ (S. 210)
Protestantische Arbeitsethik
- “Eine der bedeutsamsten Auswirkungen der Wertverschiebung am Ende des Mittelalters war der Aufstieg des Kapitalismus im 16. und 17. Jahrhundert. Die Entwicklung der kapitalistischen Mentalität stand nach einer geistreichen These von Max Weber in engem Zusammenhang mit der religiösen Idee der “Berufung”, die mit Martin Luther und der Reformation entwickelt wurde, zusammen mit dem Begriff der moralischen Verpflichtung, seine Pflicht im weltlichen Leben zu erfüllen. Dieser Gedanke einer weltlichen Berufung projizierte religiöses Verhalten in die säkulare Welt […]. Daraus entstand die berühmte Protestantische Arbeitsethik, in der harte, selbstverleugnende Arbeit und weltlicher Erfolg mit Tugend gleichgesetzt wurden.” (S. 212)
Adam Smith war kein Experte
- „Wie die meisten bedeutenden Wegbereiter der Wirtschaftswissenschaft war Adam Smith kein Spezialist, sondern ein einfallsreicher, umfassender Denken mit vielen neuen Ideen.“ (S. 216)
Differenzierter Wachstumsbegriff
- „Der größte Teil des wirtschaftlichen Denkens unserer Zeit beruht auf der Idee des undifferenzierten Wachstums. Auf den Gedanken, dass Wachstum hinderlich, ungesund oder krankhaft sein kann, kommt man gar nicht. Wir brauchen daher dringend eine Differenzierung und Qualifizierung des Wachstumsbegriffs. Wachstum muss von der übermäßigen Produktion und vom übertriebenen Konsum im privaten Bereich in die Bereiche der öffentlichen Dienstleistungen kanalisiert werden, beispielsweise Transportwesen, Bildungswesen und Gesundheitsfürsorge. Und dieser Wandel muss begleitet werden von einer fundamentalen Verlagerung vom Erwerb materieller Güter zu innerem Wachstum und innerer Entwicklung.“ (S. 234)
Technologischer Determinismus
- „Technologisches Wachstum gilt nicht nur als oberster Problemlöser, sondern bestimmt auch unseren Lebensstil, unsere gesellschaftlichen Organisationen und unser Wertsystem. Ein derartiger „technologischer Determinismus“ ist offensichtlich eine Folgeerscheinung des hohen Status der Naturwissenschaft in unserem Leben – gemessen am Ansehen von Philosophie, Kunst oder Religion – und der Tatsache, dass die Naturwissenschaftler es im allgemeinen versäumt haben, sich ernsthaft mit menschlichen Werten zu befassen.“ (S. 239)
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