Julia Shaw: Die Kreation unvergesslicher Botschaften – Tipps & Tricks einer Gedächtnisforscherin 🙋‍♂️

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Meine Notizen

Erinnerungen kann man tatsächlich sehen im Gehirn. Man nennt das Engramm. Engramme sehen ein bisschen aus wie Spinnen.

Wer bin ich? — “Du bist deine Erinnerungen.”

  • Multisensorische Erinnerungen mit multisensorischen Details, die man quasi wieder erleben kann.
  • Deine Autobiographie ist eine Geschichte, die du dir selbst erzählst.”

Wir borgen uns für diese Geschichten auch Erinnerungen aus, die uns eigentlich gar nicht gehören.

  • Das ist auch die Gefahr von “KI-Erinnerungen”: Andere können unsere Erinnerungen manipulieren.

Bis zum ca. 5. Lebensjahr hat man fast keine Erinnerung (”Kindsheitamnesie”). Das meiste, was wir glauben, an Erinnerung zu haben, ist FALSCH.

  • Im 1. Lj hat man sicher nichts, im 2. Lebensjahr eher auch noch nicht. “So ab dem 3. Lebensjahr fängt es an.”

Bis zum 25. Lebensjahr wächst das Gehirn.

  • Und was passiert danach? “Das Gehirn stirbt langsam.”

Zwischen 15 und 25 hat man als Highlights in Erinnerung. Man hat im Gefühl, dass diese Zeit etwas Besonderes war.

  • Primäreffekt: Man macht vieles zum ersten Mal. Diese Sachen prägen sich besonders ein (erster Job, erste Liebe, erster Sex etc.)

Die vergessenen Epochen: Es gibt ein paar Highlights, ein paar emotional starke Ausschläge — aber im Wesentlichen ist alles der gleiche Trott. Und den merkt man sich nicht.

  • Das sind manchmal 20 – 30 Jahre, wo man sich fragt: Was ist da eigentlich passiert?

Pandemie-Effekt: Es war sehr, sehr schwer in der Corona-Zeit, sich an Sachen zu erinnern. Weil wir alle zuhause waren und das Leben so monoton war, dass man keine Erinnerungen hat, weil es keine emotionalen Highlights gegeben hat.

  • “Routine ist der Tod des Gedächtnisses.”

Rezenseffekt: Man erinnert sich gut an die Sachen, die in der letzter Zeit passiert sind.

  • vgl. Lineup: Es ist gut als Erster dran zu sein (Primäreffekt) oder als Letzter (Rezenseffekt). Alles in der Mitte ist eher… mäh.

Wenn etwas wichtig ist, nicht annehmen, dass ihr euch daran erinnern werdet, weil ihr werdet es wahrscheinlich nicht. Also: Aufschreiben. Fotos machen.”

  • ⇒ Sei nicht faul und mach deine Notizen gleich und vollständig — weil du wirst es wieder vergessen.
  • Wenn es wichtig ist, dann zeichne es auf. Sofort!
  • Alleine! Weil die Erinnerungen von anderen deine eigenen Erinnerungen beeinflussen. (Das ist auch wichtig bei der Polizeiarbeit: Zeugen, Verdächtige müssen einzeln befragt werden!)

Weil: “Deine Erinnerungen verändern sich ständig. Ständig!

  • Wir können unsere Erinnerungen “updaten”.
  • Wir vertrauen anderen Menschen, und wenn jemand eine andere Erinnerung hat und wir ihn als Experten in einer bestimmten Situation anerkennen, dann passen wir unsere Erinnerung an seine an. Wie nix! Nach dem Motto: Wenn der es sagt, dann wird‘s schon stimmen!

Du bist hässlicher als du glaubst, aber deine Familie und Freunde wissen das schon und lieben dich trotzdem.”

  • Wir glauben, dass wir 15 % schöner sind, als wir wirklich sind.
  • Wir orientieren uns nicht an der Durchschnittsversion unseres Gesichts, sondern an der besten Version unseres Gesichts (= wie wir gesehen werden möchten).

Wie macht man Dinge unvergesslich?

  • Primäreffekt
  • Rezenseffekt
  • Emotionseffekt: “Alles hängt an der Emotion. Wenn es keine Emotion erzeugt, wird man sich nicht daran erinnern.” — “Es ist, als wäre es nicht passiert.” ⇒ Vortrag mit Emotion!
  • Mach es seltsam!
  • Verbinde es mit echten (bestehenden) Erinnerungen
  • Kleine Häppchen: ”Viel Text ist schlecht.” — Besser: “So small, so cute!”

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