Die Website

Die Website ist für viele Gründer*innen deswegen so ein Monster-Projekt, weil sie gnadenlos alle Schwachstellen der Gründungsidee aufdeckt.

Der Versuch, Website-Texte zu schreiben, bringt alle Fragen ans Tageslicht, die bisher nicht beantwortet sind. Der Versuch, seine Angebote auf der Website zu präsentieren, bringt alle noch nicht getroffenen Entscheidungen ans Tageslicht. Und die fehlende Klarheit, welche die Besucher einer Website spüren, entspricht der fehlenden Klarheit desjenigen, der die Website online gestellt hat.

Deswegen rate ich allen Gründer*innen, ihre Website erst dann anzugehen, wenn sie mit ihrem Gründungsprojekt schon sehr weit sind.

Weil selbst dann ist die Website-Erstellung noch herausfordernd genug.

Podcast ‚Leiwand gründen‘

Camillo Patzl und ich haben einen gemeinsamen Podcast gelauncht!

Er heißt Leiwand gründen, und er ist.. äh… leiwand! Jede Woche sprechen wir über eine Frage aus der Gründungs-Praxis und geben Tipps für eine erfolgreiche und erfüllende Solo-Selbständigkeit.

Hör gleich rein in die ersten Folgen und abonniere den Podcast auf deinem Lieblings-Podcast-Player!

Marketing-Mittwoch

Cooler Tipp von Corinna Hintenberger:

Sie macht mit einer Kollegin jeden Mittwoch einen „Marketing-Mittwoch“. Sie trifft sich mit ihr online, und sie arbeiten, jede für sich, zwei Stunden lang an ihren Marketing-Themen: Social-Media-Posts, Blogartikel usw.

Corinna Hintenberger hat nämlich festgestellt, was alle Solopreneure irgendwann merken: Marketing- und Sichtbarkeits-Zeit gehört eingeplant. Das geht nicht nebenbei!

Was einen Termin hat, wird erledigt.

Alles andere… eher nicht.

Content Marketing ist nicht alles

Wenn man sich die Online-Business-Bubble so anschaut, dann entsteht leicht der Eindruck, dass Content Marketing der einzig richtige Weg ist, um zu Kunden zu kommen. Social Media, Blog, Website, Podcast, YouTube etc. scheinen alternativlos.

Dabei gibt es noch viele andere Formen von Marketing, die genauso gut und genauso möglich sind. Schau dir mal die großen Unternehmen an: Die machen auch nicht nur Content Marketing, sondern setzen auch auf andere Pferde. Viele Unternehmen machen gar kein Content Marketing, und es funktioniert für sie bestens!

Eine Form von Marketing, die für uns Solopreneure besonders effektiv ist, die wir aber meistens nur erbärmlich beherrschen: Empfehlungsmarketing. Unvergleichbar effektiv, selten gut gemacht.

Wenn du also wieder mal vor der Frage stehst: Was soll ich bloß wieder posten?, dann wäre es unter Umständen besser, dich hinzusetzen und dir in 20 Minuten zu überlegen: Wie kann ich meine bestehenden Kunden und Kontakte aktiv um Empfehlungen fragen? Wie könnte eine planvolle Strategie aussehen? Was wäre möglich, wenn ich das richtig, richtig gut mache?

Die wahre Kunst

Für alle, die sich gerade Ziele für 2024 zurechtlegen:

Dinge haben zu wollen, ist keine Kunst. 

Die wahre Kunst ist es, die Arbeit und die Konsequenz reinzulegen, die es braucht, um diese Dinge zu erreichen.

Das Spiel entscheidet sich daher nicht im Jänner beim Ziele-Setzen, sondern irgendwann im Juni oder so, wo man merkt: Jössas, das ist ja viel mühsamer als gedacht.

Also überleg dir jetzt, im Jänner, schon mal: Was wirst du in der Situation tun? Welche Geschichte wirst du dir dann erzählen? Und: Ist dein Ziel stark genug, um die Mühen der Ebene zu überstehen?

Projekt-Budgets

Jedes meiner Personal Projects hat Wünsche an mich, was meine Aufmerksamkeit und meine Zeit betrifft.

Meine Aufgabe hier und heute (und immer wieder) ist es, diese Wünsche zu koordinieren, abzuwägen und zu einem „Budget“ zusammenzufassen: Wer bekommt was? Was kommt zuerst, was später? Was ist jetzt wichtig, was ist nicht (mehr) wichtig? Welche Verluste kann ich mir leisten, welche nicht?

Dabei sind, wie in jedem Budgetierungsprozess, harte Entscheidungen zu fällen. Es ist notwendigerweise ungerecht.

Aber was ist die Alternative?

Die Reihenfolge ist nicht egal

Unlängst gesehen im örtlichen BILLA-Plus-Restaurant:

Dass das Einser-Menü das vegetarische ist und das Zweier-Menü das mit Fleisch, ist nicht egal. Es ist auch kein Zufall.

Es ist eine bewusste und gleichzeitig subtile Botschaft, die sagt: Die Zeiten haben sich geändert, mein Freund!

Wir alle spielen Theater

Unlängst war ich mit dem Zug unterwegs. Ich habe mir ein Erste-Klasse-Ticket gekauft, weil das hat den Vorteil, dass ich vor der Fahrt noch in die ÖBB Lounge am Bahnhof durfte.

Um in die Lounge zu kommen, muss man sein Erste-Klasse-Ticket beim Eingang herzeigen. Ich zeige also pflichtschuldig und keine Sekunde länger als notwendig mein Handy-Ticket her, die Frau am ÖBB-Schalter schaut pflichtschuldig (und halbherzig) drauf.

Wir beide haben gerade Theater gespielt. Ich habe so getan, als wäre ich motiviert, mein Ticket herzuzeigen, und die Angestellte hat so getan als wäre ihr wichtig, mein Ticket zu kontrollieren. Eine reine Farce, und doch ist dieses Theater genau das, was die gesellschaftliche Norm von uns beiden erwartet hat.

Und das Paradoxe daran: Ich denke, wir beide wussten in dem Moment, dass wir hier gerade Theater spielen. Aber das war nicht entscheidend. Entscheidend war nur, dass keiner von uns aus der Rolle fällt. Wir haben beide getan, was von uns erwartet wurde, und dann hatten wir wieder unsere Ruhe.

Und jetzt überleg dir mal, wie viele Interaktionen jeden Tag genau so ein Theater sind, wo wir nur so tun, als ob sie uns wichtig wären. Ich glaube, es sind viele.

Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, bei der einen oder anderen dieser Theaterstücke mal den Vorhang zu lüften und zu fragen: Was tun wir hier eigentlich?

Ungelöste Abkürzungen

Meine Studierenden haben auch ein Leben außerhalb der FH. Dieses Leben ist mitunter kompliziert, wie bei jedem Menschen.

Und das sie dazu verleiten kann, Abkürzungen mithilfe von AI zu suchen. 

Das ist verständlich. Das ist ganz natürlich. Das sollte Hochschullehrende nicht überraschen.

Die Fragen, die aber weiterhin ungelöst bleiben: Welche Abkürzungen sind okay? Welche Abkürzungen können Lehrende ihren Studierenden sogar bewusst aufzeigen, um sich das Leben leichter zu machen? Und wo ist eine Abkürzung nicht okay, weil kein Lernen stattgefunden hat und die Abkürzung ihnen damit langfristig mehr schadet als nützt?

Diese Fragen werden mich und viele meiner Kolleg*innen im Jahr 2024 (weiterhin) beschäftigen. Ich bin gespannt, welche Antworten wir finden werden.

Blockflöte

Letzte Weihnachten habe ich zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder ein Weihnachtslied auf meiner Blockflöte aus der Schulzeit gespielt.

Es ist mir erstaunlich leicht gefallen. Ich hatte zwar jahrzehntelang nicht mehr gespielt, aber so kompliziert ist eine Blockflöte ja nicht, und die Erfahrung vieler Jahrzehnte Keyboard-Spielen hat mir geholfen.

Manchmal ist es gut, wenn wir als Erwachsene die Dinge wie Kinder angehen. Aber machmal ist es gut, wenn wir Dinge, die uns als Kinder schwer gefallen sind, wie Erwachsene angehen.

Manchmal macht sich Routine bezahlt.

KI, ein strategisches Thema

Ich denke, dass viele Österreicher*innen die Auswirkungen von Generative AI (also ChatGPT, Perplexity, Claude etc.) vollkommen unterschätzen.

Einer aktuellen Studie zufolge nutzen gerade mal 18 Prozent der Österreicher*innen ChatGPT oder haben es bereits benutzt. Je jünger, desto mehr. In meiner Altersgruppe sind es 22 Prozent.

Das bedeutet, optimistisch geschätzt, dass sich nur rund jede*r vierte Gründungsberater*in und nur jeder vierte Solo-Selbständige überhaupt jemals mit ChatGPT und Co. auseinander gesetzt hat. Und ich traue mich sagen: Kaum jemand davon hat kapiert, wie tiefgreifend die Veränderungen sein werden, die da auf die Gründerszene und die Arbeitswelt der Solopreneure zukommen.

Ich bin sicher: Das ist nicht nur ein Hype, der vorbei gehen wird wie Metaverse und NFT. Generative AI wird alles verändern!

Ich habe Künstliche Intelligenz deshalb zu einem zentralen strategischen Thema für mein Business im Jahr 2024 ausgerufen. Denn mir ist klar geworden:

  • Durch KI wird sich die Natur meines Jobs als Gründungsberater verändern!
  • Durch KI wird sich die Natur meiner Arbeit als EPU verändern!

Das sind keine kosmetischen Änderungen. Hier geht es an die Substanz!

Pfeif drauf!

Manchmal ist die beste Lösung eines Problems, das Problem nicht zu lösen.

Einfach zu sagen: Geh, pfeif doch drauf!

Wir müssen sehr genau aufpassen, ob ein Drauf-Pfeifen das Problem auch tatsächlich löst. Ob ein Drauf-Pfeifen eine legitime Lösung für das Problem ist. Denn: Längst nicht jedes Problem ist für’s Drauf-Pfeifen geeignet.

Aber mehr, als wir mitunter denken.

Langer Atem

Es ist ein typisches Phänomen von Gründer*innen, dass sie lang über die Gründung nachdenken.

Das heißt für mich als Gründungsberater (und mein Geschäftsmodell): Ich brauche einen langen Atem.

Es kann sein, dass jemand mir Jahre folgt, bevor er/sie sich (endlich) entschließt, jetzt zu gründen und meine Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der kritische Erfolgsfaktor ist, dass ich zur Stelle bin, wenn dieser Moment eintritt. Und bis dahin mache ich mit meinem Marketing konsequent weiter und vertraue darauf, dass dieser Moment, wo ich um Hilfe gebeten werde, tatsächlich irgendwann kommen wird.

Das heiße Eisen schmieden

Es gibt Zeiten, da läuft es in unserem Business rund. Da haben wir Schwung, da sprühen wir vor Freude und Kreativität. Alles geht leicht, und das wirkt auch auf unsere Umgebung anziehend. Wir stecken andere Menschen mit unserer Begeisterung an und können so (scheinbar mit Leichtigkeit) neue Kund*innen gewinnen.

Und dann gibt es Zeiten, da ist der Wurm drin. Da strengen wir uns an, da bemühen wir uns nach Leibeskräften, aber der Output ist dürftig. Wir scheinen festzustecken. Die Kund*innen kommen nicht daher, und Zweifel schleichen sich ein, ob das alles die viele Mühe überhaupt wert ist. Nichts Neues wächst, sondern alles stagniert.

Wenn wir uns in einer Hoch-Phase befinden, dann müssen wir das nach besten Kräften ausnutzen. Mit Rückenwind kommt man weiter, und deswegen sollten wir versuchen, in diesen Phasen besonders fleißig zu sein und die Ernte für alle unsere Anstrengungen einzufahren.

Solche Phasen des Wachstums sind keine gute Zeit, um auf Urlaub zu gehen oder sich auszuruhen. Im Gegenteil: Jetzt volle Power geben und das Eisen schmieden, so lange es heiß ist!

Ausruhen können wir uns in Phasen der Stagnation noch genug. Tatsächlich ist Ausruhen das vielleicht Beste, was wir in solchen Zeiten tun können.

Ausruhen und vorbereitet sein auf die nächste Phase des Wachstums, die sicher kommen wird.

Best Of Seth’s Blog 2023

Die für mich wertvollsten Lektionen des Jahres 2023 von meinem großen Lehrmeister Seth Godin:

  1. Virtually no one, 2. Jänner 2023 (Link)
  2. Pareto optimality, 3. Jänner 2023 (Link)
  3. Simple techniques for complex projects, 15. März 2023 (Link)
  4. Delivering good taste, 24. März 2023 (Link)
  5. Skipping the good days, 11. Mai 2023 (Link
  6. Useful assumptions for teachers, 11. Mai 2023 (Link)
  7. Chores, 13. Mai 2023 (Link)
  8. When the sun is shining, 17. Mai 2023 (Link
  9. Inconvenient!, 12. Juni 2023 (Link)
  10. Actionable feedback, 1. Juli 2023 (Link)
  11. Customer traction is the hard part, 6. Juli 2023 (Link)
  12. Is it a skill?, 9. Juli 2023 (Link
  13. The early adopter (and the dilettante), 25. Juli 2023 (Link)
  14. If „no“ is not an option…, 3. August 2023 (Link
  15. Childsh or childlike?, 22. August 2023 (Link)
  16. Speaking up, 24. August 2023 (Link
  17. Summarize this…, 31. August 2023 (Link)
  18. Two sides of „a big deal“, 23. September 2023 (Link)
  19. While standing on one foot, 24. September 2023 (Link)
  20. Getting better at bucket management, 6. Oktober 2023 (Link)
  21. The friendly professional, 16. Dezember 2023 (Link
  22. Leverage, 27. Dezember 2023 (Link)

Best Of Podcasts 2023

Ich habe 2023 insgesamt 1.343 Podcasts gehört. Hier meine 23 Lieblings-Folgen des Jahres 2023 (in chronologischer Reihenfolge):

  1. Arno Geiger // Ö3 Frühstück bei mir, 8. Jänner 2023 // Meine Notizen
  2. Turning Chaos into Clarity with Alison Jones // Greg McKeown Podcast #165, 26. Jänner 2023 // Link
  3. Gerald Moser – Wie man robuste Unternehmen schafft // Entrepreneurship und Unternehmertum Podcast #12, 5. November 2022 // Link
  4. Josef Zotter: Wie werde ich zum Original? // Business Gladiators Unplugged (Philipp Maderthaner), 1. Februar 2023 // Link
  5. Kann mein Kunde sich das leisten? // Status Ausgebucht (Martina Fuchs), 2. Februar 2023 // Link
  6. Interview mit Barbara Messer – Magie der Bühne // Ich wirke, also bin ich (Martin Schwanda), 15. März 2023 // Link
  7. Geh mal Gassi mit dir selbst // Ommmline ist das neue Online (Anitra Eggler), 29. März 2023 // Link
  8. 5 Bausteine einer authentischen Marketing-Strategie – So klappt es mit dem Marketing als Gründer // Mut zur Gründung (Mona Wiezoreck), 30. März 2023 // Link
  9. Rick Rubin – Magic, Everyday Mystery, and Getting Creative // On Being (Krista Tippett), 14. März 2023 // Link
  10. Roman Kmenta: Geschäftsmodelle mit Profit // Ein Business das läuft (Roman Kmenta), 4. April 2023 // Link
  11. Derek Sivers // Tim Ferriss Podcast, 21. April 2023 // Link
  12. Seth Godin // Tim Ferriss Podcast, 17. Mai 2023 // Link
  13. Von 40 % auf 70 & Abschlussquote – Interview mit Nicole Schneider-Grain // Commit Podcast (Stefanie Kneisz), 20. Mai 2023 // Link
  14. Breakthroughs in Business Coaching Session // Mind Your Business (James Wedmore), 26. Mai 2023 // Link
  15. Lernen auf neue Art: Wie Content Curation das Lernen revolutionieren kann? // Bildung rockt! (Sandra Mareike Lang), 12. März 2023 // Link
  16. The science of personality and the art of well-being with Brian Little // WorkLife with Adam Grant, 11. Juli 2023 // Link | Meine Notizen
  17. Sind Vermögenssteuern sinnvoll? deep dive mit Margit Schratzenstaller // Erklär mir die Welt (Andreas Sator), 18. Juli 2023 // Link | Meine Notizen
  18. Zurück zu den Wurzeln: Die Geschichte des FC Admira Wacker Mödling // Brennpunkt Orange Podcast #215, 25. Mai 2023 // Link 
  19. Conversation with Simon Sinek – Finding Your Why, Feeling Stuck, and Building Strong Leaders // The Prof G Pod (Scott Galloway), 17. August 2023 // Link
  20. Jürgen Klopp – Was treibt dich wirklich an? // Hotel Matze (Matze Hielscher), 26. Juli 2023 // Link | Meine Notizen
  21. Lerncoach Caroline von St. Ange – Wie muss sich unser Bildungssystem verändern?, Hotel Matze (Matze Hielscher), 20. September 2023 // Link
  22. Adam Mastroianni on Learning and Mostly Forgetting // Econtalk (Russ Roberts), 9. Oktober 2023 // Link
  23. Nick Cave – Loss, Yearning, Transcendence // On Being (Krista Tippett), 22. November 2023 // Link

Mein Jahr 2023 in Zahlen

Ich habe insgesamt 2.768 Stunden geschlafen. Das sind 115 Tage, und damit fast auf die Stunde gleich viel wie 2022.

Ich war 2023 auf sechs Konzerten, gleich viele wie 2022. Mein Highlight: Bruce Springsteen & The E-Street-Band in Wien.

Ich habe 52 Bücher gelesen, um dreizehn mehr als 2022. Mein Lieblingsbuch 2023 ist eigentlich eine Buch-Serie in 23 Bänden: A Series Of Unfortunate Events von Lemony Snicket

Ich bin 68 mal gelaufen (2022: 75). Damit bin ich meinem Ziel von 100 mal weit hinterhergelaufen (haha).

Ich hatte mit meiner Frau 47 Business Breakfasts, 44 Filmabende und 12 Dates.

Ich war auf keiner Hochzeit, keiner Taufe und keinem Begräbnis.

Ich habe 754 Liter schwarzen und grünen Tee getrunken, also rund zwei Teekannen pro Tag. Der durchschnittliche Österreicher trinkt 33 Liter Tee pro Jahr (allerdings vorwiegend Früchtetee).

Ich habe 1.346 Podcasts gehört, durchschnittlich 3,6 pro Tag.

Ich habe auch heuer wieder mehr Geld für mein Auto ausgegeben als für Weiterbildung. Sehr viel mehr Geld, denn unser Auto kommt ins Rentenalter.

Meine Fische haben sich 2023 in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Das Aquarium ist damit Geschichte.

Song des JahresHerbert Grönemeyer: Angstfrei

[Meine Jahre 2022, 2021 und 2020]

Leseliste: Bücher, die ich 2023 gelesen habe

  1. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 1: The Bad Beginning
  2. Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott. Band 1
  3. Michael Ensle: Machtvolles Bauchgefühl
  4. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 2: The Reptile Room
  5. Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott. Band 2
  6. Clemens Sedmak: Das Gute leben (Meine Notizen)
  7. Gerald Moser: Robust! (Meine Notizen)
  8. Uwe Böschemeyer: Gottesleuchten (Meine Notizen)
  9. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 3: The Wide Window
  10. Gary Chapman: Die 5 Sprachen der Liebe (Meine Notizen)
  11. Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott. Band 3
  12. Greg McKeown: Effortless
  13. Dimiter Inkiow: Als Zeus der Kragen platzte
  14. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 4: The Miserable Mill
  15. Austrofred: Die fitten Jahre sind vorbei
  16. Erich Fromm: Haben oder Sein
  17. Alison Jones: Exploratory Writing: Everyday Magic for Life and Work (Meine Notizen)
  18. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 5: The Austere Academy
  19. Stefanie Kneisz: Leben ohne Chef! (Meine Notizen)
  20. Anders Indset: Das infizierte Denken (Meine Notizen)
  21. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 6: The Ersatz Elevator
  22. Petra Bock: Mindfuck (Meine Notizen)
  23. Juliane Marie Schreiber: Ich möchte lieber nicht – Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven. (Meine Notizen)
  24. Michael Bold: Paddington. Der kleine Bär macht Urlaub.
  25. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 7: The Vile Village
  26. Georg Silló-Seidl: Die Affaire Semmelweis (Meine Notizen)
  27. Josef Kirschner: Die 100 Schritte zum Glücklichsein (Meine Notizen)
  28. Christine Nöstlinger: Am Montag ist alles ganz anders
  29. August Höglinger: Macht und Verantwortung (Meine Notizen)
  30. Steven Pressfield: Nobody Wants To Read Your Sh*t
  31. Garret Gunderson: The Money Tree (Meine Notizen)
  32. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 8: The Hostile Hospital
  33. Jesper Juul: Das kompetente Kind (Meine Notizen)
  34. Anselm Grün: Damit die Welt verwandelt wird — Die sieben Werke der Barmherzigkeit (Meine Notizen)
  35. Josef Kirschner: Die Kunst glücklich zu leben (Meine Notizen)
  36. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 9: The Carnivorous Carnival
  37. Gerd Kommer: Der leichte Einstieg in die Welt der ETFs (Meine Notizen)
  38. Seth Godin: What To Do When It’s Your Turn (and it’s always your turn) (Meine Notizen)
  39. Caroline von St. Ange: Alles ist schwer, bevor es leicht wird
  40. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 10: The Slippery Slope
  41. Verena Friederike Hasel: Der tanzende Direktor (Meine Notizen)
  42. Thomas Stipsists: Kopftuchmafia
  43. Eckhart Tolle: Jetzt!
  44. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 11: The Grim Grotto
  45. Thomas Stipsits: Uhudler-Verschwörung
  46. Thomas Stipsist: Eierkratz-Komplott
  47. Das Buch der Weisheit
  48. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 12: The Penultimate Peril
  49. Felix Klopotek, Peter Scheiffele (Hrsg.): Zonen der Selbstoptimierung
  50. Leo Hillinger: Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz!
  51. John Grisham: Der Verdächtige
  52. Lemony Snicket: A Series Of Unfortunate Events – 13: The End

[Meine Leselisten 2022 und 2021]

Gründe fürs Nicht-Tun

Unlängst habe ich meine Studierenden gefragt, was sie glauben, warum manche Menschen etwas nicht tun, obwohl es eigentlich gut für sie wäre.

Hier die Antworten:

  • Vergesslichkeit, keine Routine
  • Faulheit
  • Kein Interesse
  • Verstehen den Sinn dahinter nicht
  • Sie wissen nicht, was sie tun sollen
  • Man möchte nichts Persönliches preisgeben
  • Es ist unangenehm
  • Zu zeitaufwendig
  • Zu viel Mühe
  • Schlechtes Selbstmanagement
  • Sie sind eingeschüchtert
  • Sie wollen nicht nachdenken
  • Angst
  • Sie wissen nicht, was sie sagen sollen
  • Es zahlt sich nicht aus
  • Schlechtes Gewissen
  • Gefällt ihnen nicht
  • Empfinden es nicht als gut, sondern als eine Qual

Schon spannend, diese Antworten.

Das ist übrigens auch eine wunderbare Checklist, wenn wir nach Gründen suchen, warum unsere Kund*innen nicht (oder nur zögerlich) bei uns kaufen.

Durch die Wüste

Viele Gründer*innen können den sprichwörtlichen „Weg durch die Wüste“ nur deswegen nicht gehen, weil sie die Straße nicht finden.

Diesen Menschen kann geholfen werden.

Diesen Menschen kann ich helfen.

Besonders empfindlich

Und weil ich gar nicht wissen will, wie oft ich schon überlistet worden bin und wie oft meine Gutmütigkeit schon ausgenutzt wurde…

… bin ich besonders empfindlich in den Momenten, wo ich das Gefühl habe, das ich jetzt gerade überlistet und ausgenutzt werde. Das kann ich überhaupt nicht leiden.

Ja, manchmal sehe ich auch auch Gespenster und höre das Gras wachsen. Aber es hilft nichts: Ich kann nicht raus aus meiner Haut.

Alles, was ich (im Sinn des Selbstcoaching) tun kann, ist einen kurzen Moment innehalten und mich fragen: Ist es wirklich wahr?

Überlistet

Ich möchte nicht wissen, wie oft ich von meinen Studierenden schon überlistet worden bin.

Ich möchte nicht wissen, wie oft meine Gutmütigkeit schon ausgenutzt worden ist.

Ich möchte es wirklich nicht wissen. Weil würde das, was sich dadurch ändern würde, wirklich eine Verbesserung – für irgendjemanden?

Wahrscheinlich nicht.

Herzliche Einladung

Wenn ich meine Kolleg*innen zu einer kleinen Betriebsfeier einladen will, dann macht es einen riesigen Unterschied, ob ich sage „Wer mag, kann gern dabei sein!“ oder ob ich sage „Ich lade euch herzlich ein, dabei zu sein!“

Gemeint ist vielleicht das Gleiche, aber gehört wird es ganz anders.

Empathische Lehre

Unlängst habe ich eine Diskussion mitbekommen, in der ein Student einer Kollegin versucht hat, ein Buchhaltungsproblem zu erklären. Er war wirklich sehr bemüht, aber er konnte mit seiner Erklärung nicht zu ihr durchdringen.

Die Studentin hat die verfahrene Situation schließlich so zusammengefasst: „Ich verstehe dich, aber du verstehst mich nicht.“

Und damit hat sie auf den Punkt gebracht, was gute Lehre wirklich gut macht. Man darf nicht nur die richtige Lösung kennen, sondern muss auch wissen, wie man die richtige Lösung vermittelt. Oder, mit anderen Worten: Man muss zuerst verstehen, warum jemand Probleme mit dem Verstehen hat. Erst dann kann man an die Lösung des Verständnisproblems gehen.

Das Zauberwort ist Empathie. Und Empathie ist eine Kunst.

Wissen vs. Transformation

Das Wissen ist gratis. Ich teile es großzügig auf allen meinen Plattformen. Da halte ich auch nicht zurück.

Was kostet: Dass ich dir beim Transfer des Wissens in dein eigenes Leben helfe. Oder bei der Umsetzung des Gelernten. Die Transformation ist nämlich das eigentlich Wertvolle.

Es ist ein bisschen wie in der Schule: Die Mathe-Lehrerin lehrt für alle Schüler*innen in der Klasse „gratis“. Wenn jemand aber Nachhilfe braucht, d.h. individuelle Arbeit und Betreuung, um eine bestimmte Note zu erreichen, dann kostet das extra.

Das Wissen ist gratis, für die Transformation musst du bezahlen. So lässt sich das Geschäftsmodell praktisch aller Berater*innen mit Content-Marketing zusammenfassen.

Das Unfertige

Wir werden damit leben müssen, das Unfertige in unserem Leben auszuhalten.

Wir sind oft mit Ratlosigkeit konfrontiert. Viele Menschen ringen mit dem Leben. Viele Andere sind genauso auf der Suche wie wir.

Einige von ihnen sind auf ihrer Suche aber auch erfolgreich!

Das darf uns Mut machen.

Funktionale BWL-Analphabeten

Es gibt Kinder, die können nach vier Jahren Volksschule nicht sinnesfassend lesen. Das heißt, sie können einzelne Wörter sehr wohl lesen, aber sie tun sich schwer, den Sinn eines Textes zu verstehen – besonders dann, wenn es sich um kompliziertere Texte wie Arztbriefe und um „Amtsdeutsch“ handelt. Dabei wären gerade diese Dokumente wichtig zu verstehen.

Meine Beobachtung: Es gibt auch Studierende, die nach drei Jahren wirtschaftlichem Studium funktionale BWL-Analphabeten sind. Sie haben zwar einzelne Konzepte der BWL verstanden, aber die Zusammenhänge sind ihnen verschlossen geblieben. Deshalb werden sie sich schwer tun, in einem komplexen wirtschaftlichem Umfeld kompetent agieren zu können. Mit anderen Worten: Es wird nicht viel werden aus der erhofften Karriere.

Beide Fälle sind extrem frustrierend, für alle Beteiligten. Es wurde viel Zeit, viel Geld und viel Mühe verwendet, um Lernen zu ermöglichen, das dann im Endeffekt nicht stattgefunden hat.

Und das Allerfrustrierendste aus meiner Sicht: Es gibt nicht den einen Grund, woran das liegt. Es gibt ein Dutzend Gründe. Jede*r einzelne*r funktionale BWL-Analphabet*in ist eine*r zu viel, aber Lösung fällt mir leider auch keine andere ein, als weiterhin mein Bestes zu geben.