Meine Notizen
Didi Kühbauer spricht über die Zeit vor seinem Engagement als Trainer bei St. Pölten, als der davor zweieinhalb Jahre ohne Job war.
CS: Du wast zweieinhalb Jahre vereinslos, arbeitslos als Trainer kann man sagen…
DK: Als Trainer arbeitslos, ja.
CS: Und du sagst selber, das ist eine sehr prägende Zeit für ich gewesen. Warum war das so prägend?
DK: Weil du eigentlich… Ich hab als Profi aufgehört und bin sofort Profi-Trainer geworden. Eigentlich hast du nie eine Phase gehabt, wo du eine Auszeit gehabt hast. Ich war immer in dem Geschäft drinnen. Und auf einmal ist es so, du wirst von Wolfsberg entlassen, denkst eigentlich positiv, denkst dir, es wird schon etwas kommen wieder. Am Anfang bist du eh zufrieden, weil du musst das alles ein bisschen… Abstand gewinnen. Nach drei Monaten denkst du dir: Okay, jetzt wäre ich eigentlich wieder ready. Nach sechs Monaten denkst du dir: Naja, ah, tut sich nicht viel…
CS: Keiner ruft an…
DK: Nach einem Jahr denkst du dir: Na, hab ich was falsch gemacht? Nach eineinhalb Jahren denkst du dir: Eigentlich… ich habe sicher was falsch gemacht. Nach zwei Jahren denkst du dir: Eigentlich muss ich ganz schlecht gewesen sein! Und nach zweieinhalb Jahren ist es so, dass du sagst: Ich kann gar nichts richtig gemacht haben. Also du zweifelst an dir selbst, und das ist genau das… Wenn ein Trainer oder ein Mensch an sich zweifelt, kann er nicht mehr das bringen. Und deshalb war das für mich schon sehr lehrreich. Und du musst dich dann analysieren und sagen: Was habe ich falsch gemacht? Und die Selbstanalyse ist, glaube ich, ein wichtiges Ding dazu, dass du dann eben wieder gestärkt raus kommst.
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