Meine Notizen
Bibel-Stelle: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon
- „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Mt 6,24) (S. 24)
- Ich denke, das entscheidende Wort ist „dienen“: In wessen Dienst stelle ich mich? Es ist das eine, sich in den Dienst Gottes zu stellen und Geld als Werkzeug dafür zu verwenden. Es ist etwas gänzlich Anderes, sich in den Dienst des Geldes zu stellen und Gott als afterthought zu sehen.
Das Festhalten am Geld steht für das Festhalten am Leben
- Die Angst vor dem Verlust von Geld steht für die Angst vor dem Verlust des derzeitigen guten Lebens.
- „Hinter Verzicht steht in vielen Fällen die Angst, Mangel zu leiden.“ (S. 32)
Den Abgang selbst gestalten
- „Die eigene Vergänglichkeit anzuerkennen weckt in vielen Menschen, die es gewohnt sind, ihr Leben selbst zu gestalten, auch den Wunsch, ihren Abgang selbst zu gestalten.“ (S. 35)
Verlustangst auch vor Verlust der Wahlmöglichkeiten, die Geld uns bietet.
- „Geld bietet nicht nur Wahlmöglichkeiten, sondern auch die Entscheidungsfreiheit, die passendste Option zu wählen. Es gewährt Optionen auf die Zukunft. Damit verleiht Geld auch Macht. Die Macht, die eigenen Wünsche zu realisieren, zu tun, was man will.“ (S. 37)
- Geld bedeutet damit Freiheit. Und damit wird Geld wichtig für Menschen, die Freiheit als zentralen Wert in ihrem Leben haben. Sie haben nicht per se Angst davor Geld zu verlieren, sondern vor allem ihre Freiheit und Unabhängigkeit.
- vgl. Angst vor Altersarmut = Angst vor Abhängigkeit
Control
- „Menschen, die prinzipiell das Gefühl haben, dass die Welt vorhersehbar und beherrschbar ist, bewältigen Probleme leichter und haben eine höhere psychische Widerstandskraft, auch Resilienz genannt. Sie stecken Krisen leichter weg, sind tendenziell gesünder und glücklicher als Menschen, die davon überzeugt sind, dass die Welt ein bedrohlicher Ort ist.“ (S. 38)
Wo Schuld ist, ist Sinn
- „Peinigendes fällt leichter, wenn man es jemandem schuldet. Wo Schuld ist, ist Sinn.“ (Türcke, S. 44)
Nicht reich muss man sein, sondern unabhängig! (S. 66)
- Auch reiche Menschen können abhängig sein.
- Das Life Design auf Unabhängigkeit optimieren, nicht auf Reichtum!
Marcel Reich-Ranicki
- „Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“ (S. 69)
Easterlin-Paradoxon: Relatives Einkommen
- „Wir neigen leider dazu, unser Glück von Vergleichen mit anderen abhängig zu machen.“ (S. 71)
- Easterlin-Paradoxon: „Nicht das absolute Einkommen entscheidet demnach über das Glücksempfinden, sondern die relative Position, die jemand in einer Gesellschaft einnimmt. Wie glücklich ein Mensch ist, hängt also von einer relativen Referenzgröße ab.“ (Zeyringer, S. 74f).
- vgl. Wenn die Tesla in der Donaustraße parken; wenn ich in Thomas‘ Bungalow bin.
Geld trägt massiv dazu bei, das Ego zu pushen. (S. 74)
- Wie cool wäre Lifestyle Entrepreneurship gänzlich ohne Ego?
Distanz entfacht Begehren
- „Für Menschen ist es deshalb auch ganz schwer, verlorenem Geld nicht nachzutrauern und den Verlust zu akzeptieren, weil durch die Distanz zum Geld […] erst das Begehren so richtig entfacht wird.“ (S. 92)
Geld und Erfolg/Versagen
- „Erfolg wird oft mit Reichtum gleichgesetzt, Versagen mit Armut. Ein Grund, warum wir so ungern über unser Gehalt reden, ist auch die Angst, unser Versagen vor Augen geführt zu bekommen, wenn jemand anderer mehr verdient.“ (S. 94)
- „Heute fällt es wesentlich leichter, in der Öffentlichkeit über Sex zu sprechen als über Geld.“ (S. 96)
Geld ist Ersatz
- „Geld ist Ersatz. Sich mit Ersatz zu begnügen ist oft unvermeidlich und besser als gar nichts. Den Ersatz für die Sache selbst zu nehmen, ist hingegen pervers.“ (Türcke, S. 94)
Eva Illouz: Emotionaler Kapitalismus
- „Damit meint sie, dass Paare nach ökonomischen Gesetzen handeln, sich vermarkten und sowohl den eigenen Nutzen als auch den des (möglichen) Partners bewerten.“ (S. 109)
Wie Geld in der Beratung wirkt (S. 118ff)
- Es kommt immer auf die Person des Beraters an. „Ich kaufe als Klientin nicht nur deren Wissen, sondern wusste auch, was mich erwartete.“ (S. 119)
- „Erfolgreiche Kurzberatung bedeutet finanzielle Nachteile für den Berater.“ (S. 120)
- „Und was ist aus der Sicht eines Klienten eine Beratung wert? Ist es der Betrag, den die Stunden in Summe kosten? Oder ist es das Ergebnis, das im Idealfall eine Verbesserung seiner Situation ist? Wenn Sie Ihr größtes Problem gelöst bekämen, was wäre Ihnen das wert?“ (S. 121)
- „Der Analytiker hat nicht […] die Möglichkeit, zwischen sich als unverkäuflicher Person und seinem verkaufbaren Expertenwissen zu trennen. […] In diesem Sinn ist es stimmig, von „sich verkaufen“ zu sprechen.“ (Grabska, S. 121)
- „Was für eine verdammte Art und Weise, seinen Lebensunterhalt zu verdienen: sich zu verkaufen.“ (Grabska, S. 121)
- „Der Analytiker verkauft sich selbst in der Beratung. Doch nur innerhalb seiner professionellen Rolle.“ (S. 122)
- „Klienten können sich in einer mächtigen Position sehen, da sie das Geld bringen, das der Analyst will und braucht. Sie können sich aber auch in ihrem Selbstwert verletzt fühlen, wenn sie das Gefühl haben, der Analyst ist nur an ihrem Geld, nicht aber an ihnen als Person interessiert.“ (S. 122)
- „Wenn der Berater seinen Beruf auf selbständiger Basis ausübt und seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, ist er von der Bezahlung durch seine Klienten abhängig. […] Dies ist sicher ein Grund für die Tabuisierung von Geld in der Beratung, denn die Gefühle von Peinlichkeit, Gehemmtheit und Heuchelei erzeugen bei beiden Parteien Widerstand.“ (S. 123)
- „Die Bezahlung ist für die Beratung von enormer Wichtigkeit. […] Der Berater erbringt eine Leistung und erhält eine Gegenleistung. Durch die Bezahlung sind die beiden quitt. Sie befreit den Klienten von allen Verpflichtungen gegenüber dem Berater und garantiert dem Klienten somit Unabhängigkeit.“ (S. 123)
- „Beim Bezahlen schwingt aufseiten des Beraters oft eine gewisse Scham mit, weil man Geld „verlangt“ und sich somit „verkauft“. Damit haben gerade Berufseinsteiger ein großes Problem. Sie möchten den Klienten nicht ausbeuten, da er ja ihre Hilfe braucht, und verlangen deshalb oft weniger als sie eigentlich wollten. Gleichzeitig schwingt hier auch die Befürchtung mit, das Geld nicht „wert“ zu sein, nicht (genug) dafür geleistet zu haben.“ (S. 123f)
- „Klienten gehen nach einer Beratungseinheit von uns weg und wir können nur wissen, dass wir das Bestmögliche getan haben. Klienten sehen das ähnlich. Sie sehen oftmals heim und denken sich, sie haben jetzt eine Stunde nur geplaudert, aber sind in ihrer Problemlösung keinen Schritt weiter.“ (S. 124)
Arm vs. reich
- „Arme denken kurzfristig, Reiche langfristig.“ (S. 127)
Reiche haben es auch nicht leicht
- „Menschen, die über so viel Geld verfügen, dass sie eigentlich, wie man meinen könnte, sorgenfrei leben könnten, haben es trotzdem nicht unbedingt einfach im Leben. Sie müssen sich ihre Lebensgrenzen selbst setzen, da ihnen alle Möglichkeiten offenstehen. Sie müssen alles selbst festlegen, was sie wollen.“ (S. 130)
- „Hohe Geldsummen sind eine Herausforderung an den Charakter.“ (S. 130)
Geiz
- „Geiz ist v.a. eine Enttäuschungsprophylaxe. Es geht dabei ums Festhalten des Geldes, ums Nicht-loslassen-wollen. Es geht nicht um Geld an sich oder das, was man mit dem Geld machen könnte.“ (S. 133)
- „Geiz steht psychologisch auch für das Festhalten am Leben, das Nicht-Hergeben der Vitalität, und gerade bei älteren Menschen sehen wir die Form des Altersgeizes […].“ (S. 133)
Neid
- „Wir beneiden die anderen nicht unbedingt um das, was sie besitzen, sondern um das, was wir glauben, dass sie dadurch fühlen.“ (S. 137)
- „Interessanterweise verschwindet Neid aber nicht, wenn für alle genug da ist.“ (S. 137)
- „Je mehr uns bewusst ist, wieviel Gutes es in unserem Leben gibt, und je dankbarer wir dafür sind, desto zufriedener sind wir mit unserem Leben. Dadurch kommen wir gar nicht mehr so leicht in Verlegenheit, uns mit anderen Leuten zu vergleichen, obwohl dies auf einer unbewussten Ebene immer wieder passiert.“ (S. 138)
- „Tatsächlich ist Neid eine Mischung aus mehreren Gefühlen wie Angst, Trauer, Wut, Verachtung und Selbstmitleid.“ (S. 139)
- „Neid empfinden wir nur innerhalb einer annähernd gleichen sozialen Schicht. Kein Durchschnittsbürger beneidet Superreiche. […] Aber das Gehaltsniveau des Nachbarn wäre im Rahmen des Möglichen, darum beneiden wir ihn um sein neues Auto.“ (S. 139)
- „Je näher man sich steht, desto größer kann der Neid werden. Viele können wahrscheinlich bestätigen, dass Neid innerhalb der Familie häufig vorkommt, v.a. zwischen Geschwistern […].“ (S. 139)
- „Wenn erwachsene Geschwister, die sich ein gutes Leben aufgebaut haben, immer noch mit Neid begegnen, laufen ganz alte Muster bei ihnen ab, die in ihren frühen Kindheitstagen entstanden sind.“ (S. 140)
- „Unsere Werte sind entscheidend dafür, worauf wir neidisch sind.“ (S. 140)
- Daher: Neid ist ein guter Indikator dafür, was uns wirklich wichtig ist im Leben. Dort, wo wir Neid verspüren, da finden wir auch unseren Sinn.
Vertraulichkeit schafft Vertrauen
- „Wenn uns Dinge vertraut vorkommen, halten wir sie eher für wahr und hinterfragen sie nicht. Vertrautheit schafft Vertrauen.“ (S. 164)
- Kahneman: „Eine zuverlässige Methode, falsche Aussagen zu glauben, ist häufiges Wiederholen, weil Vertrautheit sich nicht leicht von Wahrheit unterscheiden lässt.“ (S. 164)
Wahrscheinlichkeiten sind ein Mirakel
- vgl. Seth Godin
- „Wir können Wahrscheinlichkeiten schlecht einschätzen. Geringe Wahrscheinlichkeiten gewichten wir zu stark […]. Man nennt dies den „Möglichkeitseffekt“.“ (S. 166)
- „Dem gegenüber steht der „Sicherheitseffekt“, wo wir Ergebnisse mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit geringer gewichten als angemessen wäre.“ (S. 166)
- vgl. Eheverträge (oder das Fehlen dieser)
- „Wenn wir uns sorgen, weil wir eine Bedrohung wahrnehmen, entspricht der Grad unserer Sorgen nicht der Eintrittswahrscheinlichkeit des negativen Ereignisses. Darum hilft es auch nicht, ein Risiko zu reduzieren, um sorgenfrei zu sein. Wir müssen das Risiko komplett ausschalten. Das erklärt, warum wir so gerne Versicherungen abschließen.“ (S. 167)
So tun als ob
- „Es ist ein wesentliches Merkmal der Verhaltenstherapie, die Klienten aufzufordern, „so zu tun als ob“, denn unweigerlich verhalten sich diese dann auch so wie gewünscht.“ (S. 170)
Geld ist eine Projektionsfläche
- „Geld ist wie eine Leinwand, weiß und unbeschrieben. Erst wenn wir den Projektor anwerfen und ein Bild hineinstecken, können wir etwas erkennen.“ (S. 203)
- „Geld ist eine Projektionsfläche für unbewusste Gefühle, Wünsche und Ängste.“ (S. 203)
Wozu ein Coach gut ist
- „Mir geht es jedoch auch oft so, dass ich zwar weiß, was das Problem ist und woher es kommt, aber selbst keine Lösung finde. Wenn ich das könnte, hätte ich es ja schon selbst geändert. In solchen Fällen investiere ich dann in eine Coaching-Stunde, weil ein Außenstehender sehr viel leichter erkennen kann, worum es überhaupt geht, wo meine blinden Flecken sind und wie ich meine Scheuklappen ablegen kann.“ (S. 206)
Es ist uns nicht einmal bewusst, wie wichtig uns Geld ist
- „Es ist uns nicht einmal bewusst, welch großen Einfluss Geld auf uns hat. Von klein auf ist Geld in unserem Leben präsent und erschleicht sich seinen Platz in unserer Psyche, den wir im Aufrechterhalten unserer Glaubenssätze auch noch verteidigen. Wir sind tatsächlich der Meinung, der Herr im eigenen Haus zu sein und Geldentscheidungen bewusst und rational zu treffen.“ (S. 216)
Was Silvia Breier mir wünscht
- „Ich wünsche Ihnen, dass Geld in Ihrem Leben die Rolle spielt, die Sie ihm zugestehen möchten, und dass Sie unabhängig von Geld glücklich und zufrieden mit sich und der Welt sind.“ (S. 217)
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