Schlechte Bewertungen

In einem Zeitalter, wo alles bewertet und evaluiert wird, kämpfen viele Unternehmer*innen mit den Bewertungen, die ihre unzufriedenen Kund*innen hinterlassen – besonders dann, wenn sie diese als ungerechtfertigt und unfair empfinden.

Unlängst erst hat mir eine Unternehmerin ihr Leid geklagt, welchen Schaden solche schlechte Bewertungen für ihren Betrieb bedeuten. Es war ihr anzusehen, dass sie wirklich körperlich unter diesen schlechten Bewertungen gelitten hat und war fast verzweifelt auf der Suche nach Antworten und Lösungen.

Es ist schwer, jemandem in so einer Situation zu raten, ohne alle Details zu kennen. Aber hier die Punkte, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie ihr weiterhelfen können:

1. Wir sitzen alle im selben Boot. Jeder von uns bekommt ungerechte schlechte Bewertungen.

2. Daher: Nicht persönlich nehmen, auch wenn’s schwer fällt. Wir können Kund*innen (Studierende, Gäste, Besucher, Zuhörer…), denen was nicht passt an uns oder unserem Angebot nicht verhindern. Auch nicht, wenn wir uns auf den Kopf stellen.

3. Nicht zu viel in die Bewertungen reininterpretieren. Die Menschen denken beim Bewertung-Geben viel weniger nach, als man als Bewertungs-Empfänger glauben würde.

4. Manchmal hat man einfach Pech. Man macht alles richtig, man tut, was man kann — und trotzdem passt es nicht. Wir können nur unser Bestes geben, mehr geht nicht.

5. Gleichzeitig: Wir sollen uns bemühen, nicht ignorant zu sein. Grundsätzlich hat jede schlechte Bewertung das Potenzial, der Samen für eine Verbesserung zu sein. Vielleicht können wir auch eine schlechte Bewertung etwas erkennen, das wir bisher nicht gesehen haben. Dann wäre sie ein Geschenk.

6. Das Leben ist unfair. Aber nicht nur zu uns.