Unlängst durfte ich lernen, dass ich (wie jede*r Österreicher*in) meine CO2-Emissionen jedes Jahrzehnt um die Hälfte reduzieren müsste, um das Pariser Klima-Ziel von „nur“ 1,5 Grad Erderwärmung zu erreichen. Was, wie ich erfahren habe, praktisch eh nicht mehr realistisch ist. Aber trotzdem.
Ich nehme das ernst und gehe nicht her und sage: Naja, was soll ich schon machen? Was machen meine Emissionen schon für einen Unterschied im Vergleich zur österreichischen Industrie, und überhaupt im Vergleich zu Indien und China?
Dieser whataboutism bringt uns nicht weiter. Klimaschutz ist ein gemeinsames Projekt, und jeder muss im Rahmen seiner Verantwortung seinen Teil dazu betragen.
Ich will meinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Mein Problem ist aber Folgendes: Ich habe keine Ahnung, wie hoch meine CO2-Emissionen aktuell gerade sind. Ich kenne meine Startlinie gar nicht. Also habe ich auch keine Vorstellung davon, was es konkret bedeutet, meine CO2-Emissionen um 50% zu reduzieren. Reicht es, dass ich kaum noch Fleisch esse? Dass ich ganz oft mit dem Zug fahre und selten mit dem Auto? Ist es okay, wenn ich einmal im Jahr in den Urlaub fliege, oder überschreite ich damit schon mein persönliches CO2-Budget? Und so weiter.
Das Ziel ist klar, Immerhin. Aber damit ein Ziel auch umsetzbar wird, braucht es einen Plan, was jeder zu tun hat und bis wann.
Ein klassisches Management-Problem.