Der Selbstbetrug der Solopreneure

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Spannender (und beunruhigender) Gedanke von Felix Klopotek aus dem Buch “Zonen der Selbstoptimierung” zum Thema “der Selbstbetrug der Solopreneur:innen”:

Die Kreative, der alles auf die gute Kommunikation ankommt, redet sich nicht nur ihr austauschbares Rädchen-Dasein schön, sie weiß noch nicht einmal, an welcher Stelle in der Megamaschine Kapital sie sich dreht.

Diesem Gedanken folgend, müssen wir als Solopreneure akzeptieren, dass wir in Wirklichkeit nur ein sehr kleines Rädchen in einer ganz großen Maschine sind, die sich Kapitalismus nennt. Wir können uns zwar einbilden, dass wir uns durch unsere Selbständigkeit individuelle Freiheiten schaffen, aber diese Freiheiten sind klar umgrenzt.

Oder, anders formuliert: Diese Freiheiten werden dem individuellen Solopreneur zugestanden, damit er seine Rolle im Gesamtsystem optimal erfüllen kann. Und wenn er diese Rolle nicht (mehr) erfüllt, dann ist er auch die verdient geglaubten Freiheiten los.

Solche Gedanken hören wir Solopreneure nicht sehr gern. Sie beunruhigen. Sie legen uns nahe, dass wir vielleicht sehr naiv sind. Da hören wir lieber weg.

Und dennoch: Ich finde, dass es gut tut, sich mit dieser Sichtweise auseinanderzusetzen. Weil es den Blick auf das Ganze vervollständigt.


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