Vor vielen Jahren habe ich mal bei einer Gehmeditation teilgenommen.
Die Idee dabei ist, dass man achtsam einen Schritt vor den anderen setzt, ganz langsam und bewusst. Im besten Fall wird dadurch eine so alltägliche Tätigkeit wie das Gehen zu einer unkomplizierten Achtsamkeitsübung.
So zumindest die Theorie. Wenn da der monkey mind, der Affe im Kopf, nicht wäre.
Es war nämlich so: Diese Gehmeditation fand in einer Gruppe statt. Wir sind im Kreis gegangen, einer hinter der anderen. Und während der gesamten Gehmeditation war ich ständig in der Sorge, ob ich eh nicht zu langsam gehe und damit alle hinter mir aufhalte. Soll ich lieber ein bisschen schneller gehen, damit ich die anderen bei ihrer Meditation nicht behindere? Was, wenn mir jemand auf die Ferse steigt, weil ich so langsam dahinschleiche? Und so weiter, und so weiter. Die ganze Zeit lang.
Und damit war natürlich sämtliche Achtsamkeit beim Teufel. Weil mein Kopf wieder mal mit einem Problem beschäftigt war, das es ausschließlich in meinem Kopf gegeben hat. Denn meine Mit-Meditierenden hätten leicht an mir vorbei gehen können, wenn sie das gewollt hätten. Hat niemand gemacht. Alles nur in meinem Kopf.
Und, in welcher „Gehmeditation“ bist du jetzt gerade wieder unterwegs?