Vortrag am JW Summit, 26. September 2020
Vortrag
Eine Krise ist auch der persönliche Druck, den man sich selbst macht.
Krisen fokussieren unseren Blick vom Big Picture auf den akuten Brandherd: âKrise bringt den Fokus weg.â
- âGenau das ist eigentlich das Falsche.“
- Den Fokus wieder dort hinlenken, wo wir hinwollen.
âWenn dir das Wasser jetzt nicht bis zum Hals steht, dann hast du einen Job: NĂ€mlich weg von der Krise den Fokus wieder dort hinlenken, wo du hinwillst.â
- âWas ist der unternehmerische Traum? Worum gehtâs uns eigentlich?“
âDer Wettbewerb ist hĂ€rter geworden, das steht ja völlig auĂer Frage!â
- Der Wettbewerb ist v.a. alles schneller geworden.
- âFĂŒr GroĂe ist das kein Problem. FĂŒr Kleine kann das ĂŒberfordernd sein.“
- âEs ist nicht nur schneller, es ist auch billiger, was wir heute sein mĂŒssen.“
Ja, wir können ĂŒber Social Media neue Kunden erreichen. Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute Nachricht: âAlle anderen können das auch!â
- âJeder will eure Aufmerksamkeit. Jeder will euch etwas verkaufen. Jeder hat den besten Deal fĂŒr euch.“
- âWir mĂŒssen immer lauter sein in dem Marktgeschrei.“
Schneller, billiger, lauter: âKann das wirklich die Lösung fĂŒr mich sein? Ist das wirklich ein Wettbewerbsmodell fĂŒr mich als Unternehmer?â
- âDieser Wettbewerb ist nicht zu gewinnen.“
- Es braucht eine neue Erfolgsformel: âWir mĂŒssen einfach das Spielfeld wechseln!“
Das neue Spielfeld = die neue Erfolgsformel fĂŒr Unternehmer:
- Begeisternder sein
- MitreiĂender sein
- Dinge erfĂŒllender gestalten
Was brauchen wir dafĂŒr?
- Neue kommunikative StÀrke
- Neue kulturelle StÀrke
- Neue innere StÀrke
ad 1) Neue kommunikative StÀrke
- Es reicht eben nicht, einen herausragenden Job zu machen. Das ist eine âStandard-Voraussetzungâ – âauch das hat sich verĂ€ndertâ: FĂŒr gute Dienstleistung kriegst du fast keine Entlohnung mehr. -> âwinner-take-all“
- âMenschen interessieren sich nicht fĂŒr dich, fĂŒr dein Produkt, fĂŒr deine Firma⊠Menschen interessieren sich in erster Linie fĂŒr sich selbst.“
- Wir interessieren uns fĂŒr unsere TrĂ€ume, SehnsĂŒchte, das, was uns antreibt. Warum sollten wir uns fĂŒr irgend etwas anderes interessieren?
- âUnd was tun wir als Unternehmer? Wir quatschen ĂŒber unser Produkt: qua, qua, quaâ – âals ob das irgendjemanden interessiert!“
- Produkte werden immer austauschbarer: âWas oben steht [auf Google], gewinnt.â -> Algorithmen entscheiden, nicht die Produkt-Features.
- Unternehmen, denen es gelingt, uns auf unserer emotionalen Ebene abzuholen, sind die Unternehmen, âdie am Ende des Tages das Rennen machen werden.“
- âWoran glaubst du bei diesem Produkt?â âWas regt dich furchtbar auf, und hat letztlich dazu gefĂŒhrt, dass du tust, was du tust?â Bei welcher Situation kannst du nicht mehr zuschauen? Wo willst du was beitragen?
- PM spricht nicht ĂŒber seine Firmen, sondern ĂŒber das, was ihn antreibt. Damit stellt er (vielleicht) eine emotionale Verbindung her. Wenn er nur darĂŒber reden wĂŒrde, was seine Firmen alles machen, âdann wĂŒrdest du den Livestream abschalten.“
- âDieses Produkt beinhaltet eine klare Ăberzeugung.â Und wenn du das auch glaubst, wirst du dort einkaufen. Ob das dan einen Euro mehr oder weniger kostet, wird dir dann egal sein. Weil dich die Ăberzeugung abholt: âDa kaufe ich ein, das unterstĂŒtze ich!“
- Auf der emotionalen Ebene sind Entscheidungen sehr schnell getroffen (vgl. schnelles und langsames Denken): âWir mĂŒssen Menschen dabei helfen, Impulsentscheidungen zu treffen mit unserer Kommunikation.â – âIch kaufe, wer ich sein will.â -> Wir verkaufen Verwirklichung!
- Neues Kommunikations-Modell: âAnsteckende Begeisterungâ: âDamit der Funke ĂŒberspringt, braucht es Bedeutung fĂŒr andere.â Schnittpunkt: Was ist wichtig fĂŒr mich UND hat Bedeutung fĂŒr andere?
- Kommunikation mĂŒssen wir darauf konzentrieren, was Bedeutung hat fĂŒr das Leben der potenziellen Kund*innen: Nicht das Werkzeug verkaufen, sondern das Ergebnis, nach dem sie streben. âMenschen suchen Verwirklichungâ in dieser Wohlstandsgesellschaft, weil die GrundbedĂŒrfnisse lĂ€ngst gedeckt sind. âMenschen wollen zeigen, wer sie sind.â => Wir mĂŒssen ihnen diese Transformation verkaufen!
- âMenschen kaufen Ăberzeugungen, Menschen kaufen GefĂŒhle, Menschen kaufen Verwirklichung – immer und ĂŒberall!“
ad 2) Neue kulturelle StÀrke
- Neue Unternehmenskultur â Employer Branding
- In den meisten Unternehmen sind die interne Kommunikation, die FĂŒhrung, die Werte âeinfach schlechtâ.
- âWir reden nicht von OberflĂ€cheâ, wir reden von echten starken Kulturen von innen = das, was echte Movements ausmacht.
- Die Kraft der Movements, wo Menschen aus tiefster Ăberzeugung dabei sind⊠âDiese Kraft auf Unternehmen zu ĂŒbersetzen, das ist pure Magie.“
- Ziel: Den Spirit einer Ehrenamtsorganisation in einem leistungsorientierten Unternehmen haben, wo sich jeder selbst verwirklicht und Bezahlung nur mehr âon topâ ist.
- Wir Menschen sind âRudeltiereâ – heute organisieren wir uns halt in Unternehmen. Und rund um gemeinsame Werte.
- âWir sind dort, wo wir hingehören.â = Unternehmenskultur richtig gemacht.
- Diese Kultur muss nicht nur sichtbar, sondern auch spĂŒrbar sein -> Emotionen!
- âWir wollen dort sein, wo wir richtig sind.“
- Kulturen mĂŒssen den Rahmen fĂŒr die Verwirklichung und das Wachstum des Einzelnen schaffen. Deswegen wollen wir uns wo anschlieĂen, weil wir gefordert und gefördert werden in unserer eigenen Entwicklung.
- âBegeisterung ist ansteckend, sie zieht weite Kreise.â -> Begeisterte Menschen ziehen weitere Menschen an. âDas ist der SchlĂŒssel zu einem Tor unendlicher Ressourcen.â âDieser Spirit ist mit Geld nicht zu erzeugen.“
- PM hat viele Jahre in die Kultur seines Unternehmens investiert. Aber er ist dabei auch einige Male falsch abgebogen. Es ist fĂŒr jeden harte Arbeit!
ad 3) Neue innere StÀrke
- âZwischen Schein und Sein soll keine LĂŒcke sein.“
- Nach auĂen groĂ wirken und nach innen bei der Leistung klein sein⊠Wozu soll das fĂŒhren?
- âDie ultimative authentische Kraft, die durch nichts zu schlagen istâ, entsteht, wenn das Innen und AuĂen in absoluter SynchronizitĂ€t ist.
- âWenn dein Unternehmen noch nicht durch die Deke gegangen ist, dann kann es sein, dass einer der zentralen Engpassfaktoren du bist.“
- âWie groĂ wir manche Dinge denken können, entscheidet manchmal darĂŒber, wie groĂ unser Unternehmen ist.“
- âUnternehmertum ist Hochleistungssport.â – âAber das Problem ist, wir handeln oft noch nicht danach. Wir benehmen uns nicht wie Hochleistungssportler.“
- âDer Normalzustand des Unternehmers ist: Ich zum Schluss. Die hackeln sich zu todâ. Immer mehr, immer drauf, immer âgib ihmâ⊠Und glauben dabei auch noch, sie sind Profi! Die glauben auch noch, sie sind professionell!“
- Die meisten Unternehmer lassen sich nicht coachen, erholen sich nicht genug, arbeiten nicht an ihrem Kopf. âProfis nehmen sich UnterstĂŒtzung. So fĂ€ngt es einmal damit an!“
- âProfis holen sich Leute, die ihnen das Leben auch angenehm bereiten.â Er hat heute zwei Mitarbeiter*innen dabei, die sich darum kĂŒmmern, âdass ich es möglichst klass habâ, damit er auf der BĂŒhne seine beste Performance liefern kann.
- âProfis investieren in sich.â – âLass es dabei nicht bewenden. Bleib da dran!“
- âProfis schauen auf sich.â Hochleistungssportler haben ein klares Konzept fĂŒr ihre Regeneration. âWo ist dein Konzept?“
- âEs hat ĂŒberhaupt nichts Nobles, dich selber zu vernachlĂ€ssigen. Denn am Ende, im schlimmsten Fall, hautâs dich um.â – Danke, Chef! Danke, Papa! âDanke, dass du dich so fertig machst. Da sind wir richtig dankbar!“
- âHochleistungssportler verstehen sich als Ăbende. Sie wissen, dass sie nicht perfekt sind.â âVerabschiede dich von dem Anspruch, dass bei dir immer auch alles laufen muss.â – PM verrĂ€t uns ein Geheimnis, âvon Schirm zu Schirmâ: âBei mir passiert nichts perfekt. Jeden Tag passiert bei mir irgendein SchâŠâ.
- âVerwundbar sind die, die jeden Tag so tun, als wĂ€re alles perfekt.â – Wenn du diesen Anspruch los lĂ€sst, wirst du automatisch stĂ€rker/resilienter.
Er gratuliert uns, dass wir heute hier sind, wÀhrend andere heute im Hamsterrad laufen.
Q&A
PM hat âLebensabschnitt-Coachesâ âseit vielen, vielen Jahrenâ: âIch bin das Ergebnis der UnterstĂŒtzung vieler, vieler Menschen.â âIch bin mit maximaler UnterstĂŒtzung unterwegs.â âDie Wahrheit ist, ich habe ein ganzes Arsenal von Coaches.â
GrĂŒnder mĂŒssen da punkten, âwo ein Amazon nicht punkten kann.â âEs ist das klassische Match David gegen Goliath.â âWenn du mit den GroĂen mitspielen willst mit deinen Mickey-Mouse-Werkzeugen, dann wirst du planiert.â
âBei uns gibt es sehr wohl einen Zug zurĂŒck ins BĂŒroâ – weil bei ihm das BĂŒro ein Raum ist, an dem man gerne ist.
PM ist der âTyp fĂŒnf zu zwei: FĂŒnf Tage Vollgas, zwei Tage ned vĂŒ.â
âWir sollten uns nicht in unser Produkt verlieben, sondern in unsere Kunden.â
- Es ist Teil unser unternehmerischen Leidenschaft, âdass uns das taugt, was wir tunâ. Nur sollten wir in unserer Begeisterung darauf schauen, dass wir unsere Kunden nicht vollquatschen. Davor ist auch PM nicht gefeit. Aber es geht darum: Kann ich es wahrnehmen? Was tue ich, damit es mir nicht allzu oft passiert?