Was hast du vermisst?

Jetzt, am Beginn der Rückkehr zur „neuen Normalität“, ist ein guter Zeitpunkt, eine erste Bilanz zu ziehen und zu fragen: Was hast du in den letzten Wochen wirklich vermisst? Was hat dir wirklich gefehlt?

Ich schätze, das sind nur einige wenige Dinge und/oder Personen. Von diesen Dingen hol dir mehr in dein Leben, weil sie dir gut tun und weil sie dich mit Freude und Energie erfüllen.

Alles andere lass einfach zurück. Es war ohnehin nur Ballast für dein Lifestyle Business.

Unternehmerische Selbstverantwortung

Jede/r UnternehmerIn kann sich glücklich schätzen, wenn er/sie Menschen um sich hat, die sie unterstützen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, die auch mal einen Teil der Last auf sich nehmen.

Aber etwas können sie niemals abgeben: Ihre Verantwortung als Unternehmer für ihr Handeln, ihre Entscheidungen und deren Folgen.

Daran müssen besonders jene Helfer immer wieder erinnert werden, die sich besonders beherzt einsetzen.

Wehleidig

„Wir sind alle unwahrscheinlich wehleidig“, sagt Erziehungsberaterin Martina Leibovici-Mühlberger und meint damit die wohlstandsgewöhnten Menschen des 21. Jahrhunderts, die „ständig auf Kuschelkurs“ sind.

Ich glaube, wir Lifestyle Entrepreneure sollten für uns selbst besonders klar unterscheiden können, wann wir vor echten Problemen stehen und wann wir wie ein verwöhntes Kind unserer Wehleidigkeit nachgeben.

Niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde, Lifestyle Entrepreneur zu sein. Ein Lifestyle Business ist kein Ponyhof, also benimm dich auch wie ein Erwachsener!

Jobverlust

Wenn wir einen Auftrag verlieren, wenn uns ein Kunde nicht (oder nicht mehr) beauftragt, wenn ein Angebot am Ende doch nicht angenommen wird…

Dann trennen wir uns nicht nur von einer Einkommensquelle. Das allein ist oft schon schmerzlich, aber meistens noch viel schwerer wiegt der Verlust von etwas, das uns Status und Sinn gegeben hat. Wir nehmen es persönlich. Unser Lifestyle Business ist viel mehr als nur Tätigkeiten, die unser Leben finanzieren, und wenn jemand „nein“ zu unseren Angeboten sagt, ist uns das alles andere als egal.

Los lassen können, sich von etwas trennen können… das sind essentielle unternehmerische Fähigkeiten.

[Mein Podcast über fremd-initiierte Trennungsprojekte]

Erfolgsfaktor

Brian Little hat in einer Studie herausgefunden, dass sich anhand eines ganz bestimmten Faktors am verlässlichsten voraussagen lässt, ob ein Unternehmen erfolgreich sein wird:

Wie sehr unterstützt der Lebenspartner/ die Lebenspartnerin dieses Projekt?

Wenn jemals ein Klischee wahr war, dann dieses: Jeder Lifestyle Entrepreneur ist nur so stark wie der Mann oder die Frau an seiner Seite.

Danke für alles, Viki!

Wer will das machen?

Chancen entstehend da, wo es Verantwortung zu übernehmen gibt.

Es ist ein häufiges Phänomen: Menschen wollen Karriere machen, wollen Erfolg haben im Business, aber die Verantwortung, die damit verbunden wäre, die wollen sie nicht übernehmen. Viel Verantwortung schwirrt einfach herrenlos herum.

Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen, die aufzeigen und sagen „Hier, ich!“, wenn gefragt wird „Wer will sich darum kümmern?“ – diese Menschen sind rar.

Wenn du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, wo sich alle anderen wegducken, dann wirst du unverzichtbar: Für deine Chefs genauso wie für deine Kunden. Es geht gar nicht anders, als dass deine Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen, immer mehr und immer besser werden – und dass damit auch deine Gelegenheiten und Chancen für Erfolg mitwachsen.

Sich frei geben

Manchmal ist es die beste Maßnahme, die du als Lifestyle Entrepreneur setzen kannst, dir selbst frei zu geben – einen Abend, einen Tag oder eine Woche.

Ja, du lebst für dein Business. Aber manchmal brauchst du einfach eine Pause davon.

Soziale Preise

Wir Lifestyle Entrepreneure neigen dazu, unsere Preise „sozial verträglich“ gestalten zu wollen. Wir wollen anderen Menschen helfen, und denen, die sich unsere Hilfe nicht leisten können, möchten wir gerne preislich entgegen kommen.

So löblich dieser Gedanke auch erscheinen mag, so fraglich ist, ob wir uns und unseren Kunden damit tatsächlich einen Gefallen tun.

In jeder Schule gibt es einen Hilfsfonds für jene Kinder, deren Eltern sich die Teilnahme am Schikurs nicht leisten können. Das interessante Phänomen dabei: Diese Hilfe wird selten in Anspruch genommen – nämlich auch von den Kindern/Eltern nicht, die Anspruch hätten und für die der Fonds ja eigentlich gedacht war?

Warum ist das so? Sich als „hilfsbedürftig“ oder als „arm“ zu deklarieren, ist mit Scham verbunden. Zu sagen: „Ja, ich bin arm, ich brauche deine finanzielle Unterstützung“, das fällt vielen nicht leicht. Und so passiert es, dass Eltern ihre Kinder lieber unter fadenscheinigen Vorwänden nicht am Schikurs teilnehmen lassen, als jene Hilfe in Anspruch zu nehmen, die für sie vorgesehen wäre.

Genauso kann es uns Lifestyle Entrepreneuren auch gehen, wenn wir „sozial“ sein wollen: Genau die Menschen, denen wir eigentlich helfen wollen, kommen lieber überhaupt nicht zu uns, als dass sie uns nach den „sozialen Preisen“ fragen müssen.

Wäre es da nicht viel sozialer, auf „soziale Preise“ ganz zu verzichten und unseren Kunden ihre Würde zu lassen?

Lass dich nicht narrisch machen!

Kann es sein, dass da gerade jemand etwas auf deine Agenda setzt, natürlich hochwichtig und höchstdringend? Und kann es sein, dass du davon in Aufregung versetzt wirst und dich dadurch ablenken lässt?

Es passiert immer wieder, dass andere Menschen versuchen, ihre Prioritäten zu deinen Prioritäten zu machen. Das ist ihr gutes Recht, aber genauso ist es dein gutes Recht – ja viel mehr deine Pflicht als Lifestyle Entrepreneur -, deine eigenen Prioritäten im Blick zu haben und zu schützen wie deinen wertvollsten Besitz.

In solchen Momenten ist es essentiell, innezuhalten und zu fragen: Moment mal, was ist da eigentlich gerade los? Ist das, womit ich mich da gerade beschäftigen soll, eigentlich in meinem Interesse? Verkauft mir da gerade jemand etwas als wichtig, das eigentlich gar nicht mein Problem ist? Bin ich gerade dabei, meine eigenen Prioritäten für die Prioritäten von jemand anderem hintan zu stellen?

Ein Leben als Lifestyle Entrepreneur bringt viele Freiheiten mit sich, aber – als andere Seite der Münze – auch die Verpflichtung, sein eigenes Lifestyle Business immer im Fokus zu behalten, es immer wieder gegen Zeit- und Energieräuber von außen zu schützen und sich von deren Alarmismus und Aktionismus nicht anstecken zu lassen.

Wähle dich selbst und bleib bei dir.

Bittere Pillen

Es gibt immer mehrere Optionen auf dem weiteren Weg zum erfolgreichen Lifestyle Business.

Die zentrale Frage ist dabei immer nur: Welche bittere Pille willst du schlucken?

Es ist deine Wahl.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wie sollen wir wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ein Projekt zu starten? Oder der richtige Zeitpunkt, um ein Projekt wieder zu beenden?

Esther Perel meint, dass es die „story of our lives” ist, dass wir unser Leben lang mit dem „richtigen Zeitpunkt“ hadern. Dass wir uns manchmal wünschten, wir hätten uns früher getrennt, und dass wir uns ein anderes mal wünschten, wir wären länger dabei geblieben.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir unser Leben lang von den Zweifeln begleitet werden, ob der Zeitpunkt war. Das wird uns nicht erspart bleiben.

„Life is a series of hellos and goodbyes”, singt Billy Joel. Das beste, was wir tun können, ist bewusste Entscheidungen zu treffen und Vertrauen in den gewählten Zeitpunkt zu haben.

[Mein Podcast über selbst-initiierte Trennungsprojekte]

Begeisterung

Es gibt kaum etwas Schöneres, als einen Lifestyle Entrepreneur zuzuhören, wenn er voll Begeisterung von seinem Unternehmen erzählt. Von der Herzensangelegenheit, die er damit voranbringen möchte. Von der Freiheit und Selbstbestimmtheit, die er sich damit schafft. Von der Herausforderung, die ihn jeden Tag motiviert aus dem Bett springen lässt.

Diese Begeisterung ist ansteckend. Deswegen sollten wir Lifestyle Entrepreneure immer wieder Zeit mit anderen Lifestyle Entrepreneuren verbringen, damit wir uns von deren Begeisterung anstecken lassen oder damit wir unser eigenes Feuer an andere übertragen können.

Lachen können

Ein Gründer hat unlängst in einem Beratungsgespräch gesagt: „Wir wollen mit unseren Kunden nicht nur Geschäfte machen, sondern auch mit ihnen lachen können.“

Mit einem Menschen gemeinsam lachen zu können, ist wahrscheinlich einer der größten Vertrauensbeweise, die man überhaupt bekommen kann.

Die Kunden, die mit uns lachen, haben wir nicht nur als Kunden gewonnen, sondern auch als Menschen.

Mühsames Feedback

Das Feedback auf deinen Vorschlag, das du gestern bekommen hast… Empfindest du es deswegen als mühsam, weil es sachlich nicht gerechtfertigt ist?

Oder behagt es dir eher deswegen nicht, weil es für dich zusätzliche Arbeit bedeutet? Weil es dir nicht in den Kram passt? Weil du nochmal zurück an den Start musst?

Es ist völlig in Ordnung, Feedback zu ignorieren. Wir müssen nicht jede Meinung über unsere Arbeit für bare Münze nehmen. Aber unsere Arbeit nur deswegen nicht besser zu machen, weil es mühsam wäre…

Ist das wirklich Grund genug?

Sollbruchstellen

An Übergängen gehen Informationen verloren – das war immer schon so. In Krisenzeiten gilt das jedoch ganz besonders: Da fallen auch wichtige Informationen unter den Tisch. Nicht aus böser Absicht, sondern deswegen, weil so viel los ist, dass man einfach nicht alles unter Kontrolle haben kann. In Krisenzeiten ist das Leben schwer zu managen.

Darüber kann man sich ärgern, dafür kann man sich und andere geißeln und mit Kleinlichkeit quälen. Oder man kann zu sich und anderen großzügig sein und anerkennen, wenn sich jemand bemüht, in herausfordernden Zeiten trotzdem sein/ihr Bestes zu geben.

BWL ist für die Fische

Wenn ich behaupte, dass Lifestyle Entrepreneure (wie generell alle Ein-Personen-Unternehmen/Solopreneure) keine BWL brauchen, meine ich nicht, dass sie ohne wirtschaftliches Wissen auskommen werden – im Gegenteil. Das Wissen, wie sie im Haifischbecken der Marktwirtschaft reüssieren können, brauchen sie wie einen Bissen Brot. 

Ich behaupte allerdings, dass die klassische BWL für Lifestyle Entrepreneure schlicht und einfach nicht taugt. Die klassische BWL hat sich stets an Großunternehmen orientiert und ist heute großteils mit sich selbst beschäftigt. 

Für Lifestyle Entrepreneure bräuchte es eine „Neue BWL“, die echte Antworten liefert für die unternehmerischen Herausforderungen, die sie tagtäglich zu meistern haben. 

Instruktor und Facilitator

Ein Instruktor ist jemand, der Wissen hat und es an andere weitergibt. Eine Instrukturin bemüht sich, das, was sie weiß, bestmöglich zu erklären, um Aha-Momente bei seinen Schülerinnen und Schülern auszulösen.

Ein Facilitator ist jemand, der davon überzeugt ist, dass alles notwendige Wissen schon bei seinen Schülerinnen und Schülern vorhanden ist. Ihr geht es vor allem darum, die Stolpersteine und Blockaden aus dem Weg räumen zu helfen, die verhindern, dass ihre Schülerinnen und Schüler ihre besten Leistungen abrufen können.

Als Lehrer/in bist du immer beides, Instruktor und Facilitator. Aber du bist nicht immer beides zu gleichen Teilen: Mal bist du vor allem Instruktor, mal bist du vor allem Facilitator.

Wähle weise, in welchem Format du welche Rolle einnehmen willst – und dann bleib dabei!

Wir leiden an uns selbst

Wir schauen weg, wo wir hinschauen sollten.

Wir zaudern, wo wir mutig voranschreiten sollten.

Wir sind stolz, wo wir um Verzeihung bitten sollten.

Wir werden geschäftig, wo wir innehalten sollten.

Wir machen uns unser Leben wirklich nicht leicht. Wir schaffen uns unseren eigenen privaten Kreuzweg jeden Tag selbst.

Kreuzweg

Wolfgang Kirchmayer sagt: Jeder will die Auferstehung, aber niemand will den Kreuzweg.

Der Schmerz gehört zur Freude, genau wie der Tod zum Leben gehört. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir nur die „positiven Seiten“ in unserem Leben wahrnehmen wollen. Wir ignorieren dadurch, dass der Keim des Neuen in der Vergänglichkeit des Alten liegt.

Zu Ostern hätten wir die Chance, innezuhalten und uns daran zu erinnern.

Die neuen Selbstlerner

Wir leben in einer Zeit, in der die traditionelle Bildungsinstitutionen wie Schulen, Hochschulen, Erwachsenenbildungszentren an ihre Grenzen stoßen.

Wir Lifestyle Entrepreneure spüren das besonders deutlich: An welcher Schule kann man lernen, wie man ein Lifestyle Business entwirft? An welcher Hochschule kann man Lifestyle Entrepreneurship studieren? Wo kann ich einen Abendkurs finden, der mir beibringt, wie ich ein passendes Geschäftsmodell für mein Lifestyle Business entwickle?

Nirgends. Wir Lifestyle Entrepreneure sind eine große Gruppe von Selbstlernern, die sich ihre Informationen aus verschiedensten Quellen selbst zusammenstellen. Jeder von uns entwickelt sein/ihr eigenes Curriculum. Das Internet bietet dafür auch die besten Voraussetzungen: Wir können uns unser Wissen von den besten Experten auf der ganzen Welt holen. Es war nie leichter, sich sein ideales Studium selbst zusammenzubasteln.

Und doch würden wir uns mitunter wünschen, uns nicht ganz allein auf diesem Weg zu fühlen. Von den Erfahrungen anderer Lifestyle Entrepreneure lernen zu können. Im Austausch mit anderen Lifestyle Entrepreneuren bessere Ideen entwickeln zu können.

Vielleicht ist die Zeit reif für eine „Universität für Lifestyle Business und Lifestyle Entrepreneurship“?

Du hast immer eine Wahl

Auch wenn es dir in einem Personal Project so scheint, als hättest du keine Wahl: Einen gewissen Handlungsspielraum gibt es immer – und wenn dieser Handlungsspielraum „nur“ darin liegt, wie du über dieses Projekt denkst.

Unterschätze nicht, wie viel Autorität du über dein Leben hast, wenn du deine Autorität über deine Gedanken wahrnimmst.

Eines Tages sagt jemand: „Du bist!“

„We’re all accidents at birth, you know. We don’t get to choose what we look like, we don’t get to choose how gifted we’re gonna be, how tall, how strong, how… we don’t get to choose anything about what we’re gonna be.

One day somebody says „You are“.

At some point or another we have a choice – if we’re sane enough by that point – as to how much we’re gonna apply ourselves. And a lot of that is influenced by the people who nurture us.“

RIP Bill Withers

Wo sind die europäischen Denker und Gurus?

Wenn wir uns umsehen, wo die Trends herkommen, wo die „Opinion Leader“ herkommen, die Influencer und die Gurus, die meistgehörten Podcasts, die meistgelesenen Blogs… Die Chancen stehen gut, dass es aus den USA kommt.

Das liegt meiner Meinung nach nicht nur an der Tatsache, dass englische Blogs, Podcasts oder Tweets von mehr Menschen verstanden werden können als deutsche, italienische oder französische.

Es hat meiner Meinung nach sehr viel mit dem Selbstverständnis und dem Selbstvertrauen von uns Europäern zu tun. Obwohl wir auf eine jahrhundertelange und reichhaltige Geschichte von einflussreichen Denkern zurückblicken können, scheint alles derzeit Relevante aus dem angloamerikanischen Raum zu kommen.

Wie oft lese ich, dass wir in Europa „zwei bis drei Jahre“ hinter den Amerikanern wären – gerade im Bereich Online-Business, Start-ups und dergleichen. Als ob es unhinterfragt erstrebenswert wäre, den amerikanischen Vorbildern hinterherzuhecheln.

Wo ist der genuin europäische Weg? Wo sind die europäischen Antworten auf die Fragen unserer Zeit? Warum sind die europäischen Denker so leise, während die amerikanischen so laut sind?

Was unsere europäische Denktradition immer schon ausgezeichnet hat, ist, dass sie mit Komplexität umgehen konnte, wo der amerikanische Ansatz die Vereinfachung zum Ziel hatte.

Es sind komplexe Zeiten, und deswegen wäre die Stimme der europäischen Denkerinnen und Denker heute wichtiger denn je – sofern sie sich auf ihre europäischen Stärken rückbesinnen und nicht billige Kopie des Amerikanischen sein wollen.

Projekte, die wir hassen

Ja, es gibt sie, die Projekte, die wir hassen. Projekte, die uns zum Hals raus hängen, bei denen uns die Grausbirn aufsteigt, wo sich dieses Gefühl der Übelkeit im Bauch breitmacht, wenn wir auch nur an sie denken.

Jeder von uns hat solche Projekte, wahrscheinlich zu unterschiedlichen Zeiten im Leben unterschiedlich viele. Welche Projekte das genau sind, das ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber es gibt Muster für solche Projekte. Der Hass hat sozusagen ein paar Voraussetzungen, die universell sind, die sich durch alle Hassprojekte durchziehen, egal wie unterschiedlich sie auch im Konkreten sein mögen.

Wenn wir wissen, warum wir Projekte hassen, dann wissen wir auch, warum wir andere Projekte lieben.

[Zum Podcast über Projekte, die wir hassen]

Der Lackmustest

In Zeiten der Unsicherheit, wenn Dinge in Bewegung kommen und Altbewährtes in Frage gestellt wird, zeigt sich auch, was „echt“ ist und was nicht.

Coaches, denen es mehr um ihr Business geht als um ihre Klienten, werden entlarvt. Bei Unternehmensgründern, die von Anfang an unsicher waren, ob sie den Schritt in die Selbständigkeit wagen sollen, wird diese Unsicherheit verstärkt. Wer zuvor sein Business auf sandigem Boden gebaut hat, kann die Risse nun nicht mehr übersehen.

Krisen lösen oft die Dinge nicht aus, sondern sie verstärken sie, wirken als Katalysator für Prozesse, die längst im Gang sind.

Insofern ist eine Krise immer auch die Chance wahrzunehmen, welche unserer Projekte in ihren Grundfesten erschüttert werden, aber auch welche Projekte wie ein Fels in der Brandung bestehen bleiben.

Der unbelehrbare Lehrer

Wer sind die schwierigsten Schüler? Die Lehrer. Wer sind die beratungsresistentesten Kunden? Die Berater. Wer sind die schwierigsten Patienten? Die Ärzte.

Wer kennt aus seinem eigenen Umfeld nicht Geschichten wie die dieses Bekannten, der Zahnarzt ist und der immer, wenn er auf Besuch kommt, den Kindern Unmengen an Süßigkeiten mitnimmt?

Aus welchem Grund auch immer tun wir uns in unserem Leben genau mit den Dingen schwer, für die wir für andere Menschen die besten Ratschläge und Verhaltenstipps haben.

Jordan Peterson sagt: Set your house in perfect order before you criticise the world.

Eigentlich keine schlechte Idee, gerade für uns Lifestyle Entrepreneure.

Tun, ohne zu fragen

Es geschieht oft aus den besten Absichten: Wir tun etwas, weil wir glauben, dass wir dem Anderen damit helfen.

Dabei wäre die beste Hilfe zu fragen: „Wie kann ich dir helfen?“, statt einfach davon auszugehen, dass wir die Antwort eh schon kennen.

Das würde uns auch davor bewahren, dass wir beleidigt sind, wenn unsere ungefragte Hilfe nicht den Dank erhält, den wir selbstgerechter Weise erwartet hätten.

Gefährliches Halbwissen

In die größten Katastrophen als Unternehmer schlittern wir nicht aus völligem Unwissen, sondern weil wir glauben, wir machen eh alles richtig.

Wir glauben zu wissen, was wir tun. Dabei verstehen wir Dinge falsch, kürzen Prozesse eigenmächtig ab, gehen unhinterfragt von falschen Annahmen aus, glauben, es auch irgendwie mit weniger Anstrengung zu schaffen.

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“, sagte Sokrates. Weißt du das auch?