Jetzt habe ich also 29 Tage Freewriting in diesem Blog probiert. Sechs Minuten schreiben, was mir gerade in den Sinn kommt, ohne danach zu editieren.
Was habe ich daraus gelernt?
- Was mir am besten gefallen hat, war der Rahmen von sechs Minuten. Sechs Minuten zu schreiben, das war (und ist) jeden Tag drin. Manchmal kommt in sechs Minuten viel raus, manchmal weniger, aber in jedem Fall war die Übung in sechs Minuten vorbei. Dadurch, dass sechs Minuten vom Gefühl her ganz easy machbar sind, gab es auch keinen einzigen Tag, an dem ich das Bloggen vor mir hergeschoben hätte.
- Was interessant war: Manchmal hatte ich das Thema für den Blog schon früh am Tag identifiziert, und dann habe ich dieses Thema den ganzen Tag mit mir herumgetragen. Wenn ich mich dann am Abend hingesetzt habe zum Schreiben, sind die Gedanken dazu förmlich aus mir herausgesprudelt, weil sie im Prinzip ja das Ergebnis eines ganzen Tages darüber Nachdenken waren.
- Was mir gut gefallen hat: Dass ich keine Scheu hatte, einfach zu schreiben, was mir einfällt. Ganz ohne Druck zu schreiben, ohne auf einen bestimmten thematischen Fokus achten zu müssen, ja eigentlich ganz ohne jeglichen Anspruch – das war sehr befreiend.
- Im Rückblick bin ich überrascht, dass jedes Mal innerhalb von sechs Minuten ein sehr brauchbarer Text herausgekommen ist. Klar, nichts davon ist nobelpreiswürdig, aber die Texte sind gut lesbar und allesamt zumindest okay. Es scheint so, als hätte mich das jahrelange tägliche Bloggen dazu gebracht, besser und schneller zu werden in der Fähigkeit, meine Gedanken tatsächlich zu Papier zu bringen.
Ich werde das Freewriting-Experiment jetzt nicht mehr fortsetzen, weil es nämlich dem Stadium eines Experiments entwachsen ist. Ich werde weiterhin die sechs Minuten als Richtlinie für alle meine künftigen Blogs nehmen, aber ich werde wieder dazu übergehen, mehrere Tage (oder Wochen) Puffer zu haben, damit ich nicht mit Muss jeden Tag bloggen brauche (gerade angesichts der Sommerferien).
Experiment geglückt, würde ich sagen.
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