Hans Rosling: Factfulness (2018) 📙

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Meine Notizen

„Factfulness besteht darin
 zu wissen, dass es nur eine Annahme ist, dass eine Linie sich einfach gerade fortsetzt, und daran zu denken, dass solche Linien in der Wirklichkeit selten sind. Um den Instinkt der geraden Linien zu kontrollieren, denken Sie daran, dass Kurven verschiedene Formen haben können.

  • Gehen Sie nicht von Geraden aus. Viele Trends folgen keinen Geraden, sondern sind S-Kurven, Rutschbahnen, Höcker oder Verdoppelungslinien. Kein Kind behĂ€lt die Wachstumsgeschwindigkeit seiner ersten sechs Monate bei, und niemand kĂ€me auf die Idee, das zu erwarten.” (S. 125)

„Ich sah nicht, was ich mir zu sehen gewĂŒnscht hĂ€tte. Ich sah, was ich zu sehen befĂŒrchtete. Kritisches Denken ist nie einfach, aber es ist fast unmöglich, wenn wir Angst haben. Wenn unsere Gedanken voller Angst sind, haben Fakten keinen Platz mehr darin.” (S. 129)

  • Die Angst ist der Vater des Gedanken, nicht der Wunsch.
  • Angst ist ein schlechter Ratgeber.

„Denn furchterregend und gefĂ€hrlich ist nicht dasselbe.” (S. 152)

  • Ich habe viel Angst vor Dingen, die eigentlich ĂŒberhaupt nicht gefĂ€hrlich sind. Aber Angst ist eben nicht rational.
  • „Furchterregend” und „gefĂ€hrlich” auseinanderzuhalten, das kann eine wertvolle GedankenkrĂŒcke sein

„Factfulness besteht darin
 zu erkenn, wann Kategorien etwas erklĂ€ren sollen, und daran zu denken, dass uns Kategorien in die Irre fĂŒhren können. Wir können die Verallgemeinerung nicht aufhalten und sollten das auch gar nicht versuchen. Wir sollten aber sehr wohl versuchen, falsche Verallgemeinerungen zu vermeiden. Wenn Sie den Instinkt der Verallgemeinerung beherrschen möchten, hinterfragen Sie Ihre Kategorien.

  • Achten Sie auf Unterschiede innerhalb von Gruppen. Suchen Sie vor allem bei großen Gruppen nach Kriterien, um die Gruppen nach weiteren Kategorien zu unterteilen. Und…
  • Achten Sie auf Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Gruppen. Wenn Sie erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen unterschiedlichen Gruppen feststellen, fragen Sie sich, ob Ihre Kategorien wirklich sinnvoll sind. Aber…
  • Achten Sie auch auf Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen. Gehen Sie nicht davon aus, dass das, was fĂŒr eine Gruppe gilt, auch fĂŒr andere zutrifft.
  • HĂŒten Sie sich vor der „Mehrheit”. Mehrheit heißt zunĂ€chst einmal nur: mehr als die HĂ€lfte. Fragen Sie nach: Geht es um 51 Prozent, um 99 Prozent oder irgendetwas dazwischen?
  • HĂŒten Sie sich vor besonders anschaulichen Beispielen. Anschauliche Beispiele bleiben besser im GedĂ€chtnis haften, aber sie könnten auch die Ausnahme sein und nicht die Regel.
  • Gehen Sie davon aus, dass die anderen Leute keine Idioten sind. Wenn Ihnen etwas merkwĂŒrdig erscheint, seien Sie neugierig und bescheiden und ĂŒberlegen Sie, ob nicht gerade diese MerkwĂŒrdigkeit eine sehr clevere Lösung sein könnte.“ (S. 201f)

„Der Instinkt der Schuldzuweisung sorgt dafĂŒr, dass wir die Bedeutung von Einzelnen oder von bestimmten Gruppen ĂŒberhöhen. Dieser Instinkt, der uns nach Schuldigen suchen lĂ€sst, untergrĂ€bt unsere FĂ€higkeit, ein wahres, faktenbasiertes VerstĂ€ndnis unserer Welt zu entwickeln. Wir verlieren dadurch unseren Fokus, weil wir ganz davon in Beschlag genommen sind, jemandem die Schuld zuzuweisen. Wir hören auf zu lernen, sobald wir uns fĂŒr jemanden entschieden haben, dem wir eine verpassen wollen. Dadurch hören wir auf, nach alternativen ErklĂ€rungen zu suchen, und schwĂ€chen unsere FĂ€higkeit, ein Problem, worin auch immer es besteht, zu lösen oder dafĂŒr zu sorgen, dass es nicht wieder auftritt. Stattdessen beharren wir auf engstirnigen Schuldzuweisungen, die uns von der komplexen Wahrheit ablenken und uns daran hindern, unsere Energie auf sinnvolle Ziele zu konzentrieren.” (S. 250)

„Derselbe Instinkt wird ausgelöst, wenn die  Dinge gut laufen. Aber statt von „Schuld” spricht man dann von „Erfolg”. Wenn etwas klappt, sind wir sehr schnell dabei, es auf einen Einzelnen oder einen einfachen Grund zurĂŒckzufĂŒhren, wobei es auch hier natĂŒrlich komplizierter ist.” (S. 251)

  • UGP ist nicht „schuld” am Erfolg?
  • Mein Seminar ist nicht „schuld” an den guten PrĂŒfungsergebnissen?

„Wir haben einen Instinkt, der uns jemanden suchen lĂ€sst, dem man die Schuld geben kann. Doch wir schauen dabei selten in den Spiegel.” (S. 258)

Verzichten Sie auf Schuldzuweisungen (S. 268)

  • Suchen Sie nach Ursachen, nicht nach ÜbeltĂ€tern.
  • Suchen Sie Systeme, keine Helden.
  • => so wichtig auch im Business!

„Ich fordere Sie nicht dazu auf, sich keine Sorgen zu machen. Aber ich fordere Sie auf, sich ĂŒber die richtigen Dinge Sorgen zu machen. [
] Kontrollieren Sie Ihren Instinkt der Dringlichkeit. Kontrollieren Sie all Ihre dramatischen Instinkte. Lassen Sie sich weniger von den imaginĂ€ren Problemen einer ĂŒberdramatisierten Welt stressen und seien Sie dafĂŒr wachsamer gegenĂŒber den realen Problemen und den Möglichkeiten, diese zu lösen.” (S. 290)

„Ihr dramatisches Talent war bewundernswert. Aber sie setzte es nicht ein, um die Tatsachen zu verdrehen. Sie nutzte es, um sie zu erlĂ€utern.” (S. 296)
„Und am wichtigsten ist: Wir sollten unseren Kindern Bescheidenheit und Wissbegierde beibringen.“

Bescheiden zu sein heißt, zu begreifen, wie sehr es die Instinkte des Menschen erschweren können, die Fakten richtig zu erkennen und richtig zu verstehen. Es bedeutet, eine realistische Vorstellung vom eigenen Wissen zu haben. Es bedeutet, mit Freude sagen zu können: „Ich weiß es nicht.” Es bedeutet auch, dass man, wenn man sich eine Meinung gebildet hat, bereit ist, diese zu Ă€ndern, wenn sich neue Tatsachen ergeben. Es ist sehr entspannend, bescheiden zu sein, denn das heißt, dass man sich nicht lĂ€nger dem Druck aussetzt, zu allem eine Meinung haben zu mĂŒssen, und dass man sich von dem Gedanken löst, man mĂŒsse die eigenen Ansichten jederzeit verteidigen.

Neugierig zu sein heißt, aufgeschlossen zu sein fĂŒr neue Informationen und sich aktiv darum zu bemĂŒhen. Es bedeutet, auch Fakten anzuerkennen, die nicht in die eigene Weltsicht passen, und ihre Bedeutung zu verstehen zu versuchen. Es heißt zuzulassen, dass die eigenen Fehler Neugier statt BeschĂ€mung hervorrufen – „Wie um alles in der Welt konnte ich diese Sache derart falsch einschĂ€tzen? Was kann ich aus meinem Fehler lernen? Diese Leute sind auch nicht dumm, warum also probieren sie es mit dieser Lösung?” Es ist sehr aufregend, neugierig zu sein, denn das bedeutet, dass man immer wieder etwas Neues entdeckt.” (S. 300)
=> Bescheidenheit und Neugier sollen auch mich leiten!

S. 305f: Unwissenheit in der eigenen Organisation

  • =^ Unwissenheit der Lifestyle Entrepreneure ĂŒber die basalsten Fakten ihrer Branche / des Wirtschaftslebens in Ö
  • vgl. S. 306: Ich könnte mich auf die Suche machen nach Unkenntnis und Uninformiertheit unter Lifestyle Entrepreneuren. 
  • „Fangen Sie einfach mit Fragen nach den wichtigsten Fakten in Ihrer Organisation an und finden Sie heraus, wie viele darĂŒber im Bilde sind.“

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