Tag#RIP

Dein Traum

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Träume sind wichtig  

Und du brauchst jemanden, der deine Träume ernst nimmt  

[Danke für diesen Gedanken Barbara Sher, die heute 90 Jahre alt geworden wäre.]

Niemals in Pension

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Ein Held meiner Kindheit war Peter Rapp.

Er war im besten Sinn des Wortes ein “Schmähführer” – sehr oft grenzwertig, aber nie langweilig. Und er hat meine Lieblingssendung moderiert: den Wurlitzer, jeden Nachmittag auf FS2.

Was ich nicht wusste: Peter Rapp und ich hatten was gemeinsam, nämlich unsere Einstellung zum Thema “in Pension gehen”. Er hat nämlich mal gesagt:

Pension ist etwas für Angestellte, Arbeiter und Beamte. 

Künstler gehen nicht in Pension.

RIP Peter Rapp

Verkaufen und predigen

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Gute Verkäufer wissen, dass es ein gewisses Etwas braucht, um andere Menschen zum Kaufen zu bringen. Dieses gewisse Etwas lässt sich nicht herstellen, und es lässt sich nicht einstudieren. Dieses gewisse Etwas kommt aus der inneren Haltung des Verkäufers.

Aber was genau ist dieses gewisse Etwas?

Der ehemalige Box-Weltmeister George Foreman beschreibt es so: „Ich verliebe mich in jedes Produkt, das ich verkaufe. Das ist es, was sich verkauft. Genau wie beim Predigen.“

RIP George Foreman

Hermes Phettberg

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Unlängst ist Hermes Phettberg gestorben.

Das war Anlass für folgenden WhatsApp-Chat zwischen meinem Bruder und mir:

Bruder: Der war ja auch ein Unikat.

Ich: Ja, das war er. Ein echtes Original, unverwechselbar und sich selbst treu trotz aller Häme, die er zuhauf einstecken musste. Kann am Ende des Lebens auch nicht jeder von sich sagen.

Bruder: Völlig richtig. Kann mich noch an ein Profil-Interview vor einigen Jahren mit ihm erinnern. Sehr geistreich und selbstreflektiert. Mit der Selbstreflexion hat es ja auch nicht jeder so.

Ich: Stimmt. Ich glaube, das hängt sogar direkt zusammen: Ein echtes Original kann nur jemand werden, der sehr selbstreflektiv ist. Ohne Selbstreflexion entstehen nur Luftpumpen ohne Substanz.

Bruder: 👍

RIP Hermes Phettberg

Vermarktwirtschaftlichung der Bildung

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Heute vor 3 Jahren, am 8. April 2021, ist einer meiner großen Vorbilder als Lehrer und Denker gestorben: Erich Ribolits.

Ein großes Anliegen war ihm stets, dass Bildung (und insbesondere das gesellschaftlich organisierte Lernen an Schulen, Hochschulen und in der Erwachsenenbildung) der Emanzipation der Menschen dienen soll. Bildung in seinem Verständnis war immer die Idee, dass Menschen befähigt werden sollen, ihr Leben in Würde zu leben.

Was er immer kritisiert hat: Dass die Bildungsinstitutionen als reine Zulieferer für “die Wirtschaft” gesehen werden. Und, dass in der Folge der Bildungssektor selbst immer mehr zu einem profitorientierten Wirtschaftszweig wird.

Welche negativen und teilweise grotesken Auswirkungen die von Ribolits kritisierte “Vermarktwirtschafltichung der Bildung” hat, habe ich als Lehrer in verschiedensten Formen immer wieder beobachten müssen.

Auch, wenn ich nur ein kleines Rädchen im Bildungswesen bin, bestärkt mich Erich Ribolits bis heute, in meinem Unterricht die Würde des Menschen an die erste Stelle zu stellen.

Obwohl (oder gerade weil) ich BWL unterrichte, weiß ich: Es geht letztenendes immer um die Menschen. Alles Andere führt uns in die Irre.

Erich Ribolits

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Ich habe erst jetzt erfahren, dass im April 2021 Erich Ribolits gestorben ist. Er war in meiner Zeit als Student an der Uni Wien einer meiner großen Helden.

Von ihm habe ich den Unterschied zwischen Tauschwert und Gebrauchswert gelernt. Durch ihn habe ich kennengelernt, wie die Pädagogisierung unserer Gesellschaft vonstatten geht und welche Rolle das unternehmerische Selbst darin spielt (Spoiler: keine gute).

Erich Ribolits war aber vor allem ein begeisternder Lehrer. Ich habe mich auf jede einzelne LV mit ihm gefreut, auch an einem Samstag. Er hatte provokante Ansichten und konnte sich sehr klar ausdrücken – und war sich auch nie zu schade, das in der Umgangssprache zu tun. Ich bin nach jeder seiner Einheit rausgegangen mit dem Wunsch, noch mehr über das zu erfahren, was er gesagt hat.

Von ihm habe ich gelernt, alles zu hinterfragen und nichts für selbstverständlich zu nehmen. Dass die Gesellschaft, in der ich lebe, mir nicht immer nur wohl gesonnen ist. Kritisches Denken im besten Sinne.

Ich werde Erich Ribolits’ Andenken in Ehren halten und hoffe, dass ich vieles von dem weitergeben kann, was er mich gelehrt hat.

Mögen Sie in Frieden ruhen, Prof. Ribolits!

In memoriam Ivica Osim

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Über Ivica Osim, den legendären Trainer des SK Sturm, wird folgende Legende erzählt:

Als 1969 der FC Santos mit Pele in Sarajevo gastierte, um gegen eine dortige Stadtauswahl zu spielen, war Osim verletzt. Als Pele davon Wind bekam, soll er gesagt haben: „Wenn Osim nicht spielt, spiele auch ich nicht.“ Osim wurde fit gespritzt und bekam nach dem 1:1 Peles Trikot. Nicht er, sondern Brasiliens Fußballkönig soll Osim nach dem Tausch gefragt haben.

Quelle: orf.at

Sei auf deine eigene Art besonders. Sei ein echter Profi und ein guter Mensch. Dann werden sogar die Superstars nach dir fragen. 

Das ist Pull-Marketing mit Herz. 

In memoriam Willi Resetarits

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Einige der schönsten Erinnerungen meiner frühen Jugend verdanke ich dem Ostbahn-Kurti und später Dr. Kurt Ostbahn.

Mein erstes Konzert, Ostbahn-Kurti und die Chefpartie in Laa an der Thaya, irgendwann 1994. Eine meiner ersten CDs, “Trost und Rat”, mit dem wunderbaren “Ka Idee” – ein Erweckungserlebnis. Später dann die Radiosendung “Trost und Rat mit Dr. Kurt Ostbahn”, jeden Sonntag habe ich sie gehört und gelernt, wie man auf höchstem Niveau unterhalten kann.

Jahre später… Kurt Ostbahn und die Kombo am Golser Volksfest. In der Sommer-Arena. Im Orpheum. Am Voith-Platz. Auf der Hohen Warte. Auf der Kaiserwiese. Ich habe ihn wohl ein paar Dutzend mal live gesehen, und welche wunderbare Freude es jedes Mal war.

Diese Erinnerungen werde ich im Herzen behalten, auch wenn die Musik jetzt vorbei ist.

Danke, Willi Resetartis.

Podcasts mit James Carse 🎙

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Meine Sammlung von Notizen aus verschiedenen Podcasts im Zeitraum 2018-2020, in denen James Carse interviewt wurde – auch und vor allem zu seinem Klassiker “Finite and Infinite Games”. James Carse starb am 25. September 2020.

(mehr …)

Eines Tages sagt jemand: “Du bist!”

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“We’re all accidents at birth, you know. We don’t get to choose what we look like, we don’t get to choose how gifted we’re gonna be, how tall, how strong, how… we don’t get to choose anything about what we’re gonna be.

One day somebody says “You are”.

At some point or another we have a choice – if we’re sane enough by that point – as to how much we’re gonna apply ourselves. And a lot of that is influenced by the people who nurture us.”

RIP Bill Withers