Webinar der Kontist Stiftung, 8. Mai 2020
Netzwerkgesellschaft
- Wir sind eine Gesellschaft von Experten. Das ist das Ergebnis der Arbeitsteilung des Kapitalismus.
- In der Netzwerkgesellschaft sind wir gefordert, dass wir mit Unbekannten zusammenarbeiten, weil wir sie brauchen, weil wir in vielen Bereichen einfach nicht gut (genug) sind.
- Gerade darin haben viele Selbständige ein Defizit: Sie können sich nicht erklären.
- Sie können anderen nicht vermitteln, was sie in das Netzwerk einbringen können bzw. was sie genau von anderen brauchen würden.
- = eine Kernkompetenz fĂĽr eine funktionierende Gift Economy!
- = eine Kernkompetenz, um in einem unendlichen Spiel mitspielen zu können
- = ein Auftrag an mich, immer und immer wieder so klar wie möglich zu sein: „Sell your wisdom and buy bewilderment“.
- Ziel wäre: „Was man versteht, auch erklären können”, nennt das Konrad Paul Lissmann
- „Selbstmarketing” also auch hier als eine Lehrer-Aufgabe: Wer gut erklären kann, kann ins Netzwerk viel einbringen und ist gleichzeitig anschlussfähig.
- Netzwerkmärkte funktionieren ganz anders als klassische Märkte. Hier besteht die Gefahr, als Selbständiger wirklich nur zum Dienstleister und zum „Scheinselbständigen“ zu werden.
- Genossenschaften werden wichtiger werden: Risiken teilen, Talente ergänzen, Austausch, gemeinsam vermarkten
- Rat fĂĽr alle Berater und Coaches: „SchlieĂźt euch in Netzwerken zusammen, kommuniziert gemeinsam, grĂĽndet Plattformen, lernt voneinander intensiv und zeigt den anderen, wie es besser geht.“
Zivilkapitalismus
- Wir haben nicht gelernt, mit unserer eigenen Ă–konomie zurande zu kommen.
- Die Forderung: Selbst so viel von Wirtschaft zu verstehen, dass man ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben führen kann als Bürgerin und Bürger. = „Zivilkapitalismus” nach Wolf Lotter
Selbständigkeit ist mehr als eine Form der Existenzsicherung. „Selbständigkeit ist eine Bewusstseinsform.”
- vgl. Citizen Entrepreneurship von GĂĽnther Faltin
Die Menschen mĂĽssen sich bewusst werden, dass SIE es sind, die die Arbeit machen.
- Das ist der erste Schritt zur Selbständigkeit.
- Peter Drucker sagt: Ein Wissensarbeiter ist jemand, der ĂĽber seine Arbeit mehr weiĂź als sein Chef.
- Die meisten Menschen wissen zwar, dass das so ist, halten aber dennoch ihre Chefs für allmächtig.
- „Selbständigkeit heiĂźt selber denken können, selbst entscheiden können, selbst entscheidensfähig zu werden.“
Viele, die wir als Unternehmer bezeichnen, sind in Wahrheit Pseudo-Unternehmer.
- Manager, Vorstände, „Chefs” sind oft gar keine wirkliche Unternehmer.
- Die geben „Unternehmern” a bad name.
- Die gehen (gerade in der Corona-Krise) von einer Prämie, von einer Subvention, von einer Förderung, von einer politischen Lösung in die nächste.
- Unternehmer sind Problemlöser, Freiheitskämpfer – und ĂĽberhaupt nicht per se egoistisch oder unsolidarisch!
Unternehmer zu sein heißt immer, „systematisch ein Angebot zu unterbreiten”.
- Systematisch (!) geben in der Gift Economy, nicht nur, wenn einem gerade der Sinn danach steht.