Stefanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden (2015) 📙

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Meine Notizen

Schutzstrategien des Inneren Kindes

  • „Auf einer ĂŒbergeordneten Ebene lassen sich die Schutzstrategien in AnpassungRĂŒckzug oder Ăœberkompensationeinteilen.” (S. 92)
  • „Ganz wichtig ist, dass du deine Schutzstrategien wertschĂ€tzt und wĂŒrdigst. Sie waren in deiner Kindheit sehr sinnvoll und angemessen. Als Kind hast du dich deinen Eltern bestmöglich angepasst. [
] Es gibt da nur ein Problem: Dein Schattenkind hat noch nicht verstanden, dass ihr heute groß seid. Es lebt noch in der Wirklichkeit von frĂŒher. TatsĂ€chlich seid ihr, dein Schattenkind und dein Erwachsenen-Ich, heute frei, und ihr könnt euch selbst versorgen. Ihr hĂ€ngt nicht mehr von Mama und Papa ab. Der Erwachsene könnte sich mit viel besseren Mitteln beschĂŒtzen und selbst behaupten als mit Schutzstrategien.” (S. 92f)

Meinem Schattenkind immer wieder sagen: „Mir ist ganz wichtig, dass du verstehst, dass das alles nicht deine Schuld war!” (S. 145)

„Oft merkt man nĂ€mlich gar nicht, dass man seine Verantwortung delegiert.” (S. 161)

  • Wo ertappe ich MICH dabei, dass ich meine Verantwortung immer noch delegiere?

„Die Klienten, die wenig Verantwortung fĂŒr sich ĂŒbernehmen, haben zwar machmal wĂ€hrend einer Sitzung gute Einsichten, aber sie setzen diese nicht um.” (S. 161)

  • Diese Form der Selbstverantwortung haben auch meine FH-Studenten und meine UGP-Klienten. Sie sind selbst in der Verantwortung, „umzusetzen” – das kann ich ihnen niemals abnehmen. Oder, anders formuliert: Ich darf ihnen diese Verantwortung lassen.
  • „Und genauso kannst du es mit diesem Buch halten: Du kannst es einfach nur lesen und hoffen, dass sich dadurch irgendwas verbessert. Oder du kannst fĂŒr deinen VerĂ€nderungsprozess die Verantwortung ĂŒbernehmen und aktiv mit diesem Buch arbeiten.” (S. 161)

Ressourcen. Was sind meine? Ich habe soooo viele! Ich bin wirklich ein reicher Mann! (S. 167)

„Lege dir bei allen Überlegungen, die sich um deinen Selbstschutz drehen, immer wieder die Frage vor, ob das, was du tust oder auch was du unterlĂ€sst, anstĂ€ndig ist.” (S. 171)

Ganz gezielt positive Assoziationen gestalten, die dir im Alltag helfen, schnell in den Sonnenkind-Modus zu schalten. (S. 175)

„Zudem solltest du deinem Sonnenkind im Alltag viel Raum zur Entfaltung gewĂ€hren. Dies kannst du tun, indem du dir einfach viel mehr Spaß, Lebensfreude und Genuss erlaubst. [
] Frage einmal dein Sonnenkind, welche Ideen es hierzu hat – ihm wird bestimmt eine Menge einfallen.” (S. 178f)

„Aber auch wenn du rĂŒckblickend reflektierst, dass du einem alten Freund oder Arbeitskollegen Unrecht getan hast, dann entschuldige dich einfach dafĂŒr. Auch wenn das Geschehen schon viele Jahre her ist.  [
] Stelle dir vor, dieser Mensch wĂŒrde sich endlich einmal bei dir entschuldigen. Wie gut wĂŒrde das tun!” (S. 195f)

  • Entschuldige dich endlich fĂŒr das, was dich heute noch belastet.
  • Übergib das SchuldgefĂŒhl vom Schattenkind zum Sonnenkind, damit es endlich loslassen kann.

„Aus Sicht des inneren Erwachsenen gibt es jedoch ĂŒberhaupt kein vernĂŒnftiges Argument dafĂŒr, dein Leben nicht zu genießen. „Wem soll das schlechte Leben nutzen?”, fragte mein Vater immer.” (S. 205)

  • „Deswegen sollte es gradezu deine Pflicht sein, möglichst oft dafĂŒr zu sorgen, dass es dir gut geht und du dein Leben genießt.” (S. 205)

„Sie mĂŒssen also unbedingt an Ihrer Standpunktsicherheit arbeiten.“ (S. 212)

Zuhören

  • „Eine der grĂ¶ĂŸten Tugenden ist die FĂ€higkeit, einem anderen Menschen wirklich zuzuhören. Zuhören ist die BrĂŒcke zur Empathie. Vielen Menschen fĂ€llt dies jedoch schwer. Sie schweifen schnell in ihren Gedanken ab und landen bei sich selbst. Zudem habe ich den Eindruck, dass es mit unserer Zuhörkultur zunehmend bergab geht.” (S. 224)
  • „Zuhören kann man trainieren, indem man dies aktiv betreibt. Hierbei geht es nicht nur um eine GesprĂ€chstechnik, sondern um eine innere Haltung. So nĂ€mlich, sich wirklich dafĂŒr zu interessieren, was de andere sagt.” (S. 225)
  • „Reformulierungen, die den Punkt genau treffen, bringen den Sprechenden eine kleine Einsicht weiter.” (S. 226)

„Im Grunde genommen braucht dein innerer Erwachsener seine ausgeprĂ€gte Hilfsbereitschaft nur auf sich selbst, also auf sein Schattenkind zu richten. Je besser du fĂŒr dich selbst sorgst, desto mehr laden sich deine Batterien auf. Im Endeffekt wirst du dich hierdurch auf viel bessere Weise in diese Welt einbringen können.” (S. 231)

Konzept der „NonsenssĂ€tze” und „NullsĂ€tze“ von Matthias Nölke, aus dessen Buch „Schlagfertigkeit”; Beispiel „Das ist fĂŒr meinen eckigen Kopf zu rund“: „[NonsenssĂ€tze] sind Antworten, die eigentlich gar keinen Sinn ergeben und deswegen dem Angreifer den Boden unter den FĂŒĂŸen entziehen. So muss dieser nĂ€mlich einen Moment nachdenken, um dann festzustellen, dass er gerade verĂ€ppelt wurde. Ebenso verhĂ€lt es sich mit NullsĂ€tzen. Diese machen im GesprĂ€chskontext null Sinn und fĂŒhren den Angriff dadurch ad absurdum. Nölke spricht auch von absurdem Theater. HierfĂŒr ist es wichtig, dass du ganz ernst bleibst und in Mimik und Stimmlage scheinbar auf das Gesagte eingehst, dann aber etwas völlig Abwegiges zum Besten gibst, zum Beispiel: „Im FrĂŒhjahr ernten die Bauern den Spargel!” Oder: „Am Bart des Törichten lernt der Barbier rasieren.” Letzteres ist auch eines der sinnlosen Sprichwörter, von denen du dir auch einen Stapel zurechtlegen kannst. [
] Diese SĂ€tze bewirken Verwirrung, und hierdurch kann die ĂŒbliche Angriff-Gegenangriff-Spirale unterbrochen werden. Im besten Fall fangen beide an zu lachen.“ (S. 249)


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