Tag#LifestyleBusiness

Geschäfte eingehen

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Eine Übung, zum Nachmachen und Ausprobieren: Geh bewusster Geschäfte ein.

Wenn du essen gehst, sagen wir in Graz ins Ginko Greenhouse, dann ist das ein Geschäft. Schau dir an, wie dein Geschäftspartner (= das Lokal und seine Mitarbeiter) ihren Teil des Geschäfts erfüllen.

Und wenn du dann am Ende, nach dem Essen, nicht weißt, ob du dein Geschirr irgendwo zurückgeben sollst oder ob du es einfach am Tisch stehen lassen kannst, dann ist das nicht dein Fehler, sondern dann hat dein Geschäftspartner seine Prozesse nicht 100%ig im Griff. 

Shrinkflation

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Shrinkflation hat keinen guten Ruf, aber denk mal Shrinkflation für dein eigenes Business!

Bei welchen Produkten könntest du die Menge reduzieren, damit du mit dem Preis runter gehen kannst?

Michelle Mazur spricht von “right-sizing the price”: Das Angebot so verändern, damit man auch in einem herausfordernden Marktumfeld weiterhin (oder zunehmend) reüssieren kann.

Die Thermomix-Falle

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Unlängst hat eine liebe Freundin von uns einen Thermomix bekommen. Das ist ein Wunderding, das einem die Arbeit in der Küche erheblich erleichtert.

Nun hat sie uns erzählt, dass der Thermomix zwar super ist, aber: Kochen mit dem Thermomix fühlt sich, sagt sie, nicht wie „richtiges“ Kochen an. Sondern eher wie Schummeln.

Vielen von uns Lifestyle Entrepreneuren geht’s bei der Verwendung von KI ähnlich: Wenn wir KI verwenden, z.B. zum Erstellen von Texten, dann fühlen sich diese Texte irgendwie „geschummelt“ an. 

Dabei stehen in jeder Profiküche mindestens drei Thermomixe. Dabei haben die echten Business-Profis seit jeher Copywriter engagiert, um möglichst attraktiv auszudrücken, was sie für ihre Kunden tun können. 

Statt dass wir uns freuen, dass wir jetzt Top-Copywriter-Leistung für einen Apfel und ein Ei bekommen, stehen wir uns selbst im Weg mit dem Glaubenssatz, dass nur wertvoll ist, was auch anstrengend ist.

Hör auf damit, bitte.

Zum Wohle deines Lifestyle Business, und zum Wohle deiner Kund:innen.

Bruchlandungen

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In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit schießen die “Get-rich-quick”-Vera***ungen aus dem Social-Media-Boden wie die Schwammerl.

Viele werden 2025 auf die Nase fallen.

Buch-Challenge: 12 for 25

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Ich habe eine Buch-Challenge für 2025 ausgerufen. Einziger Teilnehmer bisher: ich. Aber ich lade dich sehr herzlich ein, mitzumachen!

Die Regeln sind einfach:

  1. Such dir ein Thema, in dem du (noch) besser werden willst. In dem du richtig gut werden willst. In dem du es vielleicht sogar zur Meisterschaft bringen möchtest. (In meinem Fall: Gründungsberatung für Lifestyle Entrepreneure).
  2. Such dir 12 Bücher, die dich auf diesem Weg voran bringen werden. (Bevorzugterweise Bücher, die eh schon lange in deinem Bücherregal verstauben und die du eh schon immer lesen wolltest.)
  3. Lies jedes Monat eines dieser zwölf Bücher.
  4. Lass es mit dem Lesen aber nicht getan sein. Studiere das Buch! Mach dir Notizen! Lies dir die Notizen wiederholt durch! Erzähle anderen Menschen von dem Buch und was du daraus gelernt hast (z.B. auf deinen Social-Media-Kanälen)! Sprich mit deinen Businesspartner:innen und Kund:innen darüber! #learningoutloud #workinginpublic
  5. Und: Reserviere dir Zeit, um die Dinge, die du aufgrund der Lektüre des Buches in deinem Business und/oder deinem Leben verändern möchtest, auch tatsächlich gleich umzusetzen.

Ganz schön eine Challenge, die ich da ausgerufen habe, was? Aber stell dir vor, du ziehst das durch. Stell dir vor, 2026 um diese Zeit hast du diese 12 Bücher tatsächlich gelesen, studiert, implementiert.

Ein Quantensprung für dich, dein Lifestyle Business und deine Kund:innen!

Zur Inspiration: Die 12 Bücher, die ich mir für 2025 vorgenommen habe:

  1. Aaron Hurst: The Purpose Economy
  2. Felix Hoch: Schwellen der Transformation
  3. Monika Birkner: Erfolgreich als SOLO Unternehmer
  4. Bernhard Kuntz: Die Katze im Sack verkaufen
  5. Geoff Burch: Go it Alone!
  6. Ken Mogi: Ikigai
  7. Andre Gorz: Wissen, Wert und Kapital
  8. Reinhard Fuhr, Martina Gremmler-Fuchs: Dialogische Beratung
  9. Roman Kmenta: Grow
  10. “Humanistic Coaching” in: James Wallis, John Lambert: Becoming a Sports Coach
  11. Klaus Anderseck: Gründungsforschung und Gründungslehre
  12. Seth Godin: Tribes (oder) This Is Strategy (oder) Grace

Gilt!

Zumuten und zutrauen

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Jetzt sind die Koalitionsverhandlungen also ergebnislos zu Ende gegangen.

Beate Meinl-Reisingers Statement dazu war ziemlich lang. Es waren viele politische Botschaften dabei, Erklärungen und Narrative für ihre NEOS-Anhänger und wahrscheinlich auch ein paar persönliche Rechtfertigungen.

Aber es war auch ein Satz dabei, der mich berührt hat:

Ich glaube, wir müssen uns mehr zumuten, und ich glaube, wir müssen uns mehr zutrauen. Denn Mut und Vertrauen ist letztlich das, was uns alle wieder nach vorne bringt.”

Ich finde nämlich, das ist ein kraftvoller Gedanke zum Start des Geschäftsjahres 2025.

WKO-Rechnung

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Ich habe 2024 an die Wirtschaftskammer Niederösterreich 122 Euro an Grundumlage bezahlt.

Dafür habe ich als Gegenwert im Laufe des Jahres 2024 bekommen:

  • EPU-Convention in Baden – gratis; geschätzter Wert eines Tickets: 100 Euro
  • WKO Bildungsscheck – 1x jährlich: 100 Euro
  • UBIT NÖ Klimaticket-Förderung: 450 Euro
  • Gratis-Meetingräume bei der WK Wien – geschätzter Gegenwert: 57 Stunden x 20 Euro = 1.440 Euro
  • UBIT NÖ Co-Working-Space-Förderung: 162,50
  • 8 einstündige WKO Webinare – gratis; geschätzter Wert: 400 Euro
  • Gesamtsumme: ca. 2.660 Euro

Ich bin nicht immer ein Fan davon, was die WKO an politischer Arbeit für Ein-Personen-Unternehmen leistet.

Aber eines muss ich in aller Klarheit und Dankbarkeit auch sagen: Ich werde als Mitglied von der WKO nicht abgezockt. Im Gegenteil: Ich bekomme von der WKO ein Vielfaches dessen zurück, was ich an Grundumlage zu zahlen hatte.

Und das nicht nur 2024, sondern jedes Jahr.

Michael Ensle: Machtvolles Bauchgefühl 📙

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Der Rote Faden des Buches ist das Bauchgefühl, der Glaube an die eigene Intuition und die Selbstliebe. Mit Michael Ensles eher spirituellem Zugang, aber trotzdem sehr zugänglich und auch mit praktischer Relevanz. Es hat mir viel zum Nachdenken und Weiterüberlegen gegeben.

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Leichtigkeit im Ehrenamt

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Unlängst habe ich mit einem Freund über das Ehrenamt gesprochen. Er leitet in seiner Heimatgemeinde das örtliche Museum und hat erzählt, welche Herausforderungen so kleine Museen im daily business haben.

Kurz gesagt: Die allermeisten Probleme hängen mit den handelnden Personen zusammen. Oder, wie er es auf den Punkt gebracht hat: Die meisten Museumsleiter nehmen sich selbst zu wichtig. Sie gehen zu verkrampft an ihr Ehrenamt heran. Ihnen fehlt die Leichtigkeit, auch mal zu sagen: Na dann halt nicht!

Ich halte Leichtigkeit für den zentralen Erfolgsfaktor im Leben, im (Lifestyle) Business und jetzt auch im Ehrenamt.

Wenn’s leicht geht, bist du am richtigen Weg. Wenn’s nicht leicht geht, dann bist du wahrscheinlich zu sehr mit dir selbst beschäftigt statt mit den Menschen, für die du es eigentlich machst.

Was ein freier Tag ist

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Falls du es vergessen haben solltest:

Einen FREIEN Tag erkennst du daran, dass:

  • du keine To-Do-Liste abzuarbeiten hast
  • du dich um nichts kümmern musst
  • alle Aktivitäten des Tages optional sind.

Immer im gleichen Tempo

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Ich arbeite in meinem Lifestyle Business so, wie ich laufe: Immer im gleichen Tempo.

Wenn ich meine Laufrunde mache, dann laufe ich immer gleich schnell – nämlich so schnell ich gerade kann. Damit bin ich immer im gleichen Belastungslevel unterwegs: Fast am Anschlag, aber nie richtig verausgabend.

In meiner Laufrunde sind keine Variationen – und das ist nicht gut. Ich könnte ja auch mal bewusst langsamer laufen – und dafür länger. Oder ich lege zwischendurch mal ein paar gezielte Sprints ein, wo ich richtig schnell laufe und mich wirklich verausgabe. Und dann wieder langsamer weiter.

Durch Variation entstünde ein Trainingseffekt, weil ich in verschiedenen Belastungslevels trainieren und mich verbessern würde. Wenn ich immer im gleichen Tempo laufe, dann trainiere ich eigentlich nur meine Unflexibilität.

Und genauso ist es auch in meinem Business: Ich arbeite jeden Tag mit der gleichen Power. Auch an Tagen, an denen ich es eigentlich ruhiger angehen lassen könnte und an denen ich Kräfte schonen könnte für stressigere Tage. Ich das tue ich nicht – und wundere mich dann, warum mir um diese Zeit des Jahres regelmäßig die Luft ausgeht.

Es ist echt schwer, bewusst weniger zu tun.

KI ist klimaschädlich

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Weißt du was? 

Diese Geschichte, dass KI wie ChatGPT so viel Energie und Wasser verbrauchen und total klimaschädlich sind… Das ist schon wieder so ein Narrativ, mit dem uns Solopreneuren ein schlechtes Gewissen gemacht wird. 

Durch diesen Narrativ traut sich der kleine Solopreneur dann ChatGPT nicht (so oft) benutzen, weil er mit den moralischen Fragen kämpft. Wer will schon das Klima schädigen mit seiner Arbeit?

Und derweil schei*en sich die großen Konzerne überhaupt nichts und verwenden KI, wo immer möglich und wo immer es ihren Zielen dient. Ohne den geringsten Funken von schlechtem Gewissen.

Ich will überhaupt nicht leugnen, dass der hohe Energie- und Wasserverbrauch der KI-Rechenzentren ein großes Problem ist. Aber (und das ist ein großes ABER): Die großen Konzerne sind die Hauptverantwortlichen für die klimaschädlichen Effekte von KI, nicht wir kleinen Solo-Businesses!

Die Diskussion über die Klimaschädlichkeit von KI dient im Wirklichkeit nur diesen großen Konzernen, die dafür sorgen, dass die kleinen Solopreneure ihre moralischen Ansprüche gegen sich selbst richten und sich damit selbst daran hindern, die Wettbewerbsvorteile auszunützen, welche die KI ihnen ermöglichen würde. Durch diesen Narrativ werden die Kleinen klein gehalten.

Ja, verwende Generative KI verantwortungsvoll und nicht “unnötig”. Aber lass dir auch nicht die Verantwortung für ein Problem in die Schuhe schieben, das ganz Andere lösen sollten!

[Vgl. Seth Godins erhellende Erklärung, wie die Idee des carbon footprints entstanden ist – und wem dieses Konzept eigentlich nützt.]

In der Augen-Ambulanz

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Unlängst, in einer Augen-Ambulanz in einem Wiener Gesundheitszentrum. Ein Gespräch zwischen einer Patientin mit Augenschmerzen und der Dame bei der Anmeldung:

Dame: „Sie müssen das aber gleich hier vor Ort zahlen…“

Patientin: „Ja, was soll ich machen, es geht um mein Auge!

In einer Augen-Ambulanz gibt es keine Preisverhandlungen. In einer Augen-Ambulanz braucht man kein Verkaufsgespräch führen. In einer Augen-Ambulanz braucht man keinen Marketing-Funnel.

Kannst du dir vorstellen, dein Lifestyle Business ein bisschen mehr wie eine Augen-Ambulanz aufzusetzen?

Bittere Bilanz

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Eine bittere Erkenntnis zum Jahresende:

Um das zu ernten, was ich mir für 2024 vorgestellt habe, hätte ich mit dem Marketing, das ich 2024 mache, schon 2021 anfangen müssen.

Home-Office für Introvertierte

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Introvertierte Menschen – wie ich – brauchen Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, um ihre Batterien aufzuladen.

Es wird umso „ruhiger“ in meinem Kopf, je mehr unbelegten Raum ich in meinem Büro habe. Je freier mein Schreibtisch ist, desto freier mein Kopf. 

Unordnung ist „laut“. Unerledigtes ist „laut“. Sachen, die nicht an ihrem Platz sind, sind „laut“. Papiere, die ich nicht mehr brauche, sind „laut“. Dinge, die kaputt sind, sind „laut“. Improvisationen und Provisorien sind „laut“. Ungeliebtes ist „laut“. 

Reduktion erzeugt Ruhe. Und danach sehne ich mich in der Adventszeit besonders.

Spitze Positionierung

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Macht es Sinn, sich sehr spitz zu positionieren?

Vielleicht.

Aber dafür muss Folgendes gegeben sein: Du musst in deiner spitzen Nische auch ein spitzen Experte sein!

Die Swinger-Club-Beraterin

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Unlängst, beim einem Kabarett-Abend von Paula Lambert, war eine Frau im Publikum, die sich als „Swinger-Club-Beraterin“ zu erkennen gegeben hat.

Das hat mich als Gründungsberater neugierig gemacht. Weil: Das ist mal eine ungewöhnliche Geschäftsidee!

Ihre job description ist, dass sie Paare, die mit dem Gedanken spielen, mal einen Swinger-Club auszuprobieren, zu ihrem ersten Besuch im Club begleitet und ihnen damit Sicherheit und Orientierung. „Als Backup“, wie sie das nennt.

Sie sagt, sie wäre die einzige in ganz Österreich. Kann ich mir vorstellen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es grundsätzlich einen Markt gibt dafür – wenngleich ihre Nische schon sehr nischig ist.

Was an diesem Abend aber für mich das Spannendste war: Die Swinger-Club-Beraterin wurde von Paula Lambert gefragt, was ihre Dienstleistung eigentlich kostet. Und sie konnte es nicht auf Anhieb sagen. Sie hat gemeint Es kommt darauf an… und Es hängt davon ab… – und das ist sehr schade.

Jede beliebige, jede ungefähre Zahl, sicher genannt, wäre besser gewesen als beim Preis herumzudrucksen.

Ich hoffe, das hat sie aus diesem Abend gelernt.

PS: Nein, ich weiß den Namen der Swinger-Club-Beraterin leider nicht und kann auch nicht auf ihr Angebot verlinken, obwohl ich das sehr gerne würde. Wenn du, liebe Swinger-Club-Beraterin diesen Artikel jemals lesen solltest: Bitte sag mir bescheid!

Ein gut ausgewaschenes Gefühl

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Unlängst, beim Frisör, habe ich die Haare gewaschen bekommen.

Am Ende, nach dem Rauswaschen des Shampoos, fragte mich die freundliche junge Frau: „Haben Sie ein gut ausgewaschenes Gefühl?“

Ich war mit dieser Frage völlig überfordert. Nicht nur, dass ich diese Frage zum allerersten Mal in meinem Leben gestellt bekommen habe. Ich konnte die Frage deswegen nicht beantworten, weil ich keine Ahnung habe, wie ich mit meinen Haaren spüren soll, ob meine Haare gut ausgewaschen sind. Meine Ausgewaschenheits-Rezeptoren in meinen Haaren sind anscheinend unterentwickelt.

Also habe ich in meiner Verlegenheit geantwortet: „Ja“. Aber eigentlich hätte ich sagen sollen: „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich weiß es nicht, ich spüre es nicht, und es ist mir eigentlich auch ziemlich wurscht. Wird schon passen.“

Ein schöner Reminder dafür, dass manchmal auch unsere Kund:innen „ja“ sagen nicht aus Begeisterung, sondern aus Verlegenheit – weil sie keine Ahnung haben, wovon wir da eigentlich schwafeln.

Mein Frisör

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Ich habe seit rund einem Jahr einen neuen Frisör.

Mein neuer Frisör ist ur lieb. Er ist sehr engagiert und bemüht und sympathisch und alles.

Mein neuer Frisör hat nur ein Problem: Er schneidet mir meine Haare nicht so, dass ich restlos zufrieden wäre. Ich habe das auch schon mit ihm besprochen, aber wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Entweder kann ich es nicht so ausdrücken, dass er versteht, was ich meine. Oder er versteht mich einfach nicht, egal was ich sage, weil er meine Haare und meinen Kopf einfach anders sieht als ich und er eine andere Vorstellung davon hat, was „gut“ für mich ist.

Vorläufig bleibe ich bei meinem neuen Frisör, weil ich keine naheliegende Alternative habe und ich auch keine Lust habe, eine zu suchen.

Aber das kann sich ändern. Denn: Lieb allein, das reicht nicht im Business.