Outcoached

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Im Fußball kann eine Mannschaft “outcoached” werden. Nämlich dann, wenn der Trainer des Gegners dem eigenen Trainer taktisch überlegen war.

Ein Trainer wurde outcoached, wenn er während des Spiels nicht die richtigen Anpassungen gemacht hat, seine Strategie durchschaut wurde oder er auf gegnerische Veränderungen zu spät oder falsch reagiert hat.

Das ist kein Vorwurf mangelnder Kompetenz – eher ein Hinweis auf ein taktisches „Verlieren im Kopf“, ein Schachspiel, das man auf der Bank verloren hat.

Auch in der Gründungsberatung kann der Berater “outcoached” werden. Allerdings nicht durch einen “gegnerischen Gründungsberater”, sondern auf subtilere Art.

Wenn der Berater zu sehr seiner eigenen Agenda folgt und nicht merkt, dass die Gründerin längst woanders ist – mental, emotional oder strategisch. Beispiel: Der Berater hat einen fixen Plan für die Finanzplanung, aber seine Klientin ringt innerlich gerade mit einer Sinnkrise. Er „coacht“ über das eigentliche Thema hinweg. Zack: outcoached.

Oder: Äußere Faktoren (Markt, KI, Förderlandschaft) können die Beratungsbranche verändern – und die Gründungsberater:in reagiert nicht schnell genug. Outcoached. Oder: Wenn ein Berater zu stark an seinen Methoden hängt und nicht erkennt, dass eine neue Denkweise gefragt wäre. Outcoached.

Wie ein guter Fußballcoach sollte auch ein:e gute:r Gründungsberater:in nicht nur seinem Plan folgen, sondern live beobachten, Muster erkennen, flexibel reagieren. Kurz: Mitdenken.

Gute Gründungsberater:innen sind wie ein Jazzmusiker:innen: Sie kennen die Noten, aber ihr wahres Können zeigen sie in der Improvisation.


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