Künstler vs. Unternehmer

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In meiner Gründungsberatung erlebe ich immer wieder Gründer*innen, deren Geschäftsidee irgendwo zwischen Künstler und Unternehmer angesiedelt ist. Fotograf*innen oder Designer*innen oder Theaterpädagog*innen fallen mir als Beispiele ein.

In dem Moment, wo eine künstlerische Tätigkeit auf einen unternehmerischen Kontext stößt, entstehen Reibungsflächen. Weil Kunst und Unternehmertum, das ist zwar verwandt, aber doch auch sehr unterschiedlich.

Gründer*innen, die sich als Künstler*innen begreifen, haben es meist schwer in der Marktwirtschaft. Weil eben die Spielregeln des Business andere sind als in der Kunst.

Ein Beispiel: Ein Künstler schafft zuerst seine Werke und schaut dann, wie/ob er Käufer dafür findet. Ein guter Unternehmer handelt nur, wenn er dafür auch einen Auftrag hat, also wenn er einigermaßen sicher weiß, dass er Käufer haben wird.

Ein anderes Beispiel: Ein Künstler schafft seine Werke aus sich selbst heraus, wenn ihn „die Muse küsst“. Ein guter Unternehmer braucht keine Musenküsse, um seine Aufträge qualitätsvoll abzuwickeln. Er handelt professionell.

Man sieht schon aus diesen wenigen Beispielen, dass da zwei ganz verschiedene Denkschulen aufeinander treffen.

Wer sich in beiden Welten, in der Welt der Künstler und der Welt der Unternehmer, kompetent bewegen kann, dem stehen jedoch ungeahnte Türen offen.


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