Das digitale Notizbuch von Günter Schmatzberger

Herumdrücken

H

Wenn wir jemanden an unserer Seite haben, der erkennt, wenn wir uns die Latte zu niedrig legen, ist das unglaublich wertvoll.

Genauso wertvoll ist es, jemanden zu haben, der erkennt, wenn wir uns herumdrücken: um eine Entscheidung, um klare Worte, um eine Festlegung.

Herumdrücken ist leicht zu erkennen – nur nicht für uns selbst.

Niedrige Erwartungen

N

Wir Lifestyle Entrepreneure legen uns häufig die Latte zu hoch. Wir überfordern uns mit unseren Ansprüchen an unser Business und unseren Erfolg. Wir haben viel höhere Erwartungen an uns selbst als sonst irgendjemand in unserem Umfeld.

Aber manchmal passiert es, dass wir uns die Latte zu niedrig legen. Dass wir uns aus Angst zu kleine Ziele.

Dann ist es Gold wert, jemanden zu haben, der sagt: “Moment mal, da geht doch noch mehr! Da erwarte ich viel, viel mehr von dir!”

Kundenbeschaffung

K

Ein Gründer formulierte unlängst: “Meine größte Herausforderung ist die Kundenbeschaffung.”

Das stimmt, von der Sache her, natürlich hundertprozentig. Die richtigen Kunden zu finden ist die Herausforderung für die allermeisten Selbständigen, Freelancer und Lifestyle Entrepreneure.

Aber: Die Formulierung passt für mich nicht. Kunden lassen sich nicht “beschaffen”. Wir müssen sie für uns gewinnen. Wir müssen sie von uns überzeugen, weil wir sie besser verstehen als sie sich selbst. Wir müssen uns unseren Kunden mit Kompetenz, Freude und Demut nähern, die ansteckend sind.

Niemand kann uns Kunden beschaffen, aber wir haben es in der Hand, dass sie wie von selbst zu uns kommen.

Pain Point Liste

P

Wir alle haben Ängste, Sorgen und Nöte. Wir sind alle nur Menschen.

Sich diesen “pain points” zu stellen, sich diese einzugestehen und alle mal auf Papier zu bringen, ist eine heroische Leistung.

So eine “Pain Point Liste” kann im ersten Moment demoralisierend wirken. Wie soll man mit so vielen Sorgen nur klar kommen, erst recht als Unternehmer?

Andererseits zeigt die Pain Point Liste auch schwarz auf weiß, wo die wichtigsten Aufgaben liegen. Da, wo der Schmerz am größten ist, gilt es zuerst zu handeln. Risikomanagement bedeutet nichts anderes, als wohl überlegt und planvoll dafür zu sorgen, dass die Pain Points möglichst wenig Schmerzen bereiten.

Und übrigens: Auch unsere Kunden haben Pain Points. Wenn wir dabei helfen können, die Schmerzen unserer Kunden zu lindern, werden sie uns dafür lieben.

Gespannt

G

Vor dem Start in die Selbständigkeit gespannt zu sein, ist völlig normal und okay.

Nervös zu sein, ist hingegen nicht nützlich. Nervosität führt zu nichts, zu keiner schlauen Erkenntnis und zu keinem produktiven Ergebnis. Nervös zu sein bringt nichts.

Der Unterschied zwischen Spannung und Nervosität ist der gleiche wie zwischen Nachdenken und Grübeln.

Schwache Bindungen

S

Interessanterweise sind es nicht die besten Freunde, sondern die weitschichtigeren und flüchtigeren Bekannten (weak ties, schwache Bindungen), die in der Selbständigkeit ausgesprochen wichtig sind.

Dein bester Freund wird immer auf deiner Seite sein, aber es wäre reiner Zufall, wenn dein bester Freund auch dein bester Kunde wäre.

Der Studienkollege hingegen, den du seit Jahren nicht mehr gesehen hast und jetzt bei dieser Firma arbeitet… Für genau den könnte dein Angebot interessant sein.

Alles, was du tun musst, ist deine schwachen Bindungen regelmäßig und in klaren Worten darüber zu informieren, was du in deiner Selbständigkeit eigentlich tust und wie du helfen kannst.

Und dann werden sich Möglichkeiten aus Richtungen ergeben, mit denen du nie gerechnet hättest.

Aktuell

A

Wann hast du dir das letzte Mal deine Website angesehen?

Passen eigentlich die Angebote noch, die du präsentierst? Willst du die Versprechen, die du gibst, immer noch halten? Sagt deine “Über mich”-Seite das, was du einem Fremden über dich erzählen würdest, wenn du ihn heute zum ersten Mal triffst?

Deine Website ist deine Visitenkarte in World Wide Web. Sie hat regelmäßige Pflege und ein bisschen Liebe verdient.

Was mache ich jetzt?

W

Dein Leben ist nichts Anderes als das Resultat von aber- und abertausenden “Was mache ich da jetzt draus?”-Entscheidungen.

Grenzen

G

Südmähren und das nördliche Weinviertel waren bis 1945 ein Kulturkreis: die Bauernhöfe waren sich ähnlich, die Lebensweise dieselbe, sogar die gleiche Mundart wurde hier und dort gesprochen.

Grenzen entstehen zuallererst im Kopf, und dort müssen auch zuerst wieder abgetragen werden.

Keine Pfuscher

K

Egal, wo Menschen erfolgreich sind, kann man davon ausgehen, dass diese Menschen genau wissen, was sie tun. Dass sie hart arbeitende Profis sind, keine Pfuscher, die Glück haben.

Egal ob Sportler, Musiker, Politiker, Influencer, Schauspieler, Autoren – oder Unternehmer.

Erfolg bekommt niemand geschenkt.

Scheitern

S

Manchmal läuft ein Gründungsprojekt nicht wie geplant. Manchmal fällt es sogar komplett in sich zusammen. Nach all der Zeit, der Energie und dem Geld, das man investiert hat, steht man mit leeren Händen da.

Was bleibt sind Enttäuschung, Frust und Scham.

Und der schwache Trost, dass diese schmerzliche Erfahrung viele Gründer machen mussten. Auch solche, die später sehr erfolgreich geworden sind.

Mississippi

M

Stick with me baby, stick with me anyhow

Things should start to get interesting right about now

„Mississippi“ von Bob Dylan

Bob Dylan beschreibt damit auch sehr treffen all jene Blogger, Podcaster, Youtuber und sonstige Content Creator, die im Grunde nichts (mehr) zu sagen haben und trotzdem unsere Aufmerksamkeit stehlen wollen.

Und von denen gibt es gar nicht wenige.

Erfolg

E

Nichts ist so motivierend wie Erfolg – besonders für deine Kunden.

Die beste Kundenbindungsstrategie ist, wenn deine Kunden merken, das das, was sie von dir bekommen, wirkt. Dass sie damit Erfolg haben. Dass dadurch ein Return-on-Investment entsteht.

Kunden, die deinetwegen erfolgreich sind, werden immer wieder zu dir kommen. Denn: Wer würde schon gerne freiwillig auf etwas verzichten, das Erfolg bringt?

Caring Companies

C

Die Zukunft gehört den “Caring Companies”, aber nicht in dem Sinn, wie “Caring Companies” in Harvard definiert werden. Sondern in dem Sinn, dass in Zukunft nur jene Unternehmen Erfolg haben werden, die sich wirklich um das kümmern, was sie tun.

Unternehmen, die sich wirklich um ihre Mitarbeiter kümmern. Die sie sich wirklich für ihre Mitarbeiter als Menschen interessieren und wirklich zuhören, was sie zu sagen haben.

Unternehmen, die sich wirklich um ihre Kunden kümmern. Die sie nicht nur als Umsatzbringer sehen, sondern die einzig und allein das Beste für Kunden im Blick haben, auch wenn sie dadurch (kurzfristig) auf Umsatz verzichten.

Unternehmen, die sich wirklich kümmern, was ihre Produkte der Gesundheit der Menschen und unseres Planeten antun. Die ihre Kunden nicht belügen, indem sie sich ein grünes Mäntelchen anziehen oder auf die Gesundheitsmasche setzen.

Die Zeiten, wo Unternehmen mit “Corporate Wurstigkeit” durchkommen, sind vorbei.

Gemeinsamkeit

G

Meine Gründer*innen sind sehr unterschiedlich. Background, Alter, Geschäftsidee, Charakter, Stärken, Schwächen… alles sehr individuell.

Und doch gibt es eines, das die allermeisten gemeinsam haben: Angst. Angst vor dem Misserfolg. Existenzangst. Angst vor dem Versagen.

Niemand braucht sich für seine Angst zu schämen, weil sie alle Unternehmer*innen in der einen oder anderen Form teilen.

Nicht leicht zufrieden

N

Es ist typisch für uns Unternehmer, dass wir immer mehr wollen. Dass wir nicht leicht zufrieden sind und stets die Chancen sehen, um noch etwas zu verbessern oder beitragen zu können.

Es ist gut und wichtig, dass es Menschen wie uns gibt. Wir bewegen was.

Gleichzeitig müssen wir immer wieder innehalten und uns fragen: Wo kommt dieser Ehrgeiz genau her? Warum genau will ich dieses neue Projekt eigentlich vorantreiben?

Nicht jeder Ehrgeiz ist gesund.

Inszenierung

I

Ich habe gestern eine der besten Pizzas meines Lebens gegessen.

Ich wäre in die Pizzeria aber fast nicht hineingegangen. Ich war nicht sicher, ob sie überhaupt geöffnet hatte, und das Interieur war eher aus- als einladend.

Es hilft nicht, nur ein gutes Produkt zu haben. Die Inszenierung ist mindestens genauso wichtig.

Schwerer

S

Es ist eine berechtige Hypothese zu behaupten: Du machst dir das Leben wahrscheinlich gerade schwerer als nötig.

What would it look like if it were easy?

Zurückblicken

Z

Es ist leicht, angesichts einer langen To-Do-List zu verzweifeln und zu sagen: Hat ja alles keinen Sinn, ich werde ja sowieso nie fertig.

In so einem Moment hilft es zurückzublicken und sich zu vergegenwärtigen, wie weit man schon gekommen ist.

Es geht immer nur darum, jeden Tag einen Schritt weiter zu gehen. Jeden Tag ein Prozent besser zu sein als am Tag davor. Jeden Tag sein Bestes zu geben.

Mehr kann man gar nicht verlangen.

Mehr ist gar nicht möglich.

Falsifizieren

F

Oft halten wir Dinge für Wahrheiten, die in Wahrheit nur Behauptungen sind.

Wir sind so felsenfest davon überzeugt, dass etwas wahr ist, dass wir uns gar nicht die Mühe machen zu recherchieren, ob das, was wir die ganze Zeit behaupten, auch wirklich stimmt. Wir nehmen uns keine zehn Minuten Zeit für eine Google-Recherche. Wir behaupten es einfach immer weiter.

Besonders bei wichtigen (Geschäfts-)Entscheidungen sollten wir uns unsere Behauptungen aber genauer ansehen. Wir sollten den Mut haben, unsere gefühlten Wahrheiten als reine Behauptungen zu enttarnen. Und wenn dann noch ein bisschen Mut übrig ist, sollten wir recherchieren, ob wir nicht einem Aberglauben aufgesessen sind. So eine Recherche kann uns vor teuren Fehlern bewahren.

Es hilft manchmal, jemanden mit der Recherche zu beauftragen. Jemanden, die einen neutralen Blick auf die Sache hat. Eine VA zum Beispiel.

Habe ich heute getan.