Trends in der Gründungsberatung 2025

T
  1. The Rise of the Purpose Economy. Menschen suchen nach Sinn in ihrem Leben. Diese Suche war immer schon da – doch im Zeitalter der Metamoderne wird sie dringlicher, intensiver und unausweichlich.Die Sinnsuche der Menschen setzt sich in ihren Gründungsideen fort. Opportunistische Gründungen nehmen noch weiter ab. Menschen gründen werteorientiert und nachhaltig — oder gar nicht.
  2. Dadurch: Noch stärkere Individualisierung — der Geschäftsideen und folglich auch der Gründungsberatung. Das bedeutet daas endgültige Ende von Blaupausen und “bewährten Erfolgsrezepten” in der Gründungsberatung. Und: Das schleichende Ende von reinen Online-Selbstlernkursen und Massen-Gruppenprogrammen setzt sich ungehindert fort.
  3. Das Ende des Businessplans (als Beurteilungs-Artefakt einer Geschäftsidee). ChatGPT hat ihn umgebracht.
  4. KI wird die Gründungsberatung revolutionieren. KI kann, richtig verwendet, einen Quantensprung in der Beratungsqualität bringen. Dieses Potenzial wird aber bisher noch nicht annähernd ausgeschöpft. 2025 werden die ersten Gründungsberater:innen zeigen, wie die Zukunft der Gründungsberatung aussehen könnte.
  5. Daraus folgt: Gründungsberater:innen müssen Expert:innen in Sachen KI-Anwendungen werden. Einerseits, um neue KI-basierte Geschäftsmodelle ihrer Gründer:innen zu verstehen, und andererseits, um ihren Kund:innen zu helfen, die enormen Produktivitätspotenziale, welche KI für Solo-Business bietet, tatsächlich ausschöpfen zu können.
  6. Gleichzeitig: Kund:innen werden immer kritischer. Sie lassen sich nicht mehr so leicht was einreden. Oder, anders formuliert: Gründungsberater:innen müssen sich das Vertrauen ihrer Kund:innen noch stärker als bisher erarbeiten.
  7. Die Bereitschaft zur Gründung nimmt (kurzfristig) ab. Durch die medienvermittelte Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung werden wir kurzfristige sinkende Neugründerzahlen sehen. Gründungszeitpunkte werden sorgfältig überlegt oder verschoben, Gründungsinvestitionen werden sehr vorsichtig getätigt.
  8. The Rise of the Midlife Founders. Das Durchschnittsalter von Neugründer:innen wird weiter steigen. Die Gründung des eigenen Unternehmens wird zunehmend als Challenge für die zweite Lebenshälfte verstanden (vgl. Richard Rohr: second childhood).
  9. The Rise of the “Solo-BWL”. Wir Gründungsberater:innen müssen unseren Gründer:innen künftig viel mehr praktisches BWL-Wissen mit auf den Weg geben. Und unsere Gründer:innen müssen sich mehr um “die Zahlen” kümmern, um ihrem Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
  10. The Rise of Sales. Die Fähigkeit, seine Angebote zu vermarkten und zu verkaufen, war immer schon spielentscheidend, wird aber in einem dicht gefüllten Online-Markt immer anspruchsvoller und komplexer. Das Thema “Marketing und Verkauf” darf deshalb nicht länger ein blinder Fleck in vielen (institutionellen) Gründungsberatungen bleiben.

Entdecke mehr von schmatzberger.com

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.