Unlängst habe ich einen spannenden Begriff aus der Psychotherapie kennengelernt: Verstehenshypothesen.
Wenn eine Psychotherapeutin ihren Klient*innen zuhört, dann tut sie das möglichst unvoreingenommen, vorurteilsfrei und wertungsfrei.
Und dennoch kann sie sich nicht dagegen wehren, sich insgeheim einen Reim auf das zu machen, was ihre Klient*innen ihr da so alles erzählen. Dass sie sich insgeheim denkt: Ah, jetzt verstehe ich langsam, was da eigentlich läuft.
Mit der Zeit bilden sich also bei der Psychotherapeutin so genannte Verstehenshypothesen heraus. Diese kann die Therapeutin gegenüber ihren Klient*innen offen aussprechen oder nicht, aber auf jeden Fall helfen sie ihr dabei, Licht ins Dunkel zu bringen.
Besonders mag ich an diesem Konzept den Namen: Es sind und bleiben Verstehens-Hypothesen. Therapeut*innen maßen sich nie an zu glauben, dass sie die alleingültige Wahrheit kennen.
Daran können wir Unternehmensberater*innen gerne mal ein Beispiel nehmen.