Claudia Jacobs: Die populärsten Irrtümer über das Lernen (2009) 📙

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Meine Notizen

Vergleichen macht schlechte Laune

„Die Ambitionen anderer Leute sollten einen kalt lassen. Sie tun es leider nicht. Fremder Eifer macht schlechte Laune, die nicht zuletzt die Kinder ausbaden müssen. Kommt man von einer unerfreulichen Begegnung mit Eltern zurück, die wortreich vom angeblich erfolgreichen Streben ihrer Kinder schwärmten, wird die eigene Brut mit Argwohn betrachtet.“ (S. 14)

Das rechte Maß finden

„Ja, es ist wünschenswert, wenn Kinder möglichst gut in der Schule sind. Ohne Fleiß und Disziplin wird das auch nicht funktionieren. Vor überflüssigem Stress und Panik aber können wir sie bewahren.“ (S. 15)

Kinder sind kein Sparbuch

„Kinder sind kein Sparbuch. Man weiß nie, ob sich das, was man für sie getan hat, eines fernen Tages wirklich „auszahlt“.“ (S. 23)

Die Qualität einer Kita

„Die Qualität einer Kita erkennt man daran, dass sie nicht jeden populären Firlefanz mitmacht.“ (S. 34)

Irrtum: In kleinen Klassen wird mehr gelernt

„Ob es uns gefällt oder nicht: In kleineren Klassen wird überraschenderweise nicht mehr gelernt. Diverse Studien kommen zum immer gleichen verblüffenden Ergebnis: Für die Leistung eines Schülers ist es egal, wie viele Mittlerner er hat.“ (S. 123)

„Wie aber kann das sein? Die Erziehungswissenschaftlerin Grit im Brahm (geb. Arnhold), die eine viel zitierte Studie zum Thema verantwortet, hat eine simple Erklärung: Demnach unterrichten Pädagogen in kleineren Klassen nicht anders als in großen. Weder fördern sie die Schüler individuell, noch wenden sie andere Methoden an. Ob aber 25 Kinder einem Lehrer zuhören oder 35, ist egal. Die Möglichkeiten zur Steigerung der Unterrichtsqualität, die kleineren Lerngruppen bieten, bleibt ungenutzt.“ (S. 124f)

Bildungsökonom (S. 125) – ein sehr schön klingender Beruf!

  • Gründungsökonom? EPU-Ökonom? Das wäre doch was für mich!?

Konzepte „allgemein“ vermitteln bringt nichts

„Die Lehr- und Lernforscher sind sich jedenfalls einig, dass ein impliziter Erwerb von sogenanntem „metastrategischem Wissen“ „sehr viel effizienter ist als die direkte Instruktion von Lern- und Denkstrategien an nicht authentischem Material“ (Elsbeth Stern). Statt Schüler beispielsweise theoretisch in „Tabellenkunde“ zu unterrichten, sollte man ihnen dieses Handwerkszeug in dem Moment vermitteln, in dem es auch gebraucht wird. Schüler benötigen echte Aufgaben, die die Konstruktion von Tabellen erfordern, nicht theoretisches „Wissen auf Vorrat“.“ (S. 131f)

  • Gründungsberatung: Zuerst ein Problem, dann das passende Konzept. Nicht Konzepte „auf Vorrat“.

Auch intelligente Kinder müssen lernen

„Intelligente Kinder, die nicht lernen, werden von weniger intelligenten Kindern überholt, die sich auf den Hosenboden setzen und sich Wissen aneignen.“ (S. 137)

„Intelligente Kinder müssen lernen, um auf Dauer erfolgreich zu sein […].“ (S. 137)

Wie wir schlauer werden

„Wir werden klüger durch das Lernen. Nicht durch das Bearbeiten von „aus dem Kontext gerissenen Problemen“ (Gehirnjogging), sondern durch die Beschäftigung mit anspruchsvollen Inhalten […].“ (S. 150)

„Intelligenz entwickelt sich also in Abhängigkeit von Lernangeboten oder anders gesagt: Unterricht macht schlau.“ (S. 150)

„Intelligenter werden Menschen allerdings nur, indem sie sich mit „anspruchsvollen Inhalten“ beschäftigen.“ (S. 151)

Ein Lern-Vorbild sein

„Zu lernen macht glücklich und zufrieden. Kindern das zu sagen, nützt gar nichts. Sie müssen es erleben –  auch und gerade bei ihren Eltern. Was es auch sei, das Sie immer schon mal lernen wollten –  fangen Sie endlich an damit!“ (S. 155)


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