Mein Sohn war heute sehr verstört, weil ein Freund ihm ein „hoch und heiliges Versprechen“ gegeben und es dann gebrochen hat.
Für ihn war das vollkommen unverständlich. Weil wir ihm seit sieben Jahren einbläuen, dass man seine Versprechen halten muss. Wenn man etwas zusagt, dann gilt das. Punkt.
Für mich ist das auch ein Kennzeichen von professionellen Selbständigen und Unternehmer*innen. Profis überlegen sich zweimal, was sie versprechen. Aber wenn sie etwas versprochen haben, dann gilt’s. Amateure hingegen nehmen es mit ihren Versprechen nicht so genau. Sie versprechen bald mal was, aber diese Versprechen sind nicht verbindlich, sondern bestenfalls Absichtserklärungen.
Böses Blut entsteht immer dann, wenn Profis (mein Sohn) und Amateure (sein Freund) aufeinandertreffen. Der eine versteht nicht, wie man ein Versprechen brechen kann, und der andere versteht nicht, wo überhaupt das Problem ist.
Solche Missverständnisse lassen sich nur schwer auflösen, weil sie die Werte-Ebene betreffen. Die lassen sich nicht ausdiskutieren, die lassen sich nur leben – oder eben nicht.
Mir ist es wichtig, meinem Sohn den Wert mitzugeben, dass Versprechen zählen. Aber ich kann ihm nicht den Frust ersparen, der entsteht, wenn andere Menschen das anders sehen.
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